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Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

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Zitat von BernhardQXY:
Die Freiheit gilt für alle, aber was spricht dagegen, seinem Stammpartner bescheid zu sagen?


Vielleicht ist das Konzept mit EINEM Stammpartner ja schon falsch. Oder aber, es würde zumindest nicht die S. gewissermaßen der Hausmeister dieser Partnerschaft sein.
Es gibt fallweise ja sogar noch da und dort Kleinkulturen, vor allem solche, die von der Christenheit verschont geblieben sind, wo ein fester Partner gar nicht vorkommt, sondern die Großfamilie sozusagen der Stammplatz ist, auch, was die Kinder betrifft.
Und somit können solche sonderbaren S. Dramen gar nicht vorkommen, die oftmals gleich alles in die Luft sprengen als ginge es um einen Raubmord.
Oder man muss nicht einmal ausschweifen in andere Kulturen. Zu meiner Zeit ist es ja noch wesentlich lustiger und umtriebiger zugegangen als heute in diesem hochsensiblen Biedermeier - und wenn da etwas aufgeflogen ist, dann gab es halt zwei Tage Streit und ein bisschen Drama und damit war die Sache gegessen.

Jedenfalls bin ich eben der Meinung, man sollte immer bei den eigenen Empfindlichkeiten ansetzen, auch wenn diese kollektive sind und sich dann in allerlei Konventionen ausblühen.
Wirklich brauchen tut man die ja nicht, und sich von ihnen dauernd das Leben beeinträchtigen und vermiesen und verunsichern zu lassen, halte ich eben für keine gute Idee.

Aber mag jeder damit umgehen, wie er will.

03.01.2024 02:15 • #2146


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Zitat von carlos7:
Mit dem feinen Unterschied: Sofern alle betroffenen Menschen darüber Berscheid wissen. Bei der Ö-Moderatorin scheint das ja der Fall zu sein. Bei ist es mehr das Modell Vertrauen ausnutzen, um heimlich zu nehmen.


So viel ich weiß, wusste die Frau jenes Liebhabers der Moderatorin nicht Bescheid (der lebte auch in einem anderen Land). Aber die Hand kann ich dafür micht ins Feuer legen.

Wie Du schreibst, bist Du auch dafür, seine S. auszuleben - nur müssen alle Betroffenen darüber Bescheid wissen. (Da stellt sich mir als erstes die Frage: Wer sind die jeweils Betroffenen?)
Und was ich mich in diesen Zusammenhängen ja stets frage, wenn darauf gepocht wird, so ganz höllenschlimm ist es quasi eh nicht, irgendwie im weitesten Sinne halt menschlich, aber man darf es nicht verheimlichen, keine Lügen auftischen usw.: Wie sollte das denn real funktionieren, weiß man doch, wie Betrogene im Allgemeinen reagieren?
Bedeutet einem die Stammbeziehung möglicherweise viel, dann könnte man das Geständnis ja am besten gleich per Handy machen und dann aus dem Fenster springen.
Ich frage mich einfach, wie die Menschen (jetzt hätte ich fast noch geschrieben: die moralisch betagten) sich das überhaupt konkret vorstellen mit dieser Ehrlichkeit. In geschätzt 90% der Fälle verliefe dies auf irgendeine Weise tödlich. Entweder eben gleich Trennung (ist eh noch das Beste in diesem Fall) oder Traumatisierung, Psychoklinik, nie mehr vetrauen können, Rundumüberwachung, Terror, ewig in der Schuld des anderen, fallweise sogar Gewaltaktionen ... ja man müsste ja geradezu lebensmüde und verrückt zugleich sein, tischte man, weiß man um die Reaktionen des Betrogenen und seine Schwerstverletztheit, da gleich einmal die Wahrheit auf.
Diese Dinge sind doch hoch kompliziert aufgrund der Verkrampfung, die darum herrscht, zudem meist auch höchst ungewiss - und hier dauernd auf Ehrlichkeit zu pochen, das kommt mir vollkommen weltfremd vor.
Und ich mag mir ja nicht einmal vorstellen, wie es wäre, wären die Menschen tatsächlich immer so ehrlich, vielleicht auch noch, was so ihre Phantasien und heimlichen (dann eben nicht mehr heimlichen) Begehrlichkeiten und Lüsternheiten betrifft - das gäbe ja ein Gemetzel ungeahnten Ausmaßes!

