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Sein Trauma hat unsere Beziehung zerstört - bin am Ende

G
Zitat von Hier und jetzt:
Und dir, Grace, wünsche ich auch alles Liebe und viel Kraft. Wir lernen hier alle voneinander, das ist was richtig Gutes und Schönes. Ich weiss, das schmerzt richtig, wenn eine Neue im Spiel ist, es verletzt das Selbstwertgefühl, aber mach deinen Wert nicht abhängig von seinem Verhalten oder seiner Liebe. Du bist ein wertvoller Mensch! Alles, was deiner Seele gut tut und sie schützt ist jetzt richtig.


ich danke dir.

momentan weiß meine seele glaub ich gar nicht was gut für mich ist, irgendwie rennt sie tag für tag gegen die wand und ich steh im prinzip daneben und gucke hilflos zu.

ich fange im neuen jahr eine therapie an, ich hoffe sehr, dass sie mich stützt und auch schützt und ich dort in dem geschützten rahmen die möglichkeiten habe, die verletzungen anzugehen und sie auszuhalten. so allein kann ich es einfach noch nicht.

ja, die Neue... Letztendlich muss ich nicht eifersüchtig sein.... Da wo wir aufgehört haben, oder nein, dort wo wir angefangen haben, hat es bei seiner vorherigen beziehung aufgehört. ich glaube kaum das er sich um 180 Grad gewendet hat, sondern auch dort seine Neue benutzt zum reden (so wie mich damals bzgl. seiner Ex) und weiterhin ein unentschlossener Mann ist; der heute nicht weiß ob er morgen noch zu dem steht was er sagte. Vom Kopf her weiß ich das, aber nicht vom Herz. Das Herz leidet und ist sehr sehr traurig.

Deine Zeilen an Memi geben mir Mut, auch ich hatte mal eine Zeit im Leben, wo ich mit mir im Reinen war, wo ich da stand und alles okay war für mich und mein Leben. Ich hoffe das ich da wieder hinkomme.

27.12.2014 17:35 • #136


H
Das Herz ist viel langsamer als der Kopf, Grace. Und gegen Herzschmerz hilft kein Aspirin, leider. Finde ich gut, dass du die Therapie beginnst, warum soll man denn alles alleine schaffen? Alles, was hilft, ist richtig, damit die Seele nicht mehr gegen die Wand rennt. In einer Krise kann man nicht mit sich im Reinen sein, aber du weisst ja noch, wie es sich anfühlt, und dann kommst du auch wieder dort hin. Ich habe es auch bisweilewn nicht mehr für möglich gehalten. Wird aber.
Was die Neue anbelangt, siehst du doch sein Muster und wie er tickt....er stürzt sich von einer Beziehung in die nächste, wenn man das dann schon so nennen will. Und wenn er morgen nicht zu dem steht, was er heute sagt....klar, ist bitter, aber doch nicht das, was du willst, was dir gut tut. Tröste dein Herz mal damit.

27.12.2014 17:55 • x 1 #137


A


Sein Trauma hat unsere Beziehung zerstört - bin am Ende

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F
Hallo Medi, hallo Grace,

ich kann euch sehr gut verstehen....
Was mir bei der Verarbeitung sehr geholfen hat:
Ich schaute auf meine Eigenanteile - die konnte ich ganz gut rauspicken versuche diese Fehler nicht mehr zu begehen. Was ich aber nicht zu verantworten habe, belasse ich dort, wo es hingehört: zu IHM!

Außerdem habe ich festgestellt, seit ich mit ihm so gar nix mehr zu tun habe/hatte, gibt es auch keine wirklichen Probleme in meinem Leben mehr die gab es MIT ihm zuhauf. DAS ist für mich Qualität.

Schaut mal, ob das bei euch auch so ist man wächst tatsächlich an seinen Aufgaben.

@Mila,
danke für deine Theorie der Gefühlsdynamik bei Krisenpaaren. GENAU DAS hat mich letzten Montag total irritiert! NACHDEM ich emotional losgelassen habe mit meinem EX recht rational sachlich ein Gespräch führte, brach der im Minutentakt zusammen. Die Monate vorher behandelte er mich eiskalt beleidigend. Wenn ich nur in Richtung der vergangenen 22 Jahre andeutete, schleuderte er mir seinen Hass entgegen ich weiß bis heute nicht, was ich ihm angetan habe, dass der dermaßen auf Hass Wut mir gegenüber gedrillt war. Deshalb war diese emotionale Seite von ihm mir völlig fremd, aber auch da ließ ich mir nix anmerken....

