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Sein Urlaub und meine inneren Konflikte

RainbowDash
Hallo liebes Forum,

ich wende mich an Euch, weil ich hoffe hier den ein oder anderen Tip für mich zu bekommen.
Ich stehe aktuell vor der Aufgabe, irgendwie mit der Abwesenheit meines Freundes zurecht zu kommen und in einigen Punkten hadert es total...

Er fährt zwei Wochen, mit Kumpels, es ist ein Party-Urlaub. Sonne, Meer, Sand, Musik... Voll schön, und ich weiß dass es schon lange sein Traum ist, dorthin zu reisen und das zu erleben. Er ist selbst DJ und Produzent und schwärmt schon so lange dafür, möchte gern auch Kontakte knüpfen dort. Ich liebe diesen Mann so sehr, und ich habe kein Drama darum gemacht dass er dorthin fahren möchte. Er ist stolz auf mich, die anderen Frauen haben wohl fast ausschließlich gegenteilig reagiert. Wir haben viel darüber gesprochen und ich glaube, das ist auch alles genau richtig gelaufen.

Leider bin ich zum einen nicht ganz Kopfkino frei, was zum Teil in meiner, aber auch in unserer gemeinsamen Vergangenheit begründet liegt. Es gab da seinerseits einen Ausrutscher, kein Fremdgehen aber Unehrlichkeit, die sehr am Vertrauen genagt hat. Das haben wir aber ziemlich gut gemeistert. Mein Problem seitdem ist allerdings, dass mein Selbstwert irgendwie gelitten hat. Und in der Situation mit dem Urlaub kommt dies nun irgendwie zu Tage.

Ich spreche offen mit ihm darüber, dass ich Schiss vor dieser Zeit habe weil ich nicht weiß, wie ich innerlich damit richtig umgehen soll. Auf der anderen Seite möchte ich ihm keinesfalls ein schlechtes Gewissen machen und könnte mich in den Ar. beißen, wenn ich das Thema anspreche. Wir haben immer sehr viel Kontakt. Schon allein das wird gravierend anders sein. Ich muss mich komplett umstellen. Und was mich erschreckt, ist diese unsichtbare Abhängigkeit, die nun sichtbar wird. Ich glaube aber, das ist auch normal wenn man sich sehr nahe steht. Aber es gruselt mich schon ein bisschen, dass mir das so schwer fällt.

Zu meinem eigentlichen Problem: in den letzten Wochen hatte ich öfter mal das Gefühl, dass ich für Ihn manchmal sowas von selbstverständlich geworden bin. Er hört manchmal nicht richtig zu. Er wirkt so abwesend teilweise, überfliegt oft meine Nachrichten, antwortet nicht auf Fragen, geht nicht auf das ein was ich sage. Das ist aber in der Regel nur so, wenn wir uns nicht leibhaftig gegenüber stehen. Er bemüht sich nicht mehr so um mich. Wenn wir zusammen sind ist alles toll, er ist liebvoll, zärtlich, lustig, hört mir zu. Mir fehlt aber auch, dass er mich verführen will. Das kommt in letzter Zeit immer von meiner Seite aus. Es sind viele Kleinigkeiten, die mir aber in der Summe das Gefühl geben, dass ich selbstverständlich geworden bin. Ich möchte das einerseits nicht überbewerten. Vielleicht haben wir auch einfach einen Punkt erreicht, an dem er sich fallen lassen kann.

Dennoch, ich merke mein Selbstwert ist im Keller. Und mit jeder Kleinigkeit steigert sich das. Nun kommt auch noch der Urlaub, und es nagt an mir. Ich fühle mich so, als könnte mir jedes Bikini-Häschen den Rang ablaufen. Ich hab Angst ihn zu verlieren. Und das obwohl er mir kürzlich noch schrieb, dass ich die beste Frau bin als er auf einem Geburtstag war. Er ist kein Mann, der seine Gefühle häufig offen ausspricht. Er sagt keine Ich liebe Dichs sondern lässt eher seine Taten sprechen. Aber wie gesagt, in letzter Zeit kommt es mir vor, als sei das immer seltener so, zumindest wenn wir uns nicht sehen. Und gerade jetzt habe ich das Gefühl, ich brauche das mehr denn je..