In diesem Sinne verstehe ich Nepomuk voll und ganz. Sie nimmt ihrem Mann ja auch nichts weg. Sondern hat halt ab und zu S. mit einem anderen Mann, wenn ihrer nicht da ist.
Wenn man hier unter Umständen jemanden bedauern könnte, dann ja noch an erster Stelle den Liebhaber, der, nehme ich an, ja nicht zum Zug kommt, wenn N's Mann bei ihr weilt. Und sollte der Liebhaber eifersüchtig sein, so wird er nicht die besten Zeiten haben in diesen Phasen. Aber zumindest ist das dann ja sein Problem, da er um die Umstände ja wissen wird.

03.01.2024 02:45 • x 2 #2147


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Sehnsucht nach Affäre - mir fehlt meine zweite Hälfte

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Zitat von Kuddel7591:
ein Doppel- Mehrfach-Leben bekommen NUR reine Kopfmenschen hin...


So? Das wäre mir aber neu. Ich sehe das gerade umgekehrt: Kopfmenschen führen zumeist ein sehr einfältiges Leben, weil sie eben alles mit dem Kopf steuern können, und wenn etwa eine Fremdbegehrlichkeit auftritt, wischen sie die mit ihrem Köpfchen weg, weil es ja, je nach Umständen, zu riskant wäre, dieser nachzugeben.
Gefühlsmenschen hingegen sind doch weitaus multipler und sprechen auf Reize viel mehr an und geben ihnen auch leichter nach. Zumal es ja auch kein Zufall ist, dass Anreize aus der Umwelt kommen und jemand darauf auch anspricht.
Wozu ist denn das Leben da? Um es in Ketten zu verbringen?
Das kann ich nicht so sehen - und will es nicht einma so sehen.
Und erst recht nicht, wenn es um etwas letztlich so Banales wie S. geht.
Ich glaube, wäre ich auch so drauf - ich würde jeden Tag gegen eine Wand rennen, in der Hoffnung, dies brächte mir vielleicht irgendwann eine Art Wunderheilung ein.

03.01.2024 02:53 • x 1 #2148


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Zitat von Blanca:
Ist so eine persönliche Anmache Dein Diskussionsniveau? Wie wäre es mal mit ein wenig Toleranz Deinerseits?


Also ich meine sagen zu dürfen, tolerant genug zu sein.
Nur muss man die Dinge halt auch mal beim Namen nennen. Zugleich tolerant zu sein und eine eigene Ansicht zu vertreten, die nicht gerne gehört ist, ist halt nicht möglich.
Allerdings könnte ich natürlich auch lediglich zu allem sagen: Ist mir wurscht. Das träfe es genau auf den Punkt. Allerdings würde eine solche Aussage ja keinerlei Anregung mit sich bringen, nicht einmal eine negative, und ich könnte sie mir gleich ersparen.
Und wenn ich darüber mal ernsthaft nachdenke, kann ich mir ohnehin jede Aussage ersparen, also auch eine zumindest mir selber sinnvoll erscheinende.
Jede Aussage kann ja nur so viel wert sein, wie die Ohren offen und das Hirn dahinter verständig sind, die sie vernehmen.

Zu allem anderen - oder zu einigem zumindest -, das Du anführst, habe ich schon oben etwas geschrieben.

In einem sind wir uns aber einig: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

03.01.2024 03:05 • #2149


B
Zitat von whynot60:
Vielleicht ist das Konzept mit EINEM Stammpartner ja schon falsch. Oder aber, es würde zumindest nicht die S. gewissermaßen der Hausmeister dieser Partnerschaft sein.

Einer der großen Fehler ist es, dem Christentum alles anzulasten. Das Konzept Ehe ist wesentlich älter und viel verbreiteter als die von dir so nebulos beschriebenen anderen Gesellschaftsformen.
Die S. dient ja nicht nur dem Vergnügen sondern auch der Vermehrung und da hat sich die Monogamie als das am besten passende System heraus gestellt.
Die von dir herausgestellten Gesellschaften sind sehr selten und besonders zu bemerken. Das Hippietum mit seiner freien Liebe ist gnadenlos gescheitert

03.01.2024 08:45 • x 2 #2150


M
Zitat von whynot60:
Vielleicht ist das Konzept mit EINEM Stammpartner ja schon falsch. Oder aber, es würde zumindest nicht die S. gewissermaßen der Hausmeister dieser Partnerschaft sein. Es gibt fallweise ja sogar noch da und dort Kleinkulturen, vor allem solche, die von der Christenheit verschont geblieben sind, wo ein fester ...

