Hallo Ihr Lieben,
ich musste erstmal durchatmen und mich sortieren. Ich bin ein so unfassbar emotionaler Mensch, das wird mir in solchen Momenten immer ganz bewusst. Bei mir geht das direkt ins Körperliche wenn ich emotional so geschlaucht bin.
Wir haben gerade. Lange und ziemlich intensiv. Die Essenz des Ganzen ist: Er war tagsüber im Stress, hatte kaum Zeit, wollte mich aber sehen. Er hatte super Sehnsucht nach mir. Ich war derweil zuhause, mir ging es nicht gut, meine Schulter schmerzte, hatte nicht gut geschlafen und war emotional ausgebrannt. Ich konnte mich kaum aufraffen. Er dachte, ich komme so schnell wie möglich. Da er sich nicht meldete dachte ich, er hat gerade keine Zeit und keinen Kopf für mich und meine Probleme. Wollte ihm nicht den Geburtstag seines besten Freundes versauen. Ich dachte wir sehen uns ja danach noch, dann erzähle ich ihm wie es mir geht. Er wusste gar nicht was los ist, hatte das Gefühl ich habe einfach nur keine Lust ihn zu sehen. Es hat ihn verletzt nachdem wir uns zwei Wochen nicht gesehen haben. Er wollte dass ich da bin, ich wollte nicht unter Leute. Ich habe verstanden, dass er weiter feiern will. Er hat gemeint, dass ich komme, ihn abhole und er die Feier verlässt. Wir waren beide mit Erwartungen an den anderen unterwegs, haben sie beide nicht ausgesprochen, waren dann beide verletzt und enttäuscht. Dabei wollten wir exakt das selbe. Und weil wir so leidenschaftliche Menschen sind, hat sich das Ganze richtig hochgeschaukelt und ist entsprechend eskaliert.
Das allerschlimmste ist, dass mein Rückzug bzw. mein zurückhaltendes Verhalten ihm das Gefühl gegeben hat, dass ich ihm etwas verheimliche. Dass ich etwas wichtigeres zu tun habe. Oder im schlimmsten Fall dass ich ihn betrüge. Dass da jemand ist. Er vertraut mir nicht. Und weil ich so still war, hatte er das Gefühl dass er richtig liegt mit seinem Misstrauen. Und ich lag zuhause, hab ihn vermisst und geweint und mich zurückgehalten. Er wollte, dass ich mein Recht auf ihn einfordere nach seiner Abwesenheit. Tja. Was soll ich sagen. schei..
Zitat:dein verhalten nach seiner ankunft hat zum teil zu dieser katastrophe beigetragen.
überleg mal: du verzehrst dich 2 wochen lang, hast kopfkino, meterlange postings... das volle programm.
dann ist er zurück, es gibt ein wundervolles wiedersehen - und du kackst ab.
Hey Idaho, ja ist richtig. Aber weißt Du was, das war mit so nicht bewusst. Ich wollte letztendlich einfach, dass er eine schöne Zeit hat. Und ja, das war vielleicht aus diversen Gründen sehr anstrengend für mich. Ich war unfassbar froh, dass er wieder da war, keine Frage. Ich habe mir das auch alles anders vorgestellt: ich wollte ihm Samstag so viel von mir erzählen. Hab es einfach zu lange rausgeschoben und hatte das Gefühl, den passenden Moment später gefunden zu haben. Er hätte es sich früher gewünscht.
Zitat:dennoch steckt ein klitzekleines racheteufelchen in deinem verhalten. unbewusst hast du ihn bestraft
für deine 2 wochen elend. und er hat's gemerkt.
Ich sehe das Teufelchen nicht Ich habe das auch nicht als 2 Wochen Elend empfunden. Diese Zeit war für mich übelst intensiv mit vielen Gefühlen und auf und ab. Aber ich kann nicht sagen, dass es mir elend ging. Womit habe ich bestraft? Damit, dass ich emotional durch war? Dass ich einfach nicht mit ihm auf die nächste Party wollte, weil es mir zuviel war?
Mir ist nach den Gesprächen mit ihm auch klar, dass ich die Situation provoziert habe. Natürlich nicht alleine. Ich hatte nach seiner langen Abwesenheit auch den Wunsch, dass er unbedingt Zeit mit mir verbringen wollte. Ein weiß nicht ob wir uns sehen, hoffe es und ein komm vorbei wenn Du magst klingt für mich wenig vermissend und euphorisch und brauchend. Ich hatte auch das Gefühl, dass es ihm wichtiger ist da auf dem Geburtstag zu feiern als mich zu sehen. Wir haben beide unsere Bedürfnisse nicht ausgesprochen und vollkommen beschissen kommuniziert.
Soweit so gut, wir haben das erkannt. Aber wir haben auch erkannt, dass er mir nicht traut. Das verletzt mich zutiefst. Ich habe nie irgendwas schlimmes getan, was dieses Misstrauen in mich rechtfertigt. Er sagt, es sei meine Art. Er habe ständig das Gefühl, dass ich ihm etwas verheimliche. Ich habe da viel drüber nachgedacht. Und ich glaube, er hat leider Recht. Natürlich gibt es für mich keinen anderen Mann, natürlich belüge ich ihn nicht was ich mache, wo ich hingehe, überhaupt nichts in dieser Richtung. Ich bin treu, ich bin aufrichtig und ehrlich. Ich habe keinen Grund ihn zu belügen und zu betrügen. Aber dennoch hat er Recht. Ich bin nicht offen über meine Gefühle. Und zwar nicht die positiven. Das zeig ich ihm und sage ich ihm. Aber was mich belastet und beschäftigt, was mich traurig macht, bewegt, was mir fehlt und ich mir wünsche halte ich zurück. Und ich befürchte, das ist genau das, was in ihm Misstrauen auslöst. Er selbst ist zwar nicht unbedingt besser, aber möglicherweise ist auch das nur ein Spiegel meiner selbst und darin begründet, dass er sich mir nicht vollständig öffnet weil er mir misstraut. Das macht mich gerade unglaublich traurig.