:'( Das höre ich jeden Tag beim Abschiedskuss, der inzwischen für mich incl. des abendlichen Begrüßungskusses wertvoller als Gold geworden ist, weil es die einzigen Küsse sind, die noch von ihm kommen. Dabei fing alles an wie ein Märchen (...scheint es auch geblieben zu sein ;D)...
Es war einmal:
... ein Mann, der seine Finger nicht von mir lassen konnte, dessen Küsse mich fast erstickten, der mich jede Nacht fest umschlang, der mich anschaute wie ein Wunder
aufmerksam-liebevoll-fordernd-begehrend-umsorgend-hingebungsvoll-großzügig-anschmiegsam...
Ich könnte noch ne halbe Stunde so weiter schreiben, nur wie gesagt, es war einmal!
Anscheinend mussten diese Anfangsqualitäten für's ganze Leben reichen (7 fette Wochen).
Nun kommen die 7 kargen Jahr(zehnt)e, scheint mir wenigstens so.
Wir sind technisch bedingt sehr schnell zusammengezogen und beide auch schon auf dem Weg in die 2. Lebenshälfte, haben gemeinsame Hobbies (z.B. Motorrad), aber leider auch unterschiedliche Einstellungen zum Leben und zum Alltag. Er steckt noch sehr tief in den gesellschaftlichen Konventionen, aus denen ich mich schon z.T. befreit habe. Anfangs hat ihn meine Art jedenfalls fasziniert, aber auch etwas verstört.
Seine Liebe hat sich verändert
Ich weiß auch nicht, was passiert ist, sagt er,
es ist halt im Moment so, sagt er,
wir müssen dran arbeiten, sagt er,
mir gefällt das auch nicht, Schatzilein, sagt er
und noch einige Sätze dieser Art (der 3. [?]).
Verzeiht mir meine Ironie, ich habe leider seit Wochen einen bitteren Geschmack im Mund, den auch Schokolade nicht völlig überdecken kann.
Er will eine räumliche Trennung, um seine Gefühle für mich wiederzufinden ;D.
Wir sollen uns begegnen ohne Alltagsstress (daran ist es angeblich gescheitert) ?,
sollen was gemeinsam unternehmen und Spaß haben
und auch wieder S. und Zärtlichkeit ,
denn er braucht es ja auch im Allgemeinen ,
nur nicht im Moment :'(.
Ich fühle mich, als hinge ich an einer kilometerlangen Nabelschnur, durch die mein Blut langsam abfließt und meine Kraft mitnimmt.
Meine Gefühle überschlagen sich ständig in mir (bin Fischefrau ;D),
meine Tränen könnten den Rhein über die Ufer treten lassen ( is nich weit :'(),
meine Hoffnung ähnelt einer Erde in Scheibenform (am Ende ist nichts ?)!
KANN MAN(N) GEFÜHLEWIEDER ZUM LEBEN ERWECKEN ?
Er sagt, er hegt mir immer noch mehr als freundschaftliche Gefühle für mich, begrüßt aber Freunde im Gegensatz zu mir mit Kuss und Umarmung und Lächeln.
Bei mir ist er sehr reserviert, er will mir ja nicht unnötig weh tun
(wie umsichtig von ihm).
Ich bin schon fast eifersüchtig auf unsere Freunde - kindisch, nicht?
Bin schließlich eine erwachsene Frau auf dem Weg ins 2. Halbjahrhundert,
die keine Teeny-Allüren mehr haben sollte (würrrgg... ).
Meine kindliche Seele schreit, heult, weint, wütet und leidet unsagbare Qualen - warum eigentlich ? ? ? ?
Es gibt so viele Männer mit gleichen oder besseren Qualitäten, die auch einsam sind und gefunden werden wollen und in die frau sich auch verlieben kann,
wenn sie denn noch kann!
Erstmal will sie nämlich nicht mehr - hat keine Vorstellung davon, wie das gehen soll.
Er ist doch immer noch im ihrem Herzen, Kopf, Körper und in ihrer Seele, da ist gar kein Platz für andere.
(Ich sollte in der Ich-Form bleiben !)
Ich denke - wenn ich noch 20 wäre, hätte ich genügend Zeit, um meine Beziehung zu retten mit Ausdauer, Einsatz und Motivation...
ich denke weiter - soviel Zeit habe ich ja nun auch nicht mehr, um lange zu kämpfen und auszuharren...
ich denke - ich habe Angst, alles zu verlieren, einsam, ungeküßt und unbegehrt zu sterben...
(ich denke zuviel - definitiv !)
Ich habe schon Knoten im Hirn, denke ständig über das WARUM nach, führe mir seine Situation vor Augen, was an welcher Stelle falsch gelaufen ist, warum ich es nicht rechtzeitig gemerkt habe, was ich hätte anders machen können, wo ich versagt habe...
und
was ER eigentlich will ?!
Ich spüre bei ihm sowas wie ich will meine Ruhe.
Vielleicht bin ich zu panisch, ungerecht und völlig im Irrtum.
Doch, seid mal ehrlich, wir alle haben eine Lebenserfahrung gesammelt und Abläufe, die einem bekannten Muster gleichen, kann man meistens auch wieder dem aktuellen Ablauf zuordnen.
Zugegeben - bei mir ist das Glas Wasser eher halb leer, als halb voll - ich arbeite aber dran!
Was soll ich tun?
Mindestens 50 bis 90% meines Lebens werden von diesem Zustand beherrscht. Loslassen kann ich bisher nicht wirklich, nur so just for fun kann ich auch nicht, dafür war es zu heftig.
Beim Gedanken an das, was auf mich zukommt, breitet sich tiefste Hoffnungslosigkeit, brennender Schmerz und Endzeitstimmung in mir aus - als hätte ich mein Liebstes für immer verloren, als wäre alles so endgültig und die Erinnerung an das, was unbeschreiblich war, an das Gefühl des Glücklichseins bleibt einfach zurück und IST nicht mehr.
Zwischen uns ist eine Glaswand, ich sehe, höre und rieche ihn, aber die spartanischen Berührungen sind kalt und glatt und unnahbar wie Glas.
EINSCHLAGEN?
...kann lebensgefährliche Verletzungen verursachen.
EIN LOCH REINSCHNEIDEN?
...noch keinen Glasschneider gefunden.
EINE DECKE DRÜBERHÄNGEN?
...rutscht immer runter.
Aber - wie schon anfangs gesagt
ALLES WIRD GUT!
07.01.2004 10:19 •
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