Um kurz etwas zu der Werte- und OT-Diskussion zu sagen:
Meine Erfahrung ist die: wenn jemand leidet, etwa krank ist, und man redet mit ihm über nichts anderes als die Krankheit, dann machte ihn das noch kranker.
In diesem Sinne halte ich es durchaus nicht für so schlecht, wenn sich eine Diskussion auch in eine größere Weite ausbreitet.
Außer, die TE selber hätte etwas dagegen. Ansonsten könnte es ja auch sein, daß sie gerade daraus für sich Erkenntnisse gewinnen kann. Denn wäre ich an ihrer Stelle und würde nur zu hören bekommen: Du bist ein A. bzw. Super gemacht!, dann wäre mir das etwas zu dürftig.
Ich z. B. finde Freiheit für einen hohen Wert, wenn man schon von Werten reden will und nicht von Zuständen (was ich für sinnvoller erachten würde). Denn ohne Freiheit ist alles Zwang, und was Zwang ist, ist von vornherein nichts wert. Das erinnert mich höchstens an die Zeiten, zu denen man der Wahrheit noch durch Folter habhaft werden wollte. Ebenso würde ich es für wertlos halten, wenn mich eine Partnerin nur deshalb nicht betrügen würde, weil sie sich durch irgend einen Wert oder einen sonstigen Zwang daran gehindert fühlt. Wie man über eine solche Art der Treue auch noch glücklich und zufrieden sein kann, das entzieht sich leider meiner spärlichen Vorstellungskraft.
Auch stellt sich mir schon seit langem die Frage: Wenn alle diese Werte, die hier immer wieder genannt werden, wie in einschlägigen Inseraten, gar so wertvoll wären, dann müßte es in der Welt doch nahezu paradiesisch zugehen.
@Kaetzchen
Danke, daß Du Deine Geschichte noch einmal in Kurzform wiederholt hast!
Mir war das nicht mehr so genau in Erinnerung, oder es kann auch sein, daß ich es gar nicht gelesen habe damals, sondern lediglich ein paar Bermerkungen, die Du manchmal gemacht hast.
Das denke ich mir eben: Wenn man ein Wertesystem hat und man verstößt dann selber dagegen, dann muß einen das ziemlich in Not bringen und auch an sich selber zweifeln lassen (oder zweifelt man an den Werten?).
Zudem muß das Leben unter diesen Bedingung ja auch ziemlich statisch sein. Also man kann von vornherein keine Erfahrungen machen (im Normalfall), die außerhalb dieses Wertesystems liegen, meint aber offenbar dennoch, man kann solche Erfahrungen beurteilen (bei Dir trifft das allerdings nicht zu, da Du diese Erfahrung ja gemacht hast).
Ich frage mich nur, ob sich das nicht anfühlt, wie zeitlebens im Gefängnis zu sitzen.
Und ebenso frage ich mich, wovon man letztlich mehr hat: Vom Leben oder von Werten. Ein lediglich vorgestelltes Leben wird nämlich niemals ein gelebtes Leben ersetzen können.
Das stimmt, Du hast die Frau Deines AM nicht belogen. Aber Du hast ihr die Affäre verheimlicht.
Und soweit ich es verstanden habe, macht die TE ja auch nichts anderes, als ihrem Mann die Affäre zu verheimlichen. Zumindest habe ich noch nichts davon gelesen, daß er Lunte gerochen und sie auf eine mögliche Affäre angesprochen hätte.
@ysabell
Vielleicht bist Du ja ein kleiner Schmetterling, wenn Du Dich angesichts eines Insektenhegers plötzlich beschützt und geborgen fühlst. Und bist Du einer, dann werde ich mich sogar bemühen, Dir die Menschenplage von den Flügeln zu halten .
Das ist nun natürlich ein gewisses Problem: Ich bin weder Bankräuber noch Bankmanager. Vielleicht irgend etwas dazwischen. Auch wenn ich gerade nicht weiß, was das sein könnte. Vielleicht Zahnarzt.
Das stimmt wohl - das wirkliche Elend ist ja, daß viele Frauen auch schon mit Flaschen und Wärmeflaschen zufrieden sind. Würden es die Frauen nicht gar so billig geben, wäre ja schon längst alles auf den Kopf gestellt. Dann hätten wir wieder Zeiten wie vor jener Wende, als die Männer dahintergekommen sind, daß sie irgend etwas mit dem Nachwuchs zu tun haben und nicht lediglich eine manchmal vielleicht nützliche, aber im allgemeinen doch vor allem deprimierende Belästigung der Menschheit sind. Und jene Zeiten waren, verglichen mit den nachherigen, durchaus goldene.
So, ich werde mich nun meinerseits wieder einmal etwas zurückziehen, um nicht selber zur Belästigung zu werden oder gar den Anstand in Gefahr zu bringen.