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Sein Trauma hat unsere Beziehung zerstört - bin am Ende

M
Ihr Lieben,

es geht mir gar nicht gut. Ich weiß, es ist gerade jetzt kontraproduktiv, an sich selbst zu zweifeln, aber ich habe keine Kraft mehr. Obwohl ich in den letzten Tagen und Wochen Fortschritte feststellen konnte, fühle ich mich heute ausgelaugt, kaputt, gedemütigt, unendlich traurig und schwach.

Es gibt nicht mal einen bestimmten Auslöser dafür. Oder, ja, vielleicht doch. Gestern hab ich den Besichtigungstermin für eine Wohnung bekommen, für die ich mich beworben habe. Die Wohnung ist toll und ich habe durchaus gute Chancen, sie zu bekommen. Ich sollte mich freuen, aber stattdessen fühle ich Verzweiflung. Wenn ich diesen Schritt gegangen bin - also aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen bin - dann bedeutet es das definitive Ende unserer Beziehung. Versteht ihr? Wir haben uns dann nichts mehr zu sagen, es gibt dann keinerlei Berührungspunkte mehr. Mir ist schon bewusst, dass es bereits vor zwei Monaten vorbei war. An jenem schrecklichen Tag, an dem er ausgesprochen hat, wovor ich immer solche Angst hatte. An jenem Tag, als er mir unwiederbringlich verloren ging. Es ist so traurig

Ich habe so eine schei. Angst vor dem Tag des Umzugs. Wie soll ich das durchstehen? Wie soll ich das bitte schaffen, meine von seinen Sachen zu trennen, wie soll ich das schaffen, diese Wohnung überhaupt zu betreten in der wir so viele schöne Stunden zu zweit verbracht haben? Ich muss jetzt schon so sehr weinen, wenn ich nur daran denke.

Ich fühle mich so hilflos .

04.12.2014 23:49 • #61


M
Liebe Memi,

fühl dich erstmal in den Arm genommen, Du bist nicht alleine. Heute nachmittag bist Du mir eingefallen. Ich dachte über meine Trennungsarbeit nach und da fiel mir ein, dass du noch Deine Sachen bei ihm bzw. in Eurer Wohnung hast und da dachte ich plötzlich: Wie schafft sie es bloß, unter diesen Umständen loszulassen? Ich glaube, das geht nur ganz ganz schlecht. Bzw. gar nicht. Man ist einfach durch diese Dinge noch verbunden. Und jetzt zuhause les ich deinen Post, und er geht genau darum.
Es ist total gut, dass Du Dich damit auseinandersetzt, dass Du anschiebst, die Grundlagen für eine echte Ablösung zu schaffen. Erst dann hast Du wirklich die Möglichkeit, den Horizont wieder zu sehen, bist nicht mehr im Gestrüpp gefangen.
Das ist wie die - durchaus leider erstmal bittere- Medizin, die dich aber gesundmachen wird.
Natürlich weißt Du das auch. Es ist einfach natürlich bitter, die gemeinsame Zeit jetzt scheinbar endgültig zu beenden.
Versuche aber nicht in diesen Extremen zu denken, man neigt leicht dazu.
Sage Dir, dass es besser ist, dass Ihr JETZT erstmal eine Weile von einander getrennt seit. Dass er für diese Zeit jetzt nicht der richtige Partner für dich ist. Stell Dir vor, wie es sein könnte, wenn Ihr Euch in einem Jahr wiederbegegnet. Stell Dir vor, dass Du, (-wie ich jetzt grade mit meinem Ex-) vielleicht wirklich versöhnlich an ihn denkst, dass alles ok war, wie es war und nun, wo Du ihn wiedersiehst, alles einen Sinn gemacht hat. Sei es denn, dass Ihr Euch wiedergetroffen habt und etwas zwischen Euch passiert, was immer es ist, eine Freundschaft, eine geläuterte Liebe. Vielleicht wirst du auch denken ok, ich lebe ein sehr gutes leben grade, vielleicht ein besseres Leben als vorher und dort wäre ich nicht, wenn diese Tür zugeblieben wäre wenn er sie nicht geöffnet hätte. Eines davon sicher, vielleicht wird ja auch beides passieren.
Aber jetzt erstmal machst Du die wichtigen Schritte dahin. Das ist wirklich sehr tough, aber es ist KEIN Ende Eurer Beziehung zu einander. Und irgendwie gehts doch darum. Es ist eine erstmal Veränderung mit sehr vielen neuen Chancen für Dich.
Ich hoffe, Du kannst trotz der Traurigkeit doch schlafen! Es wird alles doch gut!

