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Schwindende/Keine Gefühle -Trennung unumgänglich?

B
@Ferrerro: Ich verstehe so gut, was du meinst. Wir waren am Sonntag auch gemeinsam eingeladen, ein paar Tage vorher habe ich noch mit dem Freund telefoniert und gesagt, dass ich mich auf die Feier freue.
Natürlich ist in der Zwischenzeit viel passiert und natürlich war ich gar nicht zu Hause aber ein Sekündchen habe ich auch gedacht, warum gehen wir da nicht zusammen hin? Am 19.05.haben wir Konzerttickets und dann am WE geht der gebuchte Flug in die Sonne.
Vielleicht geht dein Ex ja auch einfach davon aus, dass du mitkommst?!?

@LuiseR: Eine Selbsthilfegruppe könnte ich mir vorstellen, hab auch schon mal ein bisschen gesucht aber irgendwie nichts gefunden. Steht aber mit auf meiner gedanklichen Liste, was ich machen könnte, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt.
Ansonsten könnte ich mal zum schwimmen gehen aufraffen, aber auch das macht man ja alleine.

Ich werde morgen vor dem Termin in der Wohnung sein, dann ist er arbeiten. Dann laufen wir uns nicht über den Weg. Falls er dann doch kommen sollte, habe ich Pech gehabt. Ich möchte ihm nicht sagen, er soll/darf nicht da sein.

Ich hab vorhin in einem kleinen Anfall von Wahnsinn mal unsere Vermieterin angerufen und gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, die erhöhten Nebenkosten, die ab Juni jeden Monat fällig sind mit der Kaltmiete zu verrechnen, so dass ich dort wohnen bleiben könnte. Habe mir das mal ausgerechnet und ein paar Monate würde ich hinbekommen. Dann könnte ich nach einer Reha/Kur erstmal wieder ankommen und in Ruhe eine Wohnung suchen.
Ich habe meine Rechnung dann meiner Mutter vorgerechnet und sie ist sich unsicher. Einerseits kann ich den anstrengenden Umzug so aufschieben und weiß nach einer Reha/Kur vielleicht auch eher was ich möchte. Andererseits, ist es finanziell echt knapp und dauerhaft nicht machbar. Ich habe während einem Streit schon mal zu ihm gesagt, dass ich nicht ausziehe und er meinte nur keiner von uns kann sich die Wohnung alleine leisten (was ja auch richtig ist). Ich warte jetzt die Rückmeldung der Vermieterin ab und bin schon jetzt hin-und gerissen.

Er könnte sich dann seine Traumwohnung suchen. Er verdient deutlich mehr als ich und wenn er weiß, dass ich den Kater behalte, sucht er sich etwas, was er möchte. Habe schon ein paar Wohnungen gesehen, die ich auch hübsch fände aber die zu teuer sind. Dann sitzt er in einer tollen Altbau Stadtwohnung, die für ihn gut bezahlbar ist und ich bin finanziell am Ende aber habe meinen Rückzugsort. Ich meine, ich möchte ihm nichts böses, er ist wirklich ein guter Mensch aber irgendwie wurmt es mich doch. Versteht ihr was ich meine? Was denkt ihr darüber?

12.05.2015 15:41 • #256


F
Belladonna ich würde deinem ex in jedem fall morgen aus dem weg gehen
glaub mir das zieht dich nur extrem runter

Wenn die Rechnung wegen der wohnung einigermaßen aufgeht und du denkst das es zumindest ein paar monate machbar ist und du damit die nötige ruhe bekommst das du NACH der kur in dein zuhause kommen kannst - dann mach das !
Ich habe mir auch ein limit für eine wohnung gesetzt was aber so leider gar nicht machbar ist und weisst du ich habe mir jetzt gedacht okay dann zahle ich eben mehr (natürlich trotzdem nur das was wirklich geht) aber dafür fühle ich mich wohl - weil das ist das a und o
wenn ich alleine klar kommen muss dann möchte ich wenigstens gerne nachhause kommen

und nein mein ex geht nicht davon aus das ich mitgehe - er erzählt ja nur davon das er schon gespannt ist auf freitag und wie die hochzeit wird - für ihn ist mit seiner trennung vollkommen klar das ich da nix mehr verloren habe
(aber wie gesagt unbedingt freunde sein das will er schon )
bin wütend !

12.05.2015 15:48 • #257


A


Schwindende/Keine Gefühle -Trennung unumgänglich?

