Hallo liebe Rainbow,
mach Dich bloß nicht total verrückt. - Ändere Deinen Blickwinkel.
Jetzt stell Dir mal vor, Du würdest gerne mit Deinen Mädels einen lang gehegten Mädels-Traumurlaub machen. Was würdest Du Dir von Deinem Partner wünschen?
Daß er Dir vertraut?
Daß er Dir den Spaß gönnt und von Herzen wünscht?
Daß er sich für Dich freut?
Daß er Dich vermißt?
Daß er sich auf Deine Rückkehr freut?
Daß er die Zeit für sich zu nutzen weiß, sich mit sich selbst beschäftigen kann?
Und: Daß Du nicht verpflichtet bist, Dich regelmäßig zu melden und ohne schlechtes Gewissen die Zeit genießen kannst?
Hierzu eine meiner Erfahrungen: Ich mußte/durfte beruflich ins Ausland, sogar auf einen anderen Kontinent. - Ich habe mich darauf gefreut, wie ein junger Hund! Klar, es war viel, sehr viel Arbeit, die da auf mich wartete, aber hey: Mit echt coolem Chef in ein fremdes, exotisches Land. Einfach genial!
Aber der totale Knaller: Der Mensch an meiner Seite! Ich bekam Szenen, Unterstellungen, Eifersucht geliefert, die seinesgleichen suchten. Habe ich damals leider nicht so wirklich erkannt, weil sehr, sehr gut verpackt und ich mit den Vorbereitungen (Vorausarbeiten, Impfungen etc.) sehr gut beschäftigt war. Im Nachhinein betrachtet hat mich dieses Verhalten, gelinde ausgedrückt, wahnsinnig geärgert. Denn:
Mir wurde eine Zeit, auf die ich mich sehr gefreut habe, sowas von vermiest, daß es zuhause wahrscheinlich weniger anstrengend gewesen wäre.
Ich mußte den ganzen Tag arbeiten und anschließend jeden Abend mit Deutschland telefonieren, bis ich erschöpft ins Bett fiel - daraus wurden also mit die tollsten Wochen meines Lebens ...
Nichts mit Land und Leute sehen, abends mit den Jungs, mit Chef (menschlich ein sehr schätzenswerter, unterhaltsamer und loyaler Mann) zusammenhocken und Spaß haben ... nichts davon!
Irgendwann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Es wurde mir nicht gegönnt, die Eifersucht war auch auf das Erlebnis als solches gerichtet und ich fragte mich, was dieser Mensch in der Heimat denn für eine tolle Meinung von mir haben mußte, mir die wüstesten Dinge zutrauen zu wollen ... war das Liebe? Lächerlich!
Nein, solche Scheußlichkeiten traue ich Dir nicht zu, liebe Rainbow, das war wirklich extrem.
Versuche, Dich in Deinen Freund zu versetzen: Er freut sich darauf, hat vermutlich noch einiges vor dem Urlaub aufzuarbeiten, ist geistig schon in Urlaubsstimmung und bereitet die Abreise vor ... natürlich ist er gerade etwas abwesend.
Nein, ich glaube nicht, daß das ein Männer-Ding ist, diese Vorfreude halte ich für völlig normal und unabhängig vom Geschlecht.
Hand auf's Herz und beantworte diese Frage für Dich selbst ganz ehrlich: Was könnte im schlimmsten Fall passieren, was nicht auch außerhalb seines Urlaubs passieren könnte?
Er hat Dich diese Geschichte damals mit der anderen Frau ganz EHRLICH wissen lassen! - Ist er also ein unfairer, unaufrichtiger Mensch, bei dem Du Dir solche Sorgen machen mußt? - Nicht wirklich, nicht wahr?
Rainbow, sieh es auch als Urlaub für Dich! Mach, was Deine knappe Zeit sonst nicht zuläßt. Selbst ein paar Tage Urlaub mit einer Freundin, oder, oder, oder und: Idaho's Idee ins Auge fassen.
Freu Dich für ihn! Was denkst Du, wie gut gelaunt und voll Begeisterung (gerade auch für Dich) Du ihn aus diesem Urlaub zurückerwarten darfst?