Ich habe Angst vor dem Gefühl, ihn wahnsinnig zu vermissen. Das am allermeisten. Es geht uns beiden immer so, dass uns schon wenige Tage schwerfallen (wir wohnen nicht zusammen). Wenn ich mir nun anschaue wie lang zwei Wochen sind.... Hilfe.
Ich habe Angst, ihm nicht wichtig zu sein. Dass er mich nicht vermisst. Und ich habe Angst vor dem Kopfkino, was ich bisher noch relativ gut verdrängen kann. Ich habe ständig irgendeine Angst, die sich im Endeffekt darum dreht, ihn zu verlieren. Und das belastet mich sehr.

Habt Ihr gute Tips, wie ich die Zeit so überstehen kann, dass es mir gut geht? Wie geht Ihr mit einer solchen Situation um? Für mich ist es das erste Mal, dass ein Mann den ich liebe in Urlaub fährt. Ich bin da total unerfahren.
Wie geht Ihr mit Euren Ängsten um? Mit Eurem Kopfkino? Was soll ich tun, wenn das einsetzt?

Mir ist es wichtig, diese Ängste loszuwerden. Und mir ist es auch wichtig, dass er guten Gewissens fahren kann und sich keine Sorgen um mich macht. Ich möchte ihm doch ein gutes Gefühl geben und wünsche mir, dass er die Zeit auch genießen kann. Darauf habe ich sicherlich großen Einfluss, selbst wenn ich all das,was mich belastet, nicht mal ausspreche. Ich will ihn nicht belasten mit meinen Ängsten. Was würdet Ihr tun?

Ich freue mich auf Euer Feedback

16.06.2016 09:00 • #1


K
Zitat von RainbowDash:

Zu meinem eigentlichen Problem: in den letzten Wochen hatte ich öfter mal das Gefühl, dass ich für Ihn manchmal sowas von selbstverständlich geworden bin. Er hört manchmal nicht richtig zu. Er wirkt so abwesend teilweise, überfliegt oft meine Nachrichten, antwortet nicht auf Fragen, geht nicht auf das ein was ich sage. Das ist aber in der Regel nur so, wenn wir uns nicht leibhaftig gegenüber stehen. Er bemüht sich nicht mehr so um mich. Wenn wir zusammen sind ist alles toll, er ist liebvoll, zärtlich, lustig, hört mir zu. Mir fehlt aber auch, dass er mich verführen will. Das kommt in letzter Zeit immer von meiner Seite aus. Es sind viele Kleinigkeiten, die mir aber in der Summe das Gefühl geben, dass ich selbstverständlich geworden bin. Ich möchte das einerseits nicht überbewerten. Vielleicht haben wir auch einfach einen Punkt erreicht, an dem er sich fallen lassen kann.



Hallo liebe RainbowDash,

hätte meine Darstellung gegen Schluss hin sein können! Pass auf, ich habe es wahrgenommen, aber mir irgendwie eingeredet, dass das mit seiner Arbeit und dem damit verbundenen Stress zu hat, wollte daheim nicht auch noch stressen.

War meiner Meinung nach ein Fehler, denn irgendwann war es zu spat!

Für die nächste Beziehung nehme ich mir mit, dass ich mir nicht mehr auf die Zunge beiße, wenn mich was stört. Liebe hin oder her, unterm Strich sollte uns das Wohlergehen unser Selbst am wichtigsten sein!

Zudem ich früher wesentlich besser gefahren bin, als ich noch auf den Tisch geklopft habe, sobald etwas nicht meinen Vorstellungen entsprach. Nicht, dass es dann nach meinem Kopf laufen musste, aber wenn auch mal unter Streit, eine Lösung wurde immer gefunden, andernfalls sieht der Partner keinen handlungsbedarf während du unglücklich und von Selbstzweifel zerfressen zuhause sitzt!

