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Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

K
es geht nicht um Gewissen Anderen gegenüber...und auch nicht um Empathie für Andere.

Es geht um das eigene Gewissen der Betrüger/innen sich selbst gegenüber...und das kommt
auf, auch wenn es die wenigsten offen zugeben werden. Fehlverhalten beschäftigt mit der
Zeit und nagt. Und selbst Verdrängung ist ein bewusster Vorgang...

...und selbst wenn Betrüger/innen sich fein raus sehen, egal bei wem sie landen konnten,
bleiben auch sie Verlierer/innen - und zwar ihrer selbst, weil sie sich charakterlich selbst disqualifiziert haben. Nein... sie sind keiner Schwäche erlegen, weil sie bewusst, willentlich,
wissentlich fremd gegangen und haben billigend in Kauf nehmend betrogen.

Nun... einer allein kann nicht fremd gehen...es braucht Frau/Mann dazu, die oben Erwähntem
nachgeben, ebenfalls willentlich und wissentlich zustimmen (auch wortlos), und billigend
in Kauf nehmen, dass die Betrüger/innen ihre Ehepartner/Lebenspartner betrügen...

...mehr gibt es dazu wohl nicht zu sagen - sage ich als ehem. AM....

09.06.2017 23:08 • x 1 #451


W
@ysabell

Was ich damit sagen wollte, ist relativ einfach:
Wenn jemand aufgrund der allgemeinen gesellschaftlichen Bedíngungen, der Gegebenheiten der jeweiligen Zeit, auch als Folge von Erfahrungen, die heutzutage die Allermeisten in Grund und Boden traumatisieren würden, eben ungeschoren bleibt, dann hat das ja nichts mit einem freien Willen zu tun (also daß sich jemand entschiede, eine Erfahrung nicht als traumatisierend zu erleben), sondern mit dem jeweiligen allgemeinen Lebensbedingungen. Daß die Lebensbedindungen und eben auch die Erfahrungswelten und emotionalen Reaktionen in einem Kriegs- oder Katastrophenzustand ganz andere sind als in einem Normalzustand, noch dazu in einem schon krankhaft überempfindlichen, wie wir ihn heute haben, in dem schon jeder, der über das emotionale Kleinstkindstadium nie hinausgekommen ist, meint, sein Zustand und die daraus abgeleiteten Schlüsse wären von höchstmöglicher Relevanz und die Grundlage jedes ernstzunehmenden Wertesystems, ist ja nur natürlich und hat nichts mit einem freien Willen zu tun.
Du wirst ja sicher nicht glauben, daß, hätten es sie Menschen tatsächlich wieder einmal mit ernsthaften Problemen zu tun, ginge es nur noch um das *beep* Übeleben, dieselben Werte (also rationalsierten Wünsche) hätten als heute.

Hätte ich einen freien Willen, nach dem ich mein Leben gestalten könnte, wie ich wollte, so würde ich in einer Holzhütte in Sibirien leben und hätte mit aller Welt gar nichts mehr zu tun. Dieser ganze Irrsinn ist ja nichts, das man sich antun würde, hätte man einen freien Willen.

Letztlich ist das ein Interpretationsproblem, und in dieses kann eben nichts anderes als der Mensch geraten.
Es gibt z. B. Versuche mit Hunden. Wenn 10 Hunde, die nach einem vollführten menscheninitiierten Kunststückchen als Belohnung Fleisch bekommen, ein 11. aber nur Trockenfutter, so spielt dieser 11. bald nicht mehr mit. Der Mensch interpretiert das aber nun nicht einfach als ein instinktives Desinteresse oder sonst etwas, sondern als Gerechtigkeitssinn. Und somit hat man nun entdeckt, daß eben auch Hunde einen Gerechtigkeitssinn haben (daß der Mensch einen Blödsinnssinn haben könnte, ist ja naturgemäß völlig ausgeschlossen).