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B
@Ferrerro: Na,das wäre ich aber auch sauer! Einerseits meldet er sich bei dir, möchte Freundschaft und ist beleidigt, wenn du nicht lange mit ihm sprichst und dann erzählt er dir auch noch, dass er sich auf die Hochzeit freut. Ja,was denn nun? Es tut mir total leid für aber lass dir bitte nicht anmerken, dass dich das so wütend macht.

Ich kann mir die Wohnung fünf bis sechs Monate alleine leisten, also so dass alle Fixkosten gedeckt sind aber zum Leben bleibt so gut wie nichts übrig. Ich bestehe darauf, dass er noch drei Monate seinen Anteil zahlt, ob er eher eine Wohnung hat oder nicht. Im Juli wird sich bei mir entscheiden, wieviel Stunden ich ab September arbeite. Falls es weiterhin nicht Vollzeit ist, kann ich mir einen Nebenjob suchen, Zeit habe ich ja genug. Ich habe vorhin schon mal nach Minijobs geguckt und dank der Großstadt ist einiges dabei. Das wäre eine Option. Aber wie gesagt, ich muss auf die Rückmeldung der Vermieterin warten und dann entscheiden, was weniger schlimm ist.
Wenn ich ihm das sage, wird er sagen dass geht alleine nicht und der zweite Gedanke wird sein Gott sei Dank, der Kater bleibt bei ihr. Er meinte ja er würde sich immer kümmern, wenn ich weg wäre und auch während einer Reha/Kur.
Ich schwanke die ganze Zeit, was für mich weniger schlimm ist: weiterhin ein zu Hause zu haben, auch wenn es anders und leerer ohne ihn sein wird und dann nach einer Reha/Kur erstmal nach Hause kommen zu können oder jetzt alles auf einmal zu machen und dann eine Reha/Kur antreten?

Vorhin dachte ich, es wäre eine super tolle Idee. Leider holt mich die Realität immer wieder schnell ein, das ist nun schon ein paar Mal vorgekommen.

12.05.2015 16:03 • #258


F
Ja Belladonna die entscheidung musst du natürlich für dich allein treffen

manche können gar nicht in der gemeinsamen wohnung bleiben und für andere ist es das schlimmste das dann auch noch aufgeben zu müssen.
Vielleicht machst du dir auch erst gedanken wenn die vermieterin ihr statement dazu abgibt - nicht das du jetzt unbedingt dortbleiben willst und sie sagt dann ne geht nicht dann ist das wieder eine enttäuschung.

Schauen wird er schon blöd wenn du dir die wohnung dann doch alleine leisten kannst ! Wie - das kann ja ihm dann mal egal sein

12.05.2015 16:17 • #259


B
Ich werde das morgen mit der Therapeutin besprechen, mal sehen, wie sie die Situation einschätzt.

Natürlich hat er Recht, wenn er sagt, dass es unvernünftig ist in so einer großen Wohnung alleine zu wohnen und natürlich verschiebe ich so Probleme. Zwischendurch, als ich fleißig hin-und her gerechnet habe, dachte ich mir aber es wäre schon schön, dort zu leben. Der Kater und ich auf 120qm
Vielleicht sehe ich ja auch zwischendurch eine tolle Wohnung, die für mich (und dann ja leider auch den Kater) passend ist und kann diese ohne großen Zeitdruck besichtigen. Der Druck wäre etwas weniger.
Meine Mama ist sich weiterhin sehr unschlüssig und meint ich solle das morgen mit der Therapeutin besprechen.

Und natürlich muss die Vermieterin zustimmen...Die haben so viel Geld, so viele Häuser und sehr gute Berufe. Erst war sie am Telefon ganz angetan, weil sie meinte, sie müsste ja sonst auch einen Makler engagieren und extra aus Süddeutschland anreisen usw. Zum Ende des Telefonats war es dann eher verhalten. Ich hoffe, sie entscheidet sich schnell und zu meinem Willen.

