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Selbstachtung wieder zurückgewinnen durch Kontaktsperre

L
hallo ihr lieben,

hab mir lange überlegt, ob ich hier was schreiben soll, da ich hier viel mitgelesen habe und viel leid erfahren habe, was mir absurderweise sehr weitergeholfen hat.

zu meiner geschichte: war 2 jahre mit meinem freund zusammen 1 1/2 davon zusammen gelebt, er selbstständig und ein workaholic. nun habe ich vor 5 wochen ein jobangebot bekommen, das ich vorerst abgelehnt habe, da ich dadurch umziehen müsste (400km) und ich von fernbeziehungen nicht viel halte. nach und nach fragte ich mich aber immer wieder, sich selbst für jmd aufgeben der ohnehin keine zeit für dich hat? somit eröffnete ich ihm dieses thema und schnell stellte sich heraus, dass es ihm relativ egal war, bis er mir beichtete, dass er sich eigentlich schon länger nicht mehr wohlfühle, die gefühle sind irgendwie nicht mehr da.

ich hab dann ohne weiteres meine sachen gepackt und bin, aus eigentlich meiner whg (!) ausgezogen und hab ihm fairerweise eine frist von 2 wochen eingeräumt, die nächste woche abläuft. sämtlichen kontakt oder etwaige erklärungen, warum, wieso, weshalb erspar ich mir, da es ohnehin keine rolle spielt, wenn jmd den entschluss gefasst hat zu gehn...klar irgendwann, wenn gras drüber gewachsen ist, aber jetzt?

der grund warum ich diesen thread eröffne, ist, dass ich festgestellt habe, dass es oftmals nicht mal an der person liegt warum es uns so dermaßen schlecht geht, sondern vielmehr an der selbsterniedrigung das wir uns antun, wenn der eine geht, die ständigen unnötigen fragen die wir uns dabei stellen, alle mit dem fokus auf den ex-partner gerichtet und was wir dabei außer acht, ja sogar ganz verkümmern lassen ist dabei unser ego unser selbstbewusstsein.

das einzige was hier dabei hilft ist eine totale kontaktsperre!

1. hilft es dir selbst, dich neu zu orientieren und eine balance in die jetzige situation zu bringen. denn bei einer trennung besteht IMMER ein ungleichgewicht, der der geht fühlt sich als gewinner, während wir armseelig am boden rumkriechen...

2. in so einer situation wird auch niemals interesse bestehen zu euch zurückzukommen, denn desto mehr wir lieben, desto mehr zieht sich der verlasser zurück. das war immer schon so und das wird auch immer so bleiben

3. kommt man zu klarheit, wobei man schlußendlich sogar feststellen kann, dass der partner es eigentlich nicht wert war und wir uns lange lange zeit einfach nur unser märchenschloss zusammengedichtet haben und eigentlich viel was besseres auf uns wartet

ich weiß, das klingt alles zu rational für eine verlassene, ich kann es phasenweise selber nicht nachvollziehen, aber da ich all die klassischen fehler diesmal zwar mit viel energieverbrauch übergangen bin und gehobenen hauptes die beziehung abschließen kann, macht es das einfacher.

dennoch sehe ich, dass ein zusammenhalt in derartigen foren noch mehr kraft gibt, da wir es GEMEINSAM durchstehen und wie man so schön sagt, geteiltes leid ist halbes leid.

drück euch eure leo

11.02.2016 10:26 • x 11 #1


K
Das ist aber eine Trennung, die man besser verarbeiten kann, ihr wart zueinander ehrlich... ich wünschte, bei mir wäre es ähnlich
Meine Frau hat sich erst nachdem ich sie auf den anderen angesprochen habe mit den Worten verabschiedet, sie wolle um uns kämpfen. Ich wußte gar nicht warum kämpfen? Bisher war die Welt in Ordnung. Ihr Kampf sah so aus, mir 24h später die Scheidung zu erklären, du kannst kämpfen, hast aber schon verloren... usw usw.
Aus dem angeblich nur guten Freund ist ne Woche später doch ne neue Beziehung entstanden, bin also warm ausgetauscht worden...das ganze ist jetzt 6Wochen her
Ich leide wie ein Hund, sie ist glücklich...
Habe mir seit Samstag auch ne totale Kontaktsperre auferlegt...

11.02.2016 11:38 • x 2 #2


A


Selbstachtung wieder zurückgewinnen durch Kontaktsperre

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Hase87
Danke dir Leonie,

du hast viele wahre Worte geschrieben, auch wenn man jeden Fall natürlich individuell betrachten muss.

Für mich in meiner Situation ist da sehr viel rauszuziehen. Ich bin 9 Monate hinter einer Frau hergelaufen die in den ersten vier Monaten noch in einer Beziehung war. Vom ersten Tag an machte sie mir Hoffnungen, die nachdem sie mit ihrem Ex Schluss gemacht hat natürlich noch intensiviert wurden. Ich habe ihr wirklich alle positiven Seiten von mir gezeigt...Die Zeit mit ihr war wirklich magisch, dachte ich...
Nun nach ein paar weiteren Monaten ohne erkennbaren Fortschritt weiß sie auf einmal nicht mehr wem ihr Herz gehört und ich bin am Boden zerstört.
Um mich und sie nicht weiter zu verletzen ist eine Kontaktsperre das einzig richtige...Allerdings fällt es mir natürlich sehr schwer. Solche Texte wie deine helfen mir sehr dabei das ganze einzuhalten...denn gerade was das ,,Märchenschloss'' angeht hast du sowas von Recht...

Ich wünsche dir alles Gute

11.02.2016 12:06 • x 2 #3


L
Hallo Kasi,

ob er ehrlich zu mir war kann ich dir eigentlich nicht beantworten, da ich aus Selbstschutz einfach nur raus bin und ihm sofort die Kontaktsperre erteilt habe (alles jedoch im Guten), an die er sich bisher solalala gehalten hat. Gestern hatten wir zwar noch kurz bezüglich des bevorstehenden Auszugs hin und her geschrieben und ich ihm auch gesagt, dass wir uns auf alle Fälle treffen, sobald die Trennung verdaut ist, aber mehr will ich einfach auch nicht wissen. Ich glaube das hat er nun auch akzeptiert. Ich finde das auch eine grundsätzliche Frage: Warum soll ich noch nachboren, wenn der andere sich schon längst entschieden hat?

Bei uns in der Beziehung war auch ich immer der Part der gegeben und gegeben hat, einfach aus dem Grund, weil er aufgrund seiner Selbstständigkeit einen Kredit aufnehmen musste und wie schon gesagt nur am arbeiten war, das tat mir sehr leid. Und da ich in jeglicher Hinsicht gut im Leben stehe, habe ich ihn die Opferrolle gesteckt und versucht die paar Stunden die ihm am Tag übrig blieben sind, so angenehm wie möglich zu gestalten, es gab auch kaum Streit, war durchaus harmonisch und dann das.

Mir sind meine Fehler bewusst, ich hab mich zu seinem Wohl irgendwie zur fürsörglichen Hausfrau entwickelt (obwohl das eigentlich überhaupt nicht meine Persönlichkeit wiederspiegelt), dennoch war es mir wichtig DIESMAL mit Würde zu gehen, was mir bei meinem vorigen Partner (zum Glück auch ihm zum Schluss, da es eine On-Off Beziehung war) nicht wirklich gelang. Davor war ich immer diejenige die ging, daher kannte ich das wohl nicht.

Es tut zwar höllisch weh und mir geht es natürlich auch dementsprechend, aber mit jedem Tag an dem zumindest ich mich nicht melde (und da kann es mir noch so schlecht gehen, werde ich das nicht machen), merke ich wie befreiend das auch teilweise ist...man wächst daran und die Balance pendelt sich mit jedem Tag immer mehr und mehr ein, da man auch einen gewisse Achtung vor sich selbst entwickelt, die nach und nach in Stolz übergeht (auf sich selbst und das fiese Ego)

Ich finde es auch wichtig, dass die Sperre lediglich einem Zweck dient und zwar sich selber schützen! Klassisch es zwar, dass die Partner dann oft zurückkommen, weil sie quasi vor neugier verdursten und auf einmal an der Entscheidung zweifeln (auch ich hab mich bei früheren Beziehungen schon öfter dabei ertappt), aber man sollte sich dabei immer vor Augen halte: Wenn ein Teller zebricht, kann man ihn zwar wieder zusammenkleben, kaputt ist er dennoch!

11.02.2016 12:35 • x 4 #4


K
Ich habe einfach auch zuviel Wahrheit gehört und gesehen, davor habe ich immer die Augen verschlossen.
Jetzt beim Revue passieren lassen, stellt man fest, wie sehr man eigentlich den Partner idealisiert hat.
Die KS ist für mich tatsächlich eine Art Selbstschutz...
Man versucht sonst vergebens aus dem Loch zu krabbeln

11.02.2016 12:42 • x 2 #5


L
Hallo Hase,

natürlich du hast vollkommen recht, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber dennoch gibt es einen gewissen Leitfaden der für alle gilt.

Was deine Geschichte anbelangt: Ich weiß zwar nicht wielange deine EX-Freundin mit ihrem damaligen Freund zusammen war, aber ich hatte (vielleicht) eine etwas ähnliche Situation in umgekehrter Rolle.

Meine erste lange Beziehung ging 7 Jahre, ich merkte zwar, dass ich zum Schluss nicht mehr wollte weil ich noch jung war, was erleben wollte und natürlich (als Grundvoraussetzung) die Gefühle immer mehr und mehr nachließen. Ein Jahr lang wollte ich die Trennung, war aber einfach zu schwach und hängte an zu vielen schönen Erinnerungen. Bis (und ich hoffe mich verurteilt jetzt keiner), der neue Prinz angeritten kam, der mich aus den Socken haute. Ich kämpfte zwar anfangs und lange dagegen an, gerade weil ich das meinem damaligen Freund den unglaublich schätzte und respektierte nicht antun wollte, sowas hat einfach keiner verdient (Ich habe ihn auch nie betrogen und wir verstehen uns auch wieder sehr gut, sind quasi Freunde). Dennoch verlief der weitere Ablauf wie von dir beschrieben. Alles unglaublich, sehr intensiv und plötzlich nach 4 Monaten wieder alles vorbei.

Im Nachhinein stellte ich fest, dass er wohl mein unterbewusster Ausweg war. Denn für mich persönlich, ist es eher unwahrscheinlich, dass so eine Situation gut ausgeht. Aber wie schon gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel und eines dieser Ausnahmen aus meinem Freundeskreis, hat letztes Jahr geheiratet.

11.02.2016 13:04 • #6


L
Ja Kasi, ich kann vollkommen nachvollziehen was du meinst.

Wir sind schon eingenartige Lebenwesen, die offenbar gerne mit Scheuklappen durch die Gegend laufen und erst begreifen, wenn's weh tut.

Willst du es erzählen?

Mir ist das zwar alles neu hier, aber so wie ich mitbekommen habe hilft es den ganzen Frust von der Seele zu schreiben. Und das glaube ich auch, schließlich sitzt man ja im selben Boot. Und lieber mit Freunden und Fremden wie mit Verflossenen, die es vielleicht interessiert oder auch nicht, aber es schlußendlich nur eine Genugtuung für sie darstellen würde, die wir ihnen auf keinen Fall gönnen dürfen!

Und das meine ich jetzt nicht, weil ich irgendeine Art von Hass empfinde, ganz im Gegenteil, aber es geht in so einer Situation immer nur um eine Person und zwar um MICH (allgemein ausgedrückt)

Das müssen wir uns immer vor Augen halten, denn nur das ICH kann uns da rausholen!

11.02.2016 13:25 • x 1 #7


Hase87
Wahrscheinlich war ich das wirklich...Der Ausweg...Die Beziehung ging ca. 4,5 Jahre, es gab Baupläne...

Zu mir gestanden hat sie aber nie wirklich, also würde ich auch nicht sagen dass wir jemals ein Paar waren, auch wenn es sich so anfühlte.
Es ist einfach nur so schwer zu akzeptieren, wenn man denkt dass ist sie - die Mrs. Right - sie gibt dir ähnliche Signale und sagt Dinge wie ,,unsere Zeit wird kommen'' ,,was zusammengehört kommt auch zusammen'' usw. und nun auf einmal scheint es vorbei zu sein.
Daher Kontaktsperre, vielleicht sind wir ja doch einer dieser Ausnahmen...

11.02.2016 13:33 • #8


L
Hase, tut mir leid dir das jetzt sagen zu müssen, aber so wie ich das raushöre ist die Kontaktsperre für dich Mittel zum Zweck und ich befürchte da würdest du dir ganz schnell wieder die Finger verbrennen.

Es kann sein und diese Wahrscheinlichkeit schätze ich sogar sehr hoch, dass sie sich nach einer gewissen Zeit meldet, weil eine ihrer Optionen nun wegfällt und wie man auch weiß, man neigt zu dem was man nicht bekommen kann. (1x1 der Psychologie)

Speziell bei dir ist Zeit unumgänglich und dabei handelt es sich nicht nur um Wochen, sondern um Monate (sowie im Prinzip bei jedem). Sie muss sich klar werden was sie überhaupt will, denn eine lange Beziehung, mit solchen Zukunftsplänen lässt sich nicht einfach mal, mir nichts, dir nichts über Bord werfen und wenn sie das meint, dann macht sie sich selber was vor.

Auch neigen viele von Beziehung zu Beziehung zu springen, weil sie Angst haben alleine zu sein. Doch was soll das denn für eine gesunde Basis in die Beziehung mitbringen?

Aber im Grunde genommen geht es hier auch nicht um ihr Innenleben, sondern ob du das dann überhaupt noch willst. Du hängst an ihr und sie an 2 Menschen und da wären wir auch wieder bei der Balance, du würdest, sie weiß nicht.

Wenn Zeit vergeht, werdet/würdet ich euch auf einer ganz anderen Beziehungsebene begegnen und erst dann würde sich herauskristallisieren wohin der Weg geht.

11.02.2016 14:08 • x 1 #9


Hase87
Danke für deine ehrlichen Worte.
Sicherlich mache ich mir Hoffnungen, dass sie in der kontaktfreien Zeit zu sich findet und sich ihren Gefühlen mir gegenüber bekennt. Ich würde lügen wenn nicht...

11.02.2016 15:27 • x 1 #10


K
Zitat von Hase87:
Danke für deine ehrlichen Worte.
Sicherlich mache ich mir Hoffnungen, dass sie in der kontaktfreien Zeit zu sich findet und sich ihren Gefühlen mir gegenüber bekennt. Ich würde lügen wenn nicht...


In der ersten Zeit ertappte ich mich auch ab und zu bei dem Gedanken.. klammerte ich mich noch an einen Rest von Hoffnung..aber in erster Linie hilft mir die KS bei mir selbst anzukommen und mich neu zu finden.. in Ruhe und Frieden raus aus dem Gefühlschaos zu finden.. das ist aber kein leichter Weg.. gepflastert mit viel Ach und Weh.. aber es lohnt sich! Ich bin jetzt nach 1 Jahr soweit durch.. KS gab es nicht durchgehend.. die erste Zeit noch ab und zu Kontakt.. dann weniger.. eine neue war am Start.. das war zwar erst ein Schlag.. aber dann hat es mir nen Vorteil gebracht.. er braucht mich nicht mehr.. ich kann in Ruhe heilen.. immer in der Zeit der KS geht es mir am besten.. jetzt sind alles organisatorischen Dinge erledigt gibt keinen Grund mehr.. falls man sich mal über den Weg läuft.. ich bin da mittlerweile gefasst.. Somebody I Used To Know.. GOTE..
und ja ein Rest bleibt.. irgendwo in einem Winkel ist die Liebe geblieben.. aber nicht mehr real.. als Reminiszenz.. und ich bete das das so bleibt..

11.02.2016 16:36 • x 2 #11


T
Hallo zusammen,

eine Trennung muss man immer individuell sehen.
Zu Anfang dachte ich, dass eine Kontaktsperre für mich nie in Frage käme.
Aber irgend wann merkte ich, dass dies wohl der einzige Weg ist selbst zur Ruhe zu kommen.
Ich würde nie die Antwort bekommen, die ich ersehne. Warum also auf eine Nachricht warten, eine Schreiben oder den WhatsApp-Status checken?
Damit tu ich mir selbst am meisten weh und es ändert sich nichts.

Ich halte jetzt seit knapp sechs Wochen durch und ich merke, es wird besser. Ich hoffe, ich bleibe stark.

Eine KS ist kein Allheilmittel, aber einfach mal probieren...vielleicht wirkt sie.

Grüße

11.02.2016 16:47 • x 3 #12


Träumchen
Hallo Leonie!

Vielen Dank für diesen Thread. Aber in einem muss ich Dir widersprechen. Als Verlasser(in) fühlt man sich nicht nur als Gewinner. Ich habe damals durchaus sehr gelitten, nachdem ich meine Ehe aufgab.
Allerdings habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht mit der KS. Als mein Freund mich verlassen hatte setzte bei mir auch spontan dieser Schutzreflex ein. Wir schrieben kurz danach, ich erklärte ihm, dass ich das alles mist finde und an uns geglaubt habe, aber auch, dass ich ihn erstmal nicht sehen will. Genau aus dem Grund, ich weiß ich wäre dann zusammengebrochen und hätte versucht ihn zu bewegen es noch mal zu versuchen. Ich wollte mir aber selbst erst mal klar werden, was ich eigentlich will, und nicht aus der Angst vorm Alleinesein ihn zu belatschen. Das wäre abgesehen davon eh nicht echt gewesen.
Und ja, jeder Tag, an dem ich es unterlassen habe mich unter einem fadenscheinigen Grund zu melden hat mich stärker gemacht.
Und dann habe ich gemerkt, hey, ich kann auch alleine. Und dass ich ihn liebe, nicht das Gefühl der Beziehung. Aber er hatte sich für die Trennung entschieden und das habe ich akzeptiert. Alles Kämpfen hätte für mich eine Grenzüberschreitung bedeutet.
Bei jedem Impuls zu schreiben oder so fragte ich mich, kann ich mit der Antwort leben? Was erhoffst Du Dir dadurch? Selbst wenn es um Organisatorisches ging, wenn ich merkte ich war froh einen Grund zu haben, hab ich es gelassen.
Diese Zeit der KS hat mich, uns aber in erster Linie sehr weit gebracht.

11.02.2016 17:34 • #13


L
Hallo Taglea,

du hast natürlich recht, jede Trennung ist individuell, dennoch und da bin ich mir sicher, liegt es an unserem Verhalten wie, vor allem wie schnell man sowas bewältigen kann.

Oft schlüpfen wir dabei gerne, was natürlich verständlich ist, in eine selbstinszinierte Opferrolle. Wir fühlen uns ungeliebt, unattraktiv, nicht mehr überlebensfähig und vieles mehr. Man kann es mit einem Dro.entzug vergleichen, bei dem der Partner die Dro. darstellt, ohne die wir nicht können oder einfach schlichtweg nicht wollen. Ich finde das ein ziemlich passendes Beispiel, da man auch hier zwischen einem kaltem (KS) und warmen Entzug unterscheiden kann. Beide Methoden funktionieren, nur dauert die 2te mindestens doppelt solange. Natürlich ist eine KS nicht immer sofort realisierbar, dennoch sollte man die Möglichkeit ergreifen, sobald die Chance besteht.

Vielmehr verschlimmern wir unsere Situation oft, in dem wir Aktionen setzten, wie WA-Status kontrolliern, FB stalken, Nachrichten schicken indem wir unsere Gefühle preisgeben. Sowas bringt nichts, da wir:

- noch weiter sinken, in dem wir nicht die erhoffte Rückmeldung erhalten und anschließend auch noch über unsere Aktionen ärgern, was die ganze Situation noch weiter verschlimmert
- es den Partner immer mehr und mehr von uns wegtreibt, da er noch weiter nach oben rutscht und weiß, er jederzeit könnte, wenn er wollte...

Ein Allheilmittel ist es natürlich nicht, aber das Selbstwertgefühl und warum in so einer Situation den Berg rauflaufen, wenn wir die Gondel nehmen könnten. Man muss zwar dafür seinen Preis bezahlen, erspraren uns jedoch viel Anstrengung.

11.02.2016 17:45 • x 3 #14


L
Hallo Träumchen,

vorab: Ich habe schon einiges von dir gelesen und finde die Art wie schreibst wirklich unglaublich schön, mit sehr viel Herz, Ruhe und Fassung.

Auch dir muss ich Recht geben, dass der Ausdruck Gewinner etwas überspitzt von mir dargestellt wird, natürlich leiden Beide in so einer Situation, auch wenn der/die Andere sofort in eine andere Beziehung springt, auch das holt einen früher oder später ein.

Was ich mir dabei vor Augen halte sind die Optionen. Der der geht hat welche, weil er weiß er kann zurück, wenn er will (zumindest solange die Wunde noch heilt) während wir nicht nur den Partner, sondern auch uns selbst ein so einer Situation verlieren.

Auch wenn das alles sehr sachlich klingt, bin auch ich in einer Situation in der ich meine Gedanken nicht wirklich ordnen kann, das einzige was mir dabei hilft ist mein Gesicht zu wahren, wenn auch nur nach außen.

11.02.2016 18:00 • #15


A


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