Alle diese menschlichen Werte sind doch, wenn man es einmal ernsthaft betrachtet, nichts weiter als die rationalisierten oder auch geheiligten Wunschzustände, denen große und bedeutsame Namen gegeben werden.
Und was den freien Willen betrifft, kann ich nur nochmals sagen: Am besten ist immer noch der Selbstversuch. Wem sollte man mehr über den Weg trauen als sich selber? Man kann es etwa so machen, daß man sechs Speisen, per Zufall aus einem Kochbuch gewählt, auf einen Zettel schreibt und dann den Würfel entscheiden läßt, welche man ißt. Das mag vielleicht noch weniger Probleme bereiten, ist man nicht gerade allergisch oder hat gegen etwas einen extremen Widerwillen) . Aber man kann es auch etwas tiefergehender versuchen, etwa, auf jeder 5. Seite dieses Threads den ersten Namen zu wählen, 6 davon aufzuschreiben, wieder den Würfel entscheiden zu lassen und dann diesen Menschen, auf den der Würfel fällt, zu lieben und mit ihm eine glückselige Beziehung zu führen. Wer einen freien Willen hat, schafft das sicher ohne jedes Problem. Denn es liegt ja nicht an vielem, sehr, sehr vielem, das ganz im Verborgenen oder Geheimnisvollen liegt, sondern eben am eigenen Willen.

Ich hingegen gehe davon aus, daß der freie Wille, wie vieles andere Menschliche und Allzumenschliche, eine Chimäre ist. Das liegt einfach daran, daß ich meine, daß die Beurteilung einer These, wie etwa freier Wille, keine Geschmacksfrage ist. Was ja auch jede Beliebigkeit impliziern würde. Wenn man eine These ernsthaft überprüfen will, so muß man sich auch fragen, was wäre, wenn sie richtig wäre. Und im Fall des freien Willens gäbe es unter anderem kein Unglücklichsein. Niemand würde ja so dumm sein, unglücklich sein zu wollen.

Es ist ja nicht so, daß ich mir nichts anderes wünschen würde. Aber wenn man sich mit den Dingen ernsthaft ausseinandersetzt, dann kann man gar nicht zu dem Schluß kommen, es gäbe etwas wie einen freien Willen. (Eher noch, daß es etwas wie geheimnisvolle, dem Menschen gar nicht zugängliche und ergründbare Pläne gibt.)
Daher glaube ich auch absolut nicht, daß es der freie Wille der TE gewesen ist, diesen Mann, um den es geht, auch nur kennenzulernen, und schon gar nicht, mit ihm eine Affäre einzugehen.
Das Leben ist schlicht etwas, das geschieht, oft durchaus rätselhaft, und je weniger man sich dagegen wehrt und verständiger man ist gegenüber dem Leben, um so besser ist es.
Wenn Du Dich z. B. entscheidest, entweder ein Erdbeer- oder ein Schokoeis zu essen, so wird Dir das noch als eine Entscheidung Deines freien Willens erscheinen können. Wolltest Du Dich aber entscheiden, etwa Kuddel oder Kaetzchen zu lieben (ernsthaft), so würdest Du dabei auf ganz andere Probleme stoßen und vermutlich nicht mehr den Eindruck haben, das hinge von einem freien Willen ab.

Und zum Thema Affären und den Reaktionen darauf: Mir kommen diese Radikalreaktionen, also das Gefühl der totalen Vernichtung, die tiefe Verletztheit, die Trennung, zu der es gar keinen Alternative gibt, als sehr kindliches Muster vor (weil eben Kinder bis 5 Jahren genau so reagieren) - und es bliebe noch reichlich Entwicklungsspielraum nach oben.
Muß aber nicht sein. Jeder, wie er wollen muß.

10.06.2017 01:05 • x 4 #452


A


Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

x 3


V
@ysabell
Nein, dich meinte ich nicht mit den Verurteilungen.

Zitat von Ysabell:
Übrigens- ich will Dir kein schlechtes Gewissen einreden. Aber Du scheinst all die Jahre ja selbst eines gehabt zu haben, schriebst von all den Trennungsversuchen usw. Warum? Weil etwas in Dir Dein Verhalten nicht in Ordnung fand? Oder weil Du mit den Moralvorstellungen nicht konform gehst?

