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Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

W
Wie erklärt man eine 8jährige Affäre seinen Liebsten, wenn es doch mal raus kommt?
Wie verletzend muss dass doch beim Ehepartner ankommen, nur weil man bei ein paar
Kleinigkeiten nicht genügte, 8 Jahre lang hintergangen zu werden.
Wie Nepomuk schrieb kann mann Menschen nicht ändern, das ist richtig, aber man sollte doch Kompromisse für sich
finden, um keine Affäre zu haben.

12.07.2017 12:59 • x 1 #736


K
Zitat von Gastzuhörer:
Es gibt keine volkommene Selbstverwirklichung - was soll das überhaupt sein? Das würde bedeutet, dass der Entwicklungsprozess zu irgendeinem Zeitpunkt endet und man von dort an ein fertiger Mensch bis zu seinem Tode ist. So etwas existiert nicht...


Die meisten Menschen brauchen Beziehungen, um sich weiterentwickeln zu können. Eine langjährige Beziehung bietet dahingehend irgendwann nicht mehr viel Entwicklungspotenzial, das liegt meistens in der Natur der Sache. Man ist ja am anderen schon so weit wie möglich gewachsen, hat sich bereits aneinander (auf)gerieben ... ist zu einem Konsens gekommen. Dann wird irgendwann bei einem von beiden der Wunsch nach Weiterentwicklung groß, der Partner kann diesen nicht mehr erfüllen, und dann taucht ein anderer Mensch auf und ermöglicht einem genau das. Bis zu einem gewissen Punkt, bei manchen Menschen kann das eben auch über Jahre gehen, während man mit anderen schon nach ein paar Monaten durch ist.

Ich finde es bezeichnend, dass viele Fremdgänger wenige Freunde haben und/oder Probleme damit haben, neue Freundschaften zu knüpfen. Denn natürlich kann man nicht nur in einer Liebesbeziehung aneinander wachsen, sondern auch in einer Freundschaft. Es muss also nicht unbedingt eine Affäre sein - eine neue Freundin, die neue Impulse ins Leben und Denken bringt, ist genauso sinnvoll für ein solches Persönlichkeitswachstum. Aber das wäre ja zu einfach und außerdem fehlt dann auch noch womöglich der S. ...

12.07.2017 13:01 • x 1 #737


A


Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

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K
Zitat von Gastzuhörer:
Es gibt keine volkommene Selbstverwirklichung - was soll das überhaupt sein? Das würde bedeutet, dass der Entwicklungsprozess zu irgendeinem Zeitpunkt endet und man von dort an ein fertiger Mensch bis zu seinem Tode ist. So etwas existiert nicht...


@ Gastzuhörer

dass es diese vollkommene Selbstverwirklichung nicht gibt, ist mir klar.

Lies noch mal die ersten Posts der TE....da war nicht mehr viel Luft, um von vollkommen
noch weit weg zu sein.

Inzwischen hat die TE ja eingelenkt, auch wenn sie nicht ganz verzichten will, um sich auf
IHRE Weise zu verwirklichen... AUCH weiterhin an ihrem EM vorbei, wenn es erforderlich
sein sollte.

@ Wessy

die 8 Jahre Affäre sind eine Hypothek für die TE...auf sich und ihren EM bezogen. Beendet
sie die Affäre wirklich, nimmt sie die Hypothek auf ihrem EM bezogen - ob das bei ihr selbst
(noch) möglich sein wird....ja - wenn sie das wirklich will.

Will sie das wirklich... da scheiden sich die Geister, ist aus dem Kontext nicht ersichtlich.