Liebe Grüße,
Mila

05.12.2014 00:46 • x 1 #62


A


Sein Trauma hat unsere Beziehung zerstört - bin am Ende

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M
Mila, du weißt gar nicht, wie sehr mir deine Zeilen gerade helfen. Vor allem das hier:


Zitat von Mila79:

Das ist wie die - durchaus leider erstmal bittere- Medizin, die dich aber gesundmachen wird.


Stell Dir vor, dass Du, (-wie ich jetzt grade mit meinem Ex-) vielleicht wirklich versöhnlich an ihn denkst, dass alles ok war, wie es war und nun, wo Du ihn wiedersiehst, alles einen Sinn gemacht hat. Sei es denn, dass Ihr Euch wiedergetroffen habt und etwas zwischen Euch passiert, was immer es ist, eine Freundschaft, eine geläuterte Liebe. Vielleicht wirst du auch denken ok, ich lebe ein sehr gutes leben grade, vielleicht ein besseres Leben als vorher und dort wäre ich nicht, wenn diese Tür zugeblieben wäre wenn er sie nicht geöffnet hätte. Eines davon sicher, vielleicht wird ja auch beides passieren.
Aber jetzt erstmal machst Du die wichtigen Schritte dahin. Das ist wirklich sehr tough, aber es ist KEIN Ende Eurer Beziehung zu einander. Und irgendwie gehts doch darum. Es ist eine erstmal Veränderung mit sehr vielen neuen Chancen für Dich.



Ich danke dir sehr dafür, dass du es so treffend und schön formuliert hast. Es stimmt vollkommen. Ich weiß, dass ich erst wirklich weiter gehen kann, wenn diese letzte - und bis jetzt schwerste - Hürde geschafft ist. Oder zumindest hoffe ich es. Es ist nur eben so, dass dieses Gefühl für mich neu dazu gekommen ist - diese Angst vor dem allein sein und, dass ich ihn dann so schlimm vermissen werde, dass ich es nicht aushalten kann. Davor fürchte ich mich wirklich am meisten. Aber da muss ich wohl durch.

Bei dir ist aber die Trennung auch noch nicht lange her, oder hab ich mich verlesen?

Danke nochmal für deine tröstenden Worte, sie haben mir wirklich geholfen.
Liebe Grüße,
Memi

05.12.2014 16:21 • #63


Hey
Liebe Memi,

besser als Mila hätte man es nicht beschreiben können!

Und dass du Angst vor dem besagten Moment hast, das darfst du im Grunde nicht zählen. Weißt du auch warum? Ich denke, ein Mensch wie du wird IM JEWEILIGEN MOMENT von Intuition und anderen Energiequellen gespeist, die dir immer die Kraft geben, die du brauchst, um auf dem richtigen Weg weiterzugehen.

Im Voraus kannst du diese Energiequellen nicht anzapfen. Wenn es soweit ist, werden sie aber ganz gewiss fließen

Deine Vorstellungen sind eine Auftürmung von (Zukunfts-)Ängsten und Befürchtungen, abzüglich der (zukünftigen) JETZT-Energie, die man VOR einem Ereignis nicht spüren kann. IN und WÄHREND eines aber schon. Versprochen. Tausendmal selbst erprobt.

