Seine Gefühle haben nachgelassen - was nun?

Also... mein Problem ist mein Mann. Wir sind seit 1,5 Jahren verheiratet und haben vor 6 Monaten eine wundervolle Tochter bekommen, die wir über alles lieben. Ich habe daraufhin aufgehört zu arbeiten um mich voll und ganz auf die Kleine konzentrieren zu können. Mein Mann arbeitet 40 Std/Woche + Nebenjob... unregelmäßig am WE. Er und ich waren immer ein super Team, waren trotz Liebespaar noch beste Freunde und haben über wirklich alles geredet. Seit ein paar Wochen hat er sich aber immer mehr zurück gezogen... wurde schweigsam und irgendwie kalt. Ihn darauf angesprochen, sagte er, er wisse nicht was mit ihm los sei. Er müsse das noch rausfinden. Gut, dachte ich mir, lässt du ihm mal die Zeit,die er braucht. Es wurde jedoch nicht besser.. nun habe ich ihn gestern noch einmal gefragt. Er sagt.. er ist mit allem unzufrieden : Job, Geld, Familie und... Ehe! Er liebt mich, aber er weiß nicht, ob er mich noch so liebt wie man seine Ehefrau lieben sollte. Ich habe ihn gefragt, ob er sich trennen will.. das will er auch nicht, wir haben uns soviel zusammen aufgebaut, das gibt man, lt ihm, nicht einfach auf. Er braucht Zeit.
Was soll ich nun machen? Für mich ist die Situation absolut schei., ich weiß nicht wie ich mit ihm umgehen soll. Wir schlafen auch noch in einem Bett und hatten vor kurzem auch S.. Soll ich nun warten, bis er sich evtl endgültig trennt? Ich bin verzweifelt Danke für Eure Tipps vorab!

Hallo BlueApfel,

Glaubst du da besteht eine Moeglichkeit, dass da eine andere Frau im Spiel ist?

Nein. Wir hatten heut noch ein Gespräch... er sagt, wir leben derzeit nur nebeneinander, statt miteinander. Auf meine Aussage hin, dass das ne Sache sei, die man leicht beheben kann, sagte er, dass er nicht wisse, ob es nicht schon zu spät sei. Er will mich als Mensch und beste Freundin nicht missen... Tja, Zug abgefahren, was? Hab ihn gefragt warum er nicht früher mit mir geredet hat. Daraufhin meinte er, hatte so viel Sachen im Kopf...

Und nu steh ich hier.. in Elternzeit, mit nem 6 Monate altem Baby ohne wirklich viel Geld... bald alleinerziehend... Mal unabhängig davon, dass es mich unendlich doll schmerzt meinen Traummann zu verlieren, War es nie mein Plan eine 31-jährige, alleinerziehende und wahrscheinlich einsam sterbende, Mutter zu sein...

Aber aber....gleich einsam sterben?! Zäum den Gaul mal nicht so auf.

So. Die Nummer mit Baby ist immer schwierig. Das nur vorweg. Alle machen uns glauben,man müsste dann superhappy im Elternhimmel schweben....das passiert uns aber gar nicht...und wir beginnen zu zweifeln, woran das liegen könnte.
Die Situation ist neu. Ist anstrengend, herausfordernd.
Grade die Männer fühlen sich häufig raus, Mutter und Baby sind die neue Einheit, er ist nur der Erzeuger und schleppt die Kohle ran (ich übertreibe hier bewusst).
Er bekommt einen anderen Blick auf die Frau, fühlt sich nun vielleicht von den Notwendigkeiten aufgefressen (grade wenn er so viel arbeitet). Dem Leben und auch der Liebe kommt die Leichtigkeit abhanden.
Ja, Teufel auch, in der ersten Zeit mit Baby lebt man viel nebeneinander her. Das IST so. Vor allem, wenn einer viel arbeiten muss. Man hat oft nur noch Zeit, abends ein paar notwendige Absprachen zu klären. Danach ist man todmüde.
Aber das geht auch wieder vorbei!
Sowas muss eine Beziehung auch aushalten, ohne dass einer gleich den *beep* einzieht. Wir reden hier ja nicht über viele Jahre, sondern über ein paar Wochen/Monate - in denen viel los war.
Man muss sich Räume und Zeit füreinander schaffen. Ich habe bei meiner Tochter z.B. Angefangen, sie mit 6 Monaten an den Babysitter zu gewöhnen - ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber eine Option.
Da ist viel, was man wieder hinbekommen kann, wenn man kämpfen will. Ihr seid grade mal 1,5 Jahre verheiratet - der hat sich nicht von jetzt auf gleich entliebt.
Mir macht das den Eindruck als sei er überfordert und hat seine Rolle und seinen Platz in dem neuen Familiensystem noch nicht gefunden.

