Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

@ Whynot

sich zu rechtfertigen - warum und wofür! Jeder hat seine Vita. Keiner ist grundlos hier.

Das bedeutet aus meiner Sicht, sich auf Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen.

Wenn Andere eine andere Meinung haben, ist das nun mal so.
Wenn Andere eine andere Lebensphilosophie haben, ist das auch so.
Sich dazu zu äußern - das ist der Sinn. Dafür gibt es diese Plattform.
Dass das wiederum Reaktionen auslöst, ist normal.

Allerdings - wenn ständig darauf verwiesen wird, dass jemand moralisiert,
der eine andere Meinung vertritt und die eigenen Gedanken dazu einbringt,
ist das nicht hilfreich - weder für die/den TE, noch für die mitlesenden User.

Und wenn das Niveau in der Diskussion flach wurde, nötigt das dann dazu,
ebenso flach zu reagieren, zu einem Wortschatz zu greifen, der wirklich
unangemessen ist, weil vollkommen niveaulos, unter die Gürtellinie gehend?

Du kennst das sicher auch das indianische Sprichwort:
Großer Geist, bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen,
ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.

Du hast deine Mokassins getragen, ich die meinen, die TE die ihren, die anderen
User ihre eigenen. Du kannst deine Mokassins bewerten... ich die meinen. Mehr
nicht.
Alles weitere ist reinen Spekulationen unterworfen und diese helfen nicht weiter.
Selbst wenn jemand Tatsachen seines Lebens schildert, haben Urteile und
Bewertungen dort nichts zu verloren.

Ja... die Evolution! Jetzt leben wir im 21. Jahrhundert und die Menschheit hat sich
weiterentwickelt. Da braucht es keine Keulen mehr....oder werden stattdessen verbale
Keulen geschwungen, um dich behaupten zu wollen, wenn es eng wird?

Du hast eine schlimme Trennung hinter dir...
Ich habe ein anderes schlimmes Ereignis hinter mir...

Das heißt nicht, beide Ereignisse vergleichen zu können. Nur... jeder geht anders mit
dem schlimmen Ereignis um. Ich vergleiche deine schlimme Trennung nicht mit
meinem schlimmen Ereignis...und die jeweiligen Dimensionen haben ihre Auswirkungen
- sollten sie auch, um den WERT des Lebens wertschätzen zu lernen, Achtung, Anstand
und Respekt sich selbst und Anderen entgegenzubringen....

....dann braucht es keiner evolutionären Vergleiche und keiner verbalen Keulen mehr....

Zitat von Trueword:

Was ein blabla. Wer anderen schadet um seinerselbst macht was falsch, das bleibt.

@ Trueword

Zitat:

...Wer anderen schadet um seinerselbst macht was falsch, das bleibt

...und das geht nun mal mit einem Ehebruch, einer Affäre, Fremdgehen einher.
Das hat nichts mir moralisieren zu tun, weil das nun mal einer Tatsache
unterliegt. Da gibt es nichts, was Ehebruch, einer Affäre, Fremdgehen, Betrug
und Lüge am EP/Freund/LG rechtfertigt.

Sollte man sich nicht einfach auf eine einfache Tatsache einigen ?
Und zwar das dass recht auf Selbstbestimmung eines der wichtigsten Güter ist das unsere Gesellschaft heute hat ?

Aber für diese Selbstbestimmung muss man nun mal wissen in welcher Situation man ist, daher stellt sich für mich gar nicht die Frage ob ihr Mann es wissen sollte das er eine lüge lebt oder nicht.

Natürlich kann man auch gemein sein und sagen wer es nach 8 Jahren nicht bemerkt, der will es gar nicht wissen.

Im Grunde - wenn wir schon mit Moral nicht weiterkommen - kann man ja auch mal das Grundgesetzt heranziehen.

Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar (ob der Mann der TE es für unter seiner Würde hält, acht Jahre lang hintergangen zu werden, bliebe freilich zu klären).

Artikel 2: Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt (...)

Tja. Und nu?

Dass das GG über allem steht, bzw. stehen sollte,...

und was ist mit dem 2. Teil des Artikel 2....

Zitat:

....soweit er nicht die Rechte anderer verletzt (...)

...auf Ehebruch, Fremdgehen bezogen? Spielt es eine Rolle, ob der EM der TE etwas von
der Affäre seiner EF weiß oder nicht? Die TE verletzt billigend, wissentlich und willentlich,
nutzt das...

Zitat:

...Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit...

Moral? Werte-Denken? Rechts-/Unrechtsbewusstsein?

Tja. Und nu?

Zitat:

Im Grunde - wenn wir schon mit Moral nicht weiterkommen - kann man ja auch mal das Grundgesetzt heranziehen.
Tja. Und nu?

Rechtsapparat einschalten und die Grundrechte einklagen.