05.12.2014 16:55 • x 1 #64


M
Liebe Hey,

danke dir für deine lieben Worte, die mir auch gerade wieder etwas Licht ins Dunkel gebracht haben. Es ist einfach eine schwere Zeit aber du hast recht damit, dass ich dieser Angst die ich jetzt habe, nicht zuviel Raum geben sollte. Wenn es soweit ist, wird es einen Weg für mich geben, damit umzugehen. Im Moment fällt es nur so unendlich schwer, daran zu glauben, da man das - wie du ganz richtig schreibst - im Vorfeld nicht spüren kann. Ich werde mir aber deine und auch Milas Worte gut merken und immer wieder hervor holen, wenn mich Angst und Traurigkeit zu überwältigen drohen.

Ganz liebe Grüße,
Memi

05.12.2014 17:35 • #65


M
Hey Memi,

ach das freut mich, dass ich dir etwas helfen konnte!
Hm, ja, ich habe seit erstaunlicher Weise schon 11 Wochen keinen Kontakt mehr zu ihm und bin sehr stolz auf mich. Meine Trauer- und Wutphase ist, glaube ich, grade vorbei gegangen und ich sortiere mein Leben und meine Gedanken wieder neu. Ich habe jetzt ja tatsächlich diese versöhnlichen Gedanken. Vielleicht ist es auch nur mein schlechtes Kurzzeitgedächtnis, ich war noch nie lange nachtragend
Aber ich werde nichts machen. Finde mich jetzt erstmal selber, das würde mich einfach nur wieder total irritieren.
Hm, das Alleinesein... Dem Auszuweichen, das war ja mein Motor für diese schlechte Beziehung. Hab kein Kontra gegeben, war nicht ich selbst aus Angst... Wie bei Sady.
Hab ihn schon geliebt aber ich hätte das nicht so lange mitmachen dürfen. Das war falsch.
Ich kann die Angst vorm Alleinsein jedenfalls gut verstehen. Gerade dann, wenn man vorher zu zweit gewohnt hat, ist es natürlich eine starke Umstellung. Das war bei ihm und mir nicht so. Und trotzdem hab ich mich, nunja, im wahrsten Sinne des Wortes sehr verlassen gefühlt. Das ist einfach dieses Gefühl der Ohnmacht gewesen. Das fühlte sich verdammt einsam an. Verstoßen, verdammt.

Es ist in dieser Phase wichtig, sich immer wieder kleine Erfolgserlebnisse zu schaffen. Zu der Ohnmacht, etwas NICHT (mehr) beeinflussen zu können, ein Gegengewicht zu schaffen, also das eigene Leben aktiv zu gestalten. Ich erinnere mich, das war so 6 Wochen nach der Trennung, dass ich angefangen habe, meine Wohnung schön zu machen, es mir wirklich richtig gemütlich gemacht habe, mit tollem, weichen Licht. War gut für die Seele. Dann habe ich – klingt jetzt banal aber war einfach wahnsinnig gut- für meinen Küchenunterschrank eine Gardine angebracht bzw. genäht. Stoff gekauft, bin in den Baumarkt gefahren... Ich bin nicht besonders toll in diesen Dingen und tata! Es funzte!
Fing Karate an, da lernte ich total abzuschalten während der Trainingszeit, das war auch sehr gut. Nach dem ersten Joggen fühlte ich mich superstark. Klar, da gabs dann auch immer mal wieder Tiefschläge zwischendurch aber insgesamt gings ja berauf.
Tausche (miese) Beziehung gegen neues Selbstbewusstsein, das hab ich mir öfter gedacht. Jedenfalls hab ich gelernt: Wenn man es schafft mit einem Lächeln mit sich allein zu sein, dann fühlt man sich nicht einsam. Dann ist alles gut. Denke mir, dass das Alleinsein jetzt einfach temporär ist und mir viele Chancen bietet: Die größte ist, mich NIE WIEDER so emotional abhängig zu machen, wie es offensichtlich vorher der Fall war! NIE wieder SO traurig sein zu müssen, so depressiv über einen so langen Zeitraum.