Mein Rat: Paarberatung privat zahlen oder umsonst bei der Diakonie/pro familia o.Ä.
Und wenn dein Mann rumeiert: doch, die sind auch genau dafür da, wenn man sich seiner Gefühle nicht mehr sicher ist.
Am Rande sei noch erwähnt, dass ein hoher Prozentsatz der Beziehungen nach dem ersten spätestens dem zweiten Kind Schrott sind. Das liegt wohl auch daran, dass die Geburtsvorbereitung leider nicht beinhaltet, welche Schwierigkeiten als Paar auf einen zukommen, wie man damit umgehen kann und wie man sich neu finden kann.
Zu denken, das wird mit ein bisschen Abwarten von selbst besser ist ein Irrtum.

Alles Gute und Glückwunsch zum süßen Baby!

Eine Paarberatung will er nicht. Er sagt, er will sich auch nicht trennen, benimmt sich aber genau so. Für mich ist die Situation unerträglich, da ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll.

Du Arme, du klingst wirklich sehr verzweifelt.
Sprecht ihr denn noch miteinander?
Wenn er eine Beratung ablehnt, was will er dann machen? Was ist sein Plan?
Mit Zeit und drüber nachdenken wird er nicht weit kommen.
Ihr müsst dafür eine Alternative finden, die für dich erträglich ist. Er hat diese Verantwortung dir und dem Baby gegenüber und es ist ein Zeichen von Respekt, den anderen nicht so scheel aufs Abstellgleis zu stellen. Denn ja, das IST unerträglich und so entfernt ihr euch nur immer weiter voneinander, weil du logischerweise auch innerlich auf Distanz gehst, weil du Angst hast.
Wie soll man in einer Situation mit Stress, Angst und Überforderung denn Liebe und Zärtlichkeit finden?
Hast du ihm schon gesagt, wie du dich fühlst?
Wie ist es denn mit ihm und dem Baby? Hatte er Urlaub/Elternzeit?

mir geht es hier wie der weintraube. auch ich dachte als erstes - der junge ist nicht ganz sauber.
symptomatische anzeichen dafür sind ganz stark vorhanden.
und das manche diese ganz gut verstecken können ist auch keine neue weltentdeckung.
meiner hat es seinerzeits gute 2,5 jahre gekonnt.
und ich konnte damals meine hand ins feuer legen diesbezüglich!
autsch!
ansonsten , ganz ehrlich komme ich auf keine andere idee. außer - der ist wohl dämlich?

Zitat von herz über kopf:

Du Arme, du klingst wirklich sehr verzweifelt.
Sprecht ihr denn noch miteinander?
Wenn er eine Beratung ablehnt, was will er dann machen? Was ist sein Plan?
Mit Zeit und drüber nachdenken wird er nicht weit kommen.
Ihr müsst dafür eine Alternative finden, die für dich erträglich ist. Er hat diese Verantwortung dir und dem Baby gegenüber und es ist ein Zeichen von Respekt, den anderen nicht so scheel aufs Abstellgleis zu stellen. Denn ja, das IST unerträglich und so entfernt ihr euch nur immer weiter voneinander, weil du logischerweise auch innerlich auf Distanz gehst, weil du Angst hast.
Wie soll man in einer Situation mit Stress, Angst und Überforderung denn Liebe und Zärtlichkeit finden?
Hast du ihm schon gesagt, wie du dich fühlst?
Wie ist es denn mit ihm und dem Baby? Hatte er Urlaub/Elternzeit?

Wir reden ganz normal miteinander, wie gesagt, wir haben auch noch miteinander geschlafen... hab ihn gefragt, wieso. Er sagte, weil es wie früher war. Muss dazu sagen, dass vor kurzem ein Freund von ihm gestorben ist, seitdem ist er so. Sagt er selber. Mit seinem Job ist er seitdem auch unzufrieden. Ich hab fast das Gefühl, dass es ne Depression ist. Und ja, er weiß wie ich mich fühle und es tut ihm leid.
Zu der Kleinen ist er ganz toll... sie ist sein Ein und Alles, er kümmert sich rührend um sie.
Und sein Plan ist... er muss nachdenken! -.-

Zitat von gast78:

mir geht es hier wie der weintraube. auch ich dachte als erstes - der junge ist nicht ganz sauber.
symptomatische anzeichen dafür sind ganz stark vorhanden.
und das manche diese ganz gut verstecken können ist auch keine neue weltentdeckung.
meiner hat es seinerzeits gute 2,5 jahre gekonnt.
und ich konnte damals meine hand ins feuer legen diesbezüglich!
autsch!
ansonsten , ganz ehrlich komme ich auf keine andere idee. außer - der ist wohl dämlich?