12.05.2015 16:29 • #260


L
Hallo zusammen,

@ Belladonna Bezüglich der Wohnungsüberlegungen fiel mir direkt meine Mutter ein (!), die sagen würde: Man muss auch mal unvernünftig sein. Sie selbst war/ ist es nämlich auch; wohnt in einem viel zu großen Haus, weil sie ihr Zuhause behalten möchte. Wegen ihres Alters wird sie ständig bequatscht, wie blödsinnig das doch ist, nicht barrierefrei und all sowas... leisten kann sie es sich allerdings.
Also, sie würde Dich verstehen!
Aber warte lieber ab, was die Vermieterin sagt, bevor du dich drauf einstellst.
Das mit dem Verrechnen der Kaltmiete habe ich nicht verstanden. Vielleicht überlegst Du Dir auch nochmal, ob Du nicht evtl. für ein paar Monate einen Untermieter nimmst, der mit Kochplatten zufrieden ist..
Eine Kollegin von mir hat nach ihrer Scheidung auch eine zweigeschossige Wohnung behalten, wo sie mit 2 Hauskatern lebt. Das hat sie finanziell ziemlich belastet, aber sie hat dann einen Job angenommen, wo sie genug verdient.
Eigentlich ist doch auch ER derjenige von Euch der sich trennen möchte, ist das nicht auch eigentlich zu viel von Dir verlangt, ebenfalls Dein Zuhause aufzugeben und möglicherweise noch vor Ablauf der 3 Monate?
Und sollte er sich nicht für den Übergang, solange er keine neue Wohnung hat, sich ein Zimmer suchen, damit Du dort in Ruhe wohnen kannst? Und Dich finanziell bis Ende der Frist trotzdem unterstützen? Ist das nicht ein üblicher Weg, zumindestens bei Trennungen unter Freunden?

@Ferrerro Ich finde es ehrlichgesagt ziemlich geschmacklos von Deinem Mann, Dir gegenüber auch noch von der Feier zu reden, zu der Du auch eingeladen bist, auf die Du aber nicht mehr mitkommen sollst. Du hättest meines Erachtens das Recht, hinzugehen, aber vermutlich wäre es für Dich blöd, aber Du bist eingeladen.Völlig verständlich, dass Du irritiert bist.

Liebe Grüße und gute Nacht!

12.05.2015 22:07 • #261


B
@LuiseR: Deine Mutter ist mir sehr sympathisch!

Wir haben vor ein paar Tagen einen hohe Nebenkostenabrechnung erhalten (1500 Euro) und daher wurden die NK um 150 Euro jeden Monat ab Juni erhöht. Ich habe die Vermieterin gefragt, ob sie das von der Kaltmiete abziehen kann, so dass die Miete so hoch bleibt wie bisher.

Er hat mir heute u.a. geschrieben dass wir klären müssen, wie mit der Wohnung/Möbeln bis zum Auszug weitergeht. Was er genau meint bzw.wie er sich das vorstellt weiß ich nicht. Er hat keine Ahnung von meinen Plänen, dass ich evtl.erstmal in der Wohnung bleiben möchte, weil ich die Rückmeldung der Vermieterin abwarten möchte und ich mir selbst nicht sicher bin. Falls er jetzt direkt eine Wohnung findet, muss ich das akzeptieren. Er steht aber auch im Mietvertrag und muss somit noch drei Monate seinen Anteil zahlen und darauf bestehe ich auch. Er wird es überhaupt nicht gut finden, wenn ich dort wohnen bleibe aber wenn ich mich dazu entschließen sollte, muss er es akzeptieren.
Ich kann nicht abschätzen, wie er sich die nächtste Zeit vorstellt. Vieleicht will er abwarten, wie ich mich verhalte, wenn wir beide in der Wohnung sind, keine Ahnung. Bisher ist er ja ein wirklich guter Freund gewesen und sehr anständig. Ich denke, wir kriegen das auch noch hin.

Ich habe vorhin mit meiner Tante telefoniert und sie fände es eigentlich auch besser nach einer Reha/Kur gestärkt nach einer Wohnung zu schauen. Ganz sicher ist sie sich aber auch nicht. Sie meinte ich sollte einfach immer wieder nach Wohnungen schauen und wenn eine dabei ist, die mich wirklich anspricht werde ich fühlen, dass es richtig ist. Egal ob in zwei oder sieben Monaten. Das ist eigentlich ein guter Ansatz.

Ich nehme gleich meine Tablette. Gute Nacht und tausend Dank für deine Worte!

12.05.2015 22:22 • #262


L
Guten Morgen Belladonna,

ich wünsche Dir eine gute Fahrt und drücke Dir die Daumen, dass alles gut verläuft, dass Du ihn NICHT triffst heute sondern dass stattdessen der Kater schnurrend auf Dich zuläuft..!

