Schwindende/Keine Gefühle -Trennung unumgänglich?

Er war heute morgen viel eher als gedacht zurück in der Wohnung, so dass wir uns doch nochmal gesehen haben. Er war sehr aufgedreht, fragte warum ich noch da sei (nett) und das wir dann ja nochmal zusammen mit den Hund gehen können. Er hat mich gefragt, ob er die Wohnung zum 01.06.nehmen soll, oder ob ich denke er findet noch etwas Besseres oder ob ich sie mir nicht doch anschauen möchte. Er geht davon aus, dass er nichts vergleichbar günstiges finden wird und er könnte den Kater mitnehmen. Wir haben uns noch ein bisschen unterhalten aber es war komisch. Er hat mich auch gefragt, warum ich nicht glaube, dass ich es bis zu einer Reha schaffe und ob ich ihm erzählen möchte, was ich genau habe. Das habe ich verneint.

Nach einigem hin-und her bin ich mit dem Hund zu meiner Mutter gefahren. Ich bin müde von der Fahrt, zudem fällt mir hier die Decke auf den Kopf. Sie hat mir Wohnungen gezeigt, meinte ich müsse mich entscheiden, aber das überfordert mich gerade. Ich habe ihr nochmal von den Besichtigungen gestern erzählt. Für nur 300 Euro mehr könnte ich in unserer Wohnung bleiben. Ich finde 300 Euro kann man im Monat dazu verdienen, vorallem da ich keine volle Stelle habe und im Juli und August nochmal von den Arbeitsstunden gekürzt werde. Sie meint das ist finanziell und emotional absolut unsinnig. Zum Schluss meinte sie ich könne vielleicht dort bleiben, bis die Reha beendet ist. Aber dann hätte ich wieder drei Monate Kündigungsfrist usw. Ich möchte gerade einfach nur weinen und dann schlafen aber sie meint wenn ich jetzt schlafe, bin ich heute Abend nicht müde. Ich glaube, sie gibt sie wirklich Mühe und meint es gut aber das hilft mir gerade einfach alles nichts

Ich verstehe nicht, wie er momentan drauf ist, kann sein Verhalten nicht deuten. Sollte ich ihm von meinen Panikattacken berichten?

Ich hoffe, es geht euch Mitlesern heute besser.

Liebe Grüße

@ Belladonna, lass ihn einfach in Ruhe und aus Deinem neuen Leben soweit wie möglich raus.
Spätestens, wenn ihr getrennt wohnt wird er sich vermutlich vollkommnen zurück ziehen.
Wenigestens für eine ganze Weile, bis ihr beide euer Leben getrennt voneinander auf die Reihe bekommen habt.

Er ist nicht Dein platonischer Freund. Er ist Dein Ex und Du brauchst Abstand. Abstand und nochmal Abstand.
Erzähle ihm nichts mehr von Dir. Ziehe Dich zurück. Glaub mir, momentan findest Du den Tip zum kotzen, aber in ein paar Wochen ärgerst Du Dich sonst.

Er hat Dich im dem Moment verlassen, wo es bei Dir aufwärts ging. Er hätte ein schönes Leben mit Dir haben können, aber nein er muss mit einer anderen anbändeln und steht freudig grinsend, gut gelaunt vor Dir. So einem willst Du Deine Probleme wegen ihm erzählen?
Wo ist Deine Würde? Dein Stolz? Wach auf, momentan zählst nur Du und für Deine Probleme ist er der letzte, welche zuständig ist.
Schließlich hat er dafür gesorgt, dass Du diese momentan überhaupt hast.
Mach Dir das mal im Kopf klar. Dann wirst Du einiges anders sehen.

Gruß
B.

@Beatrice: Meine Würde und mein Stolz? Gute Frage. Irgendwie liegt gerade alles von mir am Boden und zwischendurch trampelt er auch noch darauf herum. Dann hat er wieder nette Momente, fragt mich wie es mir geht, ob er mir helfen kann, bittet andere nach mir zu schauen.