Ich habe ihn div Male drauf angesprochen, ob da ne Anders is... er hat es immer abgestritten, versteht aber mein Misstrauen. Mehr als Fragen kann ich nicht.

das stimmt allerdings. mehr als fragen kannst du nicht. und ich hoffe, du wirst nicht in die nachspionierphase treten. schaue nur auf dich und sensibilisiere deine antennen, was seine behauptungen betrifft.
und nochmals schaue auf dich, womit du leben kannst und wie du leben möchtest.

Aber wenn es einmal wie früher war, kann es doch wieder werden, auch, wenn ihr noch im Gespräch seid.
Vielleicht hat er auch einen Babyblues. Soll es bei frisch gebackenen Vätern auch geben.
Klingt für mich auch wirklich nach depressiver Verstimmung wenn da auch noch ein Trauerfall im Hintergrund ist.
Mit nachdenken löst man aber auch keine Depression.
Männer, ey..... Bloß nicht zum Arzt.
Wäre es eine Möglichkeit mal ein paar Tage zusammen ans Meer zu fahren oder so? Raus aus dem Alltagstrott?

Zitat von herz über kopf:

Aber wenn es einmal wie früher war, kann es doch wieder werden, auch, wenn ihr noch im Gespräch seid.
Vielleicht hat er auch einen Babyblues. Soll es bei frisch gebackenen Vätern auch geben.
Klingt für mich auch wirklich nach depressiver Verstimmung wenn da auch noch ein Trauerfall im Hintergrund ist.
Mit nachdenken löst man aber auch keine Depression.
Männer, ey..... Bloß nicht zum Arzt.
Wäre es eine Möglichkeit mal ein paar Tage zusammen ans Meer zu fahren oder so? Raus aus dem Alltagstrott?

Hatte ich vorgeschlagen... nur ne Nacht, ohne Kind. Will er nicht

dann übernimm du doch die initiative und warte nicht.

sag ihm du kannst so nicht,
diese warterei.... auf was auch immer,
da kannst du keine perspektive erkennen.

so wirst du nur mürbe und
und fühlst dich dabei wie in der warteschleife..

nimm dein kind, fahr zu freunden oder eltern.
ohne kontakt zu ihm.
inzwischen kann er nachdenken und du auch
und wenn du zurückkommst brauchst du einen plan,
etwas produktives wie ihr weitermachen wollt.

sag ihm ruhig, du kannst damit nichts anfangen und du willst so nicht.
zeig ihm, daß du auch wichtig bist.
es geht hier nicht nur um ihn.

aber wenn er nur alle hilfen ablehnt und keine eigene idee bringt,
so kommt ihr auf lange sicht nicht weiter.

Ist ja reizend. Er will also nur in der Ecke sitzen und nachdenken. Und wenn er damit irgendwann fertig ist, oder auch nicht, dir ein Ergebnis präsentieren.
Klingt verlockend, das Angebot.
Würde ich ablehnen.
Setz dir/Euch eine Frist und geh dann nochmal ins Gespräch. Gib ihm noch etwas Zeit, zum Beispiel zwei Wochen, dann Lass dich von einem Anwalt beraten oder beim Jugendamt und teile ihm das vorher mit. Vielleicht merkt er dann,dass da zwei Leute zu einer Beziehung gehören. Fahr selber zwei drei Tage weg, wenn das geht und tanke etwas Energie und Kraft.
Lass diesem Zustand der abwartenden Tatenlosigkeit nicht zu viel Raum - im Ernst, das bringt nichts. Aktivität bringt was. Sprechen, Austausch, bringt was. Zeit für sich selbst, die dann aber auch gestaltet wird, nützt was. Rumsitzen und nachdenken kaum.
Wie fühlst du dich denn jetzt als Mama? Mal abgesehen von deiner Ehe?
Wie geht es DIR? Tust du etwas für dich? Bist du zufrieden?

@Minna: sehe ich GANZ genauso. Zeitgleich gepostet