Guten Abend,
wahrscheinlich werden viele die Situation kennen.
Ein geliebter Mensch verlässt einen und danach wird man zu einem Schatten seiner selbst. Zunächst erscheint der Verlust surreal. Man hat noch Hoffnung und glaubt, der andere würde den Kontaktabbruch noch einmal überdenken. Man wünscht sich, ja man ist fast davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis der andere erkennt, wie sehr er einen vermisst. Dabei hat es eine klare Äußerung darüber gegeben, dass die Gefühle nicht groß genug seien und dass man auch nicht perfekt zusammenpassen würde. Daran Schuld sei die Distanz, hätte man in der selben Stadt gewohnt, wäre es sicherlich etwas anderes gewesen.
Ich weiß, dass das nur ein Trost für mich sein sollte. In der Hoffnung, sich wieder interessant zu machen, geht man nun drei bis fünf mal die Woche zum Sport, strengt sich unheimlich an im Studium erfolgreich zu sein, verliert Gewicht, trifft exzessiv Freunde und neue Leute und tut dies (teilweise) in den sozialen Netzwerken kund. Die Zeit verstreicht und es passiert nichts. Ich hatte mittlerweile drei Dates mit sehr netten Männern. Einer war Mediziner, einer Bilanzbuchhalter und einer Jurist. Keiner davon interessierte mich auch nur im entferntesten, die Dates waren alle sehr schön und die Chemie stimmte im Prinzip bei jedem. Früher hätte ich an sicherlich Interesse gehabt, doch ich möchte IHN zurück haben.
Seit Monaten habe ich nicht mehr richtig gelacht, nichts kann mich mehr erfreuen und auch schlimme Dinge lassen mich vollkommen kalt. Ich bin zu einer gefühllosen Hülle verkommen, der gesamte Alltag und auch die Freizeit entbehrt eines tieferen Sinns. Momentan wandelt sich mein Leben ziemlich stark und ich muss viel Leistung in meinem Studium erbringen. Nichts davon interessiert mich wirklich und ich lasse meine Pflichten schleifen. Lediglich Sport kann mich für eine Stunde ablenken, danach ist das Gefühl der Einsamkeit jedoch meist noch stärker. Ich träume von ihm, häufig glaube ich, ihn auf der anderen Straßenseite zu erblicken. Von anderen bin ich unheimlich schnell enttäuscht und genervt, sodass ich keine richtige Freude bei Treffen mit Freunden und Eltern empfinden kann.
Eben habe ich gesehen, dass ER meine Handynummer gelöscht hat. Momentan befindet er sich im Ausland, kehrt aber in 14 Tagen in seine (von mir 400 km) entfernte Heimat zurück. Ich glaube, er wird zu seiner Ex-Freundin zurückkehren und ich habe nichtmal mehr einen Funken Hoffnung übrig. Eigentlich Zeit, sich abzuwenden und loszulassen - ich schaffe es leider nicht.
Hattet Ihr eine ähnliche Situation? Und wie seid ihr dieser Sinnlosigkeit entkommen?
Liebe Grüße ...
12.03.2017 18:40 •
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