Ehrlich gesagt ich finde deinen Beitrag ziemlich albern. Was hat denn das Christentum damit zu tun? Bei wieviel Prozent der Leute hier spielt das Christentum überhaupt noch eine so große Rolle, dass sie sich davon leiten lassen?

Bei den Muslimen gibt es dann nach deiner Logik die freie Liebe oder was?

Und das früher alles besser war, sorry, darüber kann ich doch nur lachen. Fremdgehen war immer schon ein Problem, früher wie heute.

03.01.2024 08:54 • x 3 #2151


B
Zitat von Martin123:
Und das früher alles besser war, sorry, darüber kann ich doch nur lachen. Fremdgehen war immer schon ein Problem, früher wie heute.

Ich glaube er spielt auf die Hippie Zeit an.
Zum einen war das allerdings auch nur eine Minderheit und zum anderen sind viele ex Hippies in normalen Beziehungen gelandet.

03.01.2024 09:04 • #2152


C
Zitat von whynot60:
Ich frage mich einfach, wie die Menschen (jetzt hätte ich fast noch geschrieben: die moralisch betagten) sich das überhaupt konkret vorstellen mit dieser Ehrlichkeit.

Ganz einfach. Offene Beziehung. Bei meiner Frau und mir klappt das und bei vielen anderen Paaren auch.

03.01.2024 09:24 • x 2 #2153


C
Zitat von whynot60:
Kopfmenschen führen zumeist ein sehr einfältiges Leben, weil sie eben alles mit dem Kopf steuern können, und wenn etwa eine Fremdbegehrlichkeit auftritt, wischen sie die mit ihrem Köpfchen weg, weil es ja, je nach Umständen, zu riskant wäre, dieser nachzugeben.

Meine Frau ist das Paradebeispiel eines Kopfmenschen und nein, sie wischt ihre Fremdbegehrlichkeiten nicht weg, sondern lebt sie aus. Ich bin übrigens auch Kopfmensch und ich lebe sie auch aus.

03.01.2024 09:27 • #2154


Pittyplatsch
Zitat von whynot60:
So? Das wäre mir aber neu. Ich sehe das gerade umgekehrt: Kopfmenschen führen zumeist ein sehr einfältiges Leben, weil sie eben alles mit dem Kopf steuern können, und wenn etwa eine Fremdbegehrlichkeit auftritt, wischen sie die mit ihrem Köpfchen weg, weil es ja, je nach Umständen, zu riskant wäre, dieser ...

Werter @whynot60

grundsätzlich stimme ich dir zu - Kopfmenschen = Kontrollfreaks engen sich selbst ein. Deren Leben - sie haben es so gewählt oder sind hineingewachsen?!

In Sachen Affäre sieht das anders aus....da geht es nicht ohne Kopf. Wer innerhalb einer Affäre den Kopf unbenutzt lässt, läuft sehr schnell Gefahr, dass die Affäre hochgeht. Ein unbedachtes Wort im falschen Moment....

Was machen Menschen, die ihr Herz am rechten Fleck haben, frei von der Leber weg reden? Ihnen fliegen gleich Sympathien entgegen. Sie haben es leichter im Leben, machen es sich selbst und auch anderen leichter - im Umgang miteinander. Sie sind unbekümmerter, unvoreingenommener, gelassener, umgänglicher.

Kopfmenschen - ich war einer! Im Vergleich zu heute war das nix Schönes. Während meiner Affäre war es GUT, da schon Kopfmensch gewesen zu sein. Als die Affäre vorbei war....herrlich. Ich brauchte nicht mehr darauf zu achten, was ich sage/mache.

@darkenrahl
Zitat:
Der Krug (Konzept) geht zum Brunnen bis er bricht... wie lange das dauert weiss auch der/die Träger/in nicht.

