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Schwindende/Keine Gefühle -Trennung unumgänglich?

I
beschränk dich die nächste stunde nur mit atmen,
lass den schock abklingen.

was hast du an seinem postfach zu suchen?

die neue hat er gar nicht geleugnet, was dachtest du, was sie treiben? spaziergänge im park und wangenküsschen?

wenn du ihn siehst, sag ihm, er soll sein PW ändern, dass dich sein warmer wechsel schmerzt, aber es kein gesetz gibt, ab wann man eine neue beziehung eingehen darf.

ich habe langsam den eindruck, du sabotierst dich selbst. kaum ist ein wenig druck gewichen, rennst du gegen die nächste scheibe.
wenn schmerz alles ist, was du fühlen kannst, wirst du dich nie besser fühlen.

30.05.2015 11:02 • x 2 #511


B
Ich habe versucht zu duschen, dabei ist mir schwindelig geworden und ich habe mich auf den Badezimmerboden retten können. Gut, dass mich niemand so gesehen hat. Ich hoffe, meine Mutter kommt gleich. Sie wird wahrscheinlich sagen ich hätte es mir denken können aber immerhin bin ich dann nicht mehr alleine.

@Idaho: Wir nutzen das iPad beide und haben beide unsere E-Mailpostfächer dort installiert. In den letzten Tagen habe ich gar nicht mehr darüber nachgedacht aber eben hat mich das Teil angelacht und ich konnte nicht anders.

Zitat:
die neue hat er gar nicht geleugnet, was dachtest du, was sie treiben? spaziergänge im park und wangenküsschen?

Seine einzige Aussage war bisher dass es ein beruflicher Kontakt ist und es sich mehr entwickelt hätte. Wohin das führen wird weiß er nicht,es hätte sich einfach gut angefühlt mal zu reden und den Druck loszuwerden.
Natürlich hatte ich Kopfkino aber es nun nochmal so deutlich zu lesen ist schrecklich.

@Beatrice:
Zitat:
Behalte deine Würde. Du musst nicht jemanden hinterherlaufen, der einen so eiskalt (egal, was er labbert--sowas ist einfach eiskalt!) austauscht.

Ich finde es auch eiskalt. Egal ob er sagt er hat länger das Gefühl, dass die Gefühle nicht ausreichen. Vor einem Monat lag er noch mit mir in einem Bett.Wie kann er sich jetzt neben sie legen und sich dabei nicht komisch vorkommen?

@LuiseR:
Zitat:
Wenn es irgendwie geht, lass die Gefühle komplett lieber woanders raus - die Auseinandersetzungen mit ihm tun Dir momentan nicht gut.

Das würde ich gerne schaffen. Ich befürchte nur sobald er hier heute aufschlägt (wenn er das tut) raste ich aus. Ich bin in solchen Momenten leider sehr impulsiv.

Ich habe den Brief nochmal geändert. Vielleicht poste ich ihn gleich öffentlich.

30.05.2015 11:30 • #512


A


Schwindende/Keine Gefühle -Trennung unumgänglich?

x 3


L
Hallo Belladonna,

Zitat:
Vor einem Monat lag er noch mit mir in einem Bett.Wie kann er sich jetzt neben sie legen und sich dabei nicht komisch vorkommen?


Naja, wenn es Leute gibt, die sogar gerne zu dritt im Bett liegen, ist das doch anscheinend so komisch auch nicht...
Vermutlich hat er bisher ein Selbstbild kommuniziert a la Für mich ich es eine Selbstverständlichkeit, nach einer beendetetn Beziehung mindestens 6 Monate abzuwarten, bevor ich eine gewisse Grenze erneut überschreite

oder

Es ist mir wichtig, jemanden erst 6 Monate zu kennen, bevor es privat wird

?

Es muss ab sofort dafür gesorgt werden, technisch, dass Du seine E-Mails nicht mehr lesen kannst, egal wie!

Liebe Grüße!

30.05.2015 11:55 • #513


B
Er ist seit zwei Stunden hier. Ohne Anmeldung. Meine Mama und ich waren kurz einkaufen und danach ist es kurz eskaliert. Gerade redet er mit meiner Mama über die Möbel.

Ich habe ihm gesagt dass ich Bescheid weiß und ihn gefragt wo er heute Abend schläft. Er hat mich angelogen und das habe ich ihm auch gesagt.