16.06.2016 09:18 • x 2 #2


A


Sein Urlaub und meine inneren Konflikte

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L
Liebe RainbowDash,

kenne die Situation. Mein Freund fährt seit mittlerweile 3 Jahren einmal im Jahr mir Kumpels in Urlaub. Es ist zwar nur ein verlängertes Wochenende, keine zwei Wochen, aber es ist Mallorca...

Ich habe auch nie was dagegen gesagt, weil ich weiß, dass er sich darauf freut und es ihm auch gönne. Aber..Kopfkino habe ich natürlich auch, nicht zu knapp. Ich habe auch immer mit ihm geredet und gesagt, dass ich mich nicht besonders wohl fühle. Aber nie eine Szene gemacht (!), ihm bei der Verabschiedung viel Spaß gewünscht und auch privat nochmal gebührend verabschiedet

Das Gute war, dass er sich im Hotel immer WLAN kauft und wir somit tagsüber sogar recht oft Kontakt hatten, war darüber selbst überrascht. Selbst wenn die Gruppe abends loszog, hat er sich ab und an noch gemeldet, wenn es die Möglichkeit gab. Von daher hatte ich immer ein recht gutes Gefühl, hoffe mal das wird dieses Jahr auch wieder so. Im Nachhinein kamen zwar manchmal, wenn wir mit seinen Kumpels zusammen saßen, Dinge raus, die mir nicht so gefielen, aber nie zu extreme Sachen. Ich selbst habe mich in der Zeit mit Freundinnen getroffen, mit ihnen den Tag verbracht, shoppen gegangen usw. War trotzdem in Gedanken oft bei ihm, aber es hat geholfen.

16.06.2016 10:05 • x 1 #3


RainbowDash
Vielen Dank für Euer Feedback.

@_Kate_ : das klingt fast so, als hätte meine Beziehung zu ihm keine Chance mehr? Es ist nicht so, dass ich nicht meine Gefühle äußere und auf den Tisch haue. Ich denke es ist immer eine Frage, wann das Sinn macht und wie man das rüber bringt. Damit hatte ich bisher auch keine Probleme, auf die Zunge beißen muss ich mir nicht. Er sagt selbst, es ist ihm wichtig, dass er weiß was ich denke und fühle und er wünscht sich auch, dass ich ihm das mitteile. Ich bin nur der Meinung, dass man seinem Liebsten auch nicht jeden Furz mitteilen muss, der eventuell die Beziehung unnötig belastet. Wenn ich das Gefühl habe, er kann mir dabei helfen gewisse Dinge loszuwerden, dann mache ich meinen Mund auf. Ebenso wenn ich finde, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Natürlich läuft nicht immer alles nach meinen Vorstellungen, aber muss es ja auch nicht, wir sind zwei Individuen, die einen gemeinsamen Weg gehen. Das bedeutet nunmal, dass man auch Kompromisse macht. Die Frage ist nur, wie schwerwiegend sie sind. Und ob man bereit dazu ist, sie zu machen.
Es ist eher so, wie Du in Deinem letzten Satz schreibst, wenn auch mit Streit, wenn man Dinge anspricht dann kann man gemeinsam weiter schauen. Hat bisher funktioniert.

Ich reflektiere mich oft und frage mich, ob ich unglücklich bin. Ob ich mit ihm unglücklich bin. Das bin ich nicht, ganz im Gegenteil. Meine Selbstzweifel, das ist wohl etwas, was aus mir selbst kommt. Manchmal verstärkt er sie, ja. So wie im Augenblick. Dennoch kann ich nicht ausschließen, dass ich aus Mücken Elefanten mache. Vielleicht empfinde ich Dinge schlimmer, als sie tatsächlich sind.
Ich habe viele Interessen und auch Hobbies, denen ich nachgehe. Ich habe eine tolle Tochter. Ich habe einen interessanten neuen Job. Ich habe eine Band. Ich habe tolle Freundinnen, ich habe nie Langeweile, immer etwas zu tun. Ich bin sogar so beschäftigt, dass ich oft viel zu wenig schlafe. Ich mache Sport, gehe laufen, ich ziehe mich gut an, ich finde auch, ich sehe ganz gut aus. Männer schauen mir hinterher, finden mich interessant. Und dennoch... Mein Selbstwert ist im Keller. Das soll mal einer verstehen. Nach außen hin wird das keiner vermuten schätze ich.