Diesen Krug immer und immer wieder zu erwähnen...macht das wirklich Sinn? Das ist in diesem Thread nicht mehr nötig, derartiges immer wieder auf´s Brot zu schmieren. Das änderte bisher nichts an der Einstellung der TE in Sachen Affären. Hast du etwa die Hoffnung, dass die TE doch noch einlenkt, nur weil du den Krug immer wieder aufrufst? Die TE ist geradezu perfekt im Umgang mit ihrer Affäre. Sie KANN Affäre....habe ich mehrfach erwähnt. Die TE hat von Beginn ihres Threads diesbezüglich auf stur geschaltet...und noch mal: es geht gar nicht um die Affäre. Und das solltest auch DU längst bemerkt haben, wenn du den Thread (als einer der wenigen User) wirklich aufmerksam verfolgt hast...zumal du im Thread der TE sehr gern liest (deine Worte). Zudem...die TE schreibt in Sachen Affären nur das, was die Leserschaft lesen will - indem sie brav deren Fragen beantwortet, was du ja auch sehr lobst. Und seit etwa Seite 50 - so wirklich Neues kam da nicht mehr, weil auch Dank deiner Interventionen immer wieder längst Bekanntes wiederholt wurde.

@
wenn jemand wissen will, wie Affäre funktioniert - die TE kann das aufgrund ihrer eigenen jahrelangen Affäre beantworten.

03.01.2024 13:34 • #2155


alleswirdbesser
Zitat von carlos7:
Ganz einfach. Offene Beziehung. Bei meiner Frau und mir klappt das und bei vielen anderen Paaren auch.

Funktioniert natürlich nur, wenn beide kein Problem damit haben bzw. Es so wollen. Ist aber definitiv der richtige Ansatz, wenn man ehrlich zueinander ist und das Vertrauen die Basis sein soll bzw. erhalten werden soll. Wer keinen Wert darauf legt bzw. seinen Betrogenen Partner als Besitz behalten möchte (ich weiß, die Affärenführer sehen das genau umgekehrt), der geht halt fremd.

03.01.2024 13:39 • #2156


Pittyplatsch
Zitat von whynot60:
So viel ich weiß, wusste die Frau jenes Liebhabers der Moderatorin nicht Bescheid (der lebte auch in einem anderen Land). Aber die Hand kann ich dafür micht ins Feuer legen. Wie Du schreibst, bist Du auch dafür, seine S. auszuleben - nur müssen alle Betroffenen darüber Bescheid wissen. (Da stellt sich ...

auch da stimme ich dir zu.... wirklich?!

ne offene Beziehung publik zu machen, hieße ja, gleich ne Kamera installieren zu können, damit alle (direkt, wie indirekt) Betroffenen auf das gleiche Level an Wissen gelangen. Offene Beziehungen gehen wen etwas an - NUR die, die aktive Teile einer offenen Beziehung sind. Sonst niemanden.

Oder ist es spannend zu wissen - @carlos - welche Inhalte eine offene Beziehung explizit ausmachen? Offene Beziehung - mit ALLEM, was dazu gehört? Was gehört denn für DICH explizit dazu? Und.... wie kann ein/e Partner/in von einer offenen Beziehung überzeugt werden? Denn... eine offene Beziehung zu wollen, verlangt auch viel ab - von dem Mensch, der überzeugt werden soll. Klar - offene Beziehung = gleiches Recht für alle! Die Partner können
tun und lassen, was sie wollen - miteinander, kreuz und quer, was das Herz gerade beliebt.
Ob die jeweiligen Zugeständnisse so mir nichts, dir nichts in vollem Umfang jeweils eingeräumt werden? Der Appetit kommt beim Essen? Dass Eifersucht ein Fremdwort sein muss, versteht sich von selbst.

@
was diesen Thread angeht - der EM der TE will keine Öffnung der Ehe. Daher ist das Thema vom Tisch? Die TE kennt ihren Mann...und ob SIE einer Öffnung wirklich zustimmen kann - mit dem Wissen, dass der EM mit einer anderen Frau schnackselt - ihre Worte dazu, einer Öffnung ggf. nicht abgeneigt zu sein, ist das eine. Kommt es wirklich dazu, ist das eine ganz andere Kiste.

