Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

Zitat von Nepomuk:

ch habe auch kein Problem damit, dass mein Umfeld mich nicht zu 100% kennt

In Ordnung. Aber bei Deinem Mann ist es schon ein anderer Kaffee.

Zitat von Nepomuk:

Ich war nicht so, wie ich dachte, dass ich wäre.

In Ordnung. Aber in einer partnerschaftlichen Beziehung kann man über sowas miteinander reden und eine Lösung herbeiführen.

Zitat von Nepomuk:

Jeder besitzt nur begrenzte Vorstellungen dessen, was den anderen wirklich umtriebt.

Liebevolle Beziehungen basieren auf echter Nähe und die wiederum entsteht u.a. durch offene Kommunikation. Also nicht über banalen Killefitt wie was essen wir heute zu abend?, sondern über fundamentale Änderungen an der Art, wie die Beziehung gestaltet wird.

Eine solche Zäsur hast Du eigenmächtig vorgenommen, als Du die Affäre vor Jahren heimlich begonnen hast. Ab da warst Du nicht mehr die Frau, die Dein Mann einst geheiratet hat. Du schreibst es ja selbst: Ich war nicht so, wie ich dachte.

Umgekehrt gilt dasselbe: Du bist nicht so, wie er denkt, sondern jemand anders. Sollte die Affäre je auffliegen, dürfte es ihm daher so vorkommen, als sei er mit einer fremden Person verheiratet gewesen. Hier im Forum kannst Du jede Menge Berichte finden, was das mit den Betrogenen psychisch (und mitunter auch physisch!) ggfs. macht. Ich hoffe daher um seiner selbst willen, er wird es nie erfahren. Denn jetzt ist es reichlich spät dafür und den Schmerz wünscht man keinem.

Ich werde mich hüten, Dir einen Vorwurf daraus zu machen, denn ich bin weder der liebe Gott, noch Dein Gatte - und ich sehe beiden auch nicht ähnlich. Aber so und nicht anders ist es nun mal. Daher schreibe ich das aus, damit Du es auf Dich einwirken lassen kannst. Ob und wie Du damit umgehst, war und bleibt Dir und Deinem Gewissen überlassen.

Der Erde ist das egal.

Zitat von BernhardQXY:

victim blaming ist Mist.

Nur ein Wort dazu noch:
Sich immer als Opfer zu fühlen, ist aber auch nicht eben der beste Dünger. Und das dann auch noch ausposaunen mit allen nur möglichen Mitteln.
Das hält man ja schon gar nicht mehr aus, all dieses lauthalse Opfersein, und fühlt sich darob ja selber schon fast als Opfer dieser Opferkultur.
Wenn ich mir z. B. die heutige Literatur ansehe, dann habe ich - in diesem Sinne - mein Überleben ja nur noch dem Umstand zu verdanken, dass die Literatur nicht erst dieser Tage begonnen hat. Ansonsten würde mich diese penetrante Opferliteratur, die schon von jeder Rechnung im Briefkasten ausschweifend und tränenreich erzählt, gar nicht zu reden von einem möglicherweise beleidigenden Blick, und dafür auch noch mit Preisen bedacht wird, dieser völlig unnötige und uninteressante, aber zumindest korrekt gegenderte Opferschmarren ja vollends an jedem je vorhandenen menschlichen Verstand zweifeln lassen.

Zitat von ElGatoRojo:

Zumindest in den drei abrahamitischen Judentum, Islam und Christentum.

Auch im Hinduismus und Buddhismus kämpfen Frauen um eine gleichberechtigte Anerkennung. In beiden og. Fällen erhalten Frauen in den meisten Ländern z.B. keine Ordination.
Es gibt wenige Ausnahmen in kleinen indigenen Kulturen und Religionen.

Zitat von whynot60:

Warum werden dauernd die Betrügenden (also außertourlich S. bzw. dazu noch jene, mit denen sie ihn haben) an den Schandpranger gestellt und nicht jene, die eine solche durchaus fragwürdige Überempfindlichkeit aufweisen, dass es ihnen gleich allen Boden unter den Füßen wegzieht.

Zitat von Blanca:

Victim blaming ist ganz schlechter Stil.

Zitat von whynot60:

Sich immer als Opfer zu fühlen, ist aber auch nicht eben der beste Dünger. Und das dann auch noch ausposaunen mit allen nur möglichen Mitteln.

Man muß sich nicht als Opfer fühlen oder selbst eins gewesen sein, um eine negative Haltung zum heimlichen Fremdgehen in Festbeziehungen zu haben und diese auch frei zu äußern, sobald das Thema auf den Tisch kommt. Was die Wahl der Mittel betrifft stimme ich Dir aber dahingehend zu, daß weniger manchmal mehr ist.

