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Schwindende/Keine Gefühle -Trennung unumgänglich?

L
Liebe Belladonna,

uups, Gliederschmerzen, also ich habe dann meist schon Fieber... aber da sind die Menschen unterschiedlich. Hast Du mal gemesssen? Hast Du genug Tee, Lebensmittel (Obst, Zwieback, was Du so magst..) im Haus, wo Du Dich nicht für anstrengen musst, es zuzubereiten? Suppen (notfalls aus der Dose)? Eine Bekannte von mir schwört auf heiße Badewanne, dann heißen Apfelsaft trinken, dann ins Bett und eine Schwitzkur machen..
Ich schwöre auf viel trinken (am besten Teekanne voll machen und 2-drei Stück täglich mindestens leer machen..).
Da Du ja von einer OP sprachst, bist Du vermutlich sehr vertraut mit Erkältung; wenn man allein ist muss man aber sich meiner Erfahrung nach gezielt darauf vorbereiten und sollte nicht den Fehler machen, sich zu übernehmen, bloss weil es ja nicht anders geht ( mit Fieber würde ichz.B. nicht lange Auto fahren..).

Liebe Grüße und ich drück natürlich weiter die Daumen!

23.05.2015 09:01 • #436


B
@LuiseR: Fieber habe ich nicht, gott sei Dank. Meine Standard Medikamente habe ich zu Hause aber es fühlt sich dennoch blöd an.

Die erste Wohnung heute war leider nichts. Ich habe mich unwohl gefühlt, vom ersten Moment an.Hoffentlich wird die zweite Besichtigung besser.

Er kommt gleich vorbei, möchte waschen, bügeln und mit dem Hund gehen. Mal sehen, wie ich das verkrafte.Er wollte ganz genau wissen, wann ich nach Hause fahre, ob ich nach der Besichtigung nochmal wiederkomme und wie lange ich weg bin. Mein Kopfkino dreht natürlich direkt wieder durch. Alles Mist.

Ich hoffe, dein Tag verläuft besser.

Liebe Grüße und Danke für alles!

23.05.2015 11:16 • #437


A


Schwindende/Keine Gefühle -Trennung unumgänglich?

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tubbs75
Hallo belladonna,

ich kann dir sehr gut nachempfinden, wie das ist wenn der geliebte Mensch in der gemeinsamen Wohnung steht, und man kan ihn nicht umarmen oder einen Kuss geben, was sonst normal war.
Konzentriere dich auf dich und du schaffst das, da bin ich sicher.

Wenn es mit der ersten Wohnung nicht geklappt hat, dann ist es halt so. Du hast sowieso kein gutes Gefühl gehabt. Es wir schon werden hab Geduld mit dir, es dauert solange es halt dauert.Du bist angeschlagen und dein Herz weint.
Ich stehe auch noch davor mir eine Wohnung anzuschauen, mir wird übel bei dem Gedanke.
Ich bin mir sicher alles wird gut.
Drück dich aus der Ferne

23.05.2015 11:46 • #438


B
Hallo @Tubbs,

Danke für deine lieben Worte!

Er wollte zwischen 12 und 13 Uhr hier sein, bisher nichts. Der Hund wartet ungeduldig. Er schnüffelt immer an seinen Sachen, wedelt freudig mit dem Schwänzchen bis er merkt, dass er nicht da ist.

Ich werde versuchen stark zu bleiben, erst zusammenbrechen, wenn er weg ist. Egal wie er sich verhält, es tut mir weh. Entweder er ist so blöd wie die letzten Male am Telefon oder er ist nett und es fühlt sich gut an für den Moment, bis er die Wohnung wieder verlässt.

Hast du schon Wohnungen besichtigt?

Liebe Grüße

23.05.2015 12:09 • #439


B
Ich denke immer ich kann nicht mehr tiefer fallen aber ich falle und falle und falle.

Die Wohnung war gar nichts. Verqualmt, nicht gepflegt und dafür viel zu teuer. Für 300 Euro könnte ich hier wohnen bleiben.

