Also: Ich würde sagen, dass man, wenn man so etwas definieren will, am besten vom absoluten Idealzustand spricht. Soll heißen: Was ich jetzt hier so dazu sage soll immer unter dem Aspekt gesehen werden das ist natürlich keine perfekte Beziehung gibt und auch dieses Ideal jeweils wahrscheinlich immer nur annähernd erreicht wird und genau das ist eine der Schwierigkeiten die man dann bei der praktischen der Umsetzung hat, wenn es ums Grenzen setzen geht, denn Grenzen sind ja etwas ganz klares. Eine strikte Linie!
Man könnte jetzt sagen: Okay, hier habe ich das Ideal und weil ich das nicht erreichen kann muss ich mir überlegen wo ich meine persönliche Grenzen setze, bzw hin verschiebe,damit das Ganze überhaupt mit irgendjemanden funktioniert, wenn das ideal eigentlich höchstwahrscheinlich sowieso nicht realistisch ist/ nicht zu erreichen ist.
Sowas lässt sich aber natürlich eigentlich nur immer auf ein konkretes Fallbeispiel umsetzen... Weshalb ich glaube, dass es nicht wirklich funktionieren würde, wenn man sich jetzt vor der nächsten Beziehung alle möglichen Szenarien ausdenkt und dafür die Grenze findet und festlegt. Ich denke diesem Fall würde man sich jetzt viel kostbare Zeit rauben die man mit dem Nachdenken darüber verbringt ohne zu wissen wie der nächste Partner so ist und die nächste Beziehung und ich gehe davon aus das dann wahrscheinlich das meiste gar nicht so wirklich passen würde.
Man sollte bedenken: Wenn man den richtigen Partner gefunden hat, dann muss man sich über so etwas eigentlich gar keine Gedanken machen, weil der dann so mit einem auf einer Wellenlänge liegt, dass er die gleichen Vorstellungen hat wie man selbst und einem auch nicht antut, was er selbst nicht gerne angetan bekommen würde.
Man sollte z.b. schon mal gar nicht von der Richtung her denken, dass man Grenzen setzen muss, denn damit ist man schon wieder direkt so in der Defensive und sieht sich selbst so opfermäßig und so, wie man sich eigentlich selbst aus alten Beziehung nicht mag.
Wenn man in Zukunft etwas anders machen möchte, dann sollte man von den eigenen Standards sprechen ! Ich finde das macht das auch leichter...
Wenn du in deiner letzten Beziehung soviel hingenommen hast und deine Grenzen überschritten wurden, dann solltest du natürlich schon nochmal darüber nachdenken was genau das war um dir noch mal zu verdeutlichen was du nicht wieder erleben willst. Da man sich gerne durch den eigenen Persönlichkeitsstil bedingt Partner aussucht, mit denen man ähnliche Probleme hat/ bekommt, könnte es gut sein, das ähnliche Probleme wie in den alten Beziehungen sich wiederholen. Hat man schon einmal konkret drüber nachgedacht was das gewesen ist was einen gestört oder die Grenzen verletzt hat, dann sieht man bei der nächsten Beziehung mit dem nächsten Partner vielleicht schneller ob schon wieder was schief läuft.
Da man halt noch überhaupt nicht du heißt an was für einen Menschen Mann als nächstes gerät und was für Schwierigkeiten es mit dem dann gibt - wenn überhaupt!- kann man sich eigentlich nur mal gründlich Gedanken darüber machen was denn für einen selbst die wichtigsten Standard wären.
Z.b.: Ich empfinde in einer Beziehung schon grundsätzlich und aus Prinzip auch die kleinste Unehrlichkeit dem Partner gegenüber als absolutes No-Go ODER ich finde dass jeder Mensch hin und wieder mal eine kleine Notlüge oder Unehrlichkeit benötigt, denn damit kann man manchmal etwas retten oder Probleme vermeiden unverhältnismäßig schlimmer sind als eben diese eingesetzte Notlüge.
- Bei diesem Beispiel sieht man schon: Es kommt schon wieder drauf an worauf sich das bezieht. Geht es darum, was man dem Partner aus seiner Vergangenheit erzählt oder geht es darum, was man dem Partner davon erzählt was während der bestehenden Beziehung passiert ? Geht es um kleine Abgründe in der eigenen Persönlichkeit,die man nicht gerne preisgibt preisgibt, die aber eigentlich schon wichtig für den anderen zu wissen wären auch wenn sie tatsächlich wahrscheinlich immer nur etwas bleiben werden, das in der Realität eigentlich überhaupt keine Rolle spielt oder geht es um Seiten an einem, die garantiert irgendwann zu Problemen in der Beziehungrealität führen werden und von denen man dem Partner fairerweise lieber zu früh als zu spät erzählt?
Schon ist man mittendrin im Kopfzerbrechen... Also nimmt man sich am besten einfach nur erstmal die absolut wichtigsten No-gos und standards vor, die man in Zukunft gerne erfüllt bekommen würde , bzw nicht mehr dulden will, denn in der Praxis sieht es eher so aus, dass es sogar bei den Dingen die einem als Standard total wichtig sind oder die für einen eigentlich überhaupt gar nicht gehen schwierig ist konsequent, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen... Vorausgesetzt man ist in jemanden wirklich verliebt oder liebt diese Person stark genug, sodass ein Beziehungsende eigentlich etwas ist, dass man unbedingt vermeiden möchte.
Ich finde ein Problem ist, dass man es oft gar nicht bewusst mitbekommt, wenn Grenzen überschritten werden, weil man, glaube ich, schon von seinem Unterbewusstsein irgendwie dazu gebracht wird wegzuschauen, weil man im Grunde weiß, dass es jetzt eigentlich an der Zeit wäre konsequent und hart zu handeln man aber den Gedanken daran was das bedeuten würde nicht erträgt oder weil man halt im Grunde so verlustängstlich, liebesbedürftig oder liebessüchtig ist, dass man sich immer wieder einredet, dass noch nicht genug passiert ist, dass das Maß noch nicht voll ist, dass man ihm oder ihr noch eine Chance geben sollte,etc.,etc. Obwohl man sich selbst nur nicht eingestehen kann dass man zu schwach oder der Person so sehr verfallen ist, dass man einiges mit sich machen lässt!
Ich kann nur von mir sprechen, aber ich fürchte, dass es ein nicht wirklich lösbares Problem ist, wenn man in der Beziehung derjenige ist der mehr liebt und man sagt ja den gäbe es immer! In diesem Fall wird man sich wahrscheinlich auch beim nächsten Mal wieder so lange in die Tasche lügen und alles mögliche ertragen, bis die Beziehung gescheitert ist und mal wieder all diese ach hätte ich doch! ach hätt ich doch!- oder Hätte,hätte, Fahrradkette-Gedanken durchkaut wie nach all den anderen Beziehungen VOR der letzten.
Ich denke man muss schon tierisch Glück haben, dass man jemanden findet, in den man sich sehr verlieben kann und der einen gleichzeitig genau so stark liebt... In diesem Fall wird man wohl für alles eine Lösung finden können und auch Gespräche über Standards und Grenzüberschreitungen sehr positiv verlaufen, zu einem Ergebnis kommen und eine Einigung finden, nach der sich dann in der Zukunft bestimmte Probleme auch tatsächlich bessern oder ganz gelöst sein werden...
Sollte es vorkommen, dass man derjenige ist, der weniger liebt, dann wird man die Kraft haben seine Grenzen zu setzen und nicht zu akzeptieren wenn die eigenen Standards nicht erfüllt werden... Ich denke, dass man jemanden den man sehr liebt genauso wenig einfach aus dem Grund verlassen kann , weil man aus Prinzip dieses oder jenes nie wieder hinnehmen oder akzeptieren wollte wie man sich selber eben auch nicht gerne eine Hand abhackt, selbst wenn vor drei Sekunden eine Giftschlange rein gebissen hat und man weiß, dass dies die Überlebenschancen um ein Vielfaches steigert.
Standards durchsetzen/ einfordern und Grenzen setzen funktioniert nur wenn man absolut konsequent ist! ... Und konsequent kann man, meiner Meinung nach, eben nur sein wenn man es SCHAFFT! --- wenn es geht! --- wenn es einem nicht zu sehr wehtut zusagen: okay das war's! Das Maß ist voll! Mir geht es besser ohne dich! Ich finde was besseres als dich!
--- wenn man es schafft zu warnen und bei erneuter Zuwiderhandlung Worten Taten folgen zu lassen!... Und das geht denke ich nur, wenn es nicht zu weh tut oder wenn man bereit ist zugunsten seiner Selbstachtung unheimliches Leid auf sich zu nehmen. Spätestens dann stellt man sich ,glaube ich, die Frage welches das größere Leid ist: Den Menschen zu verlieren oder
Dieses oder jenes mit sich machen zu lassen!
WIE in deiner letzten Beziehung!... Oder warum konnte es passieren, dass es überhaupt so weit kam, dass du da irgendetwas mitgemacht hast?
Hättest du damals getan was du jetzt bereust nicht getan zu haben wärst du in der Position zu sagen Das habe ich eben einfach nicht mitgemacht und mich verabschiedet!
...tja...Hätte, hätte..... Wer weiß was du dann noch für Einsatz dranhängen würdest?
Vielleicht ja und das war das Beste was ich tun konnte!... Vielleicht aber auch das hätte ich mal lieber nicht gemacht, denn letztlich habe ich bis heute doch keinen besseren mehr gefunden als IHN und ALLES hat nun mal einfach seinen Preis!
06.12.2019 09:07 •
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