Zitat von Likos24: Ähem,...mal?... 17 Jahre lang !,....ist doch ein großer Unterschied,...oder?
O.k., dann streich das mal aus dem Satz. Ich finde es nämlich genauso lächerlich, wenn man sich keine jahrelangen Affären vorstellen kann. Die TE ist nämlich nicht die einzige, die so lebt. Muß man nicht gut finden, ist aber Realität.
Zitat von Likos24: Richtig,...aber TE sagt aus Angst dem EM nichts
Darum ging es an der Stelle bei mir nicht und im übrigen wurde Nepomuk das nun schon xfach unter die Nase gerieben. Sie mag für Dich und andere hier kein Sympathieträger sein, aber blöd wirkt sie nicht: Man darf gern davon ausgehen, daß sie das längst zur Kenntnis genommen hat. Inwiefern sie es umsetzt, ist und bleibt ihre Entscheidung.
Außenstehende haben ihr da nicht reinzureden; wir sind schließlich nicht im Mittelalter, wo das in der Tat noch die Norm war. Oder wünschst Du Dir solche Zeiten und Zustände ernsthaft zurück?
Zitat von Likos24: Es ist und bleibt (jetzt mitlerweile) ein Lebenslüge,..gegen über vielen Menschen in deiner näheren Umgebung.
Ja. Hat die TE auch nie bestritten. Sie kann damit leben und nimmt das Restrisiko in Kauf. Und? Willst Du sie nun kreuzigen dafür?
Weißt Du, nach jedem Krieg gab es noch ganz andere Lebenslügen. Übrigens auch und vor allem gegenüber den eigenen Kindern - millionenfach. Und da ging es um weitaus mehr als so eine schnöde Bettgeschichte. Details erspare ich uns hier lieber - wer lesen kann oder es selbst noch erlebt hat wird wissen, worauf ich anspiele.
Das soll kein unangebrachter Vergleich von Äpfeln mit Birnen werden, was die Tatbestände an sich betrifft. Aber rein psychologisch gesehen steht hinter dem Schmieden der Lebenslügen in beiden Szenarios tatsächlich eine ähnliche Logik.
In beiden Fällen behalten Menschen einen wesentlichen Aspekt ihres Lebens für sich und lassen andere insoweit gezielt im Unklaren darüber, wozu sie letztlich fähig sind. Motiv muß nicht mal Scham sein, sondern es ist der schlichte Versuch, ein Optimum für sich aus der kurzen Zeit herauszuschlagen, die uns auf dieser Welt gegeben ist - und den Weg des geringsten Widerstands dafür zu gehen.
Natürlich ist das hinterfotzig; mögen muß man so ein Verhalten nun wirklich nicht. Aber ist es wirklich so lebensfern? Und gibt der (vermeintliche) Erfolg (damit durchzukommen) den Betreffenden de facto nicht sogar ein Stück weit recht?
Der Rest läßt sich auf die Frage eindampfen, was jemand auf dem Sterbebett darüber denken wird, der sein Leben revue passieren läßt und dabei auf die eigenen Tricksereien zurückschaut. Ist man bereit, diese Welt im Wissen zu verlassen, daß selbst engste Angehörige einen als jemand völlig anderen in Erinnerung behalten, der man tatsächlich gewesen ist?
Ich halte jede Wette, daß die Antwort unterschiedlich ausfallen kann und wird.
Zitat von Likos24: Bin ich,...ausserdem betreibe/habe ich keine Lebenslüge.
Vielleicht nicht hinsichtlich von Affären. Aber ich kenne ehrlich gesagt niemand, der sich nicht auf die eine oder andere Weise verkauft im Leben - vor allem wenn's hart auf hart kommt.
Allerdings erwarte ich derlei hundertprozentige Klarheit auch von keinem. Wäre ich Nepomuks Ehemann, so könnte ich mir durchaus vorstellen, daß sie sich während meiner Abwesenheit auch anderweitig vergnügt. Allerdings würde ich es gar nicht wissen wollen. Das Einzige, was mich interessieren würde: Ob wir einander nach wie vor emotional verbunden sind und daß die Familie beinander bleibt. Beides ist bei Nepomuk gegeben - auch ohne daß eine offene Ehe explizit vereinbart wurde.
Was wohl ist:
Sie erwähnte mal, daß ihr Gatte nichts von einer offenen Ehe wissen wollte. Daher gehe ich schon davon aus, daß er das anders sieht als ich. Womöglich geht er tatsächlich davon aus, daß sie ihm treu geblieben ist und erwartet sich das sogar - sogar unabhängig davon, was er selbst in Asien treibt oder auch nicht. Anders kann ich mir seine Weigerung gegenüber der Eheöffnung nicht erklären.
Der Erfolg, über ein Jahrzehnt lang mit demselben Typen fremdgegangen und noch immer nicht aufgeflogen zu sein, gibt Nepomuk vordergründig recht - aber eben nur auf diese Weise. De facto ist so eine Glasmauer entstanden, die sie von ihrem Gatten im Herzen trennt. Denn ob der sie so liebt, wie sie vollumfassend ist - das würde sie erst erfahren, wenn er von der Affäre wüßte und dennoch an der Ehe festhielte. Ansonsten bleibt ihr nur sich damit abzufinden, daß sie mit jemand verheiratet ist, der das Bild liebt, das er sich von ihr macht.
Letzteres scheint ihr zu genügen. Solange das so bleibt und sie nicht auffliegt damit, kann das für sie funktionieren bis ins Grab und darüber hinaus. Das mag Dir oder anderen mißfallen - aber so ist es nun mal. Und sie wäre nicht der erste und letzte Mensch, wo dem so ist.
Es liegt einzig und allein bei Nepomuk, ob und wie ihre Kinder ihr Andenken eines hoffentlich noch fernen Tages bewahren und pflegen werden oder - vielleicht - auch nicht. Was der Rest der Welt über sie denkt, dürfte ihr eh wurscht sein und das meines Erachtens zu Recht.
Ob Du, ich oder andere das gut, böse oder mittelprächtig finden hingegen, das ist letztlich völlig irrelevant. Weder sind wir persönlich mit Nepomuk verheiratet, noch sind es unsere Kinder, denen hier ein Idyll vorgegaukelt wird, das nicht wirklich der Realität entspricht, jedenfalls wenn man in die Betten der Akteure guckt.
Dann wiederum stellt sich die Frage, wie wichtig diese Affaire letztlich ist. Denn soweit ich es hier herauslese, hängt Nepomuk ihrer ungeachtet an ihrem Gatten und ebenso an den gemeinsamen Kindern. Solange die Chose nicht auffliegt und Nepomuk zufrieden mit ihrer Rolle als heimliche Seglerin zwischen zwei Welten ist, die nichts voneinander wissend dürfen, stellt sich also die Frage nach dem konkreten Schaden.
Falls doch, möchte ich hier im Forum allerdings keinen Piep davon lesen, wie dreckig es ihr mit den Konsequenzen geht...