Hallo Leute,
ich bin irgendwie mit meinem Latein am Ende, daher habe ich mich entschieden, meine Geschichte hier zu posten. Ich versuche mich möglichst kurz zu fassen. Vielen Dank an alle, die sich die Mühe machen, das zu lesen.
Im Juni habe ich (25) mich nach 2,5 Jahren Beziehung von meinem Freund (27) getrennt. Ich hatte das Gefühl, dass meine Gefühle für ihn mehr und mehr platonisch wurden. Außerdem dachte ich, dass meine Wertvorstellungen in vielen Bereichen nicht mit seinen übereinstimmten. Er ist z.B. mit der Annahme aufgewachsen, dass es ok ist, zu lügen, um das zu bekommen was man will oder um etwas zu vermeiden. Das hat mich immer gestört, denn Ehrlichkeit ist sehr wichtig für mich. Er hat mich zwar nie bei wirklich wichtigen Dingen angelogen (er hat sich nie besonders schlau angestellt, ich habe es also immer irgendwann gemerkt, wenn er mal wieder gelogen hatte), aber trotzdem war es ein No-Go für mich. Außerdem war er sehr unselbstständig, im Haushalt hat er nichts gemacht und die Finanzen musste ich auch immer überwachen. Seine Eltern (muslimisch) haben mich nie akzeptiert, da ich weder Moslem noch anderweitig religiös bin. Dafür konnte er natürlich nichts, aber einfacher hat es das Ganze trotzdem nicht gemacht. Insgesamt bin ich jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass ich mir nicht vorstellen kann, den Rest meines Lebens mit ihm zu verbringen.
Bis November hatten wir (was wohl im Nachhinein ein Fehler war) noch täglichen Kontakt. Er war mir ja auch immer noch sehr wichtig, von daher hatte ich da absolut nichts gegen. Im November hat er dann plötzlich am Rad gedreht. Er ist verbal sehr aggressiv geworden und hat mich extrem verletzt. Das ging über Wochen. Zwischendurch hat er sich mal halbherzig entschuldigt und mir gesagt, dass er es nicht so gemeint hat. Einige Stunden später kam dann seine nächste Hasstirade. Ich bin aus allen Wolken gefallen und habe mich glaube ich, bis heute noch nicht ganz von dem Schock erholt. Dann hat er mir auf einmal wieder Liebeserklärungen gemacht. Ich habe ihm dann sogar gesagt, dass ich noch einmal darüber nachdenken möchte. Die Geduld hatte er wohl aber nicht mehr. Bis Anfang Dezember hat er mir noch diese Liebeserklärungen geschickt, Heiligabend hat er mir dann eine SMS geschrieben und gesagt, dass er verlobt sei.
Insgesamt war es ein totales Hin und Her von seiner Seite und zwar von einem Extrem zum anderen. Meine Freunde und Familie meinen, ich soll froh sein, ihn loszusein. Ich kann das auch nachvollziehen. Meine o.g. Gründe machen immer noch Sinn für mich. Aber ich habe das Gefühl, dass mein Herz anders denkt. Nun weiß ich nicht, ob ich einfach nur Angst vor dem Alleinesein habe (er war mein 1. Freund) oder ob ich tatsächlich noch mit IHM zusammen sein will. Ich habe totale Angst davor, dass ich es in ein paar Jahren bereue, Schluss gemacht zu haben. Zwischendurch habe ich mal Tage, wo es mir besser geht. Aber ich bin sehr oft traurig und niedergeschlagen und muss nicht selten weinen. Ich weiß, viele von euch wurden verlassen und ich glaube auch, dass das schlimmer ist. Aber ich fühle mich so schlecht, ich habe fast keine Worte dafür.
Ich hoffe, in der Kürze macht das einigermaßen Sinn. Ich würde mich über eure Meinungen freuen.
02.01.2014 19:55 •
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