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Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

D
@verliebtverliebt
Ich bin so groß geworden, da hieß es, die eigene Freiheit hört da auf, wo sie den anderen berührt. Ich weiß heute meint jeder, er dürfe alles machen und die anderen sollen doch aus dem Weg gehen. Anderes Wort dafür ist Ellenbogen-Gesellschaft.
Klar, kannst mir massive Regelhörigkeit unterstellen. Wenn es Dir hilft, dann mach das.

04.06.2017 16:51 • x 1 #316


K
Ja, heute heißen die, die versuchen, so gut wie möglich nach dem Kantschen Imperativ zu leben, spöttisch Gutmenschen. Kaufen Fair Trade-Kaffee und keine Produkte made in China, zahlen brav und pünktlich ihre Steuern und sind zugunsten der Solidargemeinschaft immer noch gesetzlich und nicht privat krankenversichert, obwohl sie es sein könnten.
Gibt es die denn wirklich, diese Menschen? Oder sind sie nur noch Chimären? Ist es für meine Kinder besser, wenn ich sie zu Gutmenschen mit alten Werten erziehe, oder kommen sie dann später unter die Räder, bzw. machen mit Sicherheit keine Karriere, weil sich das Gutmenschtum mit einer Karriere im Kapitalismus schlecht verträgt?

Ist es besser, meinen Partner zu betrügen, um ihn nicht verlassen zu müssen, weil mir bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt werden? Wäre mein Partner wirklich glücklicher, wenn ich auf den Betrug verzichte und mich stattdessen scheiden lasse, die Familie auseinander zerre, um selbst glücklicher zu sein? Wo hört denn die Rücksicht auf andere auf und wo fängt sie an? Was ist jetzt wirklich besser? Berühre ich nicht auch empfindlich die Freiheit meines Mannes, wenn ich gegen seinen Willen die Trennung ausspreche, obwohl es andere Möglichkeiten gäbe, die Ehe zu erhalten?

Fragen über Fragen ...

04.06.2017 19:17 • x 1 #317


A


Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

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Memyself
Sitze hier und denke so vor mich hin.

Was ist das eigentlich für ein Mann, der in der Ahnung, sein Leben könnte bald vorbei sein, sich von seiner nichtsahnenden Partnerin umsorgen läßt, und sobald die außer Sicht ist seine Affaire anruft um sich auch dort noch mit der Mitleidsmasche Zuwendung abzumelken. Wie armselig ist das denn? Karma is a B.

04.06.2017 19:25 • x 1 #318


E
Is Karma eben nicht.

Leider..

Genau solchen Menschen geht es immer gut .

04.06.2017 19:29 • x 2 #319


K
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem guten Freund gegen Ende meiner Affäre. Schon gut durchgeschüttelt von den ständigen ambivalenten Äußerungen, denen ich ausgesetzt war, erzählte ich ihm stundenlang, und er hörte geduldig zu. Warum sagt er xx, wenn er doch xy? Was meint er damit, wenn er ständig xx? Wieso macht der so was, wenn er doch ...? Typisch Frau halt.

Am Ende nahm er einen Schluck B.ier, sah mich an und fragte: Hast du eigentlich schon mal an das ganz Offensichtliche gedacht?
Ich: ?
Er: Dass der Typ einfach nur ein oberflächliches Ar...loch ist?

Tja. Männer. Sie sind manchmal so einfach, und ganz oft haben sie einfach so recht ...

04.06.2017 19:35 • x 2 #320


W
Zwei Punkte explizit:
Gutmensch bedeutet nicht dummes, rückgratloses Naivchen. Meine Kinder sind auch keine Mutter Theresas, tragen dennoch gute, alte Werte ins sich und handeln entsprechend. Dabei kann man sehr wohl Karriere machen - mit Durchsetzungskraft und unter Berücksichtigung der eigenen Wünsche und Ziele.
Vor allem darauf, dass sie stets ihre Haltung vertreten dürfen und sollen, habe ich großen Wert gelegt.
Inwiefern ein Gutmensch demnach benachteiligt sein soll, verstehe ich nicht.
Es ist auch nicht rücksichtslos zu sich selbst zu stehen. Jeder geht durch seine ganz eigene individuelle Entwicklung und beraubt den Partnern mit Sicherheit nicht seiner Freiheit im Falle einer Trennung.
Falsche Rücksichtnahme bedient im schlimmsten Fall nur Augenwischerei, für sich selbst und andere.

04.06.2017 19:37 • x 1 #321


K
Ich finde die Wertediskussion echt interessant, aber ich fürchte, wir sind damit hier total OT. Vielleicht machen wir im Plauderforum einen Thread dazu auf?