@alleswirdbesser

eine Öffnung der Beziehung wäre dann die ehrlichere Variante? Nur... es braucht das okay des eigenen EP. Und ob der wirklich voll dahinter steht? Kann sein. Ob auf Dauer? Welche Haltbarkeit haben offene Beziehungen...aber darauf kann eine offene Beziehung eher NICHT ausgelegt sein...oder

03.01.2024 13:57 • #2157


alleswirdbesser
@Kuddel7591 über die offene Beziehung von Carlos gibt es einen Thread mit über. 600 Seiten, da steht wirklich alles drin.

Ohne dem OK des EP will man den EP besitzen und sein Vertrauen missbrauchen. Ich weiß, es ist provokativ formuliert. Ich habe in den letzten Tagen aber so oft dieses Argument gelesen, von wegen die Betrogenen würden den Partner als ihren Besitz betrachten, um so mehr sehe ich den umgekehrten Fall.

03.01.2024 14:07 • x 3 #2158


Pittyplatsch
Zitat von alleswirdbesser:
@Kuddel7591 über die offene Beziehung von Carlos gibt es einen Thread mit über. 600 Seiten, da steht wirklich alles drin. Ohne dem OK des EP will man den EP besitzen und sein Vertrauen missbrauchen. Ich weiß, es ist provokativ formuliert. Ich habe in den letzten Tagen aber so oft dieses Argument gelesen, von wegen ...

ich weiß, dass es den Thread von Carlos gibt....
...ich ging jetzt auf das Thema ein, weil ER sich in Sachen offene Beziehung hier im Thread zu Wort meldete. Und was ich schrieb... das war AUCH bezogen auf die TE und ihren EM.

Zudem.... inzwischen wissen wir alle, wie sehr Argumente pro Affäre, contra Affäre, pro offene Beziehung, contra offene Beziehung gedreht und gebogen werden, bis es passt.

Im Grunde braucht NIX gedreht/gebogen werden. Es reicht, sich jeweils zu bekennen - OHNE eine Begründung zu geben, die eh nicht verifiziert werden können - auf den Wahrheitsgehalt.

Ich sage klar - nix mehr Affäre. (Braucht keine Begründung).
Ich sage klar - offene Beziehung käme für mich nicht in Frage. (Braucht keine Begründung)

03.01.2024 14:18 • #2159


Blanca
Zitat von whynot60:
Da stellt sich mir als erstes die Frage: Wer sind die jeweils Betroffenen?

Die heimlich hintergangenen Hauptpartner. Denn für deren Beziehung waren qua Eheschließung andere Spielregeln vereinbart.

Ich betone an der Stelle ausdrücklich, daß dies auch nicht explizit geschehen muß - obwohl es natürlich sinnig wäre, solche Dinge vor der Heirat ausdrücklich miteinander zu besprechen, damit keiner die Katze im Sack kauft. Sofern nicht explizit etwas anderes vereinbart wurde, gilt die Ehe nach wie vor als monogame Beziehungsform. Wer promisk leben will, muß dies daher frühzeitig ansprechen und vereinbaren - ansonsten täuscht er den künftigen Partner nicht nur über wesentliche Eigenschaften seiner selbst, sondern nimmt ihm auch die Chance auf das Leben mit einem S. treueren Partner, das er sich nun mal zutiefst wünscht.

Tragischer sind schon Fälle wo jemand ehrlich dachte, monogam bleiben zu können und sich seine Lust auf fremde Haut erst lange nach der Heirat offenbart. Nepomuk scheint so ein Fall zu sein, jedenfalls wenn dies ihre einzige Affäre war bisher. Zudem hängt sie auch an ihrem Gatten: Wäre es anders gelaufen und sie hätte ihren Liebhaber geheiratet, so würde sie sich ihren jetzigen Mann als Liebhaber dazu wünschen, schrieb sie mal (sinngemäß, nicht wörtlich). Das ist dann schon eine Zwickmühle. Allerdings steht eine Entscheidung eh nicht zur Debatte. Denn auch ihr Liebhaber ist verheiratet und hält an seiner Gattin fest.

Sollte Nepomuk sich ihrem Mann offenbaren, wäre es insofern nicht unrealistisch, daß sie am Ende ganz allein dasteht. Sie würde ja nicht nur ihren Mann in Sachen S. Treue enttäuschen, sondern auch Indiskretion gegenüber ihrem Liebhaber an den Tag legen. Immerhin könnte Nepomuks Gatte auf den Trichter kommen, die betrogene Ehefrau seines Nebenbuhlers über dessen Doppelleben aufzuklären. Man liest hier im Forum mitunter von solchen Aktionen. Da in beiden Fällen auch noch Kinder im Spiel sind, käme das einem Vulkanausbruch gleich.

