Seine Midlifecrises zerstört mein Leben

Hast du dir überlegt für die nächsten zwei Wochen woanders unterzukommen? In der aktuellen Situation ist das ja purer Stress für dich.

Überlegt ja, habe auch das Angebot von seinem Vater und dessen Frau kurzfristig dort unter zu kommen -total lieb die zwei.
Aber ich möchte da niemandem zur Last fallen. Ich hab hier jetzt über 5 Wochen durchgehalten, dann gehen die restlichen Tage auch noch irgendwie rum. Er ist jetzt auch über das lange Woende fast die ganze Zeit bei ihr. Ich schlafe in unserem Bett und falls er hier ist, schläft er auf der Couch. Was das angeht ist er ok zu mir. Momentan macht es mir auch nicht mehr so viel aus, wenn er bei Next ist. Am Anfang bin ich deswegen fast durchgedreht. Ich versuche das Kopfkino durch Ablenkung zu durchbrechen. Meistens klappt‘s.
Manchmal denke ich, er ist auch irgendwo Opfer seiner selbst…

Zitat von free_fall:

Das ist einfach nur asozial, charakterlos, egozentrisch und extrem feige.

Ganz wichtig: vergiss das nicht.
Es wird Phasen geben, vermutlich vor allem wenn du ausgezogen bist spätestens, in denen du zurück denkst und idealisierst.
Auch dein Ex ist kein Monster. Aber wie du völlig zurecht meinst: es hätte auch andere Wege gegeben.

Rückblickend könnte man aber schon sagen, dass es nicht sehr gut war in so eine Abhängigkeit zu springen (sein Haus, keine Heirat), zumal dein Ex vorher vermutlich auch nie jemand war der jedes Problem in der Beziehung mit dir erörtern hat, weil ansonsten wärt ihr nicht da wo ihr nun seid. Ich denke das meinte der User Martin hier gestern.
Andererseits ist das nun vergossene Milch und bringt auch nichts mehr.

Ein wenig verwundert bin ich über all die Kommentare hier die sein Verhalten (das chic machen fürs weggehen) als empathielos bezeichnen, da in vielen anderen Thread es dazu immer heißt Damit musst du leben, ihr seid halt getrennt.
Für dich zum Verständnis: ich finde so ein Verhalten auch unter aller Kanone. Erklärbar ist es aber leider. Dein Ex wird sich ja nicht spontan getrennt haben, vor allem wenn man bedenkt was da alles noch dazu gehört. Heißt, dass er es vermutlich seit Wochen, wenn nicht Monaten mit sich rumgetragen hat...und nun wo es soweit war ist ein Knoten geplatzt, der Druck ist weg und er lebt in einer Blase der Freude. Das ist ziemlich typisch für Trennungen.
Und nochmal: ich sehe es 100% wie du. Warum nicht vorher was sagen? Warum keine Rücksicht? Aber nur zur Erklärung.

Wenn ich tippen müsste: die ganze Nummer mit der neuen wird ein paar Wochen, vielleicht Monate gut gehen. Aber spätestens wenn du nicht mehr im Haushalt bist und er merkt was das alles bedeutet wird es bei ihm knallen im Kopf. Ich hoffe wirklich sehr, dass du bis dahin genug Abstand aufgebaut hast, was aber auch schon so wirkt. Ansonsten denk an das Zitat da oben.

Ein Mensch der so mit dir umgeht nach all der Zeit hat es nicht verdient Teil deines neuen glücklichen Lebens zu werden. Es sei denn er ändert sich total und entschuldigt sich usw. (Also als Bekannter) Aber das ist eher sehr selten der Fall. Wahrscheinlicher ist eher, dass sich entweder einredet mit next läuft es doch toll, was albern ist, da paar Wochen nicht an eure Jahre heran reichen kann. Oder er beginnt zu vermissen, aber dann muss dir klar sein, dass das völlig egoistisch ist. Er würde nicht dich vermissen, sondern das was du für ihn warst und sie nicht sein kann...und genau das hat er weggeworfen.

Du wirkst wie eine reflektierte, kluge Frau. Die nächsten Monate werden nervig und stressig, aber ich glaube wirklich dass du das packst und am Ende gestärkt daraus hervor gehst.

Gut, dass du die Möglichkeit hast. Im Eingangspost hat es danach geklungen, als würde es dir ziemlich zusetzen, dass ihr noch zusammen lebt. Auf der anderen Seite ist da auch eine Angst zu gehen?

Zitat von paul258:

Auch dein Ex ist kein Monster. Aber wie du völlig zurecht meinst: es hätte auch andere Wege gegeben.

Ach Paul , das ist es ja. Das denke ich auch. Ich mag ihn immernoch als Mensch auch wenn sein Verhalten alles andere als fair ist gerade. Aber ich werde ihm niemals wieder vertrauen können als Mann. Daher gibt es auch keinen Weg zurück.

