Liebe Leben2012,
ich weiß nicht, ob der Post noch aktuell ist - ich habe nur die erste Seite von April gelesen. Ich wollte aber auch als Liebeskummererfahrene Trost geben und die Zuversicht, dass es irgendwann besser wird. Ich hatte drei Jahre Liebeskummer und das einzige, was mir blieb, war derr Glaube bzw. die Hoffnung, DASS es irgendwann aufhören wird, wehzutun, darauf zu vertrauen, dass die Zeit wirklich heilt.
Meiner eigenen Erfahrung nach halfen mir als einziger, wirklicher Lichtblick die Erfahrung derjenigen, die sowas durchgemacht und dann irgendwann bewältigt hatten. Deshalb die Kurzversion hier : Alles wird gut und mit der Zeit besser. Bei einer Grippe weiß man ungefähr, dass nach einer abschätzbaren Zeit die Heilung kommt. Beim Liebeskummer kann man und sollte man die Medizin einnehmen (d.h. akzeptieren, dass es vorbei ist, den Kontakt vermeiden, auch wenn es die bittere Medizin ist, soziale Kontakte pflegen, ausgehen, dem Körper gutes tun - was Du ja auch betätigst) , ABER der fiese Unterschied ist nun mal, das skeiner Dir voraussagen kann , WANN der Liebeskummer endet. Aber , mit Sicherheit, DASS es endet! Verstehen können das nur welche, die das durchgestanden haben, aber Zuversicht haben sie mir auch gleichzeitig gegeben, dass es irgendwann besser wird.
Ich kam aus einer 7jährigen Beziehung und wir hatten mit Mitte Zwanzig Schluss gemacht, weil wir jeweils weiterhin noch so viel vor uns hatten, aber uns nicht getraut haben bzw. bereit waren, uns weiterhin zu binden. Obwohl wir uns beide im Einvernehmen getrennt hatten und wir jeweils gute Erinnerungen an die Zeit hatten, und wir anfangs sogar noch durch unser selbstauferlegtes Trennen beide Liebeskummer hatten, kam nach einem Jahr der unweigerliche Zeitpunkt, dass nun mal bei einem von uns beiden die Trennung schneller verarbeitet war und somit auch die Gefühle dem anderen gegenüber sich definitiv verändert hatten (etwas, was nicht so schwarz-wieß war während der Trnenung und der Anfangsphase der Trennung). Leider war ich diejenige, die noch nicht darüber hinweg war, und da fing eigentlich der wirkliche Liebeskummer an.
Ich habe auch die Medizin genommen, d.h. ich war arbeitstechnisch sehr eingespannt (musste viel reisen und arbeiten in den Jahren), hatte nach wie vor enge Freunde, aber auch neue Bekanntschaften, Hobbies, viele Ausgehtermine, Sport usw. Das einzige, was ich nicht hinbekam, war zunächst, einen Kontaktabbruch herbeizuführen- anfangs der Trennung wollten wir beide den Kontakt, was sich aber im Nachinein als die Verzögerung /Verschlimmerung von Liebeskummer herausgestellt hat. Als mein E merkte, dass es mir vor allem schwerer fiel dadurch, wollte er den Kontakt erstmal abbrechen, was mir einige Zeit lang - d.h. im Tief meines Liebeskummers - schwer fiel , zu akzeptieren. Das haben wir aber durchgezogen (und heute haben wir wieder ganz seltenen und natürlich distanzierteren, aber auch freundlichen Umgang miteinander trotz udn mit neuen Partnern). Auch war ich sogar zwischenzeitlich kurz verliebt und habe eine Beziehung versucht, musste aber feststellen, das ich noch nicht weit genug war mit der Verarbeitung des Liebeskummers. Meine Erfahrung von daher auch, dass sich der Liebeskummer und die neue Beziehung nicht überschneiden dürfen. (Ich habe mich von der neuen Beziehung getrennt und hatte weiterhin nur Liebeskummer mit dem vorherigen Ex. Erst als der Liebeskummer dann tatsächlich weg war und ich einige Zeit - ohne einen Plan für eine Beziehung - wieder ausgeglichen und glücklich war - habe ich mich entgegen aller Planungen neu verliebt und bin nun in einer Beziehung, auf die ich mich endlich wieder neu einlassen kann ohne Bezüge zum Ex herzustellen)
Es gibt auch die Momente, an denen man denkt, man sei ein Stückhen weiter, und dann kommen dann wieder die zwei Schritte rückwärts - ich kenne das auch! Aber Tatsache ist, dass nach einiger Zeit (man kann leider nicht einschätzen , wann, das ist das gemeine....) aber tatsächlich die guten Momente und Tage mehr werden und die Zeit, in der man traurig ist/verletzt oder an den Ex überhaupt denken muss, immer weniger...unmerklich , bis man irgendwann feststellt: Hey, jetz thabe ich shcon xx Tage lang nicht an ihn bzw. Liebeskummer gedacht - und aus den Tagen werden Wochen, dann Monate....und dann hast Du es ausgestanden.
Ich habe eine regelrechte Evolution der klassichen Emotionen durchgemacht wie sie im Bilderbuch (ok in den Foren und Gesundheitsportalen über die Symptome des LIebeskummers) geschrieben steht: Trauer, Realisierung, noch mehr Trauer, Wut, Versuch, sich Hoffnungen zu machen, Verletztsein, Allein-gelassen-sein mit dem Verletzt sein (obwohl ich weiß, dass letztendlich nur man selbst da rauskommen muss...), und die Erinnerungen schmerzen.
Mit und nach der Umwandlung der Gefühle kommt aber immer mehr Distanz und die Erinnerungen tun nicht mehr weh - man ist viell. nostalgisch, aber nicht mehr traurig oder wütend
Und irgendwnan kann man über die Erinnerungen auch ohne nostalgisch zu sein lächeln.
So, ich hoffe, mein Redeschwall hat hier geholfen Normlaerweise schreibe ich nie auf Foren und erst recht nicht lange, aber da es mir geholfen hat, zu wissen , von Erfahrenen, dass es bestimmt besser wird, hinterlasse ich meinen Bericht.
Alles Gute!
02.07.2012 17:49 •
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