Die TE schrieb mal, dass sie sich aus Angst vor Entdeckung der Affäre mehrfach trennen wollten. Nicht aus schlechtem Gewissen also. Sondern aus Angst vor den Konsequenzen. Wobei ich mittlerweile glaube, dass ihr Affärenpartner viel mehr unter einem schlechten Gewissen litt (schrieb die TE auch), und er den Schalter von außen brauchte, um die Affäre zu beenden. Unbewusst? Tragisch.

Zitat von Ysabell:
Viel zentraler finde ich die Frage, die wir hier schon hatten- wie viel Nähe zu Deinem Mann ist möglich, wenn er wesentliches aus Deinem Leben nicht erfährt?
Unter diesen Umständen ist meiner Erfahrung nach keine echte Nähe möglich. Das Beisammensein wird zum Schauspiel.


Da magst du vielleicht Recht haben. Aber nicht jeder hat das Bedürfnis nach so einer echten Nähe.

WER sagt denn, dass Nepomuk Nähe wünscht?
WER sagt, dass sie Nähe braucht?
WER sagt, dass Nähe zu sein hat?
WER sagt, dass sie keine Nähe zu ihrem Mann hat?

Wieviele leben eine nach außen hin intakte Ehe ohne Affäre und Schnickschnack, aber die Gräben zwischen den Partnern sind tief, Nähe nicht vorhanden! Davon gibt es sehr viele. Nepomuk hat trotz ihrer Lüge wahrscheinlich mehr Nähe zu ihrem Ehemann als manches Ehepaar, das sich nichts zu sagen hat und jeder sich in seine Welt davonschleicht.

Sie hat sich für ihren Ehemann entschieden. Er ist der Schwerpunkt in ihrem Leben und hat Vorrang. Sie will unbedingt abundzu von verbotenen Früchten naschen und hat die Entscheidung getroffen, es zu tun. Sie kann es, und sie will es.
Sie trifft sich nur ca. 6x im Jahr mit ihrer Affäre. (Für mich stellt sich die Frage, wie es der Affärenmann schafft, bei so relativ seltenen Treffen ein vorhandenes Defizit auszugleichen?).

Habe noch so viele Gedanken dazu....
Habe jetzt keine Zeit mehr. Später.

10.06.2017 05:50 • x 1 #453


Gretchen
Ich denke nicht, dass man von außen beurteilen kann ob jemand leidet und wenn ja wie stark.
Was man beurteilen kann ist jedoch ob man selber das Leiden als berechtigt empfindet. Das ist natürlich was anderes.
Ich denke dass schon was kaputt war bei eingehen einer Affaire. Sonst würde sie meiner Ansicht nach nicht nötig sein. Es stabilisiert etwas was an innerer Stabilität verloren hat. Das muss ja nicht nur schlecht sein. Nur fällt das dann halt auf, wenn die Art der Unterstützung wegfällt. Da sind dann zumindest innerlich schon Scherben. Spreche da erstmal nur von mir selbst.

Nähe ist meiner Ansicht nach ein Grundbedürfnis. Wird allerdings sehr unterschiedlich ausgestaltet bzw kann mit Ängsten belegt sein bzw mehr oder weniger benötigt, genossen oder gefürchtet werden.

10.06.2017 07:43 • x 1 #454


Y
Zitat von Maus 89:
Toleranz hin oder her. Eine Affäre beschädigt alle Beteiligten.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, das NIEMAND ohne irgendwelche Verletzungen da raus kommt. Dabei spielt es keine Rolle ob man Betrüger, Betrogene/r oder Affärenpartner ist.
Ich habe es so erlebt und ich denke, ganz viele Betroffene in diesem Forum auch.


Ja, wahrscheinlich das ist so. Dieses Forum ist ein Sammelsurium an Affärengeschichten, viele beginnen mit Verliebtheit, manche mit reiner S.lust, manche aus Frust wegen der Partnerschaft, jede ist auch im Verlauf anders. am Ende stehen Schmerz, Verletzungen, Schaden, Scheidung etc. Betroffene schildern hier ihre Geschichte . Suchen nach Lösungen, die für sie -individuell-umsetzbar sind. Tauschen sich aus. Immer. Der Sinn eines Forum ist damit erfüllt.