Hallo zusammen.

Ich hatte heute ein sehr interessantes Treffen mit der Therapeutin.
Ohne jetzt noch viel weiter ins Detail zu gehen: als Priorität hat sich erstmal herauskristallisiert, dass ich ein/zwei Dinge aus meiner Jugend und Erziehung aufarbeite und erkenne. Zentral geht es um Selbstwertgefühl und Leistungsdruck.
Von da aus sehen wir dann weiter.

Die Diskussion, hängt, glaube ich, daran, dass kuddel und trueword z.B. der Meinung sind, es sei Fakt, dass man mit einer Affäre anderen wissentlich schadet.
Der andere Teil sieht keinen Schaden SO LANGE wie die Affäre geheim bleibt.

Meine Gedanken heute und gestern drehen sich überwiegend um die Frage, wie es gelaufen wäre, wenn ich die Affäre nicht gehabt hätte.
Wären wir dann als Familie so zusammen wie wir es sind? Wäre ich noch bei meinem Mann? Hätte ich meine beiden Kinder bekommen (wollen)?
Fragen, die im Nachgang schlecht bis gar nicht zu beantworten sind.
Ja, ich bin jetzt unglücklich.
Dennoch: wenn ich betrachte, wie mein Leben in den letzten 8 Jahren verlaufen ist, kann ich nicht sagen, dass ich die Uhren gerne auf 0 drehen und nocheinmal ohne Affäre anfangen würde.
Natürlich bestünde auch die Möglichkeit, dass ich im anderen Fall eine Therapie begonnen hätte und mein Leben heute viel rosiger und bündiger aussehen würde. In Anbetracht meiner bisherigen Vita aber nur schwer vorstellbar.

Die Würde des Menschen....worin besteht die denn, diese Würde? Ziemlich abstrakter Begriff mit viel Spielraum, nicht? Je nach familiären und persönlichen Backround. Zu ergänzen ist außerdem, dass es dabei um den Schutz der Würde durch staatliche Gewalt geht.
Und nicht um Würde des Einzelnen nach Gusto.

Darüber hinaus habe ich vorgestern einen sehr interessanten Aufsatz eines Neurophilosophen über den vermeintlich freien Willen und freie Entscheidungen gelesen und mir die Frage gestellt, wie viele Affären tatsächlich mit einer bewussten Entscheidung beginnen.
Ich glaube, es sind nicht viele.
Danach, freilich, wird die Entscheiding, es dem Partner nicht zu sagen, sehr bewusst getroffen.

Zitat von verliebtverliebt:

Rechtsapparat einschalten und die Grundrechte einklagen.

Da muss man aber mitunter viel Sitzfleisch mitbringen ... da ist das Warten auf der Affärenbank ein verlockender Kurztrip

Das Recht auf Selbstbestimmung darf das Recht des anderen nicht einschränken. Wenn man den anderen nicht informiert, dann schränkt man seine Selbstbestimmung ein, denn man entscheidet ja für ihn mit.
Nepomuk, es mag für Dich alles so okay gewesen sein. Aber was sagt dein Mann dazu? Du hast für ihn mitbestimmt. Das möchte doch keiner von uns. Ich will nicht das jemand für mich bestimmt, was für mich gut ist. Ich bin für mein Leben selber verantwortlich und möchte auch entsprechend entscheiden können.

Zitat von Nepomuk:

....Darüber hinaus habe ich vorgestern einen sehr interessanten Aufsatz eines Neurophilosophen über den vermeintlich freien Willen und freie Entscheidungen gelesen und mir die Frage gestellt, wie viele Affären tatsächlich mit einer bewussten Entscheidung beginnen. Ich glaube, es sind nicht viele. Danach, freilich, wird die Entscheiding, es dem Partner nicht zu sagen, sehr bewusst getroffen.....

Meiner Ansicht ist das ein interessanter Aspekt im Eingehen einer Affäre....
Möglicherweise werden bewusst Konsequenzen ausgeblendet, weil man ungestört die Zeit mit der Affäre genießen möchte?

Ich denke, wenn man sich bewusst gegen das Eingehen einer Affäre entscheidet, was ja durchaus auch vorkommt entscheidet man sich im umgekehrten Fall auch bewusst dafür....beides beruht auf einer freien Entscheidung . Womit ich nicht ausschließen möchte, dass man auch durchaus intuitiv *diese* Entscheidungen treffen kann, die einem im Augenblick mehr Lebensqualität bieten, wie beispielsweise eine Affäre. Genauso kann aber auch die Ablehnung einer Affäre intuitiv erfolgen, weil sie im Unterbewusstsein negativ belegt ist. Das Unterbewusstsein bildet sich ja durch Erfahrungen....es gleicht einem Schwamm, in dem alle Sinneseindrücke, Informationen etc. aufgesogen sind. Zudem gehen allen bewussten Entscheidungen immer Entscheidungen des Unterbewusstseins voraus. Bei sehr wichtigen und schwierigen Entscheidungen werden aber verstärkt analytische Beweggründe herangezogen. Ich kann mir vorstellen, dass dies aber viel zu unromantisch ist und dem Eingehen einer Affäre voll gegenüber steht.....also werden in der Phase der Anbandelung einer Affäre doch eher *nur* die Konsequenzen lediglich ausgeblendet/verdrängt und der Moment ausgelebt ..... ?

