Hallo Malena3,
Ich kann dich glaube ich schon auch verstehen. Es gibt eine enorm hohe Anziehungskraft und Verliebtheit ist eine große Kraft, mit dem Ziel 2 Menschen zueinander zu führen.
Ganz schön doof, wenn diese Kraft einfach sinnlos aktiviert wird.
So wie ich es mittlerweile sehe, es geht sehr vielen so. Nach jahrelanger Ehe lebt man kameradschaftlich mit gewohnten Routinen nebeneinander her. Es ist zunehmend schwieriger, Spannung in die Paarbeziehung zu bringen. Daran ist m.M.n. auch niemand schuld, es ist der ziemlich natürliche Lauf der Dinge.
Und dann stehen da auf der anderen Seite liebgewonnene Lebensverhältnisse, Familie, Vermögen, Umfeld. Das mal eben riskieren oder gleich über den Haufen werfen? Für eine Verliebtheit, die realistisch betrachtet auch wieder zeitlich vergänglich ist. So es denn überhaupt halbwegs passt.
Menschen haben ein unterschiedliches Sicherheitsdenken vs. Offenheit für Neues. (Big 5 des Charakters). Bei einem Menschen, dem Kontrolleseines Lebens wichtig ist, wird sich kaum Mut finden, alles stehen und liegen zu lassen für neue Ufer.
Männer lassen sich generell nochmal viel weniger von Emotionen leiten, wenn es ihren Rang in der Gesellschaft gefährden könnte. Und das Erschaffen eines höheren Status ist menschlich, gerade für Männer eine Triebfeder.
Du hattest an anderer Stelle mal geschrieben, die Erwartungen an eine Partnerschaft seien Hollywood-artig völlig überfrachtet.
Das sehe ich auch so.
Das gilt allerdings auch für eine Geliebte, die Jahr und Tag einem Mann nachhängt, wegen besonders hoher Attraktion.
Ich kann dir keine Antwort geben, wie lange das dauert. 1,5 Jahre überfülltes Turteln ist ne Hausnummer zum Verkraften, puh.
Vielleicht können dir Gedankenstopp-Methoden helfen, wenn das Kopfkino seinetwegen überhand nimmt? Vielleicht auch insgesamt weniger Tagträumereien zulassen?
Der Gedanke daran, dass auch er nur ein Mensch ist und der Gral der glücklichen Partnerschaft auch noch bei dem ein- oder anderen Mann zu finden sein wird.
Evtl. auch Wut auf ihn zulassen, weil er tüchtig geflirtet hat und gejammert über die Ehe, dir also Hoffnungen geweckt hat und dich zumindest als Ego-Push dankend mitgenommen hat?
Um dann knallhart die Bremse einzulegen. Klar, dass du bei dem Ausbremsen von 2oo auf Null tüchtig durchgeschleudert wurdest. Ich kenn das nur ein paar Wochen und habe selbst gebremst....
Meine Lehren:
Gebundener Mann Never again!
Da ich mich auch sehr sehr euphorisch verlieben kann, ist es meine erste Fürsorgepflicht etwas cooler zu tun, als ich vielleicht innerlich empfinde.
Das sichert eine Position auf Augenhöhe.
Menschen steuert man am ehesten über Nähe-/Distanzverhalten, gerade in der Kennenlernphase. Vergiss Aussprachen und Seelenstriptease.
Da irren sich viele Therapeuten mit Verbalisieren Sie Ihre Gefühle
Das kannste wirklich nur in der Therapie bringen. Damit zeigt man Bedürftigkeit. Herrscht vorher schon ein Machtgefälle, dann ist das der Weg in den Abgrund.
Was nach 3-4 Treffen holprig läuft und nur schwer in Fahrt kommt, da steck ich keine Energie mehr rein. Mir auch egal, woran es liegt, das ist inkompatibel und wird mich kaum befriedigen können (Träfe so auch auf Männer zu, die Eheringe verschweigen).
Ich stimme dir zu, Frauen (auch manche Männer) hoffen zu stark auf den St. Nimmerleinstag und verpassen im Hier- und Jetzt ihre Interessen zu wahren.
Hoffnung und Verliebtheit sind menschlich, in zu höher Dosis schnell toxisch.
02.11.2017 12:21 •
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