Keine Toleranz für individuelle Affärengeschichten haben zu können stelle ich mir belastend vor, denn es ist möglicherweise ein Zeichen für Trigger. Da kocht an einzelnen Punkten bei einem selbst was hoch, was noch nicht abschließend durchdacht ist. Von emotionalem Abstand kann deshalb eventuell (noch) keine Rede sein, denn dann wäre Toleranz für andere Geschichten kein Problem?

Einzelne Aspekte im entsprechenden Thread/ TE haben somit eine Stellvertreterfunktion für eigene unbewältigte Probleme, was ja auf den 2. Blick durchaus auch richtungsweisend sein kann. . . dort einfach noch mal bei der eigenen Lösungssuche genauer hinzuschauen.

10.06.2017 08:02 • x 2 #455


Y
Zitat:
Da magst du vielleicht Recht haben. Aber nicht jeder hat das Bedürfnis nach so einer echten Nähe.

WER sagt denn, dass Nepomuk Nähe wünscht?
WER sagt, dass sie Nähe braucht?
WER sagt, dass Nähe zu sein hat?
WER sagt, dass sie keine Nähe zu ihrem Mann hat?


okay, das sehe ich ein.
Wenn ich hier schreibe, habe ich wohl einen Rahmen im Kopf- die Liebe Oder worum geht es hier im Forum?
Und die Liebe ist in meinem Hirn sehr stark mit Nähe und Authentizität gekoppelt.
Auch denke ich, dass Liebe immer wieder eine Herausforderung darstellt, ist erster Linie an uns selbst. Sie ist also nicht bequem.
Und manchmal versteige ich mich dazu, zu glauben, dass es gaaaanz in der Tiefe allen so geht Und das, was ich in dieser Tiefe (irrtümlicherweise) annehme, versuche ich offenbar im Anderen anzusprechen

10.06.2017 09:03 • x 4 #456


Y
Danke für deine Erklärung @whynot
Ich muss erstmal drüber nachdenken. Wenn ich das lese, verknotet sich alles in meinem Hirn
Kapiere noch immer nicht, was das mit Nepomuk zu tun hat?
Sie hat, wie wir alle, eh keinen freien Willen und deswegen kann sie sich nicht entscheiden, ob sie eine Affaire eingeht, weiter führt, oder ihrem Mann davon erzählt?
Und nehmen wir mal an, ich führe eine schreckliche Ehe, ohne Nähe, ohne Liebe, bin brav treu, schon etwas verbittert usw. Dann habe ich auch keinen freien Willen, mich da irgendwie hinaus zu manövrieren? Etwas dazu zu lernen, neue Erfahrungen zu machen?

Ich frage mich gerade, worüber wir hier eigentlich diskutieren? Wo ist der rote Faden, worum genau geht es? Ich weiß es nicht.

10.06.2017 09:28 • x 5 #457


K
Zutat veliebtverliebt

Zitat:
Sie trifft sich nur ca. 6x im Jahr mit ihrer Affäre.


Affäre bleibt Affäre...

In wie weit beide ihr Auskommen mit den paar Treffen hatten - es muss/wird beiden gereicht
haben. Wenn nicht - Affären-Ende oder Ausweitung der Anzahl an Treffen. Oder aber... die geringe
Anzahl an Treffen war gerade das Prickelnde, um immer gespannt zu sein auf das, was mit
den jeweiligen Treffen einherging.

In wie weit Nähe Ja/Nein zwischen TE und EM gegeben war...so richtig Aufschluss gibt die
TE darüber nicht. Menschliche Nähe, zwischenmenschliche Nähe, körperliche Nähe, ideelle
Nähe...
...nur die vorhandenen Defizite, die die TE beim AM ausgeglichen hat, können nicht Gegenstand
von Gesprächen zwischen TE und EM gewesen sein. Das kann dann nicht so viel mit DER Nähe
zu tun haben, die die TE vorgibt, zu ihrem EM zu haben.

Selbst ausgemachte Defizite mittels einer Affäre auszugleichen, egal was Gegenstand der
Affäre war, zeigt doch ein Missverhältnis zwischen der TE und ihrem EM auf. Und dieses
Missverhältnis kann nur von der TE ausgehend sein.