Melde mich später nochmalc ausführlicher.

30.05.2015 15:49 • #514


B
Er ist gegen 17.30 Uhr wieder gefahren. Es gab noch ein Gespräch bzw.ein Versuch und (leider?) habe ich schon viel gesagt, was in meinem Brief steht.
Kurze Zusammenfassung des Gespräches: Er hat das so nicht geplant aber es ist passiert und es tut ihm gut. Er sagt mir nicht alles, um mich nicht unnötig zu verletzen. Außerdem würde es ja sowieso nichts ändern. Er war sehr kühl und distanziert, ich habe die letzten 15 Minuten nur geheult.

Er wird dem Makler morgen endgültig den Mietvertrag geben und am nächsten Wochenende umziehen. Ab dem Punkt ging bei mir gar nichts mehr.

Ich habe ihm gesagt er redet sich das alles schön, weil er wieder anfing dass es im November schon eine Krise war und er sich immer wieder Fristen gesetzt habe. Für den 01.06.15 habe er sich auch eine Frist gesetzt (bis dass es besser sein muss) aber nun sei es halt so wie es ist. Ich würde die Dinge anders sehen, das kann er nicht ändern. Ich würde mich zudem nur an den guten Dingen hochziehen, die es zwischendurch auch gab aber er hat es häufig auch anders erlebt.

Ich habe ihn mehrfach gefragt, wie es ihm in meiner Situation gehen würde mit dem Wissen dass er von einem Bett ins andere ist und nicht mal zwei,drei Monate alleine geblieben ist um zur Ruhe zu kommen und nachzudenken. Er meinte ganz kühl das würde sich blöd anfühlen aber es würde es akzeptieren.

Zwischendurch meinte er dann er würde sich jetzt auch nicht als Buhmann darstellen lassen, das wäre nicht so.

Wie gesagt, ich habe nur noch geheult und dann ist er gefahren.

Meine Mama hat mich nun eine Stunden in den Garten geschleppt zum Unkraut rausreißen. Auch das hat nicht wirklich geholfen.

Er ist jetzt bei ihr. Schläft Arm und Arm ein und ist frisch verliebt. So kann er doch niemals nachdenken und/oder mich vermissen.
Am Donnerstag fliegt sie in den Urlaub. Ich nehme mal an sein Plan ist bis zu ihrer Rückkehr die Wohnung fertig zu haben.


Ich habe schon ein paar mal geschrieben dass ich am Abgrund stehe aber das heute hat mir den Rest gegeben. Wie soll ich das ertragen? Ich habe nicht nur meinen Partner verloren, ich habe meinen Seelenverwandeten verloren, den besten Zuhörer der Welt, meinen Beschützer, meinen super Handwerker und so vieles mehr.
Ich habe einfach keine Kraft mehr

30.05.2015 17:37 • #515


Myself
Liebe Belladonna,
das ist ganz mies... jetzt wird es wahr und greifbar für Dich. Aber Du hast Dir viel Unterstützung organisiert und es wird weiter gehen. Es wird eine Weile dauern und auch wenn Du jetzt noch nicht dran glaubst - es wird dir wieder gut gehen. Wenn es Dir ganz schlecht geht und Selbstmordgedanken stark werden, nimm die EInweisung in Anspruch.

Ich hatte heute eine Fortbildung, in dem auch das Thema Panikattacke angesprochen wurde. Ich habe mich für Dich erkundigt. Die Notfallatmung für Panikattacken: 6 Sekunden einatmen, 3 Sekunden Atem anhalten, 6 Sekunden ausatmen. Die Sekundenanzahl kann individuell verlängert oder verkürzt werden, wichtig ist die Reihenfolge, das Luft anhalten (eventuell Nase dabei zu halten) und dass die Sequenz des Einatmens genauso lang ist wie das Ausatmen.

Drück Dich

30.05.2015 19:44 • #516


B
Danke @Myself! Ich werde es auf jeden Fall testen.

Ich fühle mich wie einem schlechten Traum und möchte endlich wach werden. Wie kann er das nur machen? Wie kann er jetzt bei ihr sein, fröhlich sein und mir sagen dass es ihm gut tut? Ich weiß, dass viele schreiben sie hätten es dem Partner nicht zugetraut aber ich meine das völlig ernst. Er war bis vor ein paar Wochen der ehrlichste, aufrichtigste und loyalste Mensch, den ich jemals kennengelernt habe.