@little-sunshine: vielen Dank für Deine Tips, ich glaube davon kann ich etwas zehren. Es ist schön zu lesen, dass Dein Freund sich so bemüht, Dir ein gutes Gefühl zu geben. Ich hoffe, dass wird bei mir ähnlich sein, das würde mir zumindest helfen, das Kopfkino ruhig zu stellen.
Es ist bescheuert, sich all diesen Mist auszumalen. Man schadet sich ja nur selbst damit Dinge zu erdenken, die wahrscheinlich niemals passieren. Ich bin da auch ein gebranntes Kind mit vielen beschissenen Erfahrungen, mein Grundvertrauen ist nicht das Beste. Daran möchte ich aber arbeiten.

Hattest Du einen konkreten Kopfkino-Killer? Wie gehst Du damit um, wenn es Dich packt? Lenkst Du Dich ab?

16.06.2016 11:18 • #4


Sashimi
Dein Eingangsthread umschreibst mit hundert Worten nur eines: Du vertraust ihm nicht. Du setzt Limitierungen, die es Dir ermöglichen genau so zu denken.

-Er bemüht sich nicht
-Er würde jedem Höschen hinterrennen
-Er war in der Vergangenheit einmal nicht vertrauenswürdig. Du wurdest enttäuscht.

Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber tendenziell würde ich davon ausgehen, dass Dein Freund ein böses erwachen erleben wird wenn er aus dem Urlaub wiederkommt. Dann hast Du Dich selbst so sehr manipuliert und wirst mit Deinem Kopfkino die Beziehung erheblich schädigen. Entweder Du vertraust ihm, hörst auf Dir selbst irgendwelchen Mist einzureden, oder aber Du erkennst in dieser Beziehung für Dich, dass es nicht passt und Du einen Partner brauchst der weniger im Rampenlicht steht.

16.06.2016 11:25 • x 1 #5


RainbowDash
Hi Sashimi,

Danke für Dein Feedback. Du trittst mir nicht zu nahe. Bin ja hier um selbst an mir zu arbeiten und wünsche mir ehrliche Rückmeldung.

Ja, wie ich später schrieb: ich habe Probleme mit dem Vertrauen. Das betrifft nicht nur Ihn, das betrifft mein Grundvertrauen. Es gab bisher keinen Mann in meinem Leben, der mich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht hat. Das schließt sogar meinen Vater und meinen Bruder ein. Dennoch bin ich absolut bemüht darum, meinen Freund mein Vertrauen zu schenken, was er auch verdient hat. Trotz Ausrutscher. Er hat sich sehr bemüht das alles wieder gerade zu biegen. Und letztendlich kann er nichts für die Fehler anderer. Ich habe vier Jahre lang eine Therapie gemacht. Habe viel in den Griff bekommen was das angeht. Leider nicht alles. All das kam erst mit den intensiven Gefühlen in meiner jetztigen Beziehung so richtig zu Tage. Und ich möchte es loswerden.

Was die Limitierungen angeht, gebe ich Dir recht. Diese Denkweise macht Vertrauen sicherlich unmöglich. So habe ich das noch nicht betrachtet. Aber wie zum Geier werde ich diese Limitierungen los?

Ich verstehe allerdings nicht, was Du mit bösem Erwachen nach dem Urlaub meinst. Und die Selbstmanipulation. Wie soll ich das verstehen?

16.06.2016 11:37 • #6


Sashimi
Zitat von RainbowDash:
Was die Limitierungen angeht, gebe ich Dir recht. Diese Denkweise macht Vertrauen sicherlich unmöglich. So habe ich das noch nicht betrachtet. Aber wie zum Geier werde ich diese Limitierungen los?