Wie viele EP eine Fassade ihrer Ehe nach außen hin zeigen....darüber muss nicht spekuliert
werden. Es ist oft zu hören: Bei anderen EP ist die Fassade doch so offensichtlich! Wir reden
zumindest noch miteinander!, um die eigene Fassade zu kaschieren.

Es wird sicher sehr viel vorgegaukelt, um heile Ehe zu demonstrieren. Aber ist es nicht auch
so, dass EP einander Erfüllungsgehilfen sind? Der Mann will pünktlich etwas zu essen haben,
Socken gestopft, Hemd gebügelt, Unterwäsche zurechtgelegt haben! Die Frau... sie möchte
ausgeführt werden, verreisen, ZEIGEN, wie heil und funktionierend die Ehe der beiden ist!

Und was war/ist da bei der TE und ihrem EM anders, auch wenn sie noch miteinander schlafen.
Die TE gaukelt nicht nur nach außen Fassade vor...sondern auch ihrem EM...

Zitat verliebtverliebt

Zitat:
Sie will unbedingt abundzu von verbotenen Früchten naschen und hat die Entscheidung getroffen, es zu tun. Sie kann es, weil sie es will.


Fassade ihrer eigenen Ehe aufrecht erhalten...sogar ihrem EM gegenüber?

Zitat verliebtverliebt

Zitat:
(Für mich stellt sich die Frage, wie es der Affärenmann schafft, bei so relativ seltenen Treffen ein vorhandenes Defizit auszugleichen?).


War es nicht die TE, die einen Ausgleich ihrer Defizite durch den AM sichergestellt wissen wollte?
Klar... der AM hat logischerweise auch etwas auszugleichen versucht, was ihm dessen Freundin
nicht geben konnte/wollte.

TE wie AM haben einander bedingt....das ist nun mal Gegenstand einer Affäre. Macht es eine
Affäre daher legitimer, erklärlicher? Sicher nicht. Schließlich geht Betrug am jeweiligen Partner
damit einher...

...und du schreibst ja auch....

Zitat verliebtverliebt

Zitat:
Die TE schrieb mal, dass sie sich aus Angst vor Entdeckung der Affäre mehrfach trennen wollten. Nicht aus schlechtem Gewissen also. Sondern aus Angst vor den Konsequenzen.


Den Konsequenzen wird sie sich zu stellen haben, egal wer die Beendigung der Affäre betreibt.
Wie sie das macht....das wird sie mit sich selbst ausmachen - und DAS gilt es zu tolerieren, nicht aber Toleranz für eine Affäre an sich aufzubringen.

Zitat Gretchen:

Zitat:
Ich denke dass schon was kaputt war bei eingehen einer Affaire.


Die TE hat ja beschrieben, warum sie die Affäre hatte/hat - es fehlte ihr in ihrem Leben etwas,
was sie von ihrem EM nicht bekam/er ihr nicht geben konnte. Wie es sich liest, hat die TE
allerdings darüber nicht mit dem EM geredet...sondern hat sich geholt/ermöglicht, was sie
bei ihrem EM nicht bekam.

Der Knackpunkt liegt....bei der TE selbst, was sie im Laufe des Threads nach und nach einräumte,
AUCH wenn sie nicht so ganz von ihrem Wunsch abweichen will, evtl. Fehlendes weiterhin
genießen zu wollen. Sie hat allerdings Angaben gemacht, dass sie Ansatzpunkte entdeckt hat, wie sie ihr Fehlendes erklären kann....Selbstwert, Selbstachtung, usw....

10.06.2017 09:30 • #458


Y
Ich habe mal folgendes fantasiert: Nepomuks Mann liebt Nepo..., verliebt sich aber außerhäusig , kämpft mit sich, lässt es aber sein weil Nepo und er sich eben Treue versprochen haben- nebenbei bemerkt: Die Gesellschaft hat die beiden nicht gezwungen, eine monogame Ehe zu führen, sie haben sich darauf verständigt. Und dann erfährt er zum Beispiel nach zehn Jahren, dass sie das Versprechen nicht so ernst nahm und ärgert sich, dass nicht auch er von den verbotenen Früchten naschte. Ist er nun besonders blöd weil er nicht seinen Sehnsüchten folgte, oder wie? Warum denn das Treueversprechen wenn man es sowieso nicht möchte?