13.05.2015 08:38 • #263


L
Hey Belladonna!
Wenn Du alleine da wohnst - dürfte eine NK-Vorauszahlung, die um 75 Euro erhöht ist, nicht ausreichen? Oder muss sie überhaupt erhöht werden, wenn 1 Person da wohnt (die Nachzahlung kam ja in einer Zeit zustande, wo ihr beide da wohntet, also müsste sich doch auch der Verbrauch reduzieren..)
Naja, aber eine Kaltmietenreduzierung, wenn sie sich so den Makler erstmal spart, und auch sowiese genug Geld hat- wäre natürlich auch nicht verkehrt... immerhin pflegst die Wohnung sicher gut!?!
Aber lieber nicht zu viel hoffen- bevor sie grünes Licht gibt, und ob das so gut für Dich wäre, wolltest Du ja eh mit der Therapeutin erstmal besprechen..

13.05.2015 08:42 • #264


B
@LuiseR: Hallo meine Liebe, er wird nicht da sein. Er hat mir heute morgen nochmal wegen der Kündigung etwas geschrieben und meinte er hat nach der Arbeit direkt einen Termin und wird erst spät Nachmittags da sein. Er hat dann gesagt ich solle ihm doch bitte sagen, ob ich über Nacht bleibe oder nicht und dass es mühsam ist, mir alles aus der Nase zu ziehen und ich das Theater sein lassen soll.
Ich habe dann nur geschrieben, dass ich heute wieder zu meiner Mutter fahre, so wie ich es ihm auch gestern schon mitgeteilt habe. Er hatte mir ja gestern geschrieben, er würde wahrscheinlich heute auch in der Wohnung bleiben, ob ich da bin oder nicht.
Darauf kam dann nur zurück dass er das gestern wohl überlesen hat und es so ok ist.

Ich muss langsam duschen und mich fertig machen. Ich bin sehr gespannt, wie es sein wird, wieder in unserer Wohnung zu sein. Dabei war ich nur eine Woche weg. Ich freue mich sehr auf den Kater und hoffe, er ist anwesend.

Ich melde mich zwischendurch... Dir einen schönen Tag!

Liebe Grüße

13.05.2015 08:45 • #265


F
Liebe Belladonna

ich wünsche dir viel kraft und denke an dich

13.05.2015 08:49 • #266


B
Danke @Ferrerro!

13.05.2015 09:02 • #267


B
Ihr Lieben, ich melde mich erst jetzt, weil der Tag ganz anders verlaufen ist als geplant. Ich entschuldige mich jetzt schon mal für den langen Text.

Ich bin wie geplant zu unserer Wohnung gefahren und es fühlte sich erstaunlich gut an. Ich habe den Kater gekrault, etwas aufgeräumt, im Garten nach dem Rechten geschaut, Wäsche gewaschen usw. Kurz vor meinem Therapietermin habe ich das iPad gesehen, welches wir beide nutzen. Ich wollte wissen, ob er in unserem (gemeinsamen) Kalender schon Termine gelöscht hat. Dies war nicht der Fall. Im Juni kam dann aber folgender Termin: xy um 5 Uhr morgens zum Flughafen bringen und zwei Wochen später xy Urlaub Ende Smiley. Ich bin total durchgedreht, habe meine Mutter angerufen und bin dann völlig aufgelöst zur Therapie. Meine Mutter hat ihm (leider) eine Nachricht geschickt und gefragt, warum er nicht ehrlich zu ihr ist, da sie immer ein sehr gutes Verhältnis hatten und geschrieben, dass sie findet, dass sein Verhalten ein mieser Abgang ist. Daraufhin hat er mich angerufen und gefragt was das solle. Ich habe ihm gesagt ich melde mich nach der Therapie.

Nach der Therapiestunde -die mich übrigens nicht wirklich weitergebracht hat, da ich völlig aufgelöst war und keinen klaren Gedanken fassen konnte - hat sich dann erst der Makler gemeldet und mitgeteilt, dass die Wohnung nun doch schon vermietet sei und der Termin daher ausfalle. Dann hat meine Mutter angerufen und teilte mir mit, dass sie mit ihm telefoniert habe. Sie hat sich für die SMS entschuldigt und offen mit ihm gesprochen. Er hat erst herumgedruckst und dann mitgeteilt, dass es eigentlich ein kollegialer Kontakt sei, wo sich mehr entwickelt habe. Was es genau sei wisse er auch nicht. Er habe einfach nur das Richtige tun wollen, habe mich nicht belogen oder betrogen.