12.07.2017 13:12 • #738


N
Hallo

Ja, es gibt andere Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Sicher. Es gibt auch genug Punkte, in denen der Kodex Verzicht und Kompromiss fordert.
Anders als zu lesen habe ich einen durchaus vielfältigen Freundeskreis aus Jugendfreunden, Studienfreunden, Sport und Arbeit.
Meine drei engsten Freunde kenne ich seit 20 Jahren.
Ich habe, wie beschrieben, auch meinen Job häufig gewechselt, habe nach Möglichkeiten und Herausforderungen gesucht und bin in der Hinsicht durchaus aktiv gewesen.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der S. auch eine wichtige Rolle hierbei spielt. Alles andere wäre Augenwischerei. Begehrenswert finde ich diesen Mann aber nur aufgrund seiner Persönlichkeit.
Den Unkenrufen zum Trotz ist es mir vor ihm und seit ich ihn kenne nie passiert, dass ich mich gut jemand anderen als meinen Mann wirklich begeistern konnte.
Die Frage also wo das aufhören soll, beantwortet sich für mich ziemlich schnell. Ebenso habe ich nie an verschiedenen Fettnäpfchen genascht.

Wie ich ebenfalls schrieb, ist mein Lebensvorum auch innerhalb der Affäre immer für meinen Mann gefallen. Dennoch kann ich nicht sagen, dass ich meine Affäre nicht liebe.
Es ist natürlich ein Unterschied. Mit meiner Affäre habe ich ja längst nicht so viel Zeit verbracht. Aber es hat auch keiner gesagt, dass das ganze nur in einem zweidimensionalen System stattfinden kann.

@kuddel: falsch. Es war gefühlt immer noch ganz viel Luft. Das ist ja das Problem gewesen.

@wessy: ja, die Kompromisse.
Und was machst du, wenn du keinen findest? Alles kurz und klein schlagen und auf eine einsame Insel ziehen?
Gar nichts, du belässt es dabei und trauerst die nächsten 50 Jahre der möglicherweise verpassten Chance hinterher, wirst darüber traurig und depressiv, sodass am Ende du und die Familie auch Schrott sind?
Du bittest deinen Partner um eine offene Beziehung und der lehnt ab..und dann? Verzichtest du einfach und landest wieder bei B?

12.07.2017 19:13 • #739


Y
Zitat:
Also wenn man einmal annimmt (theoretisch), daß Liebe etwas Gutes ist, dann müßten doch gerade diejenigen, die mehrere oder gar viele Menschen lieben, auch die besten Menschen sein.
Das wäre dann nahezu ja schon christlich.
Ich werde ja den Verdacht nicht los, daß alle möglichen Leute zwar von Liebe reden, aber darunter eher etwas verstehen wie die Gier auf einen Appetithappen, den sie alleine verschlingen wollen.
Und offenbar läßt sich das die Liebe nicht immer gefallen, und dann schrumpft ihnen die vermeintliche Liebe gleich ein wie ein angestochener Luftballon und offenbart sich als das, was sie tatsächlich ist.


das gilt dann aber für alle, oder? Dann müsste sich z.B. auch eine Affairenfrau tierisch drüber freuen, wenn ihr Liebhaber eine neue Affaire hat oder plötzlich wieder die Liebe zu seiner Ehefrau ausbricht. Denn er liebt ja nur mehr und mehr! Kaum auszudenken, wie die Liebe sich da in der Welt ausbreitet!
Liebe scheint dabei auch allein auf Geschlechtsbeziehungen reduziert zu sein, oder?
Dann sind ja diese Kerle, die immer eine oder mehrere Geliebte am Start haben, die liebesfähigsten und gütigsten Christen unter uns.
*Klick Fremdgehen.de an*

12.07.2017 22:26 • #740


K
@Nepomuk

Und Dein AM hat sein Lebensvotum für seine Frau getroffen - Ihr seid dahingehend ja also durchaus auf Augenhöhe. Und da sein Leben nun durch ganz neue Umstände bestimmt und definiert wird, fällst Du natürlich hinten rüber. Das finde ich aus seiner Perspektive auch völlig verständlich. Vielleicht muss man sich auch einfach damit abfinden, dass Affären eben keine Lebensgemeinschaften sind und somit ein Verfallsdatum haben. Auch wenn das Loslassen schwerfällt, aber irgendwann soll es eben so sein, dann lassen sich die zwei Welten nicht mehr länger miteinander verbinden. Wäre einer Eurer Lebenspartner Euch auf die Schliche gekommen, wäre die Affäre ja sicherlich auch umgehend beendet gewesen. Mit der Gefahr lebt man in einer Affäre ja immer, es gibt in einer Affäre keine Sicherheit - genau das macht sie einerseits so spannend, und andererseits für viele Menschen auch schwer erträglich.