10.06.2017 09:41 • x 5 #459


G
Zitat von ysabell:
Warum denn das Treueversprechen wenn man es sowieso nicht möchte?


Das kann man so nicht sagen sowieso nicht möchte .
Wir alle sind ja so erzogen worden , dass das so richtig ist , die Monogamie , und
man das zu wollen hat
. Und das will man dann ja auch! Meist in jungen Jahren entscheidet man sich für einen Partner , ist mega verknallt und heiratet denjenigen und kommt zu dem Zeitpunkt ja selber gar nicht auf die Idee , dass man überhaupt mal was anderes sich vorstellen könnte . .
Die sog verbotenen Früchte sind ja selbstauferlegte bzw anerzogene .

10.06.2017 12:07 • x 1 #460


K
Wer in monogam nicht mehr möchte, kann ja die Konsequenzen ziehen - denn ... ob ein EP
Polygamie (als Affäre) stillschweigend dulden möchte, wird ja nicht zwangsläufig der Fall sein - und eher eine große Ausnahme sein.
Monogam und eine Affäre in einer Kombi wird wohl eher kein tragbares Modell sein, weil...

10.06.2017 12:24 • x 1 #461


G
Zitat von kuddel7591:
Wer in monogam nicht mehr möchte, kann ja die Konsequenzen ziehen - denn .


Ja stimmt .

Anerzogene gesellschaftliche Konsequenz .
---------

Ist aber vielleicht eher ein eigenes Thema wert . Warum etwas so ist , wie es schon lange ist , und warum alle an diesem ( äusseren ) Konstrukt festhalten , obwohl es irgendwie ja nicht zu funzen scheint .

10.06.2017 12:44 • #462


V
Zitat von Gracia:

Ja stimmt .

Anerzogene gesellschaftliche Konsequenz .
---------

Ist aber vielleicht eher ein eigenes Thema wert . Warum etwas so ist , wie es schon lange ist , und warum alle an diesem ( äusseren ) Konstrukt festhalten , obwohl es irgendwie ja nicht zu funzen scheint .


Das häufige Beziehungsmodel das wir haben, ein rein anerzogenes oder gesellschaftliches Konstrukt ist, ist doch Unsinn, selbst in der Antike wo es noch viel bunter einherging wollten viele das 1 Frau 1 Mann Model, und selbst davor wo es praktisch gar keine gesellschaftlichen Normen gab war es schon so.
Ich mein selbst im tierreich gib es Tiere die monogam ein leben lang zusammen bleiben, auch gesellschaftlicher zwang bei denen ?

Wieso funktioniert es nicht ? ... klar tut es das, nur eben nicht für jeden und nicht für immer. (Frauen lieben ihr Kind für immer aber nie einem Mann)
Das Gegenkonstrukt die offene Beziehung oder was auch immer funktioniert doch genauso wenig, bei jedem Beziehungsmodell kann es passieren das die liebe weniger wird, unabhängig welches man führt.
Entscheidend ist doch lediglich das man ein Beziehungsmodell nimmt mit dem man glücklich wird, unabhängig von gesellschaftlichen Normen.

Wenn jetzt die offene Beziehung oder die 1 Mann mehrere Frauen oder umgedreht das gängige Modell wäre, würde es genauso wie jetzt Pseudointellektuelle Spinner geben die jeden einreden wollen wie unnatürlich das wäre, und wir nur einen gesellschaftlichen zwang nachgeben.

Es geht einfach nur da drum das wir unsere Beziehung eben so führen wie es uns glücklich macht, ich könnte keine offene Beziehung führen und andere keine monogame Beziehung, jeder wie es ihn glücklich macht, immer unter der Voraussetzung das wir keinen anderen damit schaden.
Wie eben hier wo der eine Partner meint ich vordere Treue und lüge und betrüge weil ich meinen Partner/in nur für mich will während die Person sich raus nimmt mit anderenS.zu haben.