27.12.2014 18:06 • #138


M
Liebe Grace,

heul rum, soviel du willst. Das mache ich doch auch und dafür ist dieses Forum ja da

Dass du deine Stoppschilder hoch hältst, verstehe ich gut. Manchmal ist das der einzige Schutz, sozusagen das ultima ratio, wenn der Schmerz zu groß und überwältigend wirkt. Das mache ich doch auch in manchen Situationen, wenn vielleicht auch nicht bewusst. Und schlecht finde ich das prinzipiell nicht. Möglicherweise wagst du es zu einem späteren Zeitpunkt, den Schmerz zuzulassen. Wenn du das jetzt noch nicht kannst, ist das völlig ok.

Ich glaube unterm Strich bist du besser damit bedient, dass er sich nicht meldet. Ich habe schon öfters in diesem schwierigen Prozess auch mal ein bisschen Ruhe gefunden - und was ist passiert? Er hat sich gemeldet, und wenn es auch nur um organisatorische Dinge ging. Ich habe bei ihm einfach den Eindruck, dass er es nicht gut aushält, wie sehr er mich verletzt hat und sozusagen immer Frieden stiften will, indem er mir anbietet, Kleidung vorbeizubringen und dergleichen. Und jedesmal reißt er die Wunde damit wieder auf.

Es ist so bitter, wenn der Ex gleich eine neue Beziehung eingeht. Man fühlt sich gedemütigt, ausgetauscht und weggeworfen. Aber in den meisten Fällen ist dem nicht so, auch wenn es sich für den Zurückgelassenen so anfühlt.

Ich hoffe wirklich, dass es dir und uns allen hier bald besser geht. Mir hilft es auch manchmal mir vorzustellen, wie ich in einem Jahr (oder sogar schon früher - wer weiß?) dastehe. Mit einer tollen neuen Wohnung, ganz gelassen und nicht mehr leidend, vielleicht auch schon mit einem neuen Freund (obwohl letzteres im Moment nicht so wirklich vorstellbar ist). Aber es ist ALLES möglich. Genauso wie wir nicht damit gerechnet habe, jetzt hier zu sein und zu leiden, können wir im Augenblick auch noch nicht sehen, was kommen wird. Aber es kann eigentlich tatsächlich nur besser werden als jetzt.

Alles Liebe für dich,
Memi

27.12.2014 19:25 • x 1 #139


M
Liebe Hier und jetzt,

schön zu lesen, dass es dir gut geht. Das freut mich! Du hast bestimmt auch eine schwere Zeit hinter dir und es ist gut zu wissen, dass sie auch wirklich wieder vorbei geht.

Es macht mir Mut, deine Zeilen zu lesen. Mein Blick für das Wesentliche ist so oft überschattet von der Emotions-Achterbahn, dass ich manchmal vergesse, mich wieder gerade zu rücken.

Ja, die Hoffnung ist präsent, wird aber immer weniger. Ich glaube, diese Tatsache führt auch dazu, dass es mir im Moment schlechter geht. Aber das ist nur temporär. Klammern tue ich mich bestimmt nicht daran, dass es irgendwann wieder wird mit ihm. Es ist eher so, dass ich weit in die Zukunft denke und darin aber ebenso mich selber ohne ihn sehen kann - und zwar ohne Leiden.

Zitat von Hier und jetzt:
Denk jetzt nicht, die ist völlig bescheuert, aber mit dem Abstand, den ich inzwischen habe, fühle ich, es ist alles gut, wie es mit meiner Beziehung gekommen ist, auch wenn ich das ganz lange keineswegs so empfinden konnte.


Da möchte ich auch hin! Ich finde das alles andere als bescheuert. Der Abstand ist wirklich ein wesentlicher Faktor. Kenne ich ja auch von meiner ersten Trennung (die mir leider gegen diese wie ein Spaziergang vorkommt). Vielleicht auch ein Werk der Zeit und des Abstandes.