Gerade hat er angerufen, er wollte nur sicher gehen, dass mit der Kündigung alles ok ist. Er meinte er wäre gerade am Auto fahren und da ist es ihm eingefallen. Soll er doch gleich sagen, er fährt jetzt zu ihr. Andere Freunde gibt es in der Nähe nämlich nicht. Aber das traut er sich nicht, weil er denkt, dann zerbreche ich endgültig.

Ich hatte vorhin schon wieder eine Attacke, obwohl ich alleine war und der neben mir geschlafen hat. Völlig aus dem Nichts. Das macht mich so fertig. Ich bin dann vor die Tür und nach 10 Minuten wurde es besser. Allerdings fühlen sich die 10 Minuten immer viel länger an, der Tipp dabei auf die Uhr zu gucken ist gut.

Er hätte ein schönes Lebens mit dir haben können.. Das habe ich ihm auch gesagt, es wäre alles besser geworden aber meinte seine Gefühle würden sich trotzdem nicht ändern. Vielleicht hilft uns Abstand (nach seinem Auszug) wieder zueinander zu finden. Diese kleine Hoffnung habe ich weiterhin in meinem zerbrochenen Herzchen und so manches mal rettet mich dieser Gedanke in ganz schweren Momenten.

Liebe Grüße

Puh, du solltest Dir Ansprechpartner vor Ort bei Dir suchen. Anregungen gab es ja schon eine Menge und Du hattest selbst viele Ideen. Ich glaube, die Nähe zu Deiner Mutter ist auch nicht gut für Dich. Ich finde ihr Verhalten übergriffig, wenn sie Dich so sehr bevormundet. Klar macht sie sich Sorgen und ist wahrscheinlich selbst überfordert.

Bzgl. Deiner Panikattacken solltest Du sowohl mit Deiner Hausärztin als auch mit Deiner Therapeutin sprechen. Du brauchst deutlich mehr Unterstützung (evtl. häufigere Sitzungen, Medikation, ggf. solltest Du doch die Einweisung in Anspruch nehmen.) von außen, etwas was Dich stabilisert. Diesen Part können Haustiere alleine nicht übernehmen, auch wenn ihre Anwesenheit ein großer Trost ist. Du kommst ja überhaupt nicht zur Ruhe.

@Myself: Ich bin am Dienstag Nachmittag oder Mittwoch morgen bei meiner Ärztin, am Freitag bei der Therapeutin. Ich werde beide darauf ansprechen. Falls ich vorher nochmal das Gefühl habe wie gestern Abend, wurde mir empfohlen mich an Psychiatrische Institutsambulanzen zu wenden. Adressen habe ich schon recherchiert.

Ich hoffe, ich überstehe die nächsten Tage besser als den gestrigen Abend. Das war die absolute Hölle.

Danke für deinen Beitrag!

In einer Stunde hebt der Flieger Richtung Portugal ab. Ohne mich. Ohne ihn. Wir haben den Urlaub erst im April gebucht. Das macht mich alles so traurig. Er ist gerade sehr wahrscheinlich bei ihr und denkt, er hat sich gut und richtig verhalten.

Ich lasse mich mal vom TV berieseln....

Das klingt sehr gut. Organisatorisch hast Du das alles schwer im Griff Da kannst Du sehr stolz auf Dich sein.

Ich habe hier ja auch viele nette, kluge und hilfsbereite Menschen, die mir viele gute Tipps und Anregungen geben.

Ich möchte ihm so gerne schreiben... Habe mich dazu entschlossen gleich einen Brief anzufangen. Ob ich ihn abgebe oder nicht weiß ich noch nicht.

Hallo Belladonna,
Das mit dem Schreiben ist prima irgendwie muss mal alles raus, das ist viel besser, als alles in sich reinzufressen. Und bestimmt super für Deine Therapie und den Verarbeitungsprozess.

Ich musste grade an Dich denken... hast Du bei Deinen Panikattacken mal Atemübungen versucht? Ich hatte gestern einen sehr stressigen Tag, mein Puls war unglaublich hoch, auch nach einer Stunde Schlaf schlug mir das Herz bis zum Hals. Hab dann ein paar Übungen gemacht und mir ging es nach 2-3 Minuten direkt viel besser. Ich weiß allerdings nicht, ob sowas während einer Attacke überhaupt möglich ist.

Guten Morgen zusammen,

@Myself Das muss ja echt heftiger Stress gewesen sein. Gut, dass Du für Dich sorgen kannst, hast Du eine Yogaübung gemacht?

@ Belladonna zum Schreiben kann ich sagen, dass ich meinen ersten Brief an ihn total bescheuert fand, und dachte, wie gut, dass er anonym in einem Forum verfasst wurde. Im Nachhinein habe ich ihn nochmal gelesen, fand ihn gar nicht so schlecht, aber um den Inhalt allein geht es ja auch gar nicht in erster Linie.
Wenn man nur für sich schreibt, macht eben auch nicht sofort jemand Einwände wie: Das siehst Du jetzt abe falsch oder Das stimmt so nicht, sondern ganz allein DEINE Sichteise zählt erstmal.
Wenn man was davon abgeben will, kann man das ja immernoch machen.

Liebe Grüße

@ Luise: Ja, im Moment überschlagen sich die Ereignisse. Ich hab mir ne Weile die Nase zugehalten und die Luft angehalten (Tipp von ner medizinischen Interseite), dann die Wechselatmung aus dem Yoga, erst ein paar Mal auch mit Luft anhalten zwischendurch und mit verlängertem Ausatmen. Dann bewusst die Zwerchfellatmung beobachtet. Dann Wechselatmung mit gleichen Sequenzen zur Harmonisierung. Dann war der Puls wieder unten. Hatte es vorher mit spazieren, Achtsamkeit und schlafen probiert. Das brachte nichts. Hab abends im Chat alle zugetextet Hab mir dann für heute Ruhe verschrieben - morgen gibts auch noch mal Schongang. Und die Tage Kaffee mit ner Freundin. Wie geht´s Dir?

@ Myself Danke der Nachfrage, mir tut momentan Radfahren sehr gut, wenn auch der Vorderreifen dauernd nachgepumpt werden muss naja, wenn es sonst nichts ist.

Ich finde die Natur momentan auch einfach sehr schön, selbst wenn nicht immer die Sonne scheint.

Ich wünsche Euch allen hier auch gute Naturerfahrungen!

Natur ist auch etwas ganz wunderbares. Ich entwickel nur leider in totalen Stresssituationen ne Art Hochsensibilität. Und bin dann sogar manchmal von Naturgeräuschen überfordert. Ich war gestern auch spazieren, die Idee hatten jedoch ne Menge anderer auch. War mächtig viel los. Da hilft mir nur verkrümeln. Und Reize reduzieren. Ich hoffe, es bleibt gleich was trocken, dann geh ich in den Garten. Ich glaube Vogelgezwitscher geht heute

@Myself: Ich muss mich mal schlau machen, was Atemübungen bzw.Atemtechniken angeht.
Die letzte Attacke hatte ich gestern Abend, kurz vor dem Einschlafen, wieder völlig aus dem Nichts.

@LuiseR: Ich habe gestern weiter am Brief geschrieben. Zwischendurch bin ich mir sicher, dass ich ihn abgeben will. Dann finde ich ihn wieder zu böse bzw.weiß genau, dass seine einzige Reaktion -wenn überhaupt-sein wird dass er es weiß, es ihm leid tut aber er es nicht ändern kann.
Ich bin zwischendurch so wütend. Dann wieder traurig. Dann enttäuscht. Dann ängstlich. Dann geht es von vorne los, es ist so anstrengend.

Ja, mach Dich mal schlau. Guck mal hier zur Anregung: http://www.psychic.de/panikattacken.php

Du musst Dich ja nicht direkt entscheiden, ob Du den Brief abgeben willst. Ich hätte auch die Sorge, dass das Pingpong-Spiel von vorne losgeht. Schreib einfach weiter. Entscheide später. Vllt. wilst Du ja auch nur Auszüge abgeben. Die Gefühlsachterbahn ist leider in Deiner Situation normal. Und sehr anstrengend. Plan Dir Pausen ein.