In dem Du Dir selbst sagst, dass es keine Sicherheit gibt. Es macht keinen Sinn etwas anzunehmen von Du nicht weißt, dass es so ist, Du wirst dafür keine Sicherheit bekommen. Selbst wenn fremdgehen gehen würde, was würde sich für Dich ändern, wenn Du es nicht erfährst? Wenn Dein Freund hingegen mitbekommt, dass Du souverän mit seiner Abwesenheit umgehst, ihn nach seiner Ankunft ins Bett ziehst und Dich freust dass er wieder da ist, wird dies eure Beziehung nur stärken.
Zitat von RainbowDash:
Ich verstehe allerdings nicht, was Du mit bösem Erwachen nach dem Urlaub meinst. Und die Selbstmanipulation. Wie soll ich das verstehen?

Ich spinn einfach mal einen Faden: Deine Gedankengänge werden nicht ohne Folge bleiben. Das wird er ja merken bei seiner Ankunft zurück. Bis dahin wirst Du derartig mürbe sein, dass die Wiedersehensfreude arg gedrückt ist.

16.06.2016 11:41 • x 1 #7


RainbowDash
Zitat:
In dem Du Dir selbst sagst, dass es keine Sicherheit gibt. Es macht keinen Sinn etwas anzunehmen von Du nicht weißt, dass es so ist, Du wirst dafür keine Sicherheit bekommen. Selbst wenn fremdgehen gehen würde, was würde sich für Dich ändern, wenn Du es nicht erfährst? Wenn Dein Freund hingegen mitbekommt, dass Du souverän mit seiner Abwesenheit umgehst, ihn nach seiner Ankunft ins Bett ziehst und Dich freust dass er wieder da ist, wird dies eure Beziehung nur stärken.


Okay, das macht Sinn für mich. Und ehrlich gesagt möchte ich das ja auch genau so handhaben. Nicht nur für Ihn. Mir geht es auch nicht gut mit diesen blöden, belasteten Gedanken und Gefühlen. Ich möchte keine Horrorzeit erleben nur weil er weg ist. Mir war es immer wichtig, dass jeder auch seine eigenen Dinge tun kann. Und wenn ich mir vorstelle ich wäre er, dann würde ich es auch belastend finden, wenn er mir ein ungutes Gefühl verpasst. Ich könnte den Urlaub dann auch nicht richtig genießen.

Wo ich gerade schreibe denke ich: ich muss lernen loszulassen.

Zitat:
Ich spinn einfach mal einen Faden: Deine Gedankengänge werden nicht ohne Folge bleiben. Das wird er ja merken bei seiner Ankunft zurück. Bis dahin wirst Du derartig mürbe sein, dass die Wiedersehensfreude arg gedrückt ist.


Weißt Du, ich bin nach wie vor verrückt nach diesem Mann. Auf seine Ankunft freue ich mich jetzt schon wie verrückt. Ich freue mich aber immer so, wenn wir uns sehen. Und wenn nur zwei Tage dazwischen lagen. Ich glaube nicht, dass es anders sein wird nach diesem Urlaub. Allerdings ist mir auch bewusst, dass unterschwellig immer etwas mitschwingt. Was man nicht verbergen kann. Genau das ist aber ja der Punkt. Ich will das alles ja gar nicht. Ich fühle mich damit selbst nicht gut. Es geht dabei nichtmal primär darum, was das mit ihm macht. Mir ist klar: wenn es mir gut geht, dann merkt er das. Geht es mir nicht gut, merkt er das ebenso. Ich will nicht mürbe sein. Ich war aber noch nie in so einer Situation und ja, ich fühle mich gerade einfach überfordert damit weil ich nicht weiß, wie ich damit richtig umgehe.

All meine Unsicherheiten kommen nun zum Vorschein. Das belastet mich sehr. Und ich möchte das ändern, nur weiß ich einfach nicht wie und wo ich anfangen soll. Wie lernt man dieses umdenken?