@ Nepomuk

du hast nun mal wissentlich und willentlich eine Affäre gehabt/geführt. Damit hast du wissentlich
und willentlich deinen Mann betrogen....das sind die Fakten

Du kannst dir die Fakten, Wahrheiten und Tatsachen nicht aussuchen und so zurechtlegen, dass es für dich am besten passt.

Was wäre wenn.... (aus deiner Ehe geworden)....wenn du die Affäre nicht geführt hättest? Das ist ebenso hypothetisch, wie die Frage, wenn du deinem Eigensinn über deine Ehe hinaus nicht zwanghaft nagekommen wärest. Hätte, könnte, würde, wäre....Du hast gehandelt, wie du gehandelt hast und hast damit Fakten geschaffen, für die du allein verantwortlich bist.

Mit der Gründung einer Familie bist du doch etwas eingegangen, was mit Verantwortung deinem Mann gegenüber, den Kinder gegenüber, der Familie gegenüber verbunden ist.

Deine Affäre sehe ich eher als Symptom.....nicht als Ursache, warum du deinen Mann betrogen hast. Die Ursache wohl eher in dir begründet - und NICHT darin, was dir dein Mann nicht bieten konnte. Die Ursache/n zu projizieren - auf Andere und Anderes - ist natürlich einfacher, als sich selbst zu hinterfragen.

Zitat Nepomuk:

Zitat:

....Zentral geht es um Selbstwertgefühl und Leistungsdruck.

Selbstbestätigung? Anerkennungsdefizite? Selbstverwirklichung? Wahrnehmungs-Probleme (nach außen wie nach innen)? Andere und Anderes muss herhalten - mit dem Preis des Ehebetruges... egal wie oft und wie lange du mit dem AM zusammen warst?
Acht Jahre.... nicht nur 4 oder 6 oder 8 Wochen - das sind die Fakten, das sind Wahrheiten, mit
denen du umgehen werden musst.

Und der Schlüssel liegt bei dir - mit den Fragen nach den vielen Warum! Du brauchst niemand Anderen zu fragen....auch nicht deinen Mann, der ja nicht weiß, dass und was du dir bei deinem
AM geholt hast. Deinen Mann bist du willentlich und wissentlich übergangen...und hast billigend
in Kauf genommen, ihn zu betrügen und damit zu verletzen - auch wenn er von der Affäre nichts
weiß.

Das hätte, könnte, würde, wäre, wenn.... zählt bei den von dir selbst geschaffenen Tatsachen
nichts mehr. Der IST-Zustand zählt...mehr nicht.

Zitat von verliebtverliebt:

Ganz richtig! Beispiel Massentierhaltung. Es wird dabei nicht nur den Tieren geschadet.
Sie schmecken nur so wahnsinnig lecker.
Und wieviele Menschen gibt es unter den Moralisten, die beispielsweise kein Fleisch essen?
Ach, Tiere zählen da ja nicht = anderes Wertesystem.

Ich bin schon mal zu schnell gefahren. Legitimiert das jetzt, dass mein Mann mich betrogen hat?

Zitat von Dummda2:

Oh ha, du stellst ja Vergleiche an, dass ich mich gerade frage, ob dein Name Programm ist, Entschuldigung, aber du hast wohl noch nicht so viel nachgedacht.
Ich habe deine Geschichte gelesen, und ich kann deine Verbitterung verstehen.
Aber dein persönliches Leid ist wohl das einzige, was du verstehst.

Zitat von Dummda2:

Ich habe meinem Mann die Spielregeln erklärt, mein Mann hat die Spielregeln verstanden.

Alles klar!
Wie es jetzt gerade mit deinem Mann läuft, weiß ich nicht, denn ab da habe ich nicht mehr mitgelesen.

Zitat von kuddel7591:

bei dir selbst gar nicht bewusst bist.

Ich möchte mich bei Dir eintschuldigen, lieber Kuddel. Nein, scheinheilig bist Du nicht. Du fühlst/fühltest auf den Zahn und da musste ich Dich ausbremsen.
Ich habe Dich immer noch sehr gern, Du unermüdlicher Krieger.
Und hier meine Liebeserklärung des Tages an Dich.