Zitat von Nepomuk:

Vielleicht hab ich bei meinem Mann ja auch das Glück und kann ihm das irgendwann mal so aufs Brot schmieren, aber ich glaube es ehrlich gesagt nicht - und hoffe es auch nicht.
Das würde einiges erleichtern, ja.
Aber dann wäre er nicht mehr der Mann, in den ich mich auch wegen seiner straighten Art, seiner Prinzipientreue und seinem Durchsetzungsvermögen verliebt habe.

Ich weiss, ich komme ein bisschen spät... aber...
Was meinst du, warum sich dein Mann in dich verliebt hat ?

Zitat von Nepomuk:

Korrekt.
Und ich habe auch kein Problem damit, dass mein Umfeld mich nicht zu 100% kennt - das ist im übrigen mit geheimen fe. etwa ebenso. Kaum einer geht damit im Familien- oder Freundeskreis hausieren, dass man auf S. in Windeln steht, der eigene Ehemann aber leider nicht.

Also geht es dir um verschiedene Arten von S. bei deiner Aussage...
'einer trinkt B. und der andere Sekt' oder 'mit dem einen gehe ich 'in die Oper' und dem anderen 'zum Rockkonzert' und die anderen Sachen die du erwähnt hast.
Interssant, denn hier im Forum gibt es einige solche Threads.

Übrigens, darf ich fragen wie es bei euch weiter geht oder gegangen ist. Wie du geschrieben hast, kommt in nächster Zeit, oder ist schon, aus Japan dein EM nach Hause.

Zitat von darkenrahl:

'einer trinkt B. und der andere Sekt' oder 'mit dem einen gehe ich 'in die Oper' und dem anderen 'zum Rockkonzert'

... und dafür braucht man zwei verschiedene Leute? Wie sind die denn unflexibel

Zitat von ElGatoRojo:

... und dafür braucht man zwei verschiedene Leute? Wie sind die denn unflexibel

Ich denke eher, der eine liebt die harte Art und der andere die sanfte.
Es gibt/gab hier im Forum Frauen, die eben beides brauchten. Und in der Regel ist meistens der Sanfte der Partner und harte der Lover, kann aber auch umgekehrt sein.
Wobei, hier in diesem Thread ist das aber eine unwissende und nicht belegte Alternative für zwei unterschiedliche Arten der Liebe.
Ich wasche meine Hände in Unschuld und Nichtwissen.

Zitat von darkenrahl:

Was meinst du, warum sich dein Mann in dich verliebt hat ?

Weil ich ihn immer zum Lachen gebracht habe, er mich attraktiv findet und clever. Weil er die Art mag, wie ich nachdenke, bevor ich antworte, weil er mich gerne singen hört und vorlesen und ich Glühwürmchen Namen gegeben habe. Weil ich ihn beruhige, erde und ich ohne Streichhölzer und Feuerzeug Lagerfeuer anzünden kann. Weil ich interessant für ihn bin und ihn immer so gelassen, habe, wie er ist....ich könnte das fortsetzen, aber warum man sich in einen Menschen verliebt, ist wohl eine sehr sehr individuelle und vielschichtige Sache, die sich aus vielen kleinen und großen Momenten und Empfindungen zusammensetzt.

Zitat von darkenrahl:

Also geht es dir um verschiedene Arten von S.

Nein. Es ging und geht mir bei beiden Männern nicht um S..
Ich bin etwas verwundert darüber, wie du das immer noch annehmen oder schreiben kannst, nachdem ich das bereits x-mal erklärt habe.
Es ist die Art zu sein, das Leben zu betrachten, die Art zu reden, zu argumentieren, die Art der Interaktion mit mir.

Er ist ab diesem Jahr wieder stückchenweise mehr Zuhause und ab nächstem Jahr dann vollständig.
Das verdiente Geld wird zu einem Teil in unsere geplante Selbstständigkeit fließen, zum anderen in Vorsorge und Vermögensaufbau.
Die Selbstständigkeit ist soweit durchgeplant und in den Startlöchern, sodass wir 2025 dann anfangen können. Vorher werden wir allerdings noch 5 Wochen verreisen mit der ganzen Familie in den Sommerferien und danach in den neuen beruflichen Lebensabschnitt starten.
Aktuell ist mein Mann nicht da, wird aber in 4 Wochen wieder länger hier sein und ja: mit meinem Freund treffe ich mich nach wie vor.

Liebe TE

Ich würde gerne wissen wie es ist, wenn man zwei Menschen liebt und zwischen ihnen S. wechselt. Denkst du beim S.. an den jeweils anderen Partner- kann man das verdrängen.

Passiert es nicht manchmal, das man beim Akt den falschen Namen ausspricht. Oder merkt dein EM nicht das du dich S. verändert hast und profitiert er sogar davon.