04.06.2017 19:42 • #322


V
Eine Freundin von mir (kinderlos) hatte ihre Affäre ihrem Mann sofort gestanden. Auch der AM hat seiner EF gleich reinen Wein eingeschenkt (2 kleine Kinder). Meine Freundin zog daraufhin aus und änderte ihre berufliche Situation, um finanziell unabhängig sein zu können. Es war für beide nicht leicht. Der Ehemann meiner Freundin nahm sich auch eine Geliebte.

Meine Freundin und ihr Mann betrachteten sich trotz allem immer als zusammengehörig (so wie bei der TE die Partner schwerpunktmäßig).
Bei ihr war es so, dass die Ehefrau des AM sich damit arrangierte. Sie lebten eine offene Ehe. Und die Ehefrau sagte im nachhinein, dass die Affäre ihres Mannes für ihr Leben eine Bereicherung war, weil: sich ihr Mann ihr gegenüber auffallend feinfühliger und liebevoller verhalten hat. Alles war gut, besser sogar.

Jetzt, nach etlichen Jahren, leben meine Freundin und ihr Mann hier bei uns im Dorf zusammen. Sie sind vor ca. 10 Jahren aus der Großstadt raus- und auf dem Dorf wieder zusammengezogen und sind ein glückliches Paar.

So geht es auch.

Aber man kann es nicht wissen, wie der Ehepartner reagiert.

Ich denke, die TE sollte es jetzt nicht riskieren, denn 8 Jahre Affäre sind eine lange Zeit des Fremdgehens. Liest man den Fall von @Nicora so ist es für eine Aufdeckung viel zu spät. Für sie war die Aufdeckung nach dem Tod ihres Mannes noch schrecklicher als das Leben, Leiden und Sterbenihres Mannes (nachzulesen auf Seite 1)Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Ich möchte nicht 8 Jahre betrogen werden, zumindest möchte ich es dann niemals erfahren. Ja, und man fragt sich, ob die Defizite in der Ehe so gravierend sind, dass man unbedingt einen Ausgleich haben muss.

Trotzdem verurteile ich die TE nicht. Sie mag vielleicht einen Fehler gemacht haben, aber insgesamt nehme ich sie als ein lebenslustiges, neugieriges, weltoffenes und freundliches Wesen wahr, eine Frau, die sich etwas erlaubt, was ihr guttut, die sich nimmt, was sie will und trotzdem vier Kinder großzieht, beruflich erfolgreich ist und ihren Mann mit S. und Aktivitäten bei guter Laune hält. Eine Frau, sie sich nicht xbeliebige zahlreiche Lover nimmt, sondern zumindest mit den zwei Männern eine Beständigkeit an den Tag legt.

Das war aber auch nicht die Frage der TE. Sie hat schon lange nicht mehr geschrieben.

04.06.2017 20:06 • x 1 #323


W
@Kaetzchen

Nur kurz vorerst, ehe ein ganzes Durcheinander entsteht: Ich meinte natürlich mit Ungeziefer nicht etwas Menschliches, sondern die diversen Ungeziefer-Tierchen, wie Kellerasseln, Spinnen, Fliegen usw.

04.06.2017 20:07 • #324


V
und Flöhe und Zecken?

04.06.2017 20:08 • #325


E
Sackratten.

04.06.2017 20:20 • #326


N
Ich bin nur über das lange Wochenende ans Meer gefahren und mein Kleinster hat Fieber...ich lese aber mit.

Ich hab nicht lange nichts geschrieben.
Ihr habt nur sehr schnell sehr viel geschrieben.

04.06.2017 21:26 • #327


K
Zitat von Kaetzchen:
Ich finde die Wertediskussion echt interessant, aber ich fürchte, wir sind damit hier total OT. Vielleicht machen wir im Plauderforum einen Thread dazu auf?


@
Gerade die Wertediskussion ist es, die das Salz in der Suppe bilden....und gerade dann
unangenehm wird, wenn sich jemand angesprochen fühlt, die/der die Werte immer gerade
so auslegt, dass sie passen.

Wenn z. B. die erwähnten Gutmenschen ihre Werte hochhalten - was ist daran nachhaltig?

Und ist es ein Vorteil, sein Leben so zu winden, dass ist immer DANN passt, wenn sich die
jeweiligen Werte zurechtgelegt werden können? Das gestaltet sich sehr schwierig, jedenfalls
sehr viel schwieriger, als sich der Werte bewusst zu sein, für die Frau/Mann wirklich steht.

