Seelentaumel

Es scheint so, als wäre ein Einbrecher da gewesen. Ich weiß nicht, wann genau er da war, aber irgendwann muss es gewesen sein, denn als ich wieder zu mir kam, war das Chaos da. Alles lag herum... in einer Ecke lag das Lachen, in der anderen das Glück.

Irgendwer hatte sämtliche Schubladen durchwühlt und den Inhalt achtlos herausgeworfen. Die Schuld lag mir zu Füßen, die Angst direkt daneben. Dahinter die Wut, dann die Trauer und hinten, zusammen gekauert der Schmerz. Irgendwann standen alle Gefühle wieder auf und taumelten umher. Keiner wusste mehr so recht wohin er gehörte. Alle waren völlig verwirrt.

Das Glück lachte über den Schmerz, dieser wiederum spürte sich nicht mehr, und das erzürnte die bislang noch schweigende Wut. Die Trauer gab der Angst die Schuld, weil sie nicht weggelaufen war. Denn Flucht war doch ihre wichtigste und lebensrettende Aufgabe.

Das verunsicherte die Angst wiederum so sehr, dass sie von nun an beständig da war. Nichts durfte ihr jetzt mehr entgehen... und so wurde sie zu meiner treusten Begleiterin.

Aber was hatte der Einbrecher gestohlen, was hatte er gesucht? Lange Zeit wusste ich es nicht. Dann wurde es mir klar.
Er hatte die Liebe geraubt... in jener Zeit, die mir nun fehlt.

wow, hätte es nicht besser schreiben können. Hut ab

Nicht schlecht!

Danke für diese Zeilen ... !

Schön

*ich schmelz dahin*

wunderbarer text!

Toll geschrieben

Du nimmst wahrscheinlich an, dass Du ihre Liebe verloren hast aber wahrscheinlicher ist, dass Du die Liebe zu Dir und auch zu ihr verloren hast. Wenn Du die Liebe zu Dir, aus der immer die Liebe gegenüber anderen resultiert zurück gewinnst, ordnen sich Deine Gefühle und Du wirst erkennen, dass Du selbst der Einbrecher warst.

Hallo

Ich habe sie bis zum Schluß geliebt, erst als sie damit anfing, mir nach der Trennung bewusst weh zu tun, verlor ich langsam die Liebe zu ihr. Sehnsucht ist nach wie vor da, aber Liebe? Nein, Liebe ist keine mehr da.

Ein wenig hast Du sicherlich Recht damit @Einbruch. Die Liebe zu mir selbst habe ich auch verloren, vielleicht auch, weil ich oftmals mir selbst für alles die Schuld gegeben habe, die Fehler immer bei mir gesucht habe und nie sehen wollte, das keiner auf dieser Welt perfekt ist.

Wenn dann aber nach einer schmerzhaften Trennung ein wenig Zeit vergeht, dann sieht man auch deutlicher was passiert ist und das man am Scheitern niemals alleine Schuld ist.

Aber es bleibt so wie es ist, die Liebe ist fort..

Zitat:

Wenn dann aber nach einer schmerzhaften Trennung ein wenig Zeit vergeht, dann sieht man auch deutlicher was passiert ist und das man am Scheitern niemals alleine Schuld ist.

Zitat:

Aber es bleibt so wie es ist, die Liebe ist fort..

stimmt beide tragen Verantwortung. Und wenn man dahin gekommen ist, seinen Beitrag zu einer gescheiterten Beziehung wirklich zu erkennen und zu fühlen (das ist das Gegenteil von Schuldgefühlen) und genauso erkennt, worin die Schwächen des Gegenübers bestanden, die Verletzungen des anderen wirklich empathisch wahrnimmt (sich selbst in diesem Moment herausnimmt aus der Situation und nur den Schmerz des anderen fühlt), langsam zu sich selbst zurückkehrt, seine Liebe für sich selbst zurück gewinnt, dann stellt sich ein Gefühl der Güte, des Verstehens, der Toleranz ein, das ich hier mit Liebe zum Gegenüber bezeichnet habe (nicht Liebe im Sinne von- ich muss sie/ihn haben!). Man muss nicht jeden in seinem Umfeld lieben nur weil man sich selbst liebt, aber man begegnet ihnen mit mehr Güte und Wärme und gerade weil sie Deine Ex ist, war sie Dir besonders nah und wenn nun nach Beziehungsende keinerlei Liebe für sie übrig bleibt, dann bist Du noch lange nicht bei Dir angelangt und in der Folge auch nicht bei ihr.

Hallo Einbruch

Ich habe mich vermutlich ein bisschen blöd ausgedrückt Natürlich steckt nach einer Beziehung (auch wenn die Trennung schmerzhaft war und voller Verletzungen) immer noch ein kleines Fünkchen Liebe in mir. Was ich meine ist, dass diese ursprüngliche tiefe Liebe weg ist.

Und gerade weil ich so sehr liebte, habe ich auch ihre Entscheidung akzeptiert, bin ihr nicht nachgelaufen wie viele es tun (auch wenn ich wirklich immer wieder kurz davor war), habe ihr keinerlei Vorwürfe gemacht, sondern habe begriffen, dass man auch loslassen muss.

Ich habe meine Fehler ganz deutlich gesehen und weiß, was ich beim nächsten Mal besser machen kann und ich weiß auch, dass sie unheimlich verletzt von mir war. Wichtig war für mich, dass ich aber auch die Fehler meiner Ex erkannt habe, denn vorher wollte ich das nicht wahrhaben. Ich habe sehr viel noch für meine Ex übrig, sie ist trotz allem ein toller Mensch, der Ecken und Kanten hat so wie Du und auch wie ich. Alles braucht seine Zeit und die gebe ich mir auch.

Heute laufe ich nicht mehr wie ein Krüppel durch die Straßen, sondern ich habe die Augen offen und versuche mein Leben zu leben, mich selbst zu akzeptieren und das Positive aus dieser gescheiterten Beziehung zu ziehen

Sehr kreativ KillingMeSoftly

Hallo meine Liebe,

diese Zeilen sind nur für Dich und doch weiß ich jetzt schon, dass Du sie nie erhalten wirst. Wir gehen nun auf 4 Monate Kontaktsperre zu, so eine lange Zeit ist vergangen. Aber warum will mein Herz immer noch nicht kapieren, dass wir nun ohne Dich leben müssen? Die letzten Tage ging es mir eigentlich wieder ganz gut... nur heute... da musste ich wieder ganz stark an Dich denken.

Ich weiß, sowas braucht Zeit, aber ein wenig ungeduldig bin ich schon. Warum nur ist alles so gekommen? Warum fühle ich mich so belogen und ausgenutzt? Es gibt Menschen, die versuchen sich wenigstens anständig zu trennen und es gibt Menschen, die noch versuchen absichtlich zu verletzen.. dazu gehörst leider Du.

DU

- hast mir vor der Trennung noch gesagt, Du liebst mich
- hast mit mir den nächsten Urlaub geplant und wir haben sogar gebucht
- hast mit mir Weihnachten geplant
- hast mir immer wieder gesagt, dass Du mich niemals verlieren willst


DU

- warst bei der Trennung eiskalt
- wolltest nicht mit mir reden, hast einfach gesagt, Du willst mich nicht mehr
- hast mir Dinge an den Kopf geworfen... Dinge, die Du selber nicht erfüllen konntest...
- hast die Fehler nur in mir gesehen.. nicht aber nach Deinen eigenen Fehlern geschaut...
- warst verletzend, hast mich angeschrien..


DU

- hast nach der Trennung noch versucht mich böse zu verletzen
- bist nach Wochen immer noch Wege gegangen, die Du niemals gehen wolltest
- hast mich überall entsorgt, aber nur Schritt für Schritt und immer nur dann, wenn ich auch online war... damit ich es auch ja mitbekomme...


ICH

- habe Dich gehen lassen, weil Du Dich nach Freiheit gesehnt hast
- habe aus Liebe losgelassen...
- habe gehofft, dass wir noch einmal normal miteinander reden können
- habe meine Fehler begriffen und daran hart gearbeitet
- habe Sehnsucht nach Dir
- wünsche Dir trotz all der Verletzungen nur das Beste...


In einem Brief, den Du sowieso nicht erhalten wirst, kann ich wenigstens schreiben wie es ist... wenn ich wüsste, er würde Dich erreichen... dann würde ich mich wieder klein machen, die Fehler nur bei mir suchen und Dir niemals an den Kopf werfen, was Du alles getan hast.

Nach 4 Monaten muss man wohl wirklich abschließen, aber wie bringe ich das meinem Herzen nur bei? Mein Herz will einfach nicht, es will Dich, weil es Dich liebt. Und mein Verstand sagt mir, es ist besser so, dass Du jetzt weg bist. Auf Dauer wären wir Beide kaputt gegangen.

Alles Gute für Dich...

Schön geschrieben KillingMeSoftly

Ein Brief an Dich.

Ich kann verstehen, dass Du wütend bist, das diese Beziehung gescheitert ist.
Ich kann verstehen, dass Du Dich getrennt hast, weil Du keine Zukunft mehr in dieser Beziehung gesehen hast.
Ich kann verstehen, dass es Dir nun besser geht, weil Du Deine Freiheit, nach der Du Dich so gesehnt hast, nun endlich wieder hast.
Ich kann verstehen, dass Du hart geblieben bist, weil Du diese Trennung absolut wolltest.

Ich kann aber nicht verstehen, wie Du Dich getrennt hast.
Ich kann nicht verstehen, warum man einen Menschen noch zusätzlich so verletzen muss.
Ich kann nicht verstehen, dass man nicht fair aus einer Beziehung geht.
Ich kann nicht verstehen, dass man einen Menschen auf einmal so sehr hasst, wo man ihm doch kurz vorher noch sagte, man liebe ihn und wolle ihn nie verlieren.
Ich kann nicht verstehen, dass man sich gleich neu orientiert.
Ich kann nicht verstehen, dass man danach den Menschen so schlecht machen muss.
Ich kann nicht verstehen, dass man nicht bereit ist für eine Beziehung zu kämpfen.


Vielleicht wirst Du in ein paar Jahren sehen, wieviele Wunden Du hinterlassen hast.
Vielleicht wirst Du irgendwann in der gleichen Situation sein und anders handeln.
Vielleicht wirst Du selbst irgendwann die Person sein, die man so unschön verlässt.
Vielleicht wirst Du irgendwann sehen, dass auch Du nicht perfekt bist.
Vielleicht wirst Du irgendwann merken, dass ich die Person war, die immer für Dich da war.
Vielleicht wirst Du irgendwann bereuen, wie Du gegangen bist...