Ich meine es nicht böse - ich möchte es nur gerne irgendwie für mich verstehen. Ich selbst bekomme schon ein schlechtes Gewissen, wenn ein fremder Mann mit mir flirtet und habe immer meinen EM vor Augen.

Ich selbst bin S. sehr experimentierfreudig und stehe nicht so auf Vanilla. Und würde meinen Mann so gerne meine andere Seite zeigen, weiss nur noch nicht wie und ob es ihm verunsichern würde.

Für mich kommt keine Affäre in frage und ich liebe meinen Mann. Ich muss nur den richtigen Weg finden nach seiner Affäre, weil ich ihn auch nicht überfordern möchte und Angst habe ihn sonst wieder zu verlieren.

Liebe Grüße
Shoanna

Zitat von AjnosXX:

Deshalb nicht zu erklären, ausser als Sucht.

Falls Du bei diesen Sätzen nicht gerade etwas verwirrt warst, so frage ich mich, wie man in Zusammenhang mit Affären nun gar schon auf Sucht kommen kann.
Für die meisten Affären gibt es eine ganz einfache Erklärung, die auch ganz ohne jeden Suchtverdacht auskommt: Der emotionale und S. Ofen in einer langjährigen Beziehung ist mehr oder weniger aus, wie heftig er anfangs auch geglüht und gebacken haben mag; der oder die Betreffende ist in einem unverliebten, also gewissermaßen emotional neutralen Zustand (wie zu Zeiten der Ungebundenheit) - und trifft er oder sie dann auf jemanden, der ihn/sie entflammt oder bietet sich auch nur die Gelegenheit zu einem Abenteuer, so kommt es eben zu dem, was man Affäre nennt. Mag es um Liebe, mag es um Begehren oder beides gehen.
Wie man hier gar auf eine Süchtigkeit kommen kann, bleibt mir im chaotischen Gedankengewirr verborgen. Es sei denn, jemand wollte mit dem Hinweis auf die allseits verpönten Süchte diese fürchterlich unmoralischen Affären noch zusätzlich bedrecken. (Was übrigens dann schon mehr als sehr billig wäre.)
Wenn man in diesem Zusammenhang schon eine Sucht ins kuriose Spiel bringen will, dann wäre es ja eher noch die Sucht (tatsächlich ein Unvermögen, eine Schwäche, eine Resignation), mit jemandem aneinanderzukleben wie die Fliege am Klebestrip, der einem keinen Zunder mehr machen kann oder einem gar nur noch auf die Nerven geht. Das ist mir weitaus unverständlicher als eine sogenannte Affäre, die zumindest heilsam sein kann oder wenigstens eine Art von Atemschöpfen, von Lebens- und Lebenswillenausbruch.
Und beruhten nun aber Affären auf einer schändlichen Sucht, so könnte man jedes zweite Hause in eine Suchtklinik umwidmen. (Würde aber gut in unsere gegenwärtige beste Zeit aller Wärmepumpen-Zeiten passen.)

Zitat von AjnosXX:

Wenn jemand Dro. ist, sagt man ja auch nicht, alle anderen haben Schuld, die es Anprangern.

Abgesehen davon, dass ich gar nie von Schuld rede, weil das ohnehin nur ein imaginärer Rucksack ist, den die Gläubigen irgendeines Geistes scheinbar nötig haben, um ihn jenen anderen Geistes, befüllt mit ihren schweren Klosteinen, umhängen zu können, und es immer nur um Gründe und Ursachen gehen kann, wenn es schon um etwas gehen muss - abgesehen also davon, bin ich durchaus der Meinung, dass die Anprangerer mehr Unglück und Plage sind als die Süchtigen (wobei Dro.-Konsumten ja nicht automatisch süchtig sind, nebenher gesagt).
Stößt man an Grenzen, so sollte man sie sprengen und nicht die Palisaden noch höher ziehen und noch mehr selber verkochen vor allerlei Wütchen und Selbstgerechtigkeiten in seinem Mäuseloch. Dies ist nämlich alles andere als der Weg des Aufblühens.

Vielleicht könnte man das Leben, diesen Wimpernschlag in einer Unendlichkeit, ja auch als eine Art Party verstehen, zu der man erfreulicherweise eingeladen wurde ohne jede Vorleistung, und einmal probehalber all dieses Schwere und Schwergewichtige und Dunkelmütige von sich werfen. Und eine Party hat nun einmal eine andere Moral - so sie nicht vollkommen glückt und gar keine mehr nötig hat - und einen anderen Sinn als der bittere und bisweilen gar noch selbstvorwürfige Trübsinn, dem nichts anderes mehr bleibt, als sich selber schön (will heißen moralisch) zu reden.