16.06.2016 12:05 • #8


Sashimi
Zitat von RainbowDash:
All meine Unsicherheiten kommen nun zum Vorschein. Das belastet mich sehr. Und ich möchte das ändern, nur weiß ich einfach nicht wie und wo ich anfangen soll. Wie lernt man dieses umdenken?

In dem Du Dir vor Augen hältst, dass Du in erster Linie nur Dir selbst und eurer Beziehung damit einen Dämpfer verpasst. Er tut ja nix.
Als nächstes solltest Du Dir ganz klar vor Augen halten, dass er sich für Dich entschieden hat. Damit bist Du konkurrenzlos, könntest prinzipiell einen Mann wie ihn auch wieder finden, wenn er wirklich eine Wurst sein sollte. Er hätte Dich also niemals als das Häufchen Elend damals wahrgenommen was Du gerade langsam wirst.

Du verkaufst Dich selbst unter Wert und glaubst eine Urlaubsreise mit all ihren von Dir vermuteten Gefahren, läuft Dir den Rang ab. Echt jetzt?

16.06.2016 12:13 • x 1 #9


L
Also mein Freund macht mit Sicherheit auch nicht nur Dinge, um mir ein gutes Gefühl zu geben, möchte mitunter gar nicht wissen, was da alles abgeht
Und trotzdem zeigt er mir, dass er auch dort an mich denkt. Wir haben und hatten auch unsere Probleme, auch anfangs wie bei dir ist etwas vorgefallen, was mein Vertrauen nicht gerade positiv bestärkt hat. Daran knabbere ich heute noch manchmal. Auch fehlt mir irgendwie dieses Urvertrauen in Menschen. Ich habe schon so viele Beziehungen gesehen, in der ein Teil betrogen hat, von dem man es auch nie dachte.. Ich traue da grundsätzlich jedem alles zu, wenn die passende Gelegenheit und Situation da wäre. Von daher, die Sicherheit hat man nie, wenn das jemand machen will, findet er einen weg. Aber ich schreibe ihm dann immer mal paar schöne Nachrichten oder paar Bilder, dass er sich auch auf zu Hause freut

Was denkst du, was ich für kopfkino habe, wenn ich weiß, die sind abends im Bierkönig unterwegs oder in irgendeiner Table Dance Bar Aber das letzte mal hat er mir sogar nachts um 3 von dort aus geschrieben.

Ich kann dir leider keine wirkliche Hilfe geben, da ich auch immer froh bin, wenn er wieder da ist und ich im Nachgang nichts schlimmes erfahre. Aber die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass ein Männerurlaub meistens harmloser ist, als viele Frauen mitunter vermuten. Alk., unbekümmert dummes Zeug quatschen, auch mal was Verrücktes machen, aber mehr war da meist nie. Obwohl ich mit Sicherheit auch nicht alles erfahre

16.06.2016 12:32 • x 1 #10


RainbowDash
Zitat:
In dem Du Dir vor Augen hältst, dass Du in erster Linie nur Dir selbst und eurer Beziehung damit einen Dämpfer verpasst. Er tut ja nix.


Damit hast Du absolut Recht.

Zitat:
Als nächstes solltest Du Dir ganz klar vor Augen halten, dass er sich für Dich entschieden hat. Damit bist Du konkurrenzlos, könntest prinzipiell einen Mann wie ihn auch wieder finden, wenn er wirklich eine Wurst sein sollte. Er hätte Dich also niemals als das Häufchen Elend damals wahrgenommen was Du gerade langsam wirst.


