Hallo liebes Forum,
bin ganz neu hier und habe mich schon mal ein bißchen durch gelesen. Einige Trennungsgeschichten hier sind wirklich heftig, dagegen ist meine ja fast schon harmlos - aber trotzdem leide ich und will hier mal kurz meine Geschichte erzählen. Vielleicht gibt's ja den einen oder anderen, der ähnliches erlebt hat und ein Feedback geben kann. Diese Beziehung ging nur über 5 Wochen (kann man da überhaupt schon von Beziehung sprechen?), war aber sehr sehr sehr intensiv. Die Frau war 21 Jahre jünger als ich (bin 50J) und überaus hübsch, wir haben uns auf einer Gartenparty kennen gelernt, sie hatte da bereits einen Freund in ihrem Alter (den ich auch gut kenne). Die ganze Geschichte, wie wir zusammen gekommen sind, würde hier den Rahmen sprengen, aber kurz gesagt, war es so, das sie mich gnadenlos angebaggert hat, jeden Tag mit WhattsApp-Nachrichten bombardiert hat, das volle Programm. Ich wollte das eigentlich alles gar nicht, da ich 1. aus diversen Gründen gar keine Beziehung wollte (war bis dato 3 J. eingefleischter Single und auch ganz glücklich damit) und 2. ich ja auch ihren Freund kenne und schätze und ich mich schon als echter Schweinehund gefühlt habe, nur weil ich auf ihre Nachrichten geantwortet habe. Naja, lange Rede und kein Sinn: irgendwann saß sie dann doch bei mir auf dem Sofa und es hat geknallt. Ihrem Freund hatte sie erzählt, sie besucht ne Freundin und hat ihm unmittelbar nach unserem ersten Schäferstündchen tatsächlich noch ne Gute-Nacht WhattsApp mit Herzchen geschickt. Nicht so ganz die feine Art, würde ich mal sagen-aber von mir ja auch nicht.
Dazu kam, das sie Borderlinerin ist. Ich habe mich darüber im Vorfeld informiert und (das soll jetzt keine negative Bewertung über Borderline-Patientinnen sein!) das ist scheinbar immer schwierig für eine Partnerschaft. Sie ist mir gegenüber aber sehr offen mit diese Krankheit umgegangen.
Und trotz dieses Wissens um ihres unbekümmerten Umgangs mit Fremdgehen und trotz der Krankheit habe ich in dieser Nacht den inneren Kampf verloren und mich unsterblich in sie verliebt. So sehr, wie es mir in meinem langen Leben erst ein- oder zweimal passiert ist. Habe ihr das dann am nächsten Tag gestanden und sie so hey, cool, ich mich auch in dich, schon lange. Naja, ihr Freund hatte dann noch ne Woche Zeit, seine Sachen aus der Wohnung zu holen (und mir Mistkerl war das sch.gal, ich wollte nur sie sie und nochmal sie).
Tja, und dann waren wir tatsächlich zusammen - trotz des immensen Altersunterschiedes, trotz der ganzen Sauereien mit ihrem Freund, trotz ihrer Krankheit. Die paar Wochen waren wunderschön. Wir haben uns bombig verstanden, der S. war toll, wir wollten gar nicht schlafen damit wir mehr voneinander haben, ich habe sie in meinen Freundeskreis eingeführt und sie ist toll angekommen (in Ihrem Freundeskreis war das natürlich etwas schwieriger, weil das mit ihrem Exfreund ja ne echte Sauerei war und wir wollten da noch ein bißchen Gras über die Sache wachsen lassen). Es war, als würden wir uns schon immer kennen, hatten sogar schon Zukunftspläne. Ein Wahnsinn im Nachhinein alles.
Und dann war da auf einmal ihr Ex-Ex-Exfreund, mit dem war sie mehrere Male zusammen und die bis dato größte Liebe ihres Lebens. Die hatten über ein Jahr lang keinen Kontakt, und plötzlich addet er sie auf FB - sie erzählt mir das, ich so na toll. 2 Stunden später sitzt sie bei mir aufm Sofa und sie chattet wie verrückt und ratet mal mit wem? Genau, der! (Ich habe nicht auf ihrem Handy spioniert, sondern sie hat's mir erzählt).
Ich habe ihr dann unmissverständlcih klar gemacht, das ich das ziemlich sch. finde (die Geschichte mit dem Freund, den ich abgelöst habe, steckte natürlich noch in meinem Kopf - schlechte Vorraussetzung für ne Beziehung, ich weiß).
Nochmal lange Rede und kein Sinn: wir hatten elend lange Diskussionen darüber, und sie meinte ich müsse meine Eifersucht in den Griff bekommen und überhaupt, in den nächsten Tagen werde sie sich mit ihm treffen, da müsse ich schon mit klar kommen.
Habe ich auch ernsthaft versucht, schließlich war ich schwerstens verliebt. Hat aber nicht geklappt. Sie hat sich dann tatsächlich mit ihm getroffen. Sie war sehr ehrlich und hat mir das vorher auch erzählt. Ich bin den Tag tausend Tode gestorben. Abends haben wir dann telefoniert und sie erzählt mir dann, wie sie den halben Tag mit ihm verbracht und u.a. schön faul auf seinem Sofa rumgelegen hat.
Habe dann die Nacht nicht so wirklich gut geschlafen und sie am nächsten Morgen angerufen und das ganze beendet.
Und jetzt zu meinem Problem (sorry für die lange Einleitung): Wie kann es sein, das ich so dermassen unter der Trennung leide? ICH habe Schluss gemacht. ICH habe es geschafft, mir treu zu bleiben und mich nicht verbiegen zu lassen. ICH war derjenige, der die ganze Zeit gewusst hat, das diese Beziehung unter den gegebenen Umständen gar nicht funktionieren kann. Warum meldet sie sich nicht und kämpft um mich? Seit beschissenen 7 Tagen denke ich ohne Unterbrechung an sie, will sie wider besseren Wissens zurück haben, frag mich was sie wohl gerade macht, ob es ihr gut geht (Borderliner kommen ja offensichtlich mit Trennungen gar nicht gut klar), ob ich sie jemals wieder sehe (nichts will ich mehr und nichts will ich weniger). Ich will heulen und kann es nicht, weil ich einfach nicht nah genug am Wasser gebaut bin. Ich versuche alle Ratschläge, die man im Netz so findet, zu berücksichtigen. Ich dachte immer, das der/die Verlassene immer das Nachsehen hat.
Aber das passt, bei mir jedenfalls, gar nicht. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich auch alles so belassen und dann anders leiden können. Obwohl, das ist so ziemlich das einzige, was mich einigermassen optimistisch in die Zukunft blicken lässt: Hätte ich nicht Schluss gemacht, hätte ich anschließend mit Sicherheit öfter und in der Summe länger gelitten. Dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende-dämliche Floskel, ist aber so! Aber es tut weh, schrecklich weh.
09.11.2017 09:47 •
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