Eben las ich eine Beschreibung eines Gutmenschen...und Werte in sich zu tragen, an denen
Frau/Mann festzuhalten gedenkt, ggf. auch durch Erziehung, Ausbildung, Erfahrung, Erkenntnisse vermittelt/erworben, kann nicht nachteilig sein.

Ob Gutmenschen immer gute Menschen sind - Menschen machen Fehler. Diese Fehler haben aber evtl. gar nichts damit zu tun, dass diese Menschen ihre Werte nach eigener Gusto auslegen?

Was sind die Werte, worauf es ankommt....das definiert jeder für sich und lebt wohl auch jeder für sich. Ehrlichkeit? Treue? Vertrauen? Offenheit? Vertraulichkeit? Aufrichtigkeit? Zuverlässigkeit? Wahrheit? Verlässlichkeit? Usw....

Wer sich z. B. an einer Affäre beteiligt hat...egal ob die/der Betrüger/in oder AF/AM...wird die Werte nicht für so ganz wichtig gehalten haben.... ich weiß, wovon ich rede - als ehem. AM. Und AF wie AM sollten sich nichts vormachen, wenn es darum geht, sich am Ehebetrug und der Lüge des verh. AP an dessen EP beteiligt zu haben. Ohne AP....kein Betrug der Betrüger/innen an den jeweiligen EP.
AP können ihre Hände nicht in Unschuld waschen, sich nicht am Betrug ihrer verh. AP beteiligt zu haben. Warum betrügen und lügen denn die verh. AP, wenn sie zu ihren Geliebten wollen, bzw. die Geliebten den verh. AP treffen wollen?

Werte-Diskussion - Gut-Menschen... Schlecht-Menschen... Schwache Menschen....

Affären liegt etwas zu Grunde, was AUCH etwas mit Werten zu tun hat, deren Stellenwert ein
Ungleichgewicht bekommen hat - bei wem und durch wen und durch was auch immer ausgelöst.
Sich über eine Affäre etwas zu holen...es braucht immer mind. 2, die dazu ihre Zustimmung
geben - meist nonverbal. Dass mind. 2 Leid über mind. 1 Mensch bringen, steht wohl außer
Frage.

05.06.2017 00:02 • x 1 #328


W
Um kurz etwas zu der Werte- und OT-Diskussion zu sagen:
Meine Erfahrung ist die: wenn jemand leidet, etwa krank ist, und man redet mit ihm über nichts anderes als die Krankheit, dann machte ihn das noch kranker.
In diesem Sinne halte ich es durchaus nicht für so schlecht, wenn sich eine Diskussion auch in eine größere Weite ausbreitet.
Außer, die TE selber hätte etwas dagegen. Ansonsten könnte es ja auch sein, daß sie gerade daraus für sich Erkenntnisse gewinnen kann. Denn wäre ich an ihrer Stelle und würde nur zu hören bekommen: Du bist ein A. bzw. Super gemacht!, dann wäre mir das etwas zu dürftig.

Ich z. B. finde Freiheit für einen hohen Wert, wenn man schon von Werten reden will und nicht von Zuständen (was ich für sinnvoller erachten würde). Denn ohne Freiheit ist alles Zwang, und was Zwang ist, ist von vornherein nichts wert. Das erinnert mich höchstens an die Zeiten, zu denen man der Wahrheit noch durch Folter habhaft werden wollte. Ebenso würde ich es für wertlos halten, wenn mich eine Partnerin nur deshalb nicht betrügen würde, weil sie sich durch irgend einen Wert oder einen sonstigen Zwang daran gehindert fühlt. Wie man über eine solche Art der Treue auch noch glücklich und zufrieden sein kann, das entzieht sich leider meiner spärlichen Vorstellungskraft.

Auch stellt sich mir schon seit langem die Frage: Wenn alle diese Werte, die hier immer wieder genannt werden, wie in einschlägigen Inseraten, gar so wertvoll wären, dann müßte es in der Welt doch nahezu paradiesisch zugehen.

@Kaetzchen

Danke, daß Du Deine Geschichte noch einmal in Kurzform wiederholt hast!
Mir war das nicht mehr so genau in Erinnerung, oder es kann auch sein, daß ich es gar nicht gelesen habe damals, sondern lediglich ein paar Bermerkungen, die Du manchmal gemacht hast.

