1

Selbstliebe lernen und entwickeln

B
Hallo an alle da draußen!

Ich bin ganz neu hier in diesem Forum!

Heute hatte ich einen ziemlich schmerzhaften Tag. Ich bin 30, habe mich nach 12 Jahren von meinem Freund getrennt, da die Beziehung einfach nicht mehr lief. Die Trennung liegt nun schon einen Monat zurück. Ich habe seit mehreren Monaten eine neue Beziehung, allerdings ist diese Person verheiratet. Das ist an sich eigentlich gar nicht so schlimm - uns war von Anfang an klar, dass die Situation so ist, wie sie ist.

Was ist nun eigentlich mein Problem und was hat das mit Selbstliebe zu tun?
Ja, das musste ich heute erstmal schmerzhaft selbst erfühlen.

Und zwar ist mir aufgefallen, dass ich mich in meiner neuen Beziehung nicht so richtig fallenlassen kann. Ich empfinde es auch als irritierend, wenn mein Partner mir sagt, dass er mich so gut findet, wie ich bin, da ich sehr kritisch mit mir bin.
Das Loslassen fällt mir besonders beim S. schwer. Ich muss ständig denken, wie ich nun aussehe, was er von mir denkt und dass ich mich irgendwie selbst nicht in mir selbst wohlfühle.

Ich bin sehr selbstkritisch und habe auch seit meiner Teenagerzeit Essprobleme, wegen denen ich mich aber nie in Behandlung gegeben habe. In den letzten Jahren meiner zerbrochenen Beziehung haben meine Esstörungen zugenommen und auch momentan ist es wieder sehr schlimm, da ich mir über meine momentane Beziehung viele Gedanken mache.
Ich bin übrigens 176 cm groß und wiege 59 kg. Trotzdem fühle ich mich dick. Ich kann nicht so essen wie ich will. Ich gönne mir einfach nichts und wenn, dann habe ich sofort ein schlechtes Gewissen und gleiche es durch viel Sport aus.

Ich habe das Gefühl, dass ich meinem Partner nicht die gleiche Liebe entgegenbringen kann wie er mir, weil ich mich selbst nicht liebe. Das ist mir heute erst so richtig bewusst geworden. Um jemand anderes lieben zu können, muss man doch erstmal sich selbst lieben, oder nicht? Ein liebevoller Umgang mit sich selbst, sich so anzunehmen wie man ist, mit allen Fehlern, muss doch die Voraussetzung sein.

Gibt es hier jemanden, dem es genauso schwerfällt oder schwergefallen ist, sich selbst und damit andere zu lieben?
Wie seid ihr damit umgegangen?
Was habt ihr gemacht?
Kam euer Partner damit klar?

Ich habe ein bisschen Angst, meinen Partner deswegen zu verlieren.
Mein Ex hat mich immer als egoistisch bezeichnet, wenn ich mir was Gutes getan habe. Immer ging es um ihn. Ich habe mich dabei total selbst aus den Augen verloren.
Nun bin ich dankbar für die Tatsache, dass ich die Chance mit einem wundervollen und verständnisvollen Partner habe, dieses zu verbessern. Aber ich weiß nicht wie?!?!

Wäre euch für Ratschläge sehr verbunden!

LG
Brahmina

12.09.2013 17:40 • x 1 #1


A
hallo brahmina,

zwar bin ich ein mann, dennoch möchte ich dir über die erfahrung mit einer freundin erzählen, die ebenfalls essstörungen hatte. wir waren nicht zusammen, es war eine platonische freundschaft.

gerade in der s. war sie gehemmt, weil sie sich ständig durch, wie sie sagte ihr 3. auge beobachtete.

die krux liegt an zwei komponenten.
zum einen werden komplimente und liebesbekundungen nicht geglaubt.
wie kann er/sie mich lieben? ich bin doch so x..

zum anderen kann man den anderen nicht geniessen, weil man ständig auf (unterschwellige) kritik lauert.
ha! er/sie hat mich und meine fehler durchschaut und liebt mich nicht mehr.

zudem sah besagte freundin essen, insbesondere speisen, die sie liebte, als belohnung. sie wusste aber nie, ob sie diese belohnung wirklich verdiente.
dh. über ein tolles dinner konnte sie sich nie richtig freuen, es nie richtig geniessen, weil es ihr unverdient vorkam.

ich sagte ihr mal, dass, wenn sie sich essen verweigert, verweigert sie sich die möglichkeit sich zu stärken und stark zu sein.
nahrung birgt nun mal energie und ohne energie ist man schwach.

mittlerweile ist sie geschäftsführerin eines unternehmens, hat 2 kinder geboren und betrachtet das nicht-perfekt sein als luxus, das sie sich hin und wieder gönnt.