Er ist statt zwischen 12 und 13 Uhr um 16 Uhr hier angekommen, direkt zur Waschmaschine und meinte mit einem Grinsen im Gesicht er wäre nochmal eingeschlafen. Zur Info: Angeblich ist er bei einem Arbeitskollegen, der zwei kleine Kinder hat. Ich denke nicht, dass da nochmal tief einschläft. Ich habe es unkommentiert gelassen.
Wir sind dann kurz mit dem Hund gegangen und er war sehr seltsam, wir konnten gar nicht reden, nicht wie vorgestern. Er meinte dann nur noch bevor ich gefahren bin, dass ich ihm sagen soll wann ich wieder hier bin wegen dem Kater.

Ich war von der Besichtigung schnell wieder zu Hause, er war noch da. Hatte seine Tasche schon gepackt und kam mir freudestrahlend entgegen. Er wäre jetzt auch weg und würde sich die Wohnung angucken. Dann ist er gegangen und hat mich stehen lassen. Er saß noch nicht mal im Auto, da hatte er das Handy schon am Ohr und lachte.

Ich erkenne ihn nicht wieder. Vor drei Wochen haben wir doch beide noch kotzend über dem Klo gehangen, weil es uns so schlecht ging und ihm die Sache so sehr auf den Magen schlägt. Jetzt läuft er freudestrahlend durch die Gegend, merkt wahrscheinlich gar nicht wie verletzend er ist.

Er wird die Wohnung, die weit draußen und sehr günstig ist zu 90% nehmen und ab nächster Woche seine Sachen packen.

Ich bin nach der Besichtigung zum Auto gegangen und hatte wieder eine Panikattacke. Hab es noch zum Auto geschafft und dann heulend zusammengesackt.

Ich kann und ich will nicht mehr. Ich möchte so nicht leben. Mir fehlt einfach jegliche Kraft nach vorne zu blicken.
Meine Mutter -zu der ich heute fahren wollte- meinte ich soll mich beruhigen, auf keinen Fall hier wohnen bleiben und einfach weiter suchen. Sie versteht mich nicht. Niemand versteht mich. Nur bei ihm habe ich mich das erste Mal in meinem Leben verstanden gefühlt.
Ich möchte ihn anrufen und sagen wie weh er mir tut und wie schlecht es mir geht

23.05.2015 16:53 • #440


Nachtmahr
Liebe Belladonna,

ruf ihn nicht an. Es interessiert ihn nicht. Es geht ihm besser ohne dich, du siehst es ja selbst. Lass ihn gehen. Und konzentriere dich aufs hier und jetzt. Einatmen. Ausatmen. Einen Schritt nach dem anderen. Setz dich nicht so unter Druck. Du schaffst das! Ich hab's auch geschafft. Wir alle hier wissen genau, was du durchmachst. Aber wir wissen auch, dass du es schaffen wirst! Sei stark. Und wenn's nur der Rest des heutigen Tages ist. Kuschel dich ein, mach's dir gemütlich. Versuch dich zu entspannen, mach dir einen Tee, gucke einen Film oder lies ein Buch, irgendwas, das dein Gedankenkarussell abstellt. Du wirst es überstehen und schaffen. *nick*

23.05.2015 17:11 • #441


B
@Nachtmahr: Nichts kann das Gedankenkarussell stoppen. Zum Lesen fehlt mir die Konzentration, der TV läuft fast die ganze Zeit damit ich etwas höre, Musik kann ich nicht ertragen. Ich gehe durch die Wohnung und drehe durch.
Ich erkenne ihn nicht wieder aber ich erkenne auch mich nicht wieder. Ich dachte, ich habe schon schlimmes erlebt aber das hier gerade, die Mischung aus Liebeskummer, Panikattacken, Ungewisseheit und pure Angst sind nicht auszuhalten.

23.05.2015 19:57 • #442


B
@ Belladonna, wenn Du in dieser Stimmung bist, gehe raus dreh ´ne Runde um den Block.
Tief einatmen, tief ausatmen. Mach eine Weile einen Rhythmus draus. Z.B. Vier Schritte ein-, vier Schritte ausatmen. Jedenfalls so viele Schritte, wie dein Takt ist.
Nach einer viertel Stunde sieht die Welt schon anders aus.

Die Nummer der Telefonseelsorge griffbereit haben ist auch nicht verkehrt.