Auch hier stimme ich Dir zu. Dahinter steckt eigentlich sogar noch viel mehr. Er hat sich aus seiner vorherigen Beziehung gelöst nachdem er mich kennen gelernt hat. Das war eine Entscheidung. Ich hadere nur, weil dann vor gut einem halben Jahr eine heimliche Verabredung mit einer anderen hatte. Das war ein Vertrauensbruch und damit hatte ich nicht gerechnet. Seitdem fühle ich mich nicht mehr ganz so konkurrenzlos. Er sagte damals, es habe an unseren Diskussionen gelegen die wir zuvor geführt hatten, es war einfach Abwechslung, unüberlegt. Aber er war bereit, für diese flüchtige Bekanntschaft das Risiko einzugehen, mich zu verletzen und zu verlieren. Wir haben das in vielen Gesprächen aufgearbeitet. Aber so ganz verheilt ist das bei mir noch nicht. Aber auch hier hilft vermutlich nur, einfach wieder den Vertrauensvorschuss zu geben und die guten Dinge zu sehen. Ich weiß auch nicht, warum mich Kleinigkeiten so wackelig und unsicher machen.

Bin dauer-angespannt und frage mich wieso.

@little-sunshine: Ja, ich glaube ich will auch im Nachgang nicht wirklich was von den durchgefeierten Nächten hören. Das mit dem Urvertrauen in die Menschen kenne ich auch. Viele schlechte Erfahrungen haben da viel kaputt gemacht und manchmal bin ich sehr traurig darüber. Früher nannnten mich alle naiv, weil ich in dieser Hinsicht immer offen war und mein Vertrauen verschenkt habe. Heute gebe ich mir Mühe zu vertrauen. So gut ich kann. Ich sehne mich sehr nach diesem unbeschwerten Gefühl, dass man sich keinen Kopf machen muss. Ich bin mir sicher, der Schlüssel liegt auch in einem selbst. Ich weiß auch nicht, warum ich mich so an diese Ängste klammere. Letztendlich verhindern sie nicht, dass mir etwas widerfährt, was ich nicht will. Eher im Gegenteil. Ich glaube ja an die selffulfilling prophecy.

Es geht nur so schwer in diesen dicken Kopf...

16.06.2016 13:20 • #11


K
Zitat von Sashimi:
Zitat von RainbowDash:
Was die Limitierungen angeht, gebe ich Dir recht. Diese Denkweise macht Vertrauen sicherlich unmöglich. So habe ich das noch nicht betrachtet. Aber wie zum Geier werde ich diese Limitierungen los?

In dem Du Dir selbst sagst, dass es keine Sicherheit gibt. Es macht keinen Sinn etwas anzunehmen von Du nicht weißt, dass es so ist, Du wirst dafür keine Sicherheit bekommen. Selbst wenn fremdgehen gehen würde, was würde sich für Dich ändern, wenn Du es nicht erfährst? Wenn Dein Freund hingegen mitbekommt, dass Du souverän mit seiner Abwesenheit umgehst, ihn nach seiner Ankunft ins Bett ziehst und Dich freust dass er wieder da ist, wird dies eure Beziehung nur stärken.


In Hinblick auf den letzten Absatz wäre ich wohl das Vorzeigeobjet schlechthin gewesen, aber leider auch kein Garantieschein.


@rainbowdash: Mit auf den Tisch klopfen war sicher nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen gemeint, nur geht darum um subjektives Empfinden. Fühlst du dich nicht geschätzt und geliebt entsteht in dir eine Unsicherheit, du kannst sie versuchen zu verbergen, deinem Partner gegenüber steht jedoch auf deiner Stirn geschrieben: Habe Angst dich zu verlieren! Es kommt zu ein Ungleichgewicht der Beziehungsebene und was diese mit sich bringt, kannst du dir wohl selbst ausmalen.

Das einzige was dir hilft ist sich vor Augen zu halten, dass du immer du selbst und vor allem entspannt bleiben musst! Denn wenn es auch dann ein Ende der Beziehung zur Folge hätte, hättest du es ohnehin nicht vermeiden können, aber du kannst mit gutem Gewissen sagen, dass du dir selbst treu geblieben bist.

In der Liebe verliert man sich gerne, langfristig funktioniert das aber leider nicht, weil man uninteressant wird.