Ich habe ihn dann angerufen und gefragt, ob ich noch vorbeikommen soll. Er bejahte dies. Als ich in die Wohnung kam saß er auf der Couch. Er sah gut aus, keine Müdigkeit oder sonstiges. Er teilte mir mit, dass er weiter abgenommen habe wegen dem Stress (wir wollen beide abnehmen) und er sich gut damit fühle. Dann wollte er, dass ich die Kündigung der Wohnung unterschreibe. Ich habe ihm gesagt ich möchte die Kündigung mitnehmen, daraufhin meinte er ich solle die Spielchen sein lassen. Wenn ich daran denken würde, die Kündigung nicht abzuschicken würde das nichts an der Situation ändern. Ich habe versucht ruhig zu bleiben, habe ihm gesagt, dass es mir nicht gut geht und von den Reha/Kur Plänen erzählt. Er meinte dazu es würde ihm leid tun, er möchte eine Lösung, die für alle gut sei aber die gebe es nun mal nicht. Wenn ich denke, dass es so schlimm ist, dass ich sowas machen müsse, wäre das halt so. Wir haben dann noch ein bisschen geredet und ich habe ihm erklärt, dass diese dritte Person die Sache für mich unaushaltbar macht und ich sehr enttäuscht sei. Daraufhin meinte er, er habe es sich auch nicht ausgesucht. Sie habe nichts mit der Trennung zu tun. Er war sehr konsequent, hat keine Emotionen gezeigt und wirkte wie ein anderer Mensch. Wenn ich am Sonntag wiederkomme, soll ich früh genug Bescheid sagen, damit er fahren kann. Er möchte nicht mit mir in einer Wohnung sein. Als ich ihn fragte, ob es für ihn eine Auszeit sei oder eine endgültige Trennung sei, war seine Antwort endgültige Trennung ohne jede Option Ich habe dann meine Sachen genommen und gesagt, dass ich fahre. Ich bin dann ins Auto, habe eine Bekannte/Freundin angerufen und gefragt, ob sie Zeit für einen Kaffee hat. Bevor ich losgefahren bin, bin ich doch mal zu ihm in die Wohnung und habe gesagt, dass er für mich sehr wichtig ist und ich ihn nicht verlieren möchte. Ich habe geweint und bin dann gefahren. Er hat mich gebeten, mich zu melden, wenn ich zu Hause bin.

Ich habe mich mit der Freundin getroffen, es war schlimm alles zu erzählen, ich saß im Café und habe geheult wie ein kleines Kind. Es war mir völlig egal, dass andere Menschen anwesend waren.
Ich hatte dann noch einen Besichtigungstermin, zu dem mich die Freundin spontan begleitet hat. Die Wohnung war leider ein Reinfall (Wasserflecken, Schimmel im Bad... ) Sie hat mich noch zum Auto gebracht und ich bin losgefahren, Richtung Heimat/Mama. Ich habe erstmal 30 Minuten beim Fahren geheult ohne Ende. Dann habe ich ihn (leider) angerufen und gesagt, dass ich nun auf dem Weg bin und ich mich melden, wenn ich da bin. Er hat dann später nochmal angerufen und gesagt ich soll mich aufs Fahren konzentrieren und hat gefragt, warum ich immer noch unterwegs bin. Ich habe zu diesem Zeitpunkt völlig hysterisch geheult und habe ihn angeschrien, dass er mein Herz sowieso schon zerstört hat und nun auch völlig darauf herumtrampelt und ich keine Kraft mehr habe. Er hat dann gefragt wo ich bin und dass ich mich beruhigen soll, ich habe noch lauter geschrien, dass ich nicht mehr kann und aufgelegt. Es folgten die letzten 50 Kilometer unter hysterischem heulen.Ich bin dann noch ein bisschen durch die Felder hier gefahren und habe überlegt, warum ich noch weiterleben soll. Es gibt keine Ziele im Leben, die nichts mit ihm zutun haben. Ich werde mein zu Hause verlieren und fange bei null an. Ich verliere nicht nur meinen Partner, sondern auch meinen Beschützer und Fels in der Brandnung, der immer für mich da war, egal wie schlimm die Depressionen waren.

