Hallo zusammen,
ich bin noch recht neu hier im Forum. Ich stecke seit inzwischen 3 Jahren fest in Liebeskummer. Es ist ein einziges Auf und Ab. Mal geht's mir für kurze Zeit gut, dann wieder so schlecht, dass ich nicht mal richtig arbeitsfähig bin.
Ich denke jeden Tag an meinen Ex. Oft bin ich wütend, oft einfach nur voller Trauer. Manchmal ertappe ich mich beim Autofahren, dass ich denke, jetzt einfach mit Vollgas vor eine Mauer fahren - dann wäre ich endlich frei. Aber dafür bin ich dann doch wieder nicht entschlossen genug. Vielleicht einfach zu feige.
Dann habe ich den Gedanken, dass es doch bitte vielleicht eine Nummer kleiner sein darf, dass es eine Kontaktsperre gut sein könnte.
Doch ich packe es nicht, das durchzuziehen. Komme mir oft genug deswegen erbärmlich vor und finde immer wieder Entschuldigungen, warum ich das gerade jetzt nicht bringe.
Was meine Gefühlslage weiter kompliziert ist, dass ich mich bereits kurz nach der Trennung auf eine neue Beziehung eingelassen habe. War bescheuert, aber mir ging es dermaßen dreckig, dass ich es nicht geschafft habe, diese Beziehung damals abzulehnen, obwohl ich vom Kopf her wusste, dass das keine gute Idee ist und ich mich aus lauter Bedürftigkeit in eine böse Falle manövriere.
Mein Neuer litt und leidet an Depressionen. Er liebt mich sehr, ist aber wegen seiner Krankheit nicht fähig, mit mir eine normale Beziehung zu führen. Wenn er gute Tage hat, empfinden wir sehr viel füreinander. Aber das ist nur selten der Fall. So bin ich meistens traurig und frustriert, weil ich zwar pro forma einen Partner habe, aber in der Praxis dann doch meistens nicht, weil es ihm zu schlecht geht, um was mit mir zu unternehmen. Ich komme mir an der Stelle vor wie in einer Sackgasse. Habe aber heftige Schuldgefühle bei der Vorstellung, die neue Beziehung zu beenden. Käme mir vor wie ein Ober-A... - nach dem Motto danke für deine Unterstützung in meiner akuten Krise, aber jetzt bist Du mir nicht mehr gut genug. Sieh mal zu, wo Du bleibst.
Mein Ex ist auch in einer neuen Beziehung. (War der Grund für unsere Trennung nach langer Ehe). Er ist oft unglücklich mit der Frau, sagt mir, dass er sich nach mir sehnt.
Damit macht er mir natürlich Hoffnungen, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass wir beide nicht in der Lage sind, in irgendeiner erlebbaren Zeit aus unseren derzeitigen Partnerschaften auszubrechen.
Manchmal glaube ich, wenn ich meinen Ex bitten würde zurück zu kommen, würde er bei der anderen seine Koffer packen. Aber im Hinblick auf meinen derzeitigen Partner ist mir diese Idee komplett zuwider. An seiner Stelle wäre ich über so ein Verhalten zutiefst verletzt, kann ihm das nicht antun.
Und selbst wenn ich das mal ausblende - dann ist da auch das Gefühl, dass ich mir keinen Gefallen tue, wenn ich es meinem Ex so leicht machen würde. Denn bei dem Gedanken fühle ich mich wie eine billige Ausstiegshelferin, die künftig immer unterschwellig Angst haben müsste, dass dem Herrn wieder was vermeintlich besseres über den Weg läuft.
Danke fürs Lesen und liebe Grüße an alle,
freue mich, wenn ihr mir Eure Gedanken schreibt
Träumerin
06.11.2014 17:00 •
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