16.06.2016 13:46 • x 1 #12


RainbowDash
@_Kate_ : okay, verstehe jetzt besser was Du sagen willst. Und ja ich glaube auch, dass so ein Ungleichgewicht entsteht, dem eine Abwärtsspirale folgt.
Das subjektive Empfinden ist da auch manchmal eine Schwierigkeit. Ich empfinde Dinge als Elefant, die er als Mücke sieht zum Beispiel. Und umgekehrt auch. Man lernt in vielerlei Hinsicht ständig wieder vom andern, was ich ansich gut und spannend finde. Wir spiegeln uns sehr oft, nein immer. Ich habe daher auch die Befürchtung, dass ich meine negativen Energien, die meine Gedanken und Gefühle gerade so erzeugen, irgendwie auf ihn übertrage. Das will ich ja gar nicht.

Er hat mich für meine Entspanntheit, meine Offenheit, meine Größe und mein Verständnis oft gelobt. Er sagt mir oft dass ich anders bin als die Frauen, die er sonst noch kennt. Aber ja, in letzter Zeit bin ich nicht mehr entspannt. Wie komme ich wieder dahin? Das ist alles unnötiger Ballast finde ich. Für mich, aber für Ihn ja dann auch. Ich leider sehr unter diesen negativen Gedanken. Bin so dünnhäutig wie selten, Kleinigkeiten werfen mich um. Manchmal frage ich mich, ob ich ihm das sagen soll, offen darüber sprechen. Aber auf der andern Seite möchte ich ihn damit nicht belasten, denn er kann ja nichts daran ändern. Ich kann nur mich ändern. Meine Denkweise. Mein Handeln.

Wieso hat man immer ein so extremes Bedürfnis nach Sicherheit, obwohl der Verstand genau weiß, dass es dies niemals gibt?

Hmmmpf.

16.06.2016 16:43 • #13


RainbowDash
Gerade habe ich die Chance zu üben. Eben rief er mich an nach der Arbeit, er würde wohl noch länger auf der Arbeit bleiben, weil er sich einfach nicht entscheiden könne, was er heute Abend macht. Alle wollen was von ihm. Da muss er jemandem helfen, die Kumpels wollen dies, ich hatte vorgeschlagen dass wir uns sehen, eigentlich würde er aber auch gerade Musik machen. Er weiß auch nicht, alles blöd. Nun arbeitet er auf der Arbeit an irgendwas, damit er von Zuhause daran weiter arbeiten kann.

Liebe Männer, seid ihr wirklich so?

Mir fällt es manchmal immer noch schwer, das voll und ganz zu verstehen. Ich käme halt nie auf die Idee.

Er erklärte mir noch kurz, was er da eigentlich macht (sind beide vom selben Fach), ich sagte ihm, er solle sich wegen mir keinen Kopf machen, wenn wir uns heute nicht sehen nicht schlimm, ich komme morgen ja. Ich wünschte ihm noch viel Spaß, ermahnte ihn lieb er solls nicht übertreiben mit der Arbeit in der Freizeit und dann verabschiedeten wir uns.

Ich hoffe, das war entspannt.
Ich fühle mich gar nicht mal so schlecht dabei. Allerdings ruft da ganz hinten im Kopf der fiese kleine Angstwicht: Das hat er noch nie gemacht. Er hatte so oft Meetings auf der Arbeit in letzter Zeit, da ist bestimmt eine Kollegin die ihn da jetzt unterhält. Pass auf, sei Aufmerksam... blablabla, die ganze Litanei.

Woher zum Teufel kommt dieses Denken?

Er hat mich angerufen damit ich mir keinen Kopf mache. Sagt der Angstwicht: Gestern und vorgestern hat er auch nicht angerufen, obwohl er einfach nach Hause gefahren ist. Die positiven Dinge, dass er an mich denkt, sich mir mitteilt, das ist doch viel wertvoller. Hilfe, ich will nicht so einen schei. denken...

16.06.2016 17:54 • #14


N
auf welche Idee kämst Du nie?

und darf ich fragen, wie alt Du bist?

16.06.2016 18:11 • #15


A


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