Zitat von whynot60:
Wie sollte das denn real funktionieren, weiß man doch, wie Betrogene im Allgemeinen reagieren?

Die Frage ist, ob Betrogene es tatsächlich auf so einen Vulkanausbruch ankommen lassen oder nicht. In meinem persönlichen Umfeld erinnere ich einen Fall, wo man am Ende tatsächlich zu viert am Tisch saß - am Ende wurden die Partner getauscht und die neuen Ehen halten mittlerweile schon länger als die früheren. War sicher kein einfacher Weg, aber dafür leben jetzt alle frei (!) nach Gusto.

Nepomuk hat diese Frage für sich offenbar anders beantwortet. Sie mag die Reaktionen der Betroffenen korrekt einschätzen und das macht die Fortsetzung ihres Doppellebens nachvollziehbarer; ethisch rechtfertigen tut sie es aber nicht.

Zitat von whynot60:
In diesem Sinne verstehe ich Nepomuk voll und ganz. Sie nimmt ihrem Mann ja auch nichts weg. Sondern hat halt ab und zu S. mit einem anderen Mann, wenn ihrer nicht da ist.

Doch, sie nimmt ihm etwas weg: Das Urvertrauen, mit einer Frau sein Leben zu teilen, die zumindest in wesentlichen Aspekten dem Bild entspricht, daß er sich von ihr macht.

Er hat also nicht Nepomuk als Persönlichkeit ganzheitlich (!) geliebt. Sondern nur dieses Bild, das auf den Informationen basierte, die er über sie besaß.

Bisher merkt er es nicht. Flöge es auf, sähe das anders aus. Dann käme es ihm vor, als habe er Jahre seines Lebens mit einer Person verbracht, die ihm jetzt wildfremd erscheint - und die er im Wissen um ihre Polyamorie auch nicht geheiratet hätte - vielleicht. Wir wissen es nicht, denn er wurde ja gar nicht erst gefragt.

Andere Mütter hätten vielleicht passendere Töchter gehabt.

Muß aber nicht heißen, daß er sich deswegen gleich scheiden läßt. Gibt genug Paare, die sich in weiterer Folge arrangieren - in welcher Form auch immer. Wir wissen es nicht, denn durch die Heimlichkrämerei hat er ja nicht mal die Chance selbst zu entscheiden, ob er unter diesen Umständen mit Nepomuk weiter zusammen bleiben will oder nicht.

Insofern ist ihr Doppelleben nicht nur betrügerisch, sondern auch übergriffig.

Zitat von whynot60:
Wenn man hier unter Umständen jemanden bedauern könnte, dann ja noch an erster Stelle den Liebhaber, der, nehme ich an, ja nicht zum Zug kommt, wenn N's Mann bei ihr weilt.

Ich gehe davon aus, daß Nepomuks Liebhaber wußte, daß sie verheiratet ist und bleiben will. Es könnte sein Interesse an ihr sogar befeuert haben, denn er ist in derselben Situation und so bleibt die Affäre schön unverbindlich. Eine Singlefrau hätte sich vielleicht als fordernder erwiesen mit der Zeit.

Ob er neben Nepomuk noch weitere Frauen am Start hat, weiß nur er. Auszuschließen ist es nicht: Sein Doppelleben demonstriert ja offen, wie niedrig auch seine Hemmschwelle zu Lug und Betrug ist.

Kurz gesagt: Mein Mitleid für ihn hält sich in Grenzen.

Ich hatte bisher aber auch nicht den Eindruck, daß Nepomuk oder ihr Liebhaber danach suchen. Da war halt vor Jahren ein Ruckler wegen seiner Erkrankung und des dadurch zeitweise unterbrochenen Kontakts. Aber letztlich wurde auch diese Hürde genommen und jetzt läuft alles wieder wie gehabt.

Der Thread hier entwickelte sich danach eher zum Tagebuch, als zum Hilfsgesuch. Jedenfalls verstehe ich ihn mittlerweile so.

03.01.2024 15:55 • x 5 #2160


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