Eine Abhängigkeit in materiellen Dingen empfinde ich nicht, ich stehe da zum Glück auf festem Boden. Emotional sieht es da anders aus, aber das ist in einer so langen Partnerschaft auch irgendwie normal. Man gewöhnt sich an den Menschen an die Vertrautheit, Geborgenheit und Sicherheit. Und wenn das dann wegbricht, ist man im freien Fall.
Probleme in der Beziehung mit ihm zu erörtern war nicht möglich, da hast du absolut recht. Das ist auch etwas das ich zukünftig nicht mehr tolerieren werde, sollte ich jemals wieder eine Beziehung eingehen wollen.

Es ist interessant die Sicht eines Mannes auf die Situation zu lesen, dankeschön.

Zitat von Lillilli:

Gut, dass du die Möglichkeit hast. Im Eingangspost hat es danach geklungen, als würde es dir ziemlich zusetzen, dass ihr noch zusammen lebt. Auf der anderen Seite ist da auch eine Angst zu gehen?

Ja Lillilli, ich bin da total ambivalent momentan. Jetzt grad ist er nicht da, und ich komme klar, schreibe mit Euch. Das gibt Kraft.
Aber gibt auch Phasen am Tag oder Situationen die mich extrem triggern wo ich es hier zu sein fast nicht mehr aushalten kann. Es schwankt einfach sehr. Und je nachdem wie meine Phase grad ist, so drücke ich mich in meinen Posts aus. Hoffentlich nicht allzu wirr… sorry…
Auf der einen Seite habe ich große Angst vor dem Auszug, es wird emotional eine ganz üble Nummer mich, auf der anderen Seite weiß ich, dass mir der Abstand kurz über lang gut tun wird, richtig und notwendig ist. Herz und Kopf…

Zitat von free_fall:

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar Wie lange ist es bei Dir her ? Ich hab hier auch gelesen man soll dankbar sein für die schöne Zeit und dass man diese Liebe erfahren durfte usw. dass diese Sicht beim Loslassen hilft. Aber ich kann das nicht, mir wird regelrecht übel wenn ich versuche es so zu sehen. Ich nehme an, dafür ist es einfach noch zu frisch nach ein paar Wochen…

Jeder hat seine eigene Art mit einer Trennung umzugehen.
Ich habe auch monatelang versucht den Weg des Forums zu gehen: Fair verhalten (und denken), die schönen Zeiten in Erinnerung behalten, die Art der Trennung ausblenden....

Richtig besser ging es mir erst nachdem ich angefangen habe meine Ex zu hassen. Ständig den Guten zu spielen und noch vor Freunden die Ex in Schutz zu nehmen hat in mir nur ein Gefühl der Unfairness aufgebaut.
Inzwischen ist die Wut weg. Für die Ex bleibt dann nur stille Abneigung, ansonsten ist sie mir egal.

Denn besten Weg um mit der Trennung klar zu kommen kann dir hier keiner nennen, den musst du selber finden.
Die wichtigsten Sachen machst du aber schon: Du legst eine gewisse Grundfairness an den Tag, kapselst dich ab und versuchst eure Angelegenheiten so schnell wie möglich zu trennen. Weiter so.

Das bestärkt mich in meinem Weg, danke @Alduin.
Die Wut+Hass-Phasen tun so gut, auch wenn ich dann gedanklich ihm gegenüber unfair werde aber ich durchlebe sie ja nur für mich selbst und lass sie ihm gegenüber nicht raus, all die fiesen Gedanken Und ich merke, ich bleibe nicht drin hängen, sie werden dann auch wieder durch andere Gefühle abgelöst, sie gehören wohl zu meinem Verarbeitungsprozess.

Zitat von free_fall:

Ja Lillilli, ich bin da total ambivalent momentan. Jetzt grad ist er nicht da, und ich komme klar, schreibe mit Euch. Das gibt Kraft. Aber gibt auch Phasen am Tag oder Situationen die mich extrem triggern wo ich es hier zu sein fast nicht mehr aushalten kann. Es schwankt einfach sehr. Und je nachdem wie meine Phase ...

Hast du genug Unterstützung für den Auszug, auch eine gedankliche, was die Planung betrifft?

Zitat von free_fall:

Das bestärkt mich in meinem Weg, danke

Wenn das dein Weg sein soll...
Ich gebe dir nur noch zu bedenken: Sicherlich ist der Weg des Vergebens und Verzeihens der gesündere.