Ich wünsche dir alles Liebe.
Memi

27.12.2014 19:35 • #140


G
Liebe Memi,

ja, was in einem Jahr wohl ist.....?

Ich habe 2 Kinder, fast 11 und 15 und sie wissen/sehen auch wie es mir geht. Es ist schwer für sie es nachzuvollziehen, aber sie nehmen mich in den arm wenn bei mir die tränen rollen. darüber bin ich sehr dankbar.

ich werde in 2015 einen antrag auf mutter-kind-kur stellen. ich arbeite vollzeit (40 Std.), die jetzige situation - das laugt mich alles sehr sehr aus. ich hoffe das die kur bewilligt wird. ich war 2009 schon einmal, an den ort würde ich gern wieder hin, wenns geht im april/mai (zingst, ostsee).

Am 24.02. fliege ich für nen Tag nach London, in mein Lieblingsmuseum, dort ist eine Sonderausstellung, die ich gern sehen möchte. da ich mal fast 6 Jahre in UK gelebt habe, ist es also nichts besonderes besonders in London zu sein, aber England ist meine Seelenheimat, dort bin ich zu 100 % zuhause (innerlich) und ich freue mich einfach auf den tag dort.

es gibt ganz kleine highlights in meinem leben, ich habe 2 tolle kinder, ich habe tolle freunde - aber diese kann ich nicht ständig mit beschlag belegen.

an manchen tagen kann ich auch einfach nicht. da geht gar nichts bei mir. da zieh ich mich zurück, bleib in der wohnung, weil der schmerz dort erträglicher ist, ich muss ihn nicht draußen zeigen, dass schaff ich manchmal einfach noch nicht.

ich denke, irgendwann werde ich dankbar sein das mein Ex so schnell abgeschlossen hat und eine Neue hat und sich nicht meldet - momentan kann ich es noch nicht. momentan fühlt es sich an wie ein schlag ins herz, körper, seele.

wie geht sowas nur? ich kann so etwas nicht.

gut, ich bat ihn darum sich nie wieder zu melden. warum sollte er dann? beziehung zuende, eine neue am start - warum dann an die ex denken? bei solchen gedanken dreht sich alles bei mir - ich frag mich, wie du das schaffst, das auszuhalten?

ich hoffe sehr das die therapie mich unterstützt. aber ich hab auch angst davor, denn wenn ich mich darauf einlasse, ist es ein schritt auf mich zu und weg von ihm und ich weiß, dass ich irgendwann soweit bin, dass ich ihn nicht mehr will. diese erkenntnis treibt mir den angstschweiß auf die stirn, denn dann habe ich ja was entschieden. was für mich gemacht. das fühlt sich momentan sehr schrecklich an.

Grace

27.12.2014 19:41 • #141


M
Liebe Mila,

danke, dass du mir immer wieder Mut machst. Ich kann im Moment echt nicht sehen, was ich alles schon geschafft habe. Gefühlt stehe ich ganz am Anfang. Aber wenn ich das hier nochmal lese, von dir reflektiert, bringt mich das wieder ein bisschen auf Spur.

Es ist ja erst einen Tag her und es war wirklich sehr sehr anstrengend. Da könnte ich auch mal etwas geduldig mit mir sein, oder? Hm, war noch nie meine Stärke. Muss wohl auch gelernt werden.

Ich will einfach mal nicht an ihn denken müssen, es ist als ob mein Kopf das von selber macht und ich keinerlei Einfluss darauf hätte. Akzeptiert habe ich die Trennung wirklich von Beginn an, in dem Sinne, dass ich ihn nie um eine zweite Chance angefleht habe oder ähnliches. Auch habe ich versucht, mir so gut es ging klar zu machen, dass nach diesem Vertrauensbruch, der mich wirklich in einem Schockähnlichen Zustand zurückgelassen hat, wahrscheinlich zu viel kaputt gegangen ist. Aber du hast recht damit, dass es keine endgültigen Gegebenheiten gibt, bzw. können wir die Dinge die noch passieren werden, einfach nicht mal erahnen. Und so sehr dies manchmal verunsichert - so sehr kann dies auch Hoffnung geben.

Der Neuanfang bzw. das neue Herantasten zwischen dir und deinem Ex klingt ja echt gut soweit. Du klingst so, als kannst du gut mit der Situation umgehen und machst dir keinen Druck. Finde ich sehr bewundernswert. Ich glaube, ich könnte da nicht so gelassen sein. Aber jede Beziehung ist ja anders. Pass trotzdem gut auf dich auf und höre genau auf dein Gefühl.

Alles Liebe für dich,
Memi

27.12.2014 19:47 • #142


M
Hallo freisein,

Zitat von freisein:
Ich schaute auf meine Eigenanteile - die konnte ich ganz gut rauspicken versuche diese Fehler nicht mehr zu begehen. Was ich aber nicht zu verantworten habe, belasse ich dort, wo es hingehört: zu IHM!



Meine Eigenanteile habe ich mir auch angesehen. Und zwar mit Hilfe meiner Therapeutin. Das war definitiv die beste Entscheidung während der letzten Monate.
Jetzt muss ich nur noch aufhören, ständig zu grübeln, warum ER dieses und jenes gesagt und getan hat. Damit abzuschließen ist nicht leicht. Aber ich bleib dran.

Dir alles Gute!
Memi

27.12.2014 19:50 • #143


F
Zitat von Memi:
Jetzt muss ich nur noch aufhören, ständig zu grübeln, warum ER dieses und jenes gesagt und getan hat.


Hallo Medi,

gute Entscheidung ich weiß, wie es einem das Hirn zermartert, dieses Unfassbare, wie er eine Trennung durchführt. Irgendwann, ich habe mir lange die Fragen gestellt, warum verhält er sich wie ein Ar...., warum kann man nicht mit Anstand auseinander gehen, warum tritt er nach, warum hat er mich mit der Next so heimtückisch hintergangen (er lud sie sogar noch dreist zu seinem Geburtstag vor 2 Jahren zu uns nach Hause ein, wobei da schon was lief), aber STOPP!

Ich werde dieses Verhalten NICHT verstehen das ist gut so, denn somit weiß ich von mir selbst, dass ICH niemals dazu in der Lage wäre ja, ich weiß, dass sein Handeln Tun nichts aber rein gar nichts mit mir zu tun hat. Es ist SEIN Wesen, seine Persönlichkeit, er ist feige unfähig! ich habe MEIN Leben niemand hat das Recht mit mir so umzugehen. Es ist vorallem unserer Verletzbarkeit zu schulden, dass uns dies umtreibt - mich KANN er gar nicht mehr verletzen, das lass ich nicht mehr zu!

Medi, wenn man das für sich so raussortieren kann, eben SEINE Eigenanteile gut sortiert, dann kann ich mir vorstellen, dass man mit sich ins Reine kommt, in den Spiegel schauen kann das ist eben wichtig, um seine Zukunft gestalten zu können. Nur mit klarer Sicht, reflektiert geht es weiter. Denn WIR haben nichts zu verdrängen wir sind in der Lage, solch eine Krise zu meistern.

Dein EX wird niemals dazu fähig sein!

Alles Gute!

27.12.2014 20:00 • #144


G
Liebe Memi,
so schnell kann man über die Feiertage gar nicht antworten, wie Du und all die anderen hier posted… Erst einmal auch von mir ein riesengroßes: Toll, daß Du das mit der Wohnung geschafft hast und nun hinter Dir lassen kannst. Du gehst einen wichtigen Schritt voran, auch wenn Du selbst das noch nicht unbedingt siehst und Dich nicht recht freuen kannst. Ich fühle mich auch noch immer und gerade auch jetzt nach den Feiertagen wie immer wieder aufs Neue frisch erdolcht. Der Schmerz ist noch immer da. Aber es gibt Tage, an denen es besser geht, und selbst an den Tagen, wo das nicht der Fall ist, merke ich schon, dass der Schmerz sich verändert. Nach einem weiteren Vertrauensbruch von Seiten meines Ex habe ich ihm mal klar und deutlich gesagt, was ich Schmerzliches empfinde und was sein Verhalten mit mir macht. Ich weiß, man soll dem Ex den Schmerz nicht zeigen (sagen immer alle), aber es tat so gut, alles mal an der richtigen Stelle abzuladen. Ich bin nicht respektlos geworden und war noch immer versöhnlich und habe ihm eine Aussprache vorgeschlagen, aber er war nicht in der Lage das Gespräch mit mir auf einer Augenhöhe zu führen. Zu der Aussprache ist es nie gekommen. Eine Freundin sagte mir daraufhin, daß sie gut fand, daß ich das getan habe, weil ich es ja für mich selbst getan habe (ja habe ich), daß ich aber keine Wunder erwarten darf und es noch immer und auch wieder weh tun wird. Ich bereue es nicht, auch wenn es mir selbst unendlich weh tat, war es sehr befreiend. Dennoch drängt sich gerade in den letzten Tagen wieder sehr stark die Frage nach dem ewigen Warum auf. Ich habe aber für mich selbst endlich begriffen, dass jeder Kontakt mit ihm, egal wie nett oder unnett, im Moment nur schmerzhaft ist. Und als ich vorhin im Zug jemanden sah, der ihm ähnlich sah, war ich nur froh, daß er es nicht war. Das hätte ich im Moment nicht gekonnt. Dennoch - der Achterbahn noch nicht genug - weiß ich gerade jetzt um die Feiertage herum, wieviel Wärme um mich herum vorhanden ist und wieviel davon mir gerade auch das letzte Jahr und die letzten Monate gebracht haben. Schon schizophren, wenn es da einen dazwischen gibt, der so wenig in der Lage ist, das, was man ihm entgegengebracht hat, anzunehmen und zu erwidern…

Hier etwas *Wärme* für Dich liebe Memi!
M.

27.12.2014 22:23 • #145


G
Zitat von Memi:
Ich will einfach mal nicht an ihn denken müssen, es ist als ob mein Kopf das von selber macht und ich keinerlei Einfluss darauf hätte.


das ist bei mir auch so; du findest Worte, wo ich danach suche.

Ich frage mich, warum unser Körper/Kopf/seele whatever das mit uns macht? Warum uns nicht auch mal von uns selbst eine Pause gegönnt wird, so dass man mal durchatmen kann und ein Gefühl davon bekommt, wie es sich ohne Schmerz/Kopfkino etc. anfühlt.

27.12.2014 22:49 • #146


M
Liebe Grace,

schön, dass du tolle Kinder hast, die dir in dieser schweren Zeit Halt geben. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es nochmal anstrengender ist, weil man ja auch eine Verantwortung ihnen gegenüber trägt und sich eben nicht gänzlich seinem Schmerz hingeben kann. Ist vielleicht aber auch gut so.

Ich finde dein Vorhaben, auf Kur zu gehen super. Du tust was für dich und gehst nicht verloren in der Situation. Und schön, dass du dich auf die Zeit in London freuen kannst. Hey, Freude ist derzeit sicher etwas sehr rares, umso besser wenn man das schätzen kann. Ach, du bist doch auf einem guten Weg. Und wenn manchmal gar nix geht, auch gut. Das ist sowas von nachvollziehbar und verständlich. Alles andere wäre eher nicht normal. Wichtig ist, dass immer wieder mal Lichtblicke durchkommen - sie werden mehr mit der Zeit.

Ich habe heute einen langen Spaziergang durch den verschneiten Wald gemacht und danach ging es mir echt wieder besser. Ich konnte richtig abschalten. Natürlich sind hin und wieder negative Gedanken gekommen, aber ich wollte sie in dem Moment einfach nicht haben und das hab ich mir dann auch immer wieder gesagt. Es ist gerade jetzt so bitter nötig, mal für ein paar Minuten oder sogar Stunden keine quälenden Gedanken zu haben, die einen von innen her auffressen.

Grace, ich wünsche dir so sehr, dass du auch Zeiten findest, in denen du nicht gequält wirst
Ich schicke dir ganz viel Kraft!

Alles Liebe,
Memi

28.12.2014 20:16 • #147


M
Hallo freisein,

Zitat von freisein:

Medi, wenn man das für sich so raussortieren kann, eben SEINE Eigenanteile gut sortiert, dann kann ich mir vorstellen, dass man mit sich ins Reine kommt, in den Spiegel schauen kann das ist eben wichtig, um seine Zukunft gestalten zu können. Nur mit klarer Sicht, reflektiert geht es weiter. Denn WIR haben nichts zu verdrängen wir sind in der Lage, solch eine Krise zu meistern.

Dein EX wird niemals dazu fähig sein!



Das sehe ich genau so. Was ständig verdrängt wird, löst sich ja nicht irgendwann wie von Zauberhand auf. Im Gegenteil - es kummuliert. Und irgendwann platzt die Bombe. Genau das tut mein Ex aber. Ich wollte ihm zur Seite stehen, für ihn da sein, weil ich finde, dass genau das eine gute vertraute Beziehung ausmacht. Die gegenseitige Unterstützung auch in Krisenzeiten. Er will aber nicht. Dann muss er auch alleine zurecht kommen.

Liebe Grüße!
Memi

28.12.2014 20:22 • #148


M
Liebe M.,

ich habe meinem Ex ebenfalls einen Ansage gemacht. Und genau wie du hatte ich danach zumindest für kurze Zeit ein Gefühl der Erleichterung. Weil ich es eben da deponiert hatte wo es hingehört.

Schön zu lesen, dass du Fortschritte bemerkst. Es ist schon erstaunlich. Heute geht es mir einigermaßen gut (und gut bedeutet derzeit erträglich), aber genau diese Tage sind es, an denen man doch deutlich merkt, dass man voran kommt. Ich weiß, dass wieder Tage kommen werden, wo ich das Gefühl haben werde auf der Stelle zu treten und wieder zurückgeworfen zu werden. Aber die Angst davor ist heute zumindest nicht ganz so groß. In kleinen, winzig kleinen Schritten geht es weiter. Und wenn erstmal eine neue Wohnung da und und mein Nomadenleben endlich zu Ende ist, werden diese Schritte auch wieder mal größer sein.

Danke für die Wärme, die du mir geschickt hast
Ich schick dir auch welche.
Memi

28.12.2014 20:30 • #149


M
Ihr Lieben,

noch was: inspiriert von dem Gedanken von Mila, dass alles im Fluss ist und es nichts gibt, was bereits jetzt in Stein gemeißelt ist, habe ich das mal weiter gesponnen. Für mich gibt es - wenn ich das jetzt mal auf das wirklich wesentliche runterbreche - genau zwei mögliche Szenarien (die natürlich in ihrer Ausprägung extrem vielfältig sein können): Entweder es gibt einen Neuanfang mit ihm oder es gibt ihn eben nicht - jedoch wird mir letzteres dann egal bzw. sogar recht sein. Egal wie ich es zur Zeit drehe und wende, sicher ist, dass es mir und euch allen hier wieder gut gehen wird. Das Leben ist so vielfältig und nicht dazu gedacht, ewig zu leiden. Es sei denn, man will es so. Aber den Eindruck habe ich bei niemandem von euch.
Auch wenn es unheimlich abgedroschen klingt - die Zeit wird so vieles wieder gerade rücken, was jetzt im Argen liegt. Zeit und Arbeit an sich und mit sich selbst. Und arbeiten tun wir alle an uns, auch wenn es sich manchmal eher nach durchhängen anfühlt.

Ich habe für mich die Idee gehabt, hier in genau einem Jahr von meiner Entwicklung und dem Stand der Dinge zu berichten. Wenn ich daran denke, was in einem Jahr alles passieren kann (an positivem), macht mir das Mut. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand dabei wäre und dies auch tun würde. Ich glaube nämlich, dass viele das Forum nicht mehr nutzen, sobald es besser geht. Ist ja auch vollkommen legitim und nachvollziehbar. Aber ich fände es echt schön, in einem Jahr ein paar Erfolgsgeschichen zu lesen

Leute, ich habe heute echt einen guten Tag erwischt. Gut möglich, dass wieder Einbrüche kommen. Aber dies ist nicht weniger authentisch. Ihr wisst ja, Achterbahn, ein ständiges auf und ab zur Zeit. Gute Tage jedoch muss man ausnutzen um sich selbst zu motivieren, finde ich.

Ganz liebe Grüße und alles Liebe,
Memi

28.12.2014 21:15 • x 2 #150


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