Das denke ich mir eben: Wenn man ein Wertesystem hat und man verstößt dann selber dagegen, dann muß einen das ziemlich in Not bringen und auch an sich selber zweifeln lassen (oder zweifelt man an den Werten?).
Zudem muß das Leben unter diesen Bedingung ja auch ziemlich statisch sein. Also man kann von vornherein keine Erfahrungen machen (im Normalfall), die außerhalb dieses Wertesystems liegen, meint aber offenbar dennoch, man kann solche Erfahrungen beurteilen (bei Dir trifft das allerdings nicht zu, da Du diese Erfahrung ja gemacht hast).
Ich frage mich nur, ob sich das nicht anfühlt, wie zeitlebens im Gefängnis zu sitzen.
Und ebenso frage ich mich, wovon man letztlich mehr hat: Vom Leben oder von Werten. Ein lediglich vorgestelltes Leben wird nämlich niemals ein gelebtes Leben ersetzen können.

Das stimmt, Du hast die Frau Deines AM nicht belogen. Aber Du hast ihr die Affäre verheimlicht.
Und soweit ich es verstanden habe, macht die TE ja auch nichts anderes, als ihrem Mann die Affäre zu verheimlichen. Zumindest habe ich noch nichts davon gelesen, daß er Lunte gerochen und sie auf eine mögliche Affäre angesprochen hätte.

@ysabell

Vielleicht bist Du ja ein kleiner Schmetterling, wenn Du Dich angesichts eines Insektenhegers plötzlich beschützt und geborgen fühlst. Und bist Du einer, dann werde ich mich sogar bemühen, Dir die Menschenplage von den Flügeln zu halten .

Das ist nun natürlich ein gewisses Problem: Ich bin weder Bankräuber noch Bankmanager. Vielleicht irgend etwas dazwischen. Auch wenn ich gerade nicht weiß, was das sein könnte. Vielleicht Zahnarzt.

Das stimmt wohl - das wirkliche Elend ist ja, daß viele Frauen auch schon mit Flaschen und Wärmeflaschen zufrieden sind. Würden es die Frauen nicht gar so billig geben, wäre ja schon längst alles auf den Kopf gestellt. Dann hätten wir wieder Zeiten wie vor jener Wende, als die Männer dahintergekommen sind, daß sie irgend etwas mit dem Nachwuchs zu tun haben und nicht lediglich eine manchmal vielleicht nützliche, aber im allgemeinen doch vor allem deprimierende Belästigung der Menschheit sind. Und jene Zeiten waren, verglichen mit den nachherigen, durchaus goldene.

So, ich werde mich nun meinerseits wieder einmal etwas zurückziehen, um nicht selber zur Belästigung zu werden oder gar den Anstand in Gefahr zu bringen.

05.06.2017 04:12 • x 5 #329


K
@ Whynot

Zitat:
Meine Erfahrung ist die: wenn jemand leidet, etwa krank ist, und man redet mit ihm über nichts anderes als die Krankheit, dann machte ihn das noch kranker.


Kann das nicht auch eine Aufarbeitung bedeuten, um - in diesem Fall mit einer Erkrankung - einen
besseren Umgang mit der Erkrankung zu finden? Das Beschäftigen mit einer solchen Situation
führt nicht zu einer Verschlimmerung....jedenfalls nicht dann, wenn die Beschäftigung mit den
Umständen konstruktiv gestaltet wird. Die Art und Weise ist es, wie sich jemand mit seinen Problemen beschäftigt.

Da gibt es Parallelen zur Aufarbeitung von Trennungsschmerzen....immer wieder das Mühlrad
zu drehen, wie heftig die Trennungs-Schmerzen sind, wie langwierig das ist, es nicht zu verstehen,
warum gerade ich, und, und, und, lässt das Mühlrad nur sehr schwer zur Ruhe kommen. Auch
hier... es kommt auf die Art und Weise an, wie mit einer solchen Situation umgegangen wird. Wie
lange ein Verarbeiten andauert, spielt keine Rolle. Die Mittel zur Verarbeitung sind vollkommen
egal.

Krankhaft wird es, wenn sich sowohl bei der Beschäftigung mit Erkrankungen wie Trennungs-schmerzen keine Anzeichen von Perspektiven zeigen, zumindest einen Umgang mit der jeweiligen
Situation zu finden. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass es Menschen gibt....

....die gar keine anderen Perspektiven aufgezeigt bekommen wollen.

Dann wird es für alle Beteiligten schwierig, die mit ihrer Unterstützung anzudocken versuchen.
Es gibt diese (unbewussten) Blockierer/innen in allen gesellschaftlichen Kreisen - Frauen wie
Männer gleichermaßen betreffend. Wenn diese Menschen nicht von sich aus wollen - dann ist
es nicht mehr weit für sie, in der Opferrolle zu versinken und sich selbst zur Belastung werden...
ggf. auch für die, die im direkten Umfeld mit diesen Menschen zu tun haben - Familie, Kinder, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn, usw...

05.06.2017 09:13 • x 1 #330


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