Zitat von free_fall:

Die Wut+Hass-Phasen tun so gut, auch wenn ich dann gedanklich ihm gegenüber unfair werde aber ich durchlebe sie ja nur für mich selbst und lass sie ihm gegenüber nicht raus, all die fiesen Gedanken Und ich merke, ich bleibe nicht drin hängen, sie werden dann auch wieder durch andere Gefühle abgelöst, sie gehören wohl zu meinem Verarbeitungsprozess.

Das Ende ist dann erreicht wenn du auf Fragen nach der Trennung mit einen Achselzucken und/oder War halt sch. antworten kannst und nicht mehr das Bedürfnis hast darüber zu reden/dich aufzuregen.

Zitat von Alduin:

und nicht mehr das Bedürfnis hast darüber zu reden/dich aufzuregen.

Ja, das ist das Ziel, würde ich auch sagen. Wenn man an dem Punkt ist, hat man es geschafft.

Zitat von Caecilia:

Ja, das ist das Ziel, würde ich auch sagen. Wenn man an dem Punkt ist, hat man es geschafft.

Das braucht einfach eine gewisse Zeit. Nach einer Trennung ist Wut eine normale Emotion, die auch Energie gibt. Nur wenn es zu lange geht und man in der Wut verharrt, dann wird es zum Problem für alle. Da muss man auch die Tochter im Blick haben.

@Lillili Hilfe bei der Umzugsplanung hab ich keine, aber ich hab‘s soweit im Griff denke ich. Da ich nicht viel mitnehme geht es nur drum Bett und Couch hinzuschaffen, da hilft er mir. Ich hab sonst auch niemand männliches den ich fragen könnte. Der Kleiderschrank wird vom Service aufgebaut und die restl. Schränke baue ich mit Unterstützung meiner Freundinnen auf und die Kleine mag natürlich auch helfen Werd mir ne Woche Urlaub nehmen sobald ich den Schlüssel hab. Internet usw. Ist auch schon angetriggert, denke das klappt soweit.
Auch den Badspiegelschrank wird er mir aufhängen das hat er mehrfach angeboten. Und natürlich will ich das nicht, aber ich hab keine Alternative…

Zitat von Alduin:

Sicherlich ist der Weg des Vergebens und Verzeihens der gesündere.

Ja das ist richtig und auch mein ferneres Ziel. Aktuell kann ich da noch nicht drüber nachdenken.
Versteht mich richtig, meine Wutphasen mach ich mit mir selber aus. Niemals rede ich schlecht von ihm vor ihr ! Im Gegenteil ich versuche ihr zu erklären dass sowas einfach passieren kann und nicht so ungewöhnlich ist, dass man sich anderweitig verliebt und dass das dann halt schlimm ist für den der noch Gefühle hat, aber dass ich das schon hinkriege. Und dass das alles nichts mit ihr zu tun hat, dass wir sie immer lieben werden.

Zitat von free_fall:

ich versuche ihr zu erklären dass sowas einfach passieren kann und nicht so ungewöhnlich ist, dass man sich anderweitig verliebt und dass das dann halt schlimm ist für den der noch Gefühle hat, aber dass ich das schon hinkriege. Und dass das alles nichts mit ihr zu tun hat, dass wir sie immer lieben werden.

Das ist von Inhalt und Formulierung her genau richtig, finde ich. Machst Du super. Wie geht es denn Eurer Tochter?

Das mit dem Umzug habe ich so ähnlich gemacht wie Du. Für die ganz großen und schweren Sachen (habe ein Klavier) hatte ich ein Unternehmen, welches den Kram innerhalb von 2-3 Stunden hier herübergeschafft hat. Da es so wenig war, hat es auch nicht die Welt gekostet.

Schränke aufbauen etc. habe ich so peu a peu gemacht - habe die ohnehin zum Großteil erst eine Weile nach dem Umzug gekauft, wegen der zu der Zeit schon etwas angespannten finanziellen Lage. Fertig ist die Wohnung immer noch nicht, aber das stört mich nicht.

Wie‘s der Kleinen geht, ist schwer zu sagen. Sie nimmt mich ganz oft in den Arm und sagt jedes Mal wenn sie den Raum verlässt dass sie mich lieb hat. Ich denke sie sieht, dass ich leide - mal mehr mal weniger. Daher versuche ich auch es ihr zu erklären und es so etwas zu relativieren, aber ich denk schon, dass sie sich auch Sorgen darüber macht wie es sein wird, wenn ich hier weg bin. Zum Glück kommt heute ihre Freundin vom Urlaub zurück mit ihr kann sie über alles reden, denke das hilft ein bisschen.
Ich hab ihr auch gesagt dass wenn Next nach meinem Auszug dann ab und zu oder auch öfter hier sein sollte und sie sich gut mit ihr versteht, dass das ok für mich ist, ich nur möchte dass es ihr gut geht und sie sich wohl fühlt.

Wie dann alles wird - wir werden sehen. Mehr kann ich grad nicht tun…