Die Angst wird nach einer Weile wieder vergehen, wenn Du Tag für Tag merkst, dass es ohne ihn weiter geht.
Habe nicht den ganzen Block verfolgt...Hast Du aufgrund der aktuellen Situation die Panikattacken oder generell Probleme damit?

Gruß
B.

23.05.2015 20:13 • #443


B
Hallo @Beatrice,

ich hatte, kurz nachdem wir zusammengekommen sind, immer wieder depressive Schübe, teilweise sehr stark ausgeprägt. Er war der Fels in Brandung, hat dafür gesorgt dass ich Hilfe bekomme. Seit Ende letzten Jahres geht es mir besser und er sprach das erste Mal an, dass er sich nicht sicher ob seine Gefühle noch ausreichen. Ende April war es dann wieder Thema und eine Woche später sagte er sei sich sicher, dass er nicht mehr wolle und könne. (Kurzfassung)

Die Panikattacken sind für mich neu. Ich habe große Angst, dass der Liebeskummer mich wieder in die Depressionen treibt und ich diesmal alleine damit da stehe. Ich nehme aktuell schon Tabletten zum Schlafen und ein hoch dosiertes Johanniskrautmittel tagsüber, das allerdings erst seit dieser Woche. Ich habe auch die Möglichkeit ein AD für den Tag zu bekommen.

Eine psychosomatische Reha wird gerade beantragt. Ärztin und Therapeutin haben dies deutlich gefordert. Ich weiß nur nicht wie schnell das geht, manche sagen 3-4 Wochen, ich habe auch schon gehört ich soll mich auf den Spätsommer einstellen. Das halte ich aber definitv nicht durch.

Liebe Grüße

23.05.2015 20:26 • #444


B
@ Belladonna, okay.

Besorgniseregend/Behandlungsbedürftig werden Panikattacken wenn diese mit evtl. Todesangst, Schweißausbrüchen, heftiges Herzrasen, Panik durchzudrehen, enorme Aggressivität (aus Angst, weil man nicht weiß, wie einem geschieht) evtl. begleitet mit Durchfall oder Urinverlust einhergehen. Solche Attacken dauern bis zu 20 Min., dann flachen sie wieder ab. Der Körper ist nicht länger in der Lage so auf Hochtouren zu fahren, was ihn aber nicht daran hindert das ganze Programm mehrmals am Tag zu durchlaufen.

Damit will ich Dir Deine Panikattacken nicht absprechen, ich vermute, dass es sich bei Dir durch ein gewisses Panikgefühl äußert, was kurz aufschreckt, aber relativ rasch wieder vergeht.
Wenn es so ist, kann ich Dich beruhigen. In Deiner derzeitigen Situation völlig normal.
Die Attacken vergehen wieder.

Sind sie allerdings wie oben verschrieben, dann ab zum Facharzt, damit sich diese nicht manifestieren.

Das mit den Depressionen würde ich andersrum sehen. Wenn Du schon weißt, wie Schei.ße Depressionen an sich sein können, kann Dich ein Liebeskummerdepri erst recht nicht mehr umhauen. Du hast da schon schlimmeres bewältigt.
Du bist aktiv mit der Wohnungssuche, gehst arbeiten, kümmerst Dich um den Hund, Dein Kämpferherz ist doch erwacht. Das zeigt doch, dass Du es schaffen willst. Somit auch schaffen wirst.

Gruß
B.

23.05.2015 21:25 • #445


B
Hallo nochmal @Beatrice,

danke für deinen Beitrag. Die Attacken, die ich momentan habe gehen einher mit Herzrasen, dem Gefühl durchzudrehen, Ungeduld, teilweise Aggressivität (aber das eher selten bzw.nur kurz) und leider auch Durchfall. Das ganze geht jedesmal ca. 10-15 Minuten.

Meinst du ist ein eher ein Thema für meine Ärztin (Internist, Psychotherapeutin) oder für meine Therapeutin?
Ich erkenne mich in diesen Momenten nicht wieder und leider erinnert es mich auch an manche Ausraster die ich während der Depression hatte. Es füht sich teilweise so ähnlich und doch unterschiedlich an.