12.09.2013 17:56 • #2


A


Selbstliebe lernen und entwickeln

x 3


A
willkommen

essstörungen, selbstkritik, sich nicht fallenlassen können zeigt mir grossen druck, dem du dich ausgesetzt fühlst. der schwere nach finde ich es angemessen dir fachliche unterstützung zu holen, damit du dein verhalten ändern kannst. allein wirst du da kaum herausfinden.

angepasstes kind-ich und strafendes eltern-ich stehen da im vordergrund.
mit selbstliebe hat das wenig zu tun und deshalb kannst du auch den anderen nur soviel lieben wie selbst in dir ist, und auch nur genausoviel vom anderen annehmen. misstrauen bleibt und da geht fallenlassen kaum.

ich finde betz gut und kann ihm in vielen zustimmen weil ich es auch ähnlich erfahren habe. höre mal rein, vielleicht kannst du etwas erkennen, neue impulse bekommen.

12.09.2013 17:59 • #3


B
@Acid

Vielen Dank, dass du mir von den Erfahrungen mit deiner Freundin erzählt hast.

Ich kann diese Gedankengänge alle sehr gut nachvollziehen.Ich frage mich allerdings immer woher das kommt, dass man sich nichts gönnt, dass man sich immer so kritisch betrachten muss.
Hat deine Freundin das damals herausgefunden?

Ich bin an dem (Leidens)Punkt angekommen, dass ich meine Affäre halt total gerne genießen möchte, weil er so ein toller Mensch ist und sich so sehr um mich bemüht. Und ich finde es einfach nur frustrierend, dass ich so mit mir selbst unzufrieden und unsicher bin, dass ich meiner Meinung nach ihm gar nicht gerecht werde.
Das belastet mich schon sehr!

Es freut mich, dass deine Freundin das alles gut geschafft hat und damit jetzt klarkommt.

12.09.2013 18:18 • #4


B
@Alena-52

Ich danke dir sehr für deinen Rat und für das Video. Das werde ich mir heute Abend noch ansehen!

Ja, ich war als Kind sehr angepasst und wollte meinen Eltern immer gefallen. Sie mussten mich gar nicht wirklich bestrafen, weil ich nie was Falsches gemacht habe.
Ich habe viele Unsicherheiten in dieser Zeit erhalten. Mein Vater war Alk. und bei uns wurde nie darüber gesprochen. Ich weiß aber nicht, wie das mit meinem Mangel an Selbstliebe zusammenhängen könnte....
Ansonsten war ich schon immer Perfektionistin und wollte immer gute Leistungen erbringen - also Anerkennung erhalten. Die gab/gibt es leider selten in meiner Familie.
Z.B. war ich im Sommer fünf Wochen mit meinem eigenen Auto in England unterwegs. Reaktion meiner Eltern:Also, das du dich das traust! Aber nicht im Sinne, von Wow, toll sondern eher Übernimmst du dich dabei nicht? Pass lieber auf? Das war schon immer so und hat bei mir zu vielen Unsicherheiten und Selbstzweifeln geführt.
Führt das auch zu einem Mangel als Selbstliebe, wenn man wenig Selbstvertrauen hat?

12.09.2013 18:22 • #5


A
sie war der immermüden kontrolle eines tages müde.

nach einem harten tag mit etlichen terminen hatte sie einfach hunger. dann hat sie gegessen bzw. sich was gekocht. sich was gekocht. nur für sich. auf was sie lust hatte. hat sich den bauch vollgeschlagen, trash-tv geguckt, rotwein getrunken. am nächsten morgen war sie immer noch schlank, immer noch auf ihren arbeitstag fokussiert...

wie ist deine affäre denn? also, was ist er für ein typ?
gibt es etwas an ihm, das du gerne hättest? eine eigenschaft?
und warum affäre? da habe ich wohl was an infos verpasst.

12.09.2013 18:26 • #6


B
@Acid

Oh ja, die ständige Kontrolle! Das ist wirklich anstrengend. Aber bei mir ist es so, dass ich diese Kontrolle teilweise auch brauche. Weil ich sonst das Gefühl habe, dass mir mein Leben entgleist. Kannst du das verstehen?
Dabei habe ich einen guten Job, genug Geld, kann mich nicht über mangelnde Aufmerksamkeit beschweren (mir gucken viele Typen auf der Straße hinterher). Und dennoch habe ich das Gefühl, vieles nicht unter Kontrolle zu haben....

Dass deine Freundin dann irgendwann einfach mal nur was gegessen hat, weil sie Hunger hatte und gemerkt hat, dass ihr das nichts antun kann, ist super. Ich wünschte, es würde bei mir auch so leicht klappen.

Zu mir meinte mal jemand, dass ich mir in der Woche wenigstens mal einen ungesunden Tag gönnen solle. Was meinst du?

Oh, ja, meine neue Beziehung ist eine Affäre! Das hatte ich so gar nicht gesagt. Ändert aber nichts, denn von Anfang an war klar, dass wir so gesehen keine Zukunft haben. Wir sind wie beste Freunde, die sich alles erzählen und füreinander da sind. Dass ich ein Problem mit dem Essen habe, weiß er, aber wie schwer es wirklich ist, habe ich bisher immer gut verheimlichen können. Heute habe ich ihm das aber ausführlicher beschrieben.

Ich bin sehr glücklich mit ihm.
Er ist das totale Gegenteil von mir: er isst alles und ungehemmt! Er ist total lustig und macht alles mögliche mit. Das war mit meinem Ex unmöglich. Der hat auch ständig versucht mich so hinzudrehen, wie es für ihn am besten war! Das habe ich mit meiner Affäre nicht! Eigentlich ist er genau das, was ich immer vermisst habe und momentan einfach brauche.

12.09.2013 18:32 • #7


A
Zitat von brahmina:
Mein Vater war Alk. und bei uns wurde nie darüber gesprochen.

Z.B. war ich im Sommer fünf Wochen mit meinem eigenen Auto in England unterwegs. Reaktion meiner Eltern:Also, das du dich das traust! Aber nicht im Sinne, von Wow, toll sondern eher Übernimmst du dich dabei nicht? Pass lieber auf? Das war schon immer so und hat bei mir zu vielen Unsicherheiten und Selbstzweifeln geführt.
Führt das auch zu einem Mangel als Selbstliebe, wenn man wenig Selbstvertrauen hat?
ja wenn du genügend eigenliebe in dir hast fühlst du dich automatisch gut so wie du bist - ohne kritik, sondern vollkommene annahme deiner selbst und damit fehlt dir nichts.

das zeigt sehr deutlich, dass bei deinen eltern eher kritik als liebevolle unterstützung maßgebend ist.
zuviel tadel und zuwenig liebe, da brauchst du dich nicht wundern, wenn dir wichtiges fehlt.
aber du kannst dir genau das selbst geben, was du brauchst.
es ist ein prozess, der geschieht, wenn du dich auf den weg machst.
vergeben ist sehr wichtig, dir selbst verbeben für das, was du dir selbst immer wieder antust, einfach weil du das mal übernommen hast, von deinen eltrn, die dich so behandelt haben, wie sie es auch nur selbst kennengelernt haben.
dein vater ist al.kohiliker, du hast essstörungen - viel bliebt unverdaut im magen, weil wegen vieles nur kritik geübt wurde, diese zeigt auch gleichzeitig die angst deiner eltern, das hat dich geprägt und dich unglücklich fühlen lassen. dein körper hat symptome entwickelt und deine seele leidet, sie ist es, die sich über deinen körper ausdruck verschafft, damit du dir bewusst werden kannst, das da etwas nicht stimmt in deinem leben.

ich hatte seit früher kindheit sehr oft magenprobleme, konnte oft kaum etwas essen, es lag mir schwer im magen, ich bins losgeworden weil ich mir mehr wertschätzung und achtsamkeit geben konnte auch das sind aspekte von eigenliebe.

PS: kritik ist oft auch strafe durch missachtung der eigenen persönlichkeit - deine eltern wollten dich so haben wie es ihnen gefiel - nicht wie du wirklich warst und bist - das bedeutet auch, sie haben dir ihre ängste aufgedrückt, dich unfrei gemacht - zumindest im innen.

12.09.2013 18:38 • #8


B
Liebe Alena!

Danke für deine unterstützenden Worte!

Ich bin mir immer im Klaren darüber gewesen, dass ich durch meine Eltern einen Schaden genommen habe. Ich will denen aber nicht böse sein deswegen, denn sie haben es selbst ja auch nicht anders in ihrer eigenen Kindheit erlebt, sonst hätten sie sich mir gegenüber doch anders verhalten?!

Ich dachte, dass vergeben den Eltern gegenüber wichtig ist, aber ich habe es noch nicht so betrachtet, dass das Vergeben einem selbst gegenüber auch so eine wichtige Rolle spielt. Das ist wohl ein wichtiger Aspekt, durch den man sich von allem etwas lösen und distanzieren kann.
Ich will mir das alles ja auch nicht mehr antun! Ich will endlich Freude empfinden können! In der Liebe, beim Essen, beim S. und was auch immer....

Du hast recht, dass Ängste meiner Eltern auf mich übergegangen sind. Ich empfinde das immer, wenn ich ihnen von was Neuem berichte. Da sind sie immer gleich negativ. Von vornherein! Das macht mich manchmal wütend. Warum können sie nicht sagen:Mach das! Das ist schön und wir freuen uns für dich!
Ich will nach meiner Trennung in eine andere Stadt (nur 30 km entfernt) ziehen. Was sagt meine Mutter:Musst ja nicht gleich flüchten!
Was sagt eine gute (mütterliche) Bekannte:Das ist doch eine schöne neue Chance für dich!
Das ärgert mich halt! Aber so sind sie nun mal. Sie sind vielleicht selbst mit Entscheidungen nicht glücklich und zeigen mir das auf diese Weise.

Ich habe auch immer Magenprobleme gehabt. Aber nicht wie du seit der Kindheit - das muss ja schon schlimm gewesen sein. Es freut mich, dass du mit mehr Wertschätzung und Achtsamkeit zu Eigenliebe kommt.

Achtsamkeit praktiziere ich, wenn ich etwas erlebe und dabei sehe wie es mir dabei geht. Oder was ich erlebe. Wie praktizierst du es?

Wertschätzung - damit habe ich wohl das größte Problem. Wie gibt man sich das, wenn man selbst so kritisch ist?

12.09.2013 18:49 • #9


A
Zitat von brahmina:
Ich dachte, dass vergeben den Eltern gegenüber wichtig ist, aber ich habe es noch nicht so betrachtet, dass das Vergeben einem selbst gegenüber auch so eine wichtige Rolle spielt. Das ist wohl ein wichtiger Aspekt, durch den man sich von allem etwas lösen und distanzieren kann.
Ich will mir das alles ja auch nicht mehr antun! Ich will endlich Freude empfinden können! In der Liebe, beim Essen, beim S. und was auch immer....
liebe fängt immer erst bei dir an und vergeben auch, dass ist das wichtigste überhaupt. dann ist es automatisch so, dass du auch anderen vergeben kannst. vergeben bedeutet noch lange nicht es gutzuheissen, sondern verstehen, dass deine eltern nicht anders konnten weil sie es selbst nicht anders vorgelebt bekamen und noch nicht bereit waren das zu ändern. dein vater hat sich in alk geflüchtet um das zu verdrängen..
aber du kannst dich ändern !
Zitat:
Da sind sie immer gleich negativ. Von vornherein! Das macht mich manchmal wütend. Warum können sie nicht sagen:Mach das! Das ist schön und wir freuen uns für dich!
Ich will nach meiner Trennung in eine andere Stadt (nur 30 km entfernt) ziehen. Was sagt meine Mutter:Musst ja nicht gleich flüchten!
Was sagt eine gute (mütterliche) Bekannte:Das ist doch eine schöne neue Chance für dich!
Das ärgert mich halt! Aber so sind sie nun mal. Sie sind vielleicht selbst mit Entscheidungen nicht glücklich und zeigen mir das auf diese Weise.
wie reagierst du darauf wenn du kritisiert oder belehrt wirst von deinen eltern ?
sagst du ihnen auch schon, dass du ihre kritik nicht immer verstehen kannst und dir schon sehr lange wünscht, dass sie dich auch mal darin bestärken indem was du tun musst, damit du dich wohl fühlen kannst ?
und das du dir dringend ein anderes miteinander wünscht, weil du sonst zu deinem eigenen schutz erstmal auf die distanz gehst weil du dich nicht mehr so ungesehen und unrespektiert und missachtet in deinem sosein/andersein als sie fühlen willst ?
was wünscht du dir in beziehung zu deinen eltern ?
wie kannst du ihnen deutlich machen, das du inzwischen ein eigenständiger mensch bist, der seine erfahrungen allein machen muss, auch wenn das gegen ihre vorstellung geht.
und das du dir mehr liebe und achtung und wertschätzung wünscht von ihnen!
Zitat:
Achtsamkeit praktiziere ich, wenn ich etwas erlebe und dabei sehe wie es mir dabei geht. Oder was ich erlebe. Wie praktizierst du es?