Nun, das ist meine Geschichte bis jetzt.
Dein Gegengewicht zu Deiner Ohnmacht herzustellen, kannst Du erst dann richtig verfolgen, wenn Du nicht mehr diesen, dich hilflosmachenden Situationen ausgesetzt bist. Allein, das Potential, dass da durch die verbindenden Sachen ist, stresst dich, hält dich fest. Auch habt Ihr noch , wie ich finde viel Kontakt gehabt.
Wenn Du weißt: So, das war es jetzt – erstmal. Und du keine Angst haben musst, vor dem nächsten Nackenschlag.
Hab auf ein paar wenige Sachen, die noch bei ihm sind deswegen verzichtet. Die zu holen, mach ich dann nächstes Jahr irgendwann und vielleicht. Deshalb ist es so wichtig, dass Du jetzt die Sache mit dem Umzug anpackst.
Es klingt toll, dass Du eine schöne Wohnung gefunden hast! Das wird die Sache erheblich erleichtern, neu durchzustarten! Vielleicht nicht gleichin der ersten Woche, aber wer weiß! Das mittige Gefühl, das jetzt auch ich endlich wiederhabe... DAS KOMMT

Mach es Dir -trotzdem und gerade deshalb- gemütlich heute heute abend, denk an die Zukunft.
Liebe Grüße,
Mila

05.12.2014 18:02 • #66


M
Hallo liebe Mila,

und wieder schreibst du so treffende Dinge, dass ich mich sehr verstanden und auch getröstet fühle. Danke!

11 Wochen ohne jeglichen Kontakt? Das ist wahrlich ein Grund, stolz auf dich zu sein! Als meine letzte Beziehung vor etwas mehr als 6 Jahren in die Brüche ging (er war übrigens so ein Kandidat wie Sadys und deiner), habe ich das auch durchgezogen. Kein Anruf, keine sms, gar nichts. Ich hab mich damals ein bisschen gefühlt wie während eines Entzugs, habe aber sehr konsequent und tapfer durchgehalten. Wie du jetzt. Das ist schon ein gutes Gefühl, weil es zeigt, dass man sich selbst vertrauen kann.

In meiner aktuellen Trennungssituatuion war ich jedoch auch nicht diejenige, die den Kontakt gesucht hat. Das ging immer von ihm aus. Naja, bis auf die von mir gewünschte Aussprache, aber die habe ich einfach gebraucht. Was ich dabei aber ganz deutlich spüren konnte, ist, dass er nicht bei sich selbst ist. Er ist so weit von sich entfernt und gleichzeitig so gefangen, dass er wahrscheinlich noch nicht mal merkt, wie weh er mir immer wieder tut. Deshalb lasse ich es gut sein. Ich lasse mich nicht mehr verletzen.

Die Angst vor dem Alleinsein ist nach wie vor da. Es geht hierbei aber nicht darum, dass ich nicht in der Lage wäre, mit mir selbst klar zu kommen und eigenständig zu leben. Das hab ich vor ihm auch gemacht und werde das auch wieder hinkriegen. Aber wie du ganz richtig schreibst, es ist mehr die Angst vor der leeren Wohnung, wenn die letzten Jahre doch immer jemand da war, der mir einen Abschieds- und Begrüßungskuss gegeben hat. Angst vor dem leeren Bett, in dem keiner mehr liegt, der sich an mich kuschelt. Ich hab mich einfach jeden Tag auf ihn gefreut. Die Umgewöhnung ist sehr sehr hart.
Du hast aber völlig recht damit, dass man sich hier eine Art Gegengewicht schaffen muss. Ich finde es toll, was du alles gemacht hast! Und ich bewundere es auch sehr, in welch kurzer Zeit du wieder so im Leben stehst. Ich hoffe, das mir das auch gelingt und sich das, wovor ich jetzt so große Angst habe, sich als gar nicht so schlimm heraus stellt.

Heute Abend werde ich zum ersten mal seit Wochen wieder mal ausgehen. Ich kann noch gar nicht einschätzen, wie es mir gehen wird. Die letzten vier Jahre waren wir fast immer gemeinsam unterwegs und sind zusammen nach Hause gegangen. Heute werde ich alleine heim gehen und niemand wird auf mich warten. Ich hab mir aber auf jeden Fall vorgenommen, geduldig mit mir selbst zu sein. Wie gesagt, es ist das erste mal seit der Trennung, dass ich mich am Wochenende mal wieder unter Leute traue. Falls es mich doch sehr traurig macht, darf das auch sein.

Mila, ich wünsche dir einen schönen Abend! Und nochmal danke fürs Mut machen!

Liebe Grüße,
Memi

06.12.2014 17:41 • #67


G
Liebe Memi,
du darfst nicht zu viel von dir selbst erwarten. Ich finde super, dass du raus gehst und ausgehst. Aber nimm einfach alles so wie es kommt und versuche das Positive an dem zu sehen, was geht. Vor allem falls du hinterher das Gefühl haben solltest, dass ganz viel nicht so optimal war. Das Glas ist halb voll, nicht halb leer. Dann wird es dir auch Stück für Stück damit besser gehen.
Viel Kraft und Zuversicht dir!
M.

07.12.2014 21:08 • #68


M
Liebe Memi,
ich finde es auch gut, dass Du rausgehst, Du ein paar dich ablenke Eindrucke bekommst!

Ja, ich hab schon sehr euphorisch geschrieben, denn ja, ich will dich motivieren. Das sind aber natürlich auch so Wellen bei mir. Versuche mich damit ja auch etwas selber zu stabilisieren, wenn ich das formuliere. Gestern ginge mir schon ziemlich bescheiden, heute wieder sehr gut.

Hab nochmal gelesen, wie sich dein letztes Treffen mit ihm gestaltet hat – das ist doch einfach nur krank von ihm. Packt Sachen ein, um zu einer andern zu fahren?! Wie kommt das, dass er so unempathisch ist, so verletzend? War er das vorher schon? Du schreibst ja, er ist nicht ganz bei sich? Ich finde das ist wirklich durch GAR nichts zu entschuldigen. Ich verstehe das sowieso nicht, dass solche Menschen, wenn sie einem denn alles von jetzt auf gleich nehmen, sich auch noch so respektlos verhalten müssen. Die Art und Weise spielt schon eine sehr wichtige Rolle. Naja, jedenfalls klingt das NULL nach einem mitfühlenden Menschen. Wenn er das denn sonst war, muss er wirklich furchtbare Probleme haben. Liest sich, als wäre es gut, dass Du ihn los bist… So banal das klingt.

Aber bei Dir war die Beziehung vorher harmonisch, oder? Gab es tatsächlich keine Vorzeichen?
Ich schreibe Tagebuch und hab mir mal eins aus dem letzten Jahr vorgenommen. Es war erschütternd… Eigentlich stand auf jeder zweiten Seite, wie unglücklich ich war, dass er sich nicht meldete, reagierte, mich ausschloss bei irgendwelchen Sachen, puh, Chronik des Grauens, so würde ich nicht mal mit normalen Freunden umgehen.. So ist diese Trennung wohl (auch?) bei mir eine gute Sache. Auch, wenn ich manchmal zweifel, aber das kennt wohl jeder.

Am Wochenende war ich auch auf einer Party, und mich traf doch ganz schön der Schlag, denn ich traf einen Mann, der mich einfach … umhaute. Das war ein ungewohntes Gefühl nach der ewigen Zeit, wo es mir nur um den Ex ging. Da gibt es also doch auch ein „danach“…
Apropos: Sag mal Bescheid, wenn Du weißt, ob das mit der Wohnung läuft –ich drück dir auf jeden fall die Daumen!

Nun, wollte mich nur mal melden,

Memi, ich hoffe Dein Gedankenkarussel schaltet heute Abend einen guten Gang runter. Mach dir einen gemütlichen Abend

Liebe Grüße,
Mila

08.12.2014 18:23 • #69


M
Danke,liebe M.

das sage ich mir auch immer wieder: nur nicht zu sehr unter Druck setzen, dass jetzt gleich alles wieder toll sein muss. Das kann es nicht sein und muss es auch nicht. Meine Zuversicht diesbezüglich ist mal stärker, mal schwächer und es gibt auch Tage da fehlt sie mir gänzlich. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich hier immer wieder so lieben Zuspruch bekomme.

Zitat von Gast123:
Liebe Memi,
du darfst nicht zu viel von dir selbst erwarten. Ich finde super, dass du raus gehst und ausgehst. Aber nimm einfach alles so wie es kommt und versuche das Positive an dem zu sehen, was geht. Vor allem falls du hinterher das Gefühl haben solltest, dass ganz viel nicht so optimal war. Das Glas ist halb voll, nicht halb leer. Dann wird es dir auch Stück für Stück damit besser gehen.
Viel Kraft und Zuversicht dir!
M.

08.12.2014 21:07 • #70


M
Liebe Mila,

das Ausgehen am Samstag war leider nicht so toll. Gut, ich habe zwar kurzzeitig etwas Ablenkung erfahren, auf dem Heimweg ist dann aber doch die Traurigkeit gekommen. Ich musste an dem Laden vorbei, wo wir fast jeden Tag zusammen einkaufen waren. Ein heftiger Stich ins Herz und mir sind die Tränen gekommen. schei.. Nicht schön.

Zur Zeit denke ich sehr viel nach, vor allem darüber, ob ich mir diesen Menschen überhaupt noch antun will. So wie er jetzt ist, wie er sich hinter seiner Mauer versteckt....so jemand passt eigentlich nicht in mein Lebens- und Liebeskonzept. Warum er sich so dermaßen unempathisch verhält, kann ich mir eben auch nicht so recht erklären. Du hast völlig recht damit, dass die Art und Weise wie jemand eine Beziehung beendet, eine große Rolle spielt. Als wir zusammen waren, gab es schon hin und wieder Anzeichen dafür, dass er sich nicht gerade sehr bemüht, sich in andere hinein zu fühlen, was nicht heißt, dass er dazu nicht in der Lage wäre. Er ist sehr intelligent und reflektiert, hat auch eine sehr weiche, liebe Seite, die er oft gezeigt hat. Dann wieder konnte er überaus dominant sein, teilweise sogar übergriffig, musste fast immer recht behalten. Mir war das dann oft zu blöd, hab ihm dann seinen Willen gelassen.
Was jetzt in ihm vorgeht mag ich nicht mehr zu beurteilen. Und obwohl es mich natürlich oft beschäftigt, hab ich es auch irgendwie satt, mich damit auch noch auseinander zu setzen. Ich glaube, dass er im Moment gar nicht in der Lage ist, überhaupt einen Zugang zu sich selbst herzustellen. Die Gefühle die er hat, lässt er nicht zu. Und ja, er hat wirklich ein großes Problem.

Mila, das macht mir gerade auch wieder etwas Hoffnung, dass du einen Mann getroffen hat, der etwas in dir ausgelöst hat. Es ist schön zu wissen, dass das Herz nicht für immer an diesem einen Menschen hängen bleibt. Das freut mich für dich!

Ich werde übrigens morgen wegen der Wohnung bescheid bekommen. Danke fürs Daumen drücken

Ich wünsche auch dir einen ruhigen, entspannten Abend ohne lästiges Gedankenkreisen.
Ganz liebe Grüße,
Memi

08.12.2014 23:41 • #71


M
Ich kann einfach nicht mehr

Soeben habe ich eine Absage für die Wohnung bekommen. Das hat mich ziemlich hart getroffen. Ich bin seit einer Stunde am heulen.
Klar, es war die erste Wohnung, die ich mir angesehen habe, aber ich hab da so viel Kraft reingesteckt. Allein schon der Gedanke, überhaupt eine zu besichtigen - ganz allein - wo wir das doch noch vor kurzem zusammen gemacht haben, hat mich sehr viel an Überwindung gekostet. Und dann als ich sie mir angesehen habe und wirklich richtig begeistert war, habe ich mich sogar wieder mit dem Gedanken anfreunden können, wieder alleine zu wohnen, mir ein neues Leben aufzubauen. Ich war so zuversichtlich. Zum ersten mal seit Wochen. Und dann der Rückschlag.

ich will einfach nicht mehr, ich möchte jetzt endlich einen klaren Cut machen und neu beginnen. Ich fühle mich so gefangen in der Situation, kann ihn so auch nicht loslassen.

Ich verzweifle gerade vollkommen

09.12.2014 13:55 • #72


M
Liebe Memi,

das ist wirklich schade
Es gibt aber doch nicht nur diese eine Wohnung. Ich verstehe das schon, man wird hin und hergerissen und erhofft sich einfach in den Nebenschaufplätzen dafür endlich Sicherheit, und nun – das ist so ein bisschen wie Murphys Law. Allerdings ist es oft so, dass man bei Wohungen länger suchen muss, das passiert dir nicht, weil Du Memi bist. Du bist auf einem guten Weg. Und heute schaust Du nochmal weitere Wohnungen im Netz an. Und morgen.
Das hat nichts zu bedeuten, dass Du die Wohnung nicht bekommen hast, falls Du jetzt an etwas schicksalhaftes denkst. Das sind leider (jdf. in Großstädten) soooo viele Bewerber, der Markt ist so hart umkämpft
Du wirst bald schon dein Leben in deiner eigenen Wohnung neu anpacken. Und du bist doch jetzt schon tatkräftig dabei, denk an das gute Gefühl, dass sich dann doch einstellte, als du dir das Leben in de rneuen Wohnung vorgestellt hast. Das allein ist doch schon ein richtig großer Schritt!
Steck den Kopf jetzt nicht in den Sand. Vielleicht wird die nächste Wohung eine schönere sein, der Balkon ruhiger ausgerichtet, größer. Vielleicht sind die Nachbarn netter..
Erstmal doofes Gefühl, aber du bist eine Kämpferin, das lese ich hier aus allen Post heraus.
Wie war das... hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitersuchen!

Ganz liebe Grüße,
Mila

09.12.2014 14:46 • #73


M
Danke liebe Mila.

Du hast ja recht. Es gibt noch mehr Wohnungen (wobei diese einfach in ALLEM gepasst hätte ). Das was mich halt so erschüttert hat ist die Tatsache, dass es nun noch länger dauert, bis ich endlich wirklich abschließen kann. Ich hatte eben schon Licht am Horizont gesehen, weil die Wohnung auch sofort beziehbar gewesen wäre. Jetzt sitze ich hier wieder auf unbestimmte Zeit und kann weder vor noch zurück. Das kotzt mich an.

Zitat von Mila79:

Steck den Kopf jetzt nicht in den Sand. Vielleicht wird die nächste Wohung eine schönere sein, der Balkon ruhiger ausgerichtet, größer. Vielleicht sind die Nachbarn netter..
Erstmal doofes Gefühl, aber du bist eine Kämpferin, das lese ich hier aus allen Post heraus.



Vielen Dank, dass du mir Mut machst, nicht aufzugeben. Ich werde es weiterhin versuchen. Ich fühle mich gerade sehr schwach, elend, traurig. Aber dann denke ich wieder: Nein, weinen und traurig sein ist keine Schwäche. So zeigt sich, dass ich ein lebendiger Mensch mit Gefühlen bin und keine Angst davor habe, sie zu zulassen. Ich brauche keine Mauer, um mich vor ihnen zu schützen. Ich weiß, dass die Traurigkeit auch wieder vorüber geht, genau wie die Verzweiflung.

In diesem Sinne, nochmal danke fürs aufbauen
Liebe Grüße, Memi

09.12.2014 16:48 • #74


M
By the way...ich mag dein Profilbild total gerne
Habs mir schon öfter gedacht und musste mal gesagt werden.

09.12.2014 16:57 • #75


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