30.05.2015 19:54 • #517


B
Das ist der Brief, an dem ich seit einigen Tagen arbeite. Ich habe (leider?) heute bei der Eskalation schon einiges vorweg genommen. Ich weiß nicht, ob ich den Brief abgeben soll. Es interessiert mich, wie neutrale Personen über meine Zeilen denken.

Ich weiß nicht, was noch alles passieren kann, damit ich mich“traue“ dir diesen Brief zu geben. Insgeheim hoffe ich, dass ich dir diesen Brief niemals geben muss.

Du hast mir noch wenigen Wochen geschrieben und auch gesagt, dass du nicht in fünf oder zehn Jahren merken willst, dass wir uns hassen, nur noch streiten und uns der Mut und die Kraft für eine Trennung fehlt. Was meinst du, was dein aktuelles Verhalten mit mir macht? Wie hättest du dich nach der Trennung von xy (Ex-Freundin, die ich sehr mag) gefühlt, wenn sie sich so verhalten hätte? xy hat sich immer fair verhalten, hat mit offenen Karten gespielt und auch wenn es dir dabei schlecht ging, wusstest du immer, dass sie dich als Mensch sehr schätzt und du ihr weiterhin wichtig bist.
Ich war auch noch so blöd und habe dich in letzter Zeit immer überall verteidigt, weil ich nicht glauben konnte, dass du genauso bist wie alle anderen. Du bist doch derjenige, der die höchsten moralischen Ansprüche an sich selbst und andere stellt. Du verurteilst deinen Vater für seine Lebenssituation, redest schlecht über Freunde die z.B. trotz Krisen wieder zusammengekommen sind, Kinder bekommen oder heiraten obwohl sie dies deiner Meinung nach aus den falschen Gründen machen. Dabei merkst du anscheinend selbst nicht, wie du dich gerade verhältst. Ich finde es unverständlich, dass dir deine bisher geäußerten und gelebten Grundsätze plötzlich so egal sind. Natürlich sind deine Antworten stets sehr diplomatisch ausgedrückt. Aber ich kenne dich gut und genug und kann sehr wohl zwischen den Zeilen lesen.
Vor ein paar Wochen hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass eine andere im Spiel sein könnte. Nachdem du dann wieder aus Aachen zurückgekommen bist und unsere Urlaubswochen erstaunlich positiv verlaufen ist, wir viel Spaß zusammen hatten, gegenseitig unsere Nähe gesucht haben und der Portugal Trip gebucht war, kam ich mir schon fast schlecht vor, so über dich zu denken. Ich weiß noch genau, wie positiv ich in die Arbeitswoche gestartet bin. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich in den letzten Monaten das letzte Mal so glücklich war. Schon ein paar Tage später gingen die Gedanken von vorne los. Es ging uns so schlecht, wir haben beide Nächte auf dem Badezimmerboden und mit Heulattacken verbracht. So viele Emotionen, so viel kräftezehrende Tage. Und dann habe ich irgendwann 1+1 zusammengezählt und wusste es liegt nicht nur an deinen Gefühlen für mich. Es gibt noch einen anderen Grund. Und hierfür verachte ich dich zutiefst, nein hierfür hasse ich dich! Du hast mich ausgetauscht und erzähl mir jetzt bitte nicht wieder, dass du dir schon lange Gedanken machst. Wir hatten seit November viele gute Momente, ein tolles Weihnachten und Silvester, wir waren viel unterwegs und haben uns nicht die ganze Zeit so gefühlt wie in den letzten Wochen. Du redest dir die ganze Situation schön. Du hast vor einem Monat noch mit mir in einem Bett geschlafen und die Drei ? gehört und nun liegst du mit einer anderen im Bett. War dir unsere Beziehung so wenig wert? Bin ich dir als Mensch so wenig wert, dass man mich einfach ersetzen kann? Dann auch noch ein beruflicher Kontakt. Ich werde mit ihr in Zukunft weiter zu tun haben, wie stellst du dir das vor? Die Treffen werden bestimmt sehr entspannt.

Du fragst mich ständig, wie es mir geht. Es geht mir so schlecht, wie noch nie in meinem Leben. Die Depression frisst sich Schritt für Schritt in meinen Körper zurück, der Akku ist völlig leer. Ich habe inzwischen mehrmals täglich Panikattacken, traue mich kaum noch vor die Tür oder Auto zu fahren. Auf der Arbeit muss ich mich zwischendurch auf die Toilette oder in einen leeren Raum flüchten. Ich werde mit Tabletten vollgepumpt, damit ich es irgendwie bis zur Kur schaffe. Dabei weißt du ja wahrscheinlich noch, dass ich mich immer mit Händen und Füßen gegen eine solche Kur gewehrt habe, weil es eine Horrorvorstellung für mich ist 8 bis 12 Wochen weg von zu Hause zu sein mit lauter “Psychos“. Ich hatte Gespräche auf der Arbeit, weil man sich Sorgen um mich macht. Man möchte mich erst mal schonen, es kommen irgendwann wieder Projekte, die ich leiten kann, wenn ich wieder belastbarer bin. Dabei wissen sie nur einen Bruchteil von dem, was wirklich mit mir los ist. Alles, wofür ich und wofür wir in den letzten Jahre gekämpft haben zerbricht gerade. Ich war einfach noch nicht so weit, es war zu früh für mich. Warum konntest du nicht noch ein bisschen warten, wenn ich dir doch so wichtig bin? Warum habe ich keine Chance bekommen, mich nochmal so zu fühlen wie früher? Vielleicht hätten wir es hinbekommen und diese Zweifel zermürben mich. Du hast mich fallen gelassen und ich war noch nicht bereit dazu. Natürlich wäre es in ein zwei, drei Monaten auch noch schlimm für mich gewesen, keine Frage. Dann hätte ich aber gewusst, dass wir (du UND ich) alles versucht haben. Du weißt, dass du alles versucht hast aber ich habe diese Chance nicht bekommen.

Wir haben immer gesagt, dass wir ehrlich zueinander sind. Diese Versprechen hast du gebrochen. Du redest dir selbst die Dinge schön, vielleicht verdrängst du auch einfach nur, es ist Selbstschutz oder du willst mich aus Mitleid schützen. Dieses Mitleid brauche ich aber nicht.
Ich wollte dich niemals zerstören, es hat mir jedes Mal das Herz gebrochen wenn ich dich wegschubsen musste, keine Nähe ertragen konnte, du mich kaum verstehen konntest, weil ich zu schwach zum Reden war oder irrationale Ausraster hatte. Mit deiner Hilfe habe ich mich dazu entschieden zu kämpfen. Schritt für Schritt wurde es ganz langsam besser und ich fühlte mich endlich nicht mehr wie gefangen im eigenen Körper. Ich hatte Lust, Dinge mit dir gemeinsam zu erleben, dich zu Feiern zu begleiten. All das war vorher unvorstellbar. Ich weiß, wie schlimm das häufig für dich war und auch wenn ich es nicht steuern konnte, tut es mir unendlich leid.

Ich werde niemals vergessen, was du alles für mich getan hast. Du warst immer derjenige, bei dem einfach alles gepasst hat: Dein unfassbar toller Humor, die Kuscheleinheiten mit Oskar morgens im Bett, deine unendliche Geduld mit Willi, dass du Versuchskaninchen für neue Blogrezepte warst, dein Hang zu Trash TV, Mädels Serien Animationsfilmen (Butter?Creme!), deine liebevolle, warmherzige und gleichzeitig beschützende Art, deine kreative Ader, deine manchmal viel zu laute Stimme, deine starken Arme und noch so vieles mehr. Ich werde das alles nicht vergessen oder verdrängen können. Aber dein Verhalten in den letzten Tagen kann ich ebenfalls nicht vergessen oder verdrängen. Es tut unfassbar weh, so enttäuscht zu werden. Von allen Menschen hätte ich es erwartet, aber nicht von dir. Ich habe mich noch nie in meinem Leben schrecklicher gefühlt. Nicht nach dem Tod von meiner Oma, der Trennung meiner Eltern, nicht nach all den fiesen Dingen, die mir mein Vater (betrunken) an den Kopf geworfen hat, nicht nach der Trennung von Tim. Niemals. Deine Antwort auf all das ist, dass es dir leid tut. Das muss es nicht. Du hast dich bewusst dazu entschieden.

Ich will nicht mehr hören dass es dir leid tut. Dass es sich entwickelt hat und du nicht weißt was daraus wird. Du lügst mich an und auch wenn du denkst, du tust dies aus den richtigen Gründen kann ich dir garantieren, dass dein Verhalten falsch ist. Hast du mal ein Wochenende alleine verbracht, ohne sie? Hast du morgens im Bett gelegen und dich gefragt wie das alles passieren konnte und dich schlecht gefühlt? Nein, ich denke nicht. Da lag ja wieder jemand neben dir, den du umarmen und kitzeln konntest,so wie du es bis vor ein paar Wochen mit mir gemacht hast. Du stürzt dich in das nächste Abenteuer ohne Rücksicht auf Verluste. Was ist mit all unseren Plänen, kannst du das wirklich abhaken und nun neben ihr sitzen und Pläne mit ihr schmieden? Wie fühlt es sich an, wenn du ihr nun die Sachen per SMS schreibst, die noch vor ein paar Wochen mir geschrieben hast? Ich frage dich nochmal, wie hättest du dich gefühlt, wenn sich xy so verhalten hätte?

Du hast mir vor einigen Tagen gesagt, dass anscheinend einer von uns “auf der Strecke bleibt“, da es keine gute Lösung für beide von uns gibt. Dass du nun an dich denken musst. Das hast du geschafft.
Ich kann nicht mehr. Die Trennung alleine hat mich an den Abgrund getrieben. Jetzt reißen mich Wut, Trauer, Depressionen, Panikattacken und Angst endgültig den Abgrund hinunter.

30.05.2015 20:08 • #518


M
liebe beladonna,
ich lese hier nun schon eine ganze weile mit und bis gestern hatte ich den eindruck, dass du in den letzten tagen trotz panikattacken etc. ein ganzes stück weiter gekommen bist.
ich kann verstehen, dass es dir so schlecht geht, wie nie zuvor in deinem leben. ich weis aus erfahrung, was es heißt, seinen besten freund und partner zu verlieren. ich bin nach der trennung in die bisher schwerste depressive episode meines lebens gerutscht und war 3 monate in einer psychatrischen klinik. aber ich habe weitergemacht und an meinem leben gearbeitet. es geht mir wieder gut und ich bin da raus gekommen. das hat mich stärker gemacht und mittlerweile haben mein ex und ich auch wieder kontakt und treffen uns gerne. das war ein langer weg und nicht immer leicht. was ich nie gemacht habe, ist ihm die trennung vorzuwerfen, ich habe auch nie gebettelt und geheult, sondern bin in eine kontaktsperre, bis es mir wieder besser ging.
deshalb mein rat: gib ihm diesen brief nicht!
es war wichtig für dich ihn zu schreiben, aber es bringt gar nichts, ihm die trennung und die neue beziehung ständig vorzuwerfen. auch wenn es hart ist, aber er hat ein recht auf ein eigenes leben ohne dich. ein recht auf eine neue beziehung. er hat sich immer, so weit es ging, fair verhalten. er hatte eine engelsgeduld mit dir. er kann nichts dafür, dass er dich nicht mehr so liebt wie früher, und nun eine andere gern hat. es hätte auch dir passieren können. er ist außerdem nicht zuständig für dein seelenheil. partnerschaft ist was freiwilliges und wenn einer diese nicht mehr leben will oder kann, ist er frei,sie zu beenden. du schreibst ständig, er war mein beschützer, handwerker etc.. das klingt ein wenig egoistisch. er soll all das noch für dich sein, weil du das eben so haben willst. aber er hat das recht, das leben zu führen, das er will. und wenn du ihn wirklich liebst, dann gib ihn frei. nur dann habt ihr eine chance, irgendwann wieder einen guten kontakt zu haben, mit viel zeit und arbeit an dir, vllt. irgendwann sogar wieder eine partnerschaftliche. ich denke, die jetztige freundin ist nur ein sprungbrett. das wird wahrscheinlich nicht lange halten. aber mit dir kann und will er aktuell nicht mehr zusammensein. bitte lass ihn in liebe gehen. alles andere wird dir irgendwann leid tun. oder möchtest du, dass er für alle zeiten an dich nur als egoistische, depressive, klammernde, vorwurfsvolle psycho-ex denkt?
kümmer dich jetzt mal nur um dich und dein leben. mach ne therapie. erst wenn du alleine gut leben kannst, kannst du eine gute partnerin für einen man, vllt. irgendwann auch wieder für ihn sein.

31.05.2015 06:33 • x 1 #519


B
Hallo @mariebu,

Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Mich interessiert sehr, wie du deinen Aufenthalt in der Klinik erlebt hast und inwieweit dich das weitergebracht hat. Gerne auch per PN.

Habt ihr damals auch zusammengewohnt?

Ich habe die letzten Tage versucht die starke vor ihm zu sein, damit ich irgendwann wieder interessant für ihn sein könnte. Aber die Fassade bröckelte und das gestern war das Ende meiner gespielten Stärke.
neben all meiner Trauer, Wut und Enttäuschung habe ich auch Angst dass er ihr alles über mich und meine Probleme erzählt und das dann die Runde macht. Und dass er sagt er trennt sich nur wegen ihr.
Das kommt noch zu all dem Kopfkino dazu.
Wie kann er mich, unseren Alltag und unsere Pläne einfach so austauschen?

Ich fühle mich so schrecklich. Meine Mutter ist bis heute Abend hier und wollte dass ich eben die erste Runde mit ihrem Hund gehe. Ich lag aber wieder völlig bewegungsunfähig im Bett und habe mich rausgeredet.

31.05.2015 06:56 • #520


M
liebe beladonna,
ich werde dir gerne mehr schreiben. auch öffentlich, da ein solcher aufenthalt nichts ist, wofür man sich schämen muss. ich war eben joggen (auch etwas, was mir bei der depression weitergeholfen hat) und muss jetzt erst mal duschen. ich schreiben dir später ausführlicher, mach dir doch mal einen guten, heißen kaffee und geh dann vllt noch mit dem hund? viele grüsse

31.05.2015 07:22 • #521


M
so, geduscht und erfrischt:-).
die erste zeit in der klinik war ein albtraum, obwohl alle sehr nett und freundlich waren. ich habe nur gegrübelt und gegrübelt und mich von der sekunde des morgendlichen aufwachens bis zum einschlafen mies und unendlich traurig gefühlt. habe mir ständig vorwürfe gemacht, wie ich alles so weit habe kommen lassen. zum verständnis: mein ex und ich waren erst fünf jahre die besten freunde (o.k. im ersten jahr lief auch mal mehr) und dann ein jahr fest als partner zusammen. er wollte dann, dass ich zu ihm ziehe aber da ich da schon leicht depressiv war, wollte ich nicht. es ging dann mit meiner psyche anfang 2014 weiter bergab und ich bin in eine psychosomatische klinik und habe, da ich zu dem zeitpunkt bedingt durch die depression, unsere partnerschaft wieder auf beste freundschaft heruntergeschraubt. er hat das nach anfänglichen versuchen, mich umzustimmen, auch akzeptiert und wir waren weiterhin sehr eng. als es mir dann besser ging, habe ich wieder mehr für ihn empfunden und gehofft, das wir dort weitermachen können, wo die depression uns ausgebremst hat. er wäre auch bereit gewesen. aber ich habe zu viel gas gegeben, ihm nicht die zeit gelassen, die er gebraucht hätte, nach meinem rückzug damals. durch rumzicken und druck machen, habe ich damals leider erreicht, dass er sich total zurückgezogen hat. und irgendwann hatten wir dann gar keinen kontakt mehr. meinen besten freund zu verlieren, hat mich dann endgültig wieder in die depression gestürzt, schlimmer als vorher, und ich musste leider wieder in eine klinik. dort sass ich lange wie in einem dunklen loch und habe kein land mehr gesehen. tja, was hat mir geholfen, zeit und abstand. natürlich waren auch die therapien hilfreich und vor allem die gespräche mit mitpatienten. mein leben ist auch jetzt nicht perfekt, aber es geht mir wieder gut. das hätte ich damals nie geglaubt. ich war kurz vorm aufgeben. ob aus mir und meinem ex nochmal mehr wird, wird sich zeigen, sicher ist aber, hätte ich damals szenen gemacht, vorwürfe usw. wäre heute kein kontakt mehr möglich. du, beladonna hast jetzt nur nur eine winzige chance, dass ihr irgendwann nochmal einen guten umgang findet: hör auf mit betteln, vorwürfe machen etc., das treibt ihn immer weiter weg, er verbindet nur noch negatives mit dir. willst du das wirklich? denk jetzt nur an dich und lass deine seele heilen. vllt sagst du ihm beim nächsten treffen, dass du sehr traurig bist, wie sich alles entwickelt hat, aber dass du auch findest, dass jeder sich jetzt auf sich besinnt und an seinem eigenen leben arbeitet. dass du eure zeit in guter trotz allem in guter erinnerung behältst und vorläufig überhaupt keinen kontakt mehr möchtest (er kann dich nicht vermissen, wenn er ständig auf dich zugreifen kann) und man später weiter sieht. nur so kann er wieder respekt vor dir haben und denken, wow, sie hat sich ja doch ganz gut im griff.
ich weiss, dass ist jetzt alles nicht leicht, aber macht es irgend etwas besser, wenn du ihn mit vorwürfen überschüttest, ständig bettelst und heulst. heulen darfst du bei deiner mama, freundinnen und in der klinik. du musst wieder auf die füsse kommen, dass wir dauern und wird nicht leicht, aber du schafftst das, liebe grüsse

31.05.2015 08:44 • x 1 #522


B
mariebu, interessanter Beitrag.

Ansonsten verstehe ich aber weiterhin nicht, warum vieles auf Ex zurück angelegt wird, wenn er wieder in einer neuen Beziehung ist. Bin immer noch der Meinung, dass man die genauso zu akzeptieren hat, wie man es sich in seiner eigenen gewünscht hätte.



Belladonna, würde den Brief ebenfalls nicht losschicken. Stell dir einfach vor, er würde den dann Next zeigen. Würdest du das wollen?
Wenn du Bedenken darüber hast, was er Next über dich sagt und du sogar beruflich mit ihr zu tun hast, dann handel danach, dass du dein Gesicht wahren kannst.
Das geht aber nicht über jammern, sondern über dein Leben anpacken.
Jammern kannst du hier, zu Hause u.s.w. aber nicht vor ihm.
Er wird sonst irgendwann jegliche Achtung vor dir verlieren.

Viel Kraft dir.

Gruß
B.

31.05.2015 09:06 • #523


B
@Mariebu: Ganz lieben Dank für deine offenen Worte.
Ich hoffe, ich kann einige von deinen Tipps umsetzen.

@Beatrice: Ich habe nun schon mehrfach gehört, ich solle den Brief nicht abgeben. Ersmtal werde ich ihn behalten, mal sehen wie die nächste Zeit wird.


Ich werde mir um 12 Uhr nun doch die Wohnung anschauen, die er nehmen wird/möchte. Meine Mutter meint, das wäre eine gute Option und dass ich hier raus muss. Die Wohnung ist bezahlbar, im Grünen, leider nicht zentral und der Kater darf mit.

Um 12 Uhr trifft er sich mit dem Makler dort, wir kommen dann dazu.

31.05.2015 09:34 • #524


I
hoffe sehr, es geht wirklich um die wohnung, anders ist nicht zu verstehen, warum ihr euch ständig begegnet.

seit eurer trennung gab es kaum einen tag ohne kontakt. da wäre selbst ich durch mit den nerven.

dein brief liest sich aus meiner sicht wie eine grosse anklageschrift. was bezweckst du damit, solltest du ihn ihm geben? wie soll er reagieren?

du kannst zetern und heulen und tapetenbahnen vollschreiben, er liebt dich nicht.
er will dich nicht.

was kümmert es dich, was die neue von dir denkt? glaubst du wirklich, die machen ein abendfüllendes thema aus dir und belasten damit ihre beziehung?
natürlich erzählt er ihr von deinen ausrastern, weil es die wahrheit ist.

du hast ihn auserkoren, dein lebensretter zu sein. er hat sich entschieden seines zu retten.

man kann es dir mit allen zur verfügung stehenden worten und sprachen um die ohren hauen, du willst die dinge nicht wahrhaben.

die logische konsequenz ist, dass du dann eben komplett zusammenbrechen und in die klinik musst.

31.05.2015 10:32 • x 1 #525


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