Endlich zu Hause angekommen habe ich weiter und weiter geheult. Meine Mama meinte die ganze Zeit wir kriegen das schon hin, hatte viele rationale Ideen aber sie scheint nicht zu verstehen, dass die Depression mich sehr hemmt. Natürlich weiß ich, dass sie auch am Ende ihrer Kräfte ist aber ich kann auch nicht mehr. Es fehlt mir jeglicher Antrieb und Motivation. Ich weiß noch nicht mal, wie ich morgens aufstehen soll. Wie soll ich denn dann arbeiten gehen, eine Wohnung suchen, einen Umzug schaffen die Trennung verarbeiten?!?

Meine Mama hat mich gerade gewungen ein Brot zu essen, um dann die Tabletten zu nehmen.
Er hat sich nicht mehr gemeldet, weder bei mir, noch bei meiner Mama.

Ich kann nicht glauben, dass er mich ausgetauscht hat. Meine Mama ist sehr rational und sagt, er hat sich von dir getrennt und kann nun machen, was und mit wem er möchte. Es geht mich nichts mehr an. Ich müsse es akzeptieren, so schwer es auch sei. Er war so anders heute, ich kann nicht verstehen, dass wir vor vier Wochen noch gemeinsam unseren Pfingsturlaub gebucht haben.

Ich fühle mich gerade schlimmer, als zu meinen schlimmsten Zeiten und habe mehrfach darüber nachgedacht, dem ganzen ein Ende zu setzen. Meiner Therapeutin habe ich dies heute auch gesagt. Sie meinte, es wäre völlig normal in so einer Situation den Gedanken zu haben und auch wenn es sehr erschreckend für einen selbst wäre, ist es kein Grund direkt durchzudrehen. Sie hat dann gefragt, ob ich konkrete Pläne habe und ich habe ihr gesagt, eigentlich nicht, nur ganz grob.Ich weiß nicht, ob ihre Reaktion gut war und sie mich etwas beruhigen wollte oder ob sie mich einfach nicht so einschätzt.

Ich bin jetzt im Gästezimmer meiner Mutter, nehme gleich zwei Tabletten und möchte nie mehr aufwachen. Ich kann und will nicht mehr, keine Kraft. Ich sehe aus, wie der wandelnde Tod. Ich möchte meinen Freund, besten Freund, Partner, Beschützer und Held wieder an meiner Seite.
Der Gedanke, dass er gerade bei ihr ist oder sie sogar in unserer Wohnung bringt mich um.
Was soll ich nur machen?

13.05.2015 21:43 • #268


L
Oh jeee... liebe Belladonna, das klingt ja wirklich alles wie aus einem falschen Film was Du da heute erleben musstest....
Es tut mir sehr leid, dass Du auf diese Weise von dieser dritten Person erfährst. Alle Worte scheinen mir schal...Und Du hast Dir ja schon eine Menge angehört an rationalen Ratschlägen.
Seinen Fels in der Brandung zu verlieren ist sicher sehr, sehr schlimm.
Die Therapeutin hat vermutlich recht; wenn man den Boden unter den Füßen weggezogen bekommt, ist der Gedanke an eine Ende nicht unnormal. Du bist aber bei Deiner Mutter wieder angekommen heute.
Denk doch auch mal an den Kater, er ist Dir wichtig!
Ehrlichgesagt wirkst Du nicht schwer depressiv auf im Sinne von gehemmtsein; was meinst Du damit, dass die Depression Dich hemmt?
Weil Du nicht rational sagen kannst: Ok ich lasse ihn los und schaue nach vorne?.
Auf mich wirkt Deine Reaktion wie sehr heftiger Liebeskummer, das ist vermutlich sowas wie eine depressive Reaktion.

Beim Lesen klang es für mich ermutigend, dass es sich gut für Dich anfühlte, in die Wohnung zu gehen (vor dem Tablet-Checken). Hast Du die Kündigung denn nun unterschrieben? Von der Vermieterin hast Du vermutlich noch nichts gehört.
Super fand ich, dass Du spontan die bekannte Freundin angerufen hast.
Warum er nicht verstehen kann, dass Du eine Kur machen möchtest, ist mir etwas schleierhaft; er kennt doch die Geschichte. Du hast mit ihm geredet und Dich wacker geschlagen so wie es klingt. Hast Du diese Unterlagen zum Kur-Beantragen denn nun mitgenommen?

Momentan ist für Dich alles schwarz und sinnlos, das kann vermutlich jemand nachvollziehen, der schonmal seinen Fