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Selbsterkenntnis und ich Lebe!

Balance
Hallo,
Nun ein neuer Thread von mir, der einen neuen Startpunkt meiner Geschichte setzen soll.
Ich hoffe sehr, dass mein Thread dem Einen oder Anderen helfen wird.

Heute ist der #Tag 1 - Selbsterkenntnis und ich LEBE!

Es wird ein sehr langer Beitrag. Und ich danke Jedem, der ihn bis zum Ende liest.

Emotional bin ich noch nicht losgelöst von meinem Ex. Bin ich schon bereit dafür? In einem Thread - Du kommst nicht von deinem Ex los? Doch! (du-kommst-nicht-von-deinem-ex-los-doch-t38580.html)
schrieb ich folgendes:

Zitat:
Unbewusst habe ich genau diese Schritte bei meinen früheren Partnerschaften durchgeführt. 
Bei meinem jetzigen Ex bin ich noch nicht bereit, diese emotionale Abkoppelung durchzuführen. Denn dann wird er mir gleichgültig sein. Und dieses bisschen Liebe, die in mir ist, möchte ich noch etwas behalten. Auch wenn es schmerzt... Und ich mir manchmal wünsche, der Schmerz soll aufhören... Bin ich noch nicht bereit, emotional loszulassen...


Jedoch entscheide ich mich NICHT zum Leid. Ich entscheide mich glücklich zu sein. Zu Leben. Der Schmerz ist noch ein Teil von mir und wird mich noch etwas begleiten. Bis ich bereit bin, mich emotional von ihm abzukoppeln. Bis dahin werde ich aus diesem Schmerz lernen und mich selbst führen. Es gibt Gründe für den Schmerz und diese möchte ich rausfinden. Möchte ich erkennen. Daher ist es wichtig, dass der Schmerz bleibt. Bis ich die tatsächliche Ursache gefunden habe.

In einem anderen Thread - Schreibt hier eure Negative Höhepunkte der Beziehung (schreibt-hier-eure-negative-hoehepunkte-der-beziehung-t33996-s90.html) schrieb ich folgende Zeilen, die ich tief in mir gefunden habe, die viel Zeit gebraucht haben, das überhaupt zu sehen. Und anschliessend diesen Tatsachen in die Augen zu schauen. Mir darüber bewusst zu werden, dass die Selbsterkenntnis NUR in MIR liegt. Den Mut zu haben, sich selbst einzugestehen, sich selbst treu zu bleiben und die eigene Wahrheit über sich selbst zu erkennen und auch zu dieser Wahrheit zu stehen. Von Anschuldigungen loszukommen, aufhören sich selbst zu bemitleiden. Denn nur ich bin es, die zu meinem Leid beiträgt. Niemand sonst. Denn ich lasse dieses Leid zu. Und damit soll nun ein Ende gesetzt werde. Ich entscheide mich gegen das Leid und für das Glück.

Natürlich gibt es Rückfälle und wird es auch geben. Aber mich bestärken kann nur ich selbst. Nur ich selbst trage die Entscheidung für meine innere Welt, meine Stabilität und mein Wohlsein. Ich möchte stark sein. Ich werde stark sein. Höhen und Tiefen werde ich annehmen, akzeptieren, reflektieren und loslassen. Ich möchte mir treu bleiben. Ich werde mir treu bleiben. Ich möchte mich lieben. Ich werde mich lieben.

Doch dafür ist eine tiefe Selbsterkundung notwendig.

Folgende Zeilen schrieb ich:

Zitat:
Ich habe mir alle Nachrichten hier durchgelesen. In sehr vielen erkenne ich meine negative Höhepunkte aller meiner Beziehungen. 

Und das sind meine... Ich möchte erstmal nicht auf die Taten meiner Exen eingehen, sondern auf mich selbst. Denn ich bin diejenige, die dass alles zugelassen hat. Das liegt allein in meiner Verantwortung. Die Exen sind nicht zu 100% schuldig. Denn ich habe das zugelassen...

Warum habe ich es zugelassen?... 

Vielleicht war ganz am Anfang, bei der ersten Beziehung, die Naivität. Die doch mich bis zur letzten Beziehung verfolgte. Aber immer wieder in neuen Punkten. Manchmal denke ich mir, aus jeder Beziehung lernt man was und lässt nicht mehr zu, dass so etwas erneut passiert. Aber es kommen immer wieder neue Sachen, auf die man nicht vorbereitet war... 

Hoffnung spielt auch eine grosse Rolle. Dass alles gut wird. Mangelndes Selbstwertgefühl? Mangelndes Selbstbewusstsein? Unwissenheit, dass es auch anders gehen kann? Mangelnder Respekt vor sich selbst? Nicht zu sich selber stehen? Überhaupt nicht zu wissen, was man wert ist und wo die eigene Grenze ist? Nicht mutig genug zu sein? Angst? Nur wovor? Vor alleine sein? Angst zu versagen? Angst aufzugeben? Angst loszulassen? Feigheit sich selbst Rückendeckung zu geben? Der Glaube an das Gute? Der Glaube daran, dass in jedem Menschen ein Gewissen lebt? Der Glaube, dass jeder Mensch fürs Mitgefühl und Einfühlungsvermögen fähig ist? Eigene Erwartungshaltungen? Zu viele Wünsche und Träume? Versuchen den Menschen zu ändern, anstatt loszulassen? Der Glaube an eine Liebe, in der sich beide lieben und füreinander da sind und füreinander kämpfen? Zu grosses Vertrauen? Verschweigen eigener Gefühle? Kraftlosigkeit, Machtlosigkeit? Für den anderen mehr da zu sein, als für sich selbst? Den anderen als den Mittelpunkt der eigenen Welt zu betrachten? Einen Helden spielen zu wollen und sich zu opfern, nur damit es dem anderen gut geht? Aushalten, anstatt gehen? Sich benutzen lassen, im Glauben, dass es helfen ist? Eigene Finanzen in den Ruin treiben, um dem anderen über die Runden zu helfen? Zu feige sein, Klartext zu reden? Mangelnde Selbstliebe?... Und und und... Vielleicht wird mir noch etwas einfallen... Aber zuerst wird dieser Text abgeschickt. 

Das und vieles mehr sind meine negativen Höhepunkte. Ich, und nur ich alleine, trage dazu bei und trage und übernehme die Verantwortung über alles was mir angetan wurde. Denn ich habe es zugelassen... Ich habe mich im Stich gelassen.

Das sind meine Lektionen. Dich ich zu meistern habe. Die ich zu erkennen habe. Und ich bin auf dem guten Weg dahin. Und wünsche es Euch allen ebenso. Mit viel Kraft und Geduld schaffen wir es alle.


Es wurde mir auch klar, dass es keine Chance mehr für meinen Ex gibt. Wenn, dann muss er ein anderer Mensch werden. Jedoch liegt es nicht im meinem Ermessen, einen Menschen zu ändern, nur weil ich mit ihm sein möchte. Er ist er. Und ich akzeptiere ihn so wie er ist. Es ist nicht mein Recht ihn zu verbiegen. Er lebt so, wie es für ihn richtig ist. Und ich lebe so, wie es für mich richtig ist. Ich habe gelitten, weil er nicht der Mensch war, den ich in ihm gesehen habe. Ganz am Anfang. Ich hoffte auf eine bessere Wendung. Ich wünschte, er würde meine Wünsche erfüllen (zu mir stehen, zu seinen Worten stehen usw.). Doch darf ich soetwas von einem anderen Menschen verlangen? Nein. Denn es ist sein Charakter. Es ist seine Persönlichkeit. Trotz dass ich ihn so genommen habe, wie er ist, ihn akzeptiert habe, wie er ist, stellte sich raus, dass er anders ist, als der Mensch, der ich dachte, dass er es ist. Verliebte ich mich nun in eine eigene Illusion, oder gab er dieses Bild von sich und zeigte später seine Seiten? Ich weiss es nicht. Am Anfang gab es keinen Anlass zu schauen, ob er tatsächlich seine Worte hält. Und später, als sich rausstellte, dass er es nicht tut, als es Anlässe dazu gegeben hat, fing mein Leid an. Es war leidvoll zu erkennen, dass er nicht so ist, wie er am Anfang zu sein schien. Ich stellte fest, dass ich diesen Menschen doch nicht kenne. Ich habe mich auf ihn verlassen, auf seine Worte. Darin Vertrauen gefunden und mein Vertrauen gegeben. Doch das wurde gnadenlos zerschmettert. Ob die Liebe nur blind gemacht hat? Ich weiss es nicht. Wie gesagt, am Anfang gab es keine Anlässe, zu schauen, ob er tatsächlich zu seinen Worten steht, zu mir. Erst später, als sich Menschen in unsere Beziehung einmischten, wünschte ich mir, er würde es nicht zulassen. Von meiner Seite habe ich es nicht zugelassen. Doch er lies es zu. Meine Wünsche bleiben natürlich nicht UNausgesprochen. Fanden aber kein richtiges Gehör.

Ob er Schuld ist am Scheitern der Beziehung? Ich? Wir beide? Gar keiner? Darüber werde ich mir keine Gedanken mehr machen. Denn die Antwort darauf gibt es nicht. Ich weiss jedoch nun, dass ich mich entwickeln möchte als Mensch. Und das werde ich auch. Das alles hat zu einer tiefen Selbsterkenntnis geführt. Und dafür bin ich dankbar. Ihm dankbar.

Ich akzeptiere ihn so, wie er ist. Und mit diesem Menschen kann ich nicht Hand in Hand durchs Leben gehen. Und das ist auch ok so. Es ist in Ordnung. Darunter habe ich gelitten. Doch nun ist diese Akzeptanz da. Er ist wie er ist. Ich bin wie ich bin. Das alles ist legitim. Und ich wünsche ihm alles Beste. Er ist ein guter Mensch. Ich bin ein guter Mensch. Nur manchmal passen Menschen nicht zusammen. Und das ist auch ok so. Aus jeder Beziehung soll man reflektieren. Soll man lernen. Es ist alles eine Erfahrung, ob mit oder ohne Schmerz. Jede Beziehung ist es wert gewesen zu sein. Denn aus diesen Beziehung lernt man SICH SELBST kennen.

In einem Thread - Was denkst du gerade? (was-denkst-du-grade-t37881-s345.html?hilit=ParallelUniversum) schrieb ich:

Zitat:
Ich denke gerade darüber nach, dass ich so vieles in meinem Leben anders machen würde, hätte ich doch dieses Wissen, welches ich jetzt habe, damals... Aber dann würde ich wohl diese Erfahrung nicht machen, welches dieses Wissen ausmacht... 

Sind Zeitreisen möglich? Irgendwo einParallelUniversum? Dass ich dahin reise, in meine andere Vergangenheit. 10 Jahre zurück... Die andere mich richten. Ihr das Leben erklären. Ihr den Weg zeigen... Dass wenigstens eine von uns vernünftig lebt...


Nun... Dieser Gedanke wird mich noch lange begleiten. Denn ich machte sehr viele Fehler in meinem Leben. Die ich gerne nicht gemacht hätte (mit dem jetzigen Wissen). Doch es bedarf an sehr starker Selbsterkenntnis zu dem Entschluss zu kommen, dass es keine Fehler waren, sondern ERFAHRUNG, die mich zu dem Menschen machte, der ich nun bin. Diese Fehler tragen zur Selbsterkenntnis bei. Irgendwann werde ich so weit sein, dies nicht mehr als Fehler anzusehen, sondern akzeptieren und zu danken und loszulassen. Wie ein Phönix aus der Asche auferstehen. Noch ein weiter Weg. Aber das ist der Weg den ich gehen möchte. Den ich gehen werde.

Denn ich entscheide mich zum Glücklichsein.

Ich danke allen, die bis zum Ende gelesen haben und hoffe, mein Beitrag wird behilflich sein.

In Liebe

Balance

26.03.2017 16:18 • x 10 #1


Scarlett2016
Liebe @Balance

Du bist aus meiner Sicht eine sehr bemerkenswerte junge Frau. Hut ab, wie Du reflektierst!

Bitte lasse nicht aus den Augen, dass Du wahrscheinlich das Leben Deiner Mutter lebst.

Dass Du seitens Stiefvater und Ex mit viel emotionaler Gewalt konfrontiert wirst.

Ja, Du lebst. Entscheid WIE.

Von Herzen alles Liebe

Scarlett

27.03.2017 00:34 • x 1 #2


A


Selbsterkenntnis und ich Lebe!

x 3


Balance
Aus einem anderen Thread:
Zitat von machiennelilly:
Was ist für dich Angst, was ist für dich Hoffnung? Schau auf DICH! Warum hast du Angst, warum hoffst du?
Angst und Hoffnung verbindet etwas eng. Zum einen sind es Gefühle, wie Himmel und Hölle. Aber was noch?


Nun bin ich bereit, auf diese Frage einzugehen und meine Antwort zu geben. Ich werde mich kurz und knapp fassen. Es hat gedauert, bis ich genau diese Formulierung gefunden habe, aber nun ist sie da:

Angst und Hoffnung sind für mich beides Illusionen, die ich mir selbst erschaffe, um mein Leben schwerer, bzw. einfacher zu machen. Das sind Emotionen, Gefühle. Doch trotz der Illusion, sind sie ein fester Bestandteil meines Lebens.

Hoffnung führt zum Leid. Denn ich hoffe und hoffe und es geschieht nichts. Um das Leid vorzubeugen, ist Handeln angesagt. Und hier folgt die Angst. Zu versagen. Angst vor der Ungewissheit.

Es gibt Momente, wo ich mich kraftvoll fühle. Und doch ist die Angst da, dass ich wieder versinke. Im Sumpf ertrinke. Und irgendwann keine Kraft mehr haben könnte mich aufzurappeln zum x-ten Mal.

Angst, dass ich mich wieder selbst verliere. Angst, dass ich wieder das Leid zulasse. Angst nicht zu wissen, was ich überhaupt im Leben will. Manchmal weiss ich es. Manchmal nicht.

Angst und Hoffnung haben Unsicherheiten in mir geweckt. Wahrscheinlich waren diese Unsicherheiten immer da. Ich weiss es nicht.

Ich erschaffe meine Angst und meine Hoffnung. Also liegt es in meiner Macht, sie wieder zu verabschieden. Nur wie?...

Bitte helft mir... Trotz, dass ich mich jetzt aufgerappelt habe und zu grossen Selbsterkenntnissen gekommen bin, ist manchmal diese Unsicherheit da...

Angst und Hoffnung sind zwei Seiten einer Medaille. Meiner Medaille...

27.03.2017 11:30 • x 4 #3


J
Zitat von Balance:
Und irgendwann keine Kraft mehr haben könnte mich aufzurappeln zum x-ten Mal.

Du kannst immer wieder aufstehen. Und ehrlich: Ein schnurgerader Weg ist auch langweilig.
Bist Du wirklich erst 14?

27.03.2017 13:17 • x 2 #4


Balance
Zitat von JungeRoemer:
Du kannst immer wieder aufstehen. Und ehrlich: Ein schnurgerader Weg ist auch langweilig.
Bist Du wirklich erst 14?


Hallo JungeRoemer,
Nun bin ich 15, danke für die Erinnerung

Tatsächlich bin ich einige Jahre älter

27.03.2017 13:19 • x 2 #5


J
Du Maus, Du. Eben noch 2003 geboren, jetzt 2002. Das ist mir symphatisch. Diesen Humor mag ich sehr. Dann kann ich mich ja getrost auf das altbewährte 1917 rückdatieren bzw. umetikettieren. Ätsch!

27.03.2017 13:24 • x 1 #6


Balance
Zitat von JungeRoemer:
Du Maus, Du. Eben noch 2003 geboren, jetzt 2002. Das ist mir symphatisch. Diesen Humor mag ich sehr. Dann kann ich mich ja getrost auf das altbewährte 1917 rückdatieren bzw. umettikieren. Ätsch!



Alles hat seinen Sinn

27.03.2017 13:25 • x 2 #7


minimine
Liebe Balance,

Angst und Hoffnung verbinden zwei Dinge miteinander. Welche sind es?

27.03.2017 13:27 • x 3 #8


J
Vertrauen, Selbstliebe, Selbstachtung...?.?.?

Angst verwirrt die Sinne und lässt die Dinge anders erscheinen, als sie in der Tat sind. CERVANTES 82, 45), Don Quijote
Wo Leben ist, ist Hoffnung! O'CASEY (1, 189), Der Preispokal

27.03.2017 13:28 • x 3 #9


Balance
Zitat von minimine:
Liebe Balance,

Angst und Hoffnung verbinden zwei Dinge miteinander. Welche sind es?

Unsicherheit und Unglaube....?

27.03.2017 13:30 • x 2 #10


Balance
Zitat von JungeRoemer:
Vertrauen, Selbstliebe, Selbstachtung...?.?.?

Ich denke eher das Gegenteil davon. Denn Vertrauen, Selbstliebe, Selbstachtung ist die Stärke.
Und Angst und Hoffnung ist die Schwäche.
Also so sehe ich das...

27.03.2017 13:31 • x 3 #11


J
Hoffnung ist für mich eine ganz große Stärke, um nicht zu sagen eines meiner größten.

Ängste hemmen einen manchmal und regen zum gründlichen Nachdenken an, aber sie haben durchaus auch ihre Berechtigung - manchmal.
Bin ja eher der waghalsige großkotzige Typ. Aber kneifen geht auch nicht.

27.03.2017 13:35 • x 5 #12


Sabine
Zitat von Balance:
Ich denke eher das Gegenteil davon. Denn Vertrauen, Selbstliebe, Selbstachtung ist die Stärke.
Und Angst und Hoffnung ist die Schwäche.
Also so sehe ich das...


27.03.2017 13:38 • x 2 #13


A
Liebe, Glaube und Hoffnung sind für mich die Säulen einer tragfähigen Beziehung. Zuversichtlich zu sein, dass wir die Situation gemeinsam meistern können, auch wenn sie noch so schwierig ist und das die Liebe uns tragen wird. Unser Herz weiss genau wann die Hoffnung berechtigt ist, unser Ego-Verstand weiss es nicht, er vergleicht mit alten Erfahrungen und reagiert aus Angst.

27.03.2017 13:39 • x 2 #14


minimine
Wenn diese Frage so einfach zu beantworten wäre, dann hätte sie mir @machiennelilly damals nicht gestellt ^^

27.03.2017 13:41 • x 3 #15


A


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