Arbeitest du im med. Bereich?

Liebe Grüße

23.05.2015 21:32 • #446


L
Hallo Belladonna,

Beatrice spricht mir aus der Seele:

Zitat:
Du bist aktiv mit der Wohnungssuche, gehst arbeiten, kümmerst Dich um den Hund, Dein Kämpferherz ist doch erwacht. Das zeigt doch, dass Du es schaffen willst. Somit auch schaffen wirst.


Gute Nacht!

23.05.2015 22:11 • #447


B
@ Belladonna

Das sind schon heftigere Panikattacken. Nochmal eindringlich mein Tip. Wenn der Durchfall vorbei ist drehe eine Runde um den Block. 15 Min. reichen.
Bleib nicht aus Angst vor dem Durchfall zu Hause. Keine Sorge, der Durchfall wird Dich auf der Straße nicht erwischen.

Wenn Dich diese Attacken ereilen sollten, falls Du draußen irgendwo unterwegs bist.
Ruhig bleiben, siehe zur Not auf Deine Uhr, Du weißt ja nun, nach 10 Min-15 Min. gehen die Attacken vorbei. Bleib so ruhig wie möglich konzentrier dich auf die 10 Min. -15 Min. Auf keinen Fall nach Hause stürmen, sonst kannst Du mit Pech manifestieren, dass Du das Haus nicht mehr verlässt auf Angst vor den Attacken. Das kann ein elendiger Kraislauf werden. Lass es nicht soweit kommen!

Soll keine Angstmacherei von mir sein. Kann ebenso sein, dass die Panikattacken ebenso schnell wieder verschwinden, wie sie nun gekommen sind.

Allgemeine Info:

Das sind ausgearbeitete Verhaltensweisen einer der ersten Selbsthilfegruppen in Deutschland für Agoraphobiker und Sozialphobiker (damals noch in einer Gruppe, weil die Sozialphobiker sonst keine Anlaufstelle hatten, heutzutage sieht das anders aus) zu einer Zeit , als den Ärzten aus Unwissen noch nichts besseres einfiel als nur Tabletten zu verschreiben.
Heutzutage sieht es anders aus. Manche Ärzte haben ein gutes Wissen, Verhaltenstherapeuten bekommen schwere Fälle wieder hin. Auch durch Rücksprache mit diesen SHG´s.

Aus den Panikattacken kann (muss nicht!) sich eine Agoraphobie entwickeln, wenn nicht frühzeitig gegengesteuert wird. Es ist bekannt, dass eine schwere Trennung/Todesfall einer nahestehenden Person die Initialzündung setzen kann. Manchmal mit einer Zeitverzögerung von bis zu zwei Jahren (ca. Werte).
Ebenfalls wichtig, wenn sich solche Panikattacken anfangen zu äußern kein Dosenobst, Industrie -Joghurt,- Quark mit Obst u.s.w. essen. Den Namen des bösenInhaltsstoffes habe ich vergessen. Vorsicht auch bei Kuchen mit Obst aus der Bäckerei. Selber backen, Joghurt mit frischem Obst anrühren geht in Ordnung. Kaffekonsum runterschrauben, wenn man es schafft völlig Kaffeabstinent bleiben. Schwarzer Tee als Ausgleich ist in Ordnung.


Gruß
B.

23.05.2015 22:16 • #448


B
@Beatrice: Tausend Dank für die Info. Es beruhigt mich etwas, dass es anderen Menschen auch so geht und ich nicht alleine verrückt bin. Ich habe mich eben auf der Terasse in meinen Lieblingsliegestuhl gelegt, tief Luft geholt und die Sterne beobachet. Ich bin gerade sehr froh,dass Hund und Kater bei mir sind,auch wenn ich dann sofort wieder denke, dass das auch nur noch zeitlich begrenzt ist.

Ich werde die Attacken auf jeden Fall bei meiner Ärztin und Therapeutin ansprechen und bin gespannt, was sie mir raten werden.

Nochmal, 1000 Dank!

23.05.2015 22:21 • #449


B
@ Belladonna

Gern geschehen. Gute Nacht

Gruß
B.

23.05.2015 22:25 • #450


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