Eine so langjährige Affäre bietet natürlich durchaus eine gewisse Sicherheit und sogar auch Komfort. Von der prickelnden Aufregung des Neuen ist nach so einer Zeit doch nicht mehr viel übrig, auch wenn man durch die seltenen Treffen das Ganze sehr viel länger erhalten kann als in einer normalen Beziehung.

Meinem Ex-AM ging es mit mir ähnlich. Er liebte seine Frau, mich aber auch. Und er wollte keine von uns verlieren, mich hat er aber verloren, weil mir das Konstrukt Affäre irgendwann nicht mehr reichte und ich mehr wollte als das. Allerdings nicht von ihm, das stand für mich immer außer Frage. Trotzdem wollte ich wieder frei sein, mich auf mich konzentrieren, keine Energien mehr in ihn und unsere Affäre investieren. Das waren meine Beweggründe. Und ich kann mir vorstellen, dass es Deinem AM in seiner jetzigen Lage ähnlich geht, auch wenn ihm sicherlich das Loslassen genauso schwerfällt. Aber er braucht seine Energie und seine Kraft jetzt für sich selbst, und eine Affäre kostet eine Menge Energie, das hast Du ja vielleicht an Dir selbst auch schon festgestellt.

Dein Wunsch nach Weiterentwicklung ist in Deinem Lebenslauf und allem, was Du hier erzählst, ja sehr deutlich zu spüren. Dein AM hat Dir dabei geholfen, Dich begleitet. Vielleicht Saiten in Dir zum Klingen gebracht, die lange verstummt waren oder die Du noch gar nicht kanntest. Das ist eine schöne Erfahrung, aber irgendwann ist es eben damit vorbei, und dann wendet man sich neuen Dingen zu, die einen weiterbringen. Ich kann Dir das alles sehr nachempfinden, denn ich ticke recht ähnlich wie Du. Mein Leben wurde nach dem Ende der Affäre wieder reicher durch zwei neue Freundschaften, die entstanden sind. Diese Menschen geben mir sehr viel, und ich ihnen. Wir entwickeln uns aneinander weiter. Alte Freundschaften bieten eine ähnliche Sicherheit und Komfort wie langjährige Beziehungen, sie sind großartig, wertvoll und ganz wunderbar. Aber irgendwann kennt man sich halt auch einfach zu gut, sodass neue Impulse fehlen. Und wenn Du jemand bist, der oft neue Impulse braucht - so wie ich - ist jetzt vielleicht auch eine Zeit für Dich angebrochen, Dich neu zu orientieren auf der Suche danach?

12.07.2017 22:38 • x 3 #741


W
@Nepomuk
Ich habe aus Zufall ihre Zeilen gelesen, sie haben mich irgendwie berührt, ich kann es nicht sagen was, aber irgendwas war da.
Vielleicht war es ihre Zerrissenheit zwischen den Zeilen.
Ich kann Sie ja irgendwie Verstehen, den ich habe auch eine Affäre, nämlich mein Motorrad.
Ich breche auch aus - nehme mir die Auszeit - ich setze mich drauf und düse los - ich gib gas - es dauert 400 Meter
bis ich Zweihundert drauf habe - ich fiebre den Kurven zu - mein Adrenalin steigt - ich bin Frei- vergesse alles um mich herum- bin Glücklich.
Nun kommt so ein Wessy daher und sagt mir hör auf damit, finde Kompromisse, du könntest bei einem Unfall
Gelähmt oder sogar Sterben, was tust du deiner Familie an.
Nur meine Frau weis von der Affäre, sie konnte sich entscheiden, ob sie
mich trotzdem Heiraten und Kinder mit mir haben wollte.
Diese Entscheidung hat ihr Mann nie gehabt.
Ich glaube auch, ich höre auf mit dem schreiben, weil ich sowieso niemandem helfen kann. Weil Sie mein Geschwafel ja eigentlich selbst wissen.

ALLES ALLES GUTE Wessy

PS: Sollten Sie den Rechten Teufel auf ihrer Schulter doch noch irgendwie brauchen, können Sie mir ja eine PN schreiben.

12.07.2017 23:36 • x 3 #742


K
@ Wessy

Das ist es....

Wer etwas will (Kompromisse), sucht Wege, wer etwas nicht will (festhalten an etwas), sucht Gründe!

Wenn es im Leben mal WIRKLICH eng wird, gerät der kleinste Kompromiss zu einem gigantischen Ereignis. Wenn herbe Verluste im Leben eintreten, werden kleinste Kompromisse zu Rettungsanker.

Wenn etwas Liebgewonnenes wegbricht,...dann bleibt keine andere Möglichkeit, als nach Kompromissen zu suchen.

Aber oft muss erst eine heftige Keule kommen, um WIRKLICH die Augen geöffnet zu bekommen,
dass es im Leben mehr gibt, als nur das, was einem selbst wichtig erscheint.

@ Nepomuk

die Form deines Schreibens drückt etwas aus, spricht Bände...eine wirklich heftige Keule bleibt dir hoffentlich erspart.

13.07.2017 00:06 • x 2 #743


W
Vielleicht kann man sich ja auf einen Minimalkompromiß einigen und sagen, daß es sein könnte, daß die Liebe dem Menschen ein, zwei Schuhnummern zu groß ist.

Was Wessy geschrieben hat, scheint mir doch sehr erhellend zu sein. Er meint, er habe auch eine Affäre, nämlich mit seinem Motorrad. Ich vermute, es geht hier nicht so sehr um Liebe, sondern um eine Leidenschaft. Und auch, wenn im alltäglichen Sprachgebrauch des öfteren zu hören ist, daß jemand dieses und jenes liebt (in der Sonne zu liegen, unter der Dusche zu singen, mit dem Motorrad unterwegs zu sein usw.), gibt es offenbar doch einen erheblichen Unterschied zwischen Liebe und Leidenschaft, nimmt man es einmal genauer, als einem meistens guttut.

Aber natürlich mag jeder das sehen, wie er will oder muß.
Bei mir ist es jedenfalls so: Würde meine Partnerin fremdgehen und mir bliebe dann nichts, als mich sofort zu trennen, käme mir nicht der leiseste Verdacht, geliebt zu haben. Und die Enttäuschung über meinen eigenen Irrtum wäre für mich eine schlimmere als jene über das Fremdgehen der Partnerin.

@ysabell

Ja, natürlich gilt das für alle und in jede Richtung.
Ob Liebe allein auf Geschlechtsbeziehungen beschränkt ist, das frage ich mich schon mein ganzes Leben. Offenkundig ist das wohl so. Und die Treue sitzt augenscheinlich in den Geschlechsteilen oder hängt zumindest auf das Engste damit zusammen. Denn ich glaube nicht, daß eine tatsächlich und völlig unzweifelhaft rein platonische Liebe auch nur annähernd eine solche explosive Aufregung oder gar einen völligen existenziellen Zusammenbruch zur Folge haben könnte. Und wenn, dann würden sich wenigstens teilweise sogar jene darüber wundern, die im geschlechtlichen Fall gar nichts wundert, vielleicht nicht einmal ein Totschlag.

Ich glaube, man kann sagen: Insgesamt ist die Lage ziemlich verkorkst, aber hoffnungslos.
Die einzige Frage, die bleibt, ist, wie das wohl die Menschen etwa zur Zeit der Renaissance oder um die Jahrhundertwende (19. / 20.) überlebt haben, wo es diesbezüglich ja vergleichsweise vollkommen drunter und drüber gegangen ist, eine vergnügte, sorglose Zügellosigkeit, die uns Heutige ja auf der Stelle umbringen würde.

13.07.2017 02:53 • x 1 #744


bifi07
Hallo Nepumuk,
hattest du, als du damals gemerkt hast, dass du auch an einem anderen Mann Interesse hast, überlegt, mit deinem Mann darüber zu reden? Du konntest zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wissen, dass deine Affaire deine *zweite Hälfte* sein wird.

16.07.2017 14:31 • x 5 #745


E
Ich frage mich eh..
wenn die TE der ganze Kuchen ist.
50 % gehen an die Affäre.
Wie teilen sich dann die anderen 50% auf?

16.07.2017 14:34 • #746


N
Hallo zusammen.

Nach einiger Zeit und einem Urlaub melde ich mich mal wieder.
Ich konnte mich gut erholen und Energie tanken und habe einen schönen Urlaub mit der gesamten Familie nebst Großeltern verbracht.
Mit meiner Therapeutin habe ich einige Dinge in Angriff genommen, sodass ich in einigen Monaten mit einer Weiterbildung beginnen werde, die mir hoffentlich dann mit einer Selbstständigkeit zumindest beruflich ein sowohl spannendes als auch beständigeres Dasein bietet.
Ich freue mich jedenfalls drauf, damit loszulegen und habe auch etwas ausgesucht, das später noch viel viel Raum für Fortbildungen und Spetialisierungen bietet.
Die Lage ist weitgehend unverändert, abgesehen von der Tatsache, dass sich meine Affäre wieder gemeldet hat. Aus der Klinik ist er erstmal wieder nach Hause entlassen worden und es geht ihm den Umständen entsprechend ganz gut.
Wir haben länger miteinander telefoniert und er hatte in den Raum gestellt, dass er sich gerne treffen würde, sobald die Umstände es erlauben. Also normal treffen.
Ich habe noch keine Zusage gegeben, habe ihm gesagt, dass ich darüber nachdenken muss.
Ich habe mich wahnsinnig gefreut, seine Stimme zu hören und dabei eben auch gemerkt, dass ich auf lange Sicht, Therapie hin oder her, eben einfach nicht auf ihn verzichten möchte/kann. Das muss nicht in Form einer Affäre sein, aber ich will ihn nicht aus meinem Leben streichen.
@ bifi: ja, das habe ich. Nur, was hätte ich ehrlicherweise sagen sollen: du, da ist ein Mann, der ist ganz anders als du, den finde ich toll. Gib mir bitte die Erlaubnis, mit dem in die Kiste zu gehen?
. oder: du, kannst du nicht bitte auch mal ganz anders sein?
Abgesehen davon bin ich länger davon ausgegangen (so wie wohl die meisten), das Ganze emotional und überhaupt super im Griff zu haben für mich.
Dem war aber nicht so.
@ frischgeföhnt: je nun, man sagt das halt so. Welcher Mensch lässt sich emotional schon in Prozente aufteilen.

31.07.2017 23:30 • #747


K
@ Nepomuk

es fehlt etwas in deinen Beschreibungen, was Urlaub, EM, Kinder, Familie angeht - Urlaub hat gut getan...das war´s?! Dich, deine berufliche Planungen, deinen AM, seine und deine Vorstellungen
erwähnst du.... auch in der Reihenfolge.
Das klingt mir so einseitig auf dich fixiert. Siehst DU dich als der Fels in der Brandung Ehe/Affäre,
um den sich alles dreht/schart? Es kommt mir alles so eingeteilt vor... du, deine ber. Planungen, du du du... aber kein Bezug zu EM und Kindern.
Was hast du denn mit der Therapeutin z. B. für Dinge in Angriff genommen - persönliche und/oder
auch auf deine Affäre bezogene? Wie ist dein Denken an den AM und dessen LG - egal wie dessen gesundheitliche Situation aussieht? Du weist, dass die LG seit der Erkrankung deines EM die Drecksarbeit machen muss...vor allem die mentale, um mit der Erkrankung ihres Freundes zurecht zu kommen! Du befindest dich vergleichsweise in der Komfortzone, weil du nicht DIE Drecksarbeit leisten musst, nicht direkt bei dem AM bist....nur vom hören-sagen weißt, wie es ihr geht. Aber wie es der LG geht, wegen ihrer Drecksarbeit, die an dir vorübergeht....ist das ein Thema für dich?

Bohrende Fragen...aber die ergeben sich nun mal aus den Kontext deines Posts...

01.08.2017 00:07 • #748


W
@Nepomuk

Ja, ein Mensch läßt sich nicht emotional in Prozente aufteilen. Es gibt ja auch Überlagerungen.

Was bei Dir, wie gesagt, sehr deutlich zum Tragen kommt, ist schlichtweg der hierzulande übliche kulturelle Hintergrund. Ansonsten käme es deswegen weder zu eigenen emotionalen Konflikten noch zu äußeren.
Die Frage ist dann immer, wie sehr Dich selber dieser Hintergrund beeinflußt. Manche schaffen es (bisweilen sogar gemeinsam), darüber hinauszukommen, andere nicht. Kultur ist ja auch immer eine Art von Gefangenschaft, und wie weit man sich daraus befreien kann, hängt sowohl von den Motiven als auch der persönlichen Veranlagung und der eigenen Bewußtheit ab.
Kann man sich nicht zumindest etwas lösen von diesem Hintergrund, dann bleibt nur das Leben im Dauerkonflikt mit sich selber, was natürlich nicht eben angenehm ist.
Daher gibt es letztlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder man bleibt in dieser Gefangenschaft, akzeptiert sie und hält sich an die gängigen Regeln und Normen, oder man löst sich davon und geht darüber hinaus, ohne Gewissenskonflikte. Irgendein Zwischenstadium wird auf Dauer nichts bringen.

Immerhin beruflich scheint es aber jedenfalls gut auszuschauen!

01.08.2017 01:41 • #749


bifi07
Zitat von Nepomuk:
@ bifi: ja, das habe ich. Nur, was hätte ich ehrlicherweise sagen sollen: du, da ist ein Mann, der ist ganz anders als du, den finde ich toll. Gib mir bitte die Erlaubnis, mit dem in die Kiste zu gehen?
. oder: du, kannst du nicht bitte auch mal ganz anders sein?
Abgesehen davon bin ich länger davon ausgegangen (so wie wohl die meisten), das Ganze emotional und überhaupt super im Griff zu haben für mich.
Dem war aber nicht so.

Ich dachte eher an so etwas wie: Du, vielleicht hast du es auch schon gespürt, aber ich habe mich verändert, was *uns* betrifft. Ich möchte gerne wieder mehr erleben, dem Alltag mal entfliehen, mit dir. Meinst du, wir kriegen das hin?
Vielleicht nicht mit diesen Worten, da ich deinen Sprachgebrauch ja nicht kenne, aber so in etwa...
Das hätte u.U. eine positive Reaktion seinerseits gebracht, aber zumindest wäre es für ihn ein gedanklicher Anstoß gewesen.
Ich finde nach wie vor, dass man über alles reden kann, *bevor* das Kind in den Brunnen gefallen ist...alleine schon aus Respekt dem anderen gegenüber. Das hätte ich mir damals auch von Herzen gewünscht!

Das du deinen Mann nicht ändern kannst, bzw. sollst, steht außer Frage! Zumal es dann in der Regel auch so ist, dass man das Interesse an diesem Menschen gänzlich verliert, wenn er sich wirklich verändert hat. Und ich denke auch, dass es sogar eher an dir liegt, etwas *zu ändern*, wie du ja auch selbst bemerkt hast und auch in Angriff genommen hast.

Aber alles in allem liegt es ja immer an *beiden*, ob eine Beziehung funktioniert oder nicht.

01.08.2017 09:58 • #750


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