Hey,
ich lese schon seit einiger Zeit immer mal mit. In letzter Zeit packt mich immer wieder diese Gefühl der inneren Leere bis hin zu Depression und ich versuche nun schon seit vier Jahren, also seit dere Trennung alles, um damit klar zu kommen, aber ich schaffe es iwie nicht.
Ich bin jetzt 28 Jahre alt und schreibe zur Zeit an meiner Master-Arbeit. Die Geschichte mit meiner Ex und die Folge möchte ich stichpunktartig abkürzen, um den Lesern Zeit zu sparen:
- knapp 5 Jahre zusammen (19-24)
- gemeinsame Wohnung im Studium
- sie macht Schluss (mitten in meiner Prüfungszeit - ich habe dann unter Stress Windpocken bekommen und musste dennoch Prüfungen schreiben)
- mein Freundeskreis hat sich in Folge komplett von mir abgewandt - mit einem meiner ehemaligen Kollegen hat sie dann in kurz nach der Trennung etwas angefangen
- die restlichen Freunde (darunter mein vermeintlich bester Kollege) habe sich danach ebenfalls von mir abgewandt, u.a. weil ich nicht mehr so viel Zeit hatte wie früher (mein Studium war eben sehr zeitintensiv)
- ich habe also in kürzester Zeit Wohnung, Freunde und Freundin verloren (mit ihr wollte ich eigentlich Kinder etc bekommen)
- das Studium selbst war zum Kotzen: ich habe keinen vernünftigen Freundeskreis gefunden; die Kommilitonen waren alle sehr regional eingestellt und waren IMHO auch ziemlich stumpf (saufen, FuBa, Weiber - ich hatte mir von einem Studium etwas komplett anderes erwartet)
- die Stadt hat mich angewidert und ich bin extrem zufrieden, dass ich nicht mehr dort bin
- seit dieser Ur-Katastrophe kann ich niemanden mehr wirklich an mich ran lassen; alles steht auf Schutz/Abwehr - ich kann sehr schlecht Vertrauen aufbauen, insbesondere Frauen
- Ich habe mit Depression reagiert und so ziemliches ALLES ausprobiert, was vermeintlich helfen soll: Alk. und Dro.; andere Frauen; tlw. exzessiv Sport; neue Leute kennengelert; Psychotherapie; Ratgeber (Wenn der Partner geht; Gefühle verstehen - Probleme bewältigen etc.) gelesen aktuell: Umzug in eine neue Stadt
- gestern hat SIE sich dann mal wieder gemeldet - meine Mutter hat mir neulich erzählt, dass es IHR wohl aktuell schlecht geht und ich finde es so vielsagend, dass sie sich ausgerechent jetzt bei mir meldet...
Also liebes Forum - was soll ich tun? Ich vermisse es so unglaublich sehr eine Beziehung zu führen. Im Studium habe ich es nocheinmal probiert - es hat mich am Ende wieder ein Semester gekostet, weil die Frau auch starke Probleme mit sich hatte bzw. hat und ebenfalls sehr verletztend mit mir umgegangen ist. Leider erwecke ich den Eindruck eines harten Machers, der ein(e) sehr autoritäres Auftreten bzw. Ausstrahlung und darüber hinaus auch perfektionistische Züge hat. Ich habe keine Lust mehr auf ONS und auf Frauen, die mich nicht begeistern. Das Studium in all seinen Facetten hat mich oft an den Rand meiner psychischen Grenzen geführt - intellektuell wie emotional. Das WG-Leben nervt mich ebenfalls tierisch und die Tatsache der finanziellen Abhängigkeit mit fast 29 Jahren erschwert mir den Blick in den Spiegel.
Seit vier Jahren fühle ich mich beschissen. Frauen machen mir Komplimente, Professoren begrüßen mich mit Handschlag in der Fakultät, ich war mehrmals Hilfswissenschaftler und habe ein Stipendium bekommen. Kurz: Ich versuche wahrscheinlich durch externe Erfolge meine interne Leere zu füllen. Die Therapie (ich glaube 15 SItzungen) war auch nicht mein Fall. Ich lasse nur Menschen näher an mich ran, denen ich vertrauen kann. Die Therapeutin konnte ich weder leiden noch habe ich ihr immer die Wahrheit erzählt. Wirklich erhellend war das Alles nicht.
Ich würde mich so gerne wieder verlieben, aber wenn ich an all meine Beziehungserfahrungen zurückdenke wird mir übel. Bis jetzt wurde ich immer abserviert, verletzt und ersetzt. Hinzu kommt, dass ich ein 100%-Mensch bin, perfektionistisch eben. Wenn ich eine Beziehung führe, dann in aller Ernsthaftigkeit. Betrügen, Lügen und Streitigkeiten sind mir ein Graus. Mir tut ein entspanntes, harmonisches und kontinuierliches Leben gut. Eine funktionierende Beziehung wäre also genau das Richite für mich. Und ein zuverlässiger Freundeskreis.
Ich verstehe es einfach nicht, warum sie mir das alles angetan haben. Ja - ich hadere mit meinen Schicksal - aber ist das nicht mein gutes Recht? Es gibt keinen Tag, nicht einen, an dem ich nicht mindest einmal kurz an sie oder die Geschehnisse zurückdenke. Die Zeit nach der Trennung, insbesondere die ersten beiden Jahre, waren die Hölle auf Erden. S. Störungen, Einsamkeit, Depression, Minderwertigkeitskomplexe, Suizid-Gedanken und Selbstablehnung waren meine ständigen Begleiter. Kaum ein Tag, an dem ich nett zu mir war. Da ich niemanden hatte, den ich hassen konnten, habe ich gelernt mich selbst zu hassen und somit meinen inneren Frieden verloren. Ich möchte diese Qualen nicht nocheinmal durchleben - nie wieder. Es ist sehr schade, dass ich mein Studium nicht genießen konnte. Tatsächlich will ich nie wieder in meinen Studienort zurück und ich möchte auch die Menschen dort nie wieder sehen.
Wie soll ich nur damit umgehen? Ich versuche wirklich Alles, damit ich da wieder rauskomme, aber ich schaffe es irgendwie nicht. Meine Lebensqualität hat ungemein unter der Beziehung gelitten. Sobald ich nichts zu tun habe, fangen wieder die Gedanken an zu kreisen. Niemals könnte ich einen Menschen so behandeln, wie ich behandelt worden bin. Von meiner Ex hhätte ich das nie gedacht: Sie war Kindererzieherin und Studentin der Sozialen Arbeit. Man muss sich doch im Klaren sein, was das im anderen auslösen muss?! Ich schlafe ja noch nicht mal Frauen, die die Ex-Freundin eines Bekannten oder Freundes von mir waren. Ich denke, dass ich zum Typus hochsensibel gezählt werden kann und eine entsprechende soziale Intelligenz besitze. Und ich verabscheue es auf das Tiefste, anderen Menschen ein Leid zuzufügen. Man wird es wohl nie vermeiden können, sich zu verletzten - aber man sollte es zumindest versuchen.
Also: Was tun? Ich weiß es einfach nicht...
04.05.2016 07:06 •
#1