Wertschätzung - damit habe ich wohl das größte Problem. Wie gibt man sich das, wenn man selbst so kritisch ist?
achtsamkeit und sosein lassen und annehmen, dann evtl. etwas ändern wenn es etwas gibt, was mich stört.
alte glaubensmuster aufschreiben, versuchen auch das unbewusste herauszufinden und diese glaubenssätze in wahrere, liebevolle umwandeln hilft. es muss aber im innen, im herzen, ankommen, erst dann ändert sich etwas daran.

12.09.2013 19:12 • #10


A
Zitat:
Zu mir meinte mal jemand, dass ich mir in der Woche wenigstens mal einen ungesunden Tag gönnen solle. Was meinst du?


setze dagegen: gönne dir ein gesundes leben.

würdest du jemandem einen ungesunden tag vorschlagen?
einen tag lang nur a.lk trinken oder sonstwie berauscht sein?

einen tag lang die StVo ausser acht lassen und aufm asphalt die s.au rauslassen?

nimm den tag morgen. hör auf deine bedürfnisse.
erfülle sie dir. wohldosiert. ich denke, am anfang kann man nur kleine schritte machen, weil man zaghaft ist und nicht gefestigt.
du musst keine komplette torte in dich reinstopfen, aber ein stück kuchen, happen für happen... kombiniert mit einem cappu oder einem sekt.... genuss am leben einfach.

12.09.2013 19:14 • #11


B
@Alena

Ich glaube, dass mit dem sich selbst erst lieben und anderen vergeben, das kann ich alles gut nachvollziehen. Ich habe meinem Vater schon vor vielen Jahren verziehen, dass wir durch ihn eine schwere Zeit hatten. Allerdings habe ich ihm das nie direkt gesagt. Vielleicht sollte ich das mal tun? Das heißt nicht, dass ich vergessen kann,was für eine harte Zeit das war, aber ich kann vergeben. Es tut mir oft auch leid,dass mein Vater nicht in der Lage war, seine Probleme ohne den Alk. zu lösen. Allerdings sehe ich ja die gleichen Züge mit meinen Essensproblemen auch bei mir...

Nein, ich habe meinen Eltern noch nie direkt gesagt, dass ich es schade finde, dass sie sich mir gegenüber so wenig liebevoll verhalten. Ich habe übrigens einen Bruder, der 6 Jahre jünger ist, und der genauso fühlt wie ich. Den nerven unsere Eltern auch mit ihren Aussagen und besonders meine Mutter mit ihrer emotionalen Erpressung.
Ich denke, ich sollte all dies wirklich mal direkt ansprechen. Und die Tatsache, dass ich in einen anderen Ort ziehen will, hat bei mir wirklich auch etwas mit Distanz zu tun. Ich habe mich wirklich erst so richtig in den letzten Jahren (viel zu spät, mit Ende 20) so richtig emotional von meinen Eltern lösen können. Das haben die natürlich gespürt und halten dagegen an - so empfinde ich das!

Alte Glaubenssätze aufspüren und gegenebenfalls umwandeln, finde ich sehr gut. Danke für deine Tipps!

Ja, das Herz ist wichtig.
Was hältst du von diesen Herzmeditationen?

12.09.2013 19:22 • #12


B
@Acid

Du hast wirklich recht!
Es fängt schon im Kopf damit an, WIE man etwas formuliert. Dieser Satz hat ja schon einen negativen Beigeschmack. Ist doch klar, dass man dann automatisch gleich ein schlechtes GEwissen dabei bekommen muss!
Mir ist das vorher noch nie so aufgefallen! Danke dafür!

Ich hatte schon überlegt, ob ich für das Treffen bei meinen Großeltern am Sonntag einfach mal selbst einen Kuchen backe und den auch mitesse (mache ich sonst nämlich nicht!).

12.09.2013 19:25 • #13


A
Zitat von brahmina:
Ich habe meinem Vater schon vor vielen Jahren verziehen, dass wir durch ihn eine schwere Zeit hatten. Allerdings habe ich ihm das nie direkt gesagt. Vielleicht sollte ich das mal tun? Das heißt nicht, dass ich vergessen kann,was für eine harte Zeit das war, aber ich kann vergeben. Es tut mir oft auch leid,dass mein Vater nicht in der Lage war, seine Probleme ohne den Alk. zu lösen. Allerdings sehe ich ja die gleichen Züge mit meinen Essensproblemen auch bei mir...

Ich denke, ich sollte all dies wirklich mal direkt ansprechen. Und die Tatsache, dass ich in einen anderen Ort ziehen will, hat bei mir wirklich auch etwas mit Distanz zu tun. Ich habe mich wirklich erst so richtig in den letzten Jahren (viel zu spät, mit Ende 20) so richtig emotional von meinen Eltern lösen können. Das haben die natürlich gespürt und halten dagegen an - so empfinde ich das!
in wirklichkeit hälst du noch dagegen dich von deinen inneren eltern innerlich zu trennen, denn du hast ja deine symptome, deine wut, traurigkeit, verletzung, unsicherheit, angst immer noch ...
eine räumliche distanz kann ein erster schritt sein, auch deine eltern haben verlustängste und reagieren deshalb so.

besuche sie, backe einen kuchen und sage ihnen, du hast heute etwas wichtiges mit ihnen zu besprechen. sage ihnen das du sie liebst auch wenn dir oft ihre wertschätzung und ihre akzeptanz und das gefühl von liebevollem verständnis von ihnen fehlte. das du dich oft sehr verletzt und in vielen teilen deiner persönlichkeit nicht anerkannt gefühlt hast. du wünscht dir, das sich das etwas ändern könnte, damit würden sie dir eine grosse freude bereiten, denn du wünscht dir ein liebevolles miteinander mit weniger kritik, auch wenn sie aus sicht deiner eltern vielleicht berechtigt sein könnte.
(das was sie an dir kritisieren erlauben sie sich oft aus angst, weil es ihnen auch mal untersagt wurde, selbst nicht zu leben)

vielleicht schreibst du es ihnen vorher und kündigst darauf deinen kaffeebesuch an ?
ich könnte mir vorstellen, dass es dir vielleicht schwer fällt, aber dich auch erleichtern wird endlich zu sagen, wie es dir mit ihnen ging bis dato.
alte muster durchbrechen kann euch allen weiterhelfen.
Zitat:
Alte Glaubenssätze aufspüren und gegenebenfalls umwandeln, finde ich sehr gut. Danke für deine Tipps!

Ja, das Herz ist wichtig.
Was hältst du von diesen Herzmeditationen?
die verbindung zum herzen ist das wichtigste überhaupt, nur das herz weiss, was mir gut tut, schmerzt es, oder fühlt es sich irgendwo in meinem körper nicht gut an, ist es immer ein hinweis, das in meinem leben etwas nicht stimmt und neu ausgerichtet werden muss, damit wieder harmonie entstehen kann.

die arbeit mit dem inneren kind (dein unterbewusstsein) ist wichtig.
dein inneres kind gehört in dein herz, nicht aussen vor.
es lieben lernen geht wenn du dein herz für es öffnest.
ihm vergibst und dir vergibst
ihm dankst. es hat alles nur getan, damit es überleben kann, auch die bewussten und unbewussten glaubenssätze deiner eltern hat es übernommen, war ganz brav, damit es zumindest etwas anerkennung und zuwendung bekam. es hat sich der situation angepasst, anders konnte es sich nicht helfen, weil es abhängig war.
du kannst es ändern, wenn du dich innerlich unabhängig machst und alles, was dir mal übergestülpt wurde oder du dir selbst mal angezogen hast, kannst du ablegen, zurückgeben an die personen, die es dir mal weitergegeben haben, es ist ihre aufgabe sich darum zu kümmern, nicht deine.
deine aufgabe kann sein frieden zu machen, mit allem was war und ist,
denn alles ist gut so, einfach weil es so ist, du kannst tatsachen nicht ändern, nur dafür sorgen, dass du in zukunft anders darauf reagierst.

wenn du deine kinderzeit mal überfliegst, mit welchem grundgefühl in dir bist du aufgewachsen ? welches gefühl in dir hat sich immer wieder gemeldet ?
und wo in deinem körper spürst du dieses gefühl/eine empfindung ?
welcher hauptgedanke über dich ist in dir gespeichert ?

12.09.2013 20:13 • #14


B
@Alena

Vielen Dank für die Ratschläge.
Ich denke, dass es tatsächlich das Beste ist, mit meinen Eltern offen darüber zu reden. Das sollte mein Bruder wohl auch mal tun.
Wahrscheinlich bin ich dann doch sehr erleichtert. Ich habe die Beziehung zu meinen Eltern auch in meiner letzten Beziehung als behindernd empfunden. Mein damaliger Freund wollte immer, dass ich mich mehr von ihnen löse, aber das konnte ich damals noch nicht. Das hat er nicht verstanden und wir haben uns deswegen oft gestritten.
Dann habe ich selbst gemerkt, dass ich diesen Schritt gehen muss, mich von ihnen zu lösen, weil ich es unbedingt wollte, aber ich stecke ja noch voll in diesem Prozess.

Als ich so um die Jahreswende gemerkt habe, dass es mit meinem damaligen Freund nicht mehr geht und ich nicht mehr weiter wusste, habe ich mir gesagt, dass ich auf mein Herz hören will. Und dann lief mir meine Affäre über den Weg, ohne ihn hätte ich den Absprung aus meiner alten und krankhaften Beziehung nicht geschafft.
Ich vertraue sehr auf mein Herz. Es sagt mir, dass ich im Moment nicht glücklich bin, ich mit mir selbst nicht glücklich bin...

Mit welchem Grundgefühl ich aufgewachsen bin?
Ich hatte immer Angst - Verlustangst! Das ist das erste Gefühl, an das ich mich erinnern kann. Angst, dass mein Vater irgendwann nicht mehr aus seinem Rausch aufwacht.
Deshahlb habe ich auch so lange an meinem Ex festgehalten. Ich hätte schon Jahre zuvor merken müssen, dass er mir nicht gut tut, aber ich hatte Angst davor, ihn zu verlieren bzw. loszulassen.
Und ähnliches spüre ich jetzt bei meiner Affäre. Dass ich weiß, dass dies eigentlich keine ideale Situation ist, aber ich halt Angst davor habe, diesen Menschen zu verlieren.

Wo spüre ich diese Empfindung? Herz, Kehle! Ein Druck! Und viel Kälte.

Welcher Hauptgedanke in mir über mich selbst gespeichert ist?
Alles perfekt machen zu wollen. Zeigen, dass alles gut ist. Das habe ich wahrscheinlich auch von meinen Eltern. Wir haben ja nie über die Probleme in der Familie gesprochen. Das Problem wurde totgeschwiegen, auch gegenüber uns Kindern. Und nach außen hin musste alles perfekt sein.

Oh Mann, wenn ich das hier alles so lese, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Ist doch klar, dass es mir mit all dem nicht gutgehen kann. Ich schleppe alle diese Altlasten mit mir rum. Wie kann ich DIESE wieder an meine Eltern abgeben?

12.09.2013 20:53 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag