Seit zwei Jahren in Endlosschleife gefangen

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Schöne Grüße an jeden der sich die Zeit nimmt meinen - mehr oder weniger - kleinen Beitrag zu lesen. Bin auf der Suche nach Antworten durch Zufall auf diese Seite gestoßen und dachte mir ich könnte hier einerseits meine Erfahrungen und Erlebnisse niederschreiben und auf der anderen Seite vielleicht den einen oder anderen finden, der dasselbe durchgemacht etwas dazu beizutragen hat.

Erstmal zu mir. Ich bin männlich und mit meinen 20 Jahren noch relativ jung. Glaub ich jedenfalls. Sie, um die es gleich gehen wird, ist weiblich und ca. 2 Jahre älter als ich.
Das ganze hat vor knapp mehr als 2 Jahren angefangen. Ich war noch nie der Typ Frauenheld und auch so war ich immer eher der beste Freund und Zuhörer, weniger der Partner. Eine Beziehung hatte ich zuvor noch nie gehabt. Weibliche Freunde hatte ich wenige, aber dafür gute. Trotzdem hatte ich nie wirklich irgendwelche Bestrebungen in diese Richtung gehabt, ich hatte mich nie wirklich nach einer Beziehung gesehnt. Grund dafür war in meinen Augen der, dass ich für mein Alter schon viel weiter gedacht hab als die meisten (und das ist nicht nur meine Sicht, von so einigen habe ich selbiges gesagt bekommen). Heute noch. Vor allem solche Themen über die Mädchen/Frauen in solchem Alter sprechen waren für mich relativ belanglos. Ich wollte immer einen Partner haben über den ich quasi über Gott und die Welt sprechen kann, über Dinge die auch mich interessieren und nicht über den üblichen 0815-Kram. Wenigstens ein bisschen.
Aber dazu kam noch, dass ich nie gerne in entsprechende Örtlichkeiten gegangen bin, in denen man vielleicht typischerweise eine/n Liebhaber/in kennenlernt. Ich war praktisch nur in der Schule und in der Freizeit halt mal hier und da mit Freunden unterwegs. Die Chance so jemanden zu treffen war quasi bei 0, was mir aber eigentlich egal war. Irgendwann kam dann ein neues Mädchen in unsere Stufe, sitzengeblieben. Einige Monate wusste ich nicht einmal was von ihrer Existenz, bis zum 21.12. Damals hatte ich einen Freund aus meiner Stufe, der mich zu seinem Geburtstag einlied. Es sollte einfach ein kleines Zusammenkommen sein. Mit mir sollte noch ein anderer Freund erscheinen, der dann allerdings aus irgendwelchen Gründen doch nicht mehr kommen konnte. Da saßen wir beide also bei ihm im Zimmer und er fragte mich ob er stattdessen besagtes Mädchen rufen solle. Beide waren damals gute Freunde. Zwar war mir dabei nicht wirklich wohl, allerdings wollte ich nicht Nein sagen, also rief er sie. Und sie kam dann auch. Wir hatten eine kleine gemütliche Runde und spielten ein paar Spielchen. Irgendwann in der Nacht wollten wir dann im Internet nach dem Busfahrplan gucken und suchten ihn raus. Und zu unsrer Überraschung - wie dämlich von uns - fuhr nicht mehr ein Bus. Mein Freund bot uns an seinen Bruder zu fragen ob er uns fahren könne. Ich hätte am liebsten laut Ja geschrien nur um der peinlichen Stille zu entgehen die mir und dem Mädchen auf dem gemeinsamen Nachhauseweg zu Fuß bevorgestanden hätte, habe das aber aus Höflichkeit nicht getan. Währenddessen bestand sie darauf den Weg nachhause zu laufen. Ich sah mich gezwungen einzuwilligen und tat das dann auch.
Entgegen meinen Erwartungen aber war es alles andere als still peinlich, die Zeit verging wie im Flug und wir redeten über alles Mögliche. An diesem Abend begleitete ich sie noch nachhause und das wars. Das war es so lange gewesen bis sie in meinen Englischkurs kam, wo wir uns erneut sahen. Um die ganze Geschichte kurz zu fassen: viele glückliche Zufälle bei schulischen Kurzausflügen zur städtischen Universität haben dazu geführt, dass wir uns immer näher kennengelernt haben. Ich konnte mir ihr wirklich über alles reden. Auch über Dinge, mit denen ich nichtmal mit guten Freunden reden konnte. In schlechten Tagen konnte ich mir alles von der Seele reden und sie hatte immer ein offenes Ohr für mich. Meistens waren wir spazieren. Mit ihr rumzulaufen und zu reden war für mich wie Therapie, vor allem bin ich - auch wenn das jetzt nicht so scheint - kein sehr gesprächiger Mensch. Besonders emotionale Themen fallen mir sehr schwer. Aber bei ihr habe ich mich frei gefühlt. Ich denke echt, dass dieses Wort meinen Zustand dabei am besten beschreibt: frei. Frei von Sorgen, Gedanken, Verpflichtungen, etc. Egal wie klischeehaft es auch klingen mag, aber mit Worten kann ich es nicht besser beschreiben.
Irgendwann musste ich mir eingestehen Gefühle für sie zu empfinden. Mehr als nur Freundschaft. Eines Abends zwang mich ein guter Freund dazu zu ihr zu gehen und es ihr zu sagen. Ich hatte nicht nur das Gefühl der Bedrängnis, weil ich es ihr noch nicht gesagt hatte. Ich hatte auch das Gefühl der Schuld ihr gegenüber. Ich fand, dass ich es ihr schuldig war zu gestehen, was ich wirklich fühlte. Es war wie Verrat mit ihr rumzuhängen und im Geheimen mehr zu fühlen, als sie möglicherweise.
Also ging ich zu ihr und brachte die Worte über meine Lippen, die ich sonst - bis heute - keinem anderen Menschen (auch keinen Familienmitgliedern etc.) hab zukommen lassen. Allerdings machte ich ihr auch gleichzeitig klar, dass ich von ihr keine Antwort erwarte und sie sich ruhig erstmal Gedanken darüber machen kann. Sie willigte ein und ging nachhause. Ne halbe Stunde später erhielt ich dann ne Abfuhr per SMS. Ich sagte ihr dann auch gleich, dass unter solchen Umständen eine Freundschaft zwischen uns auf keinen Fall in meinem Interesse ist sie akzeptierte das. In der Schule ignorierten wir uns fortan. Nach einigem hin her kamen wir auf ihre Initiative hin dann doch zusammen. Angeblich hätte sie es ohne mich wohl nicht ausgehalten und und und. Das übliche halt. Das ganze hielt ungefähr ein halbes Jahr. Bis sie das ganze beendete. Die Beziehung war im Grunde durchtränkt von meiner Eifersucht. Sie hat vieles gemacht, oder mit sich machen lassen, was mich immer wieder eifersüchtig gemacht hat. Ich habe allerdings nie Dinge von ihr erwartet, die ich nicht auch bei mir selber einhalte auch für selbstverständlich halte. Jedenfalls beendete sie das Ganze, weil sie der Meinung war, dass sie mich auf eine andere Art und Weise als Menschen liebt, nicht aber auf diese. In Wahrheit aber glaube ich, dass ihr vielleicht meine Eifersucht zu viel wurde. Sie war halt mehr der freizügige Mensch, ich ein sehr eifersüchtiger. Im Grunde passt das auch nicht.

Das Ganze ist jetzt ca. 2 Jahre her. Bis heute quält mich das Ganze. Ich frage ihre Freundinnen oft wie es ihr geht. Sogar ihr habe ich in den letzten paar Wochen oft geschrieben und gefragt wie es ihr geht, ob sie was braucht. Wenn ich irgendwohin fahre nehme ich manchmal bewusst Umwege, in der Hoffnung sie dort wenn auch nur kurz sehen zu können. Wenn ich aufwache ist sie das erste, an das ich denke. Wenn ich schlafen gehe ist sie das letzte woran ich denke. Nachts träume ich immer wieder von ihr, sogar am Tag denke ich immer wieder an unsere gemeinsame Zeit, wenn ich mal alleine bin. Es ist nicht so, dass ich nichts mehr unternehme und mich isoliere - ich gehe oft, fast täglich, mit Freunden raus, besuche regelmäßig meine Universität und hab auch so mein Leben eigentlich im Griff. Aber diese Schmerzen wollen einfach nicht aufhören, immer wenn ich denke es neigt sich dem Ende zu beginnt alles von vorn. Ich fühle mich nicht viel besser als wie vor 2 Jahren. Nach dem das mit ihr zu Ende war bin ich sogar fast in eine Richtung abgekommen, die kein Gutes Ende genommen hätte und deren einzige Aussicht der Knast gewesen wäre. Aber auch damit ists glücklicherweise vorbei.

Jedenfalls ist es so, dass ich mich nicht von den Gedanken an sie trennen kann. Egal was ich tue, wo ich bin, wie es mir geht. Immer bin ich in Gedanken bei ihr, sogar beim Schlafen. Ich fühle mich einfach gefangen, ich habe seitdem nie wieder ein Gefühl von Unbeschwertheit gehabt, immer eine Last auf dem Rücken. Jedes Mal würde ich am liebsten mit ihr etwas unternehmen und ihr all die Dinge erzählen, über die ich mit keinem anderen reden kann. Über all das was sich bis jetzt aufgestaut hat. Wie ein riesiger Berg, den ich nur mit ihr zusammen abtragen kann. Interesse an anderen Frauen hab ich Null, schon deshalb, weil wir nicht auf gemeinsame Nenner kommen (wie ich das oben bereits geschildert hab).

Was soll ich tun? Einfach weitermachen wie bisher und hoffen, dass es bald vorbei ist? Dauerts bei mir halt einfach länger als bei anderen über sowas hinwegzukommen? Aber warum ist es gerade bei mir so stark, obwohl die Dauer in der wir zusammen waren, garnicht so lange gewesen ist?

Bin Danke für jede Antwort

26.05.2015 23:15 • #1


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dankbar für jede Antwort*

26.05.2015 23:16 • #2


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Ich habe allerdings nie Dinge von ihr erwartet, die ich nicht auch bei mir selber einhalte auch für selbstverständlich halte.

menschen die mich dauerhaft einengen,
kann ich auch schwer ertragen,
was genau hat dich denn so eifersüchtig gemacht ?

dadurch daß du sehr zurückhaltend bist
und bisher nur sie nah an dich herankam,
hütest du die erinerungen an sie weiter,
wie einen schatz

statt dich weiterzuentwickeln,

was erst eintritt wenn du loslässt....

halte dich nicht mehr in der vergangenheit auf,
denn das ist,
als würde man im keller sitzenbleiben,

geh raus,
mach neue erfahrungen,
versuche deinen schutzschild zu öffnen,

denn solange du dich vor der welt verschließt,
hat sie auch keine chance dich zu entdecken.....

27.05.2015 06:56 • #3




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