10.06.2017 13:22 • x 3 #463


K
Wer versucht, mit seiner Lebensform Anderen gerecht zu werden, führt kein eigenständiges Leben.
Seinen eigenen Vorstellungen gerecht zu werden, ohne selbstgerecht zu sein, wäre ja schon was.
Und was einem selbst nicht in den Kram passt, lässt halt davon ab....und trennt sich ggf., wenn die/der Partner/in das in der Form nicht mehr will.

In wie weit die klare Kante da praktikabel erscheint...es hängt sehr viel mit daran, um der klaren
Kante tatsächlich zu folgen. Schließlich gab es vorher viele Gemeinsamkeiten, die irgendwann
gemeinsam besiegelt wurden.....und die können oft nicht ohne Repressalien per klarer Kante
entsiegelt werden....

10.06.2017 13:36 • #464


S
Zitat von ysabell:
Warum denn das Treueversprechen wenn man es sowieso nicht möchte?


@ysabell

ich möchte jetzt auch mal fantasieren....
Du triffst einen Mann, verliebst dich und ihr könnt ohne einander nicht mehr sein.
Ihr seid euch sicher, ihr wollt heiraten, Kinder kriegen, ein Haus bauen und euer Glück nur noch genießen.

Euer Treueversprechen gebt ihr vor dem Standesbeamten ab und euer Glück ist perfekt. Treueversprechen sollten ohne Zweifel gehalten werden.....das sehe ich genauso.

Die Jahre vergehen und du und dein Partner, vielleicht 20 Jahre später, haben sich unterschiedlich weiterentwickelt. Kinder sind erwachsen und aus dem Haus.

Plötzlich gibt es immer mehr zu kritisieren, von beiden. Er liegt abends nur noch auf dem Sofa, guckt in die Röhre und trinkt sein Bierchen. Du erkennst ihn nicht wieder.
Wo ist der zärtliche und immer liebevolle Mensch, dem du geschworen hast, dein Leben lang mit ihm zu verbringen. Du findest ihn nicht mehr.

Du hast dich weitergebildet, liest viel, möchtest Gespräche führen....ihm reicht das, was er hat....seine Ruhe
.
Durch euer Treuversprechen willst du ihn nicht verlassen oder gar kränken, aber so geht es für dich auch nicht weiter.
Du leidest in dieser Beziehung und denkst....soll das jetzt alles gewesen sein. Der war doch vor 20 Jahren so sportlich, charismatisch und so s.y.

Du triffst eines Tages im Supermarkt einen Mann, der dich fasziniert. Ihr kommt ins Gespräch und mögt euch auf Anhieb. Er möchte mit dir Essen gehen, um mit dir über ein Buch, was ihr beide gerade gelesen habt, diskutieren, dich danach auf einen Wein einladen.

Du denkst an dein Treueversprechen..........von vor 20 Jahren, was durchaus ernst gemeint war. Trennen willst du dich nicht, versprochen ist versprochen. Bis dass der Tod euch scheidet...heißt es.

Würdest du Schritte zurück gehen, um deinem EM einen Gefallen zu tun und nur noch in die Glotze gucken, würdest du dich scheiden lassen, oder würdest du eventuell diesen Mann mal treffen, um zu sehen, was das Leben für dich noch zu bieten hat?

Wie von mir schon öfter erwähnt, das Leben ist Veränderung und nicht Stillstand. Ich kann vor 20 Jahren noch nicht sagen, wie weit ich auf meinem Weg gegangen bin, nach so langer Zeit.

Und um dann mal wieder auf @Nepomuk zurückzukommen, bei ihr hatte ihr AM keine Ehefrau, sondern eine Lebensgefährtin.
Ich glaube es einfach nicht, dass zwei Menschen 8 Jahre eine heimliche Af.färe leben, wenn die Ehen oder Partnerschaften völlig intakt sind.
Dafür wird es einen Grund gegeben haben und der ist garantiert nicht nur 6ueller Art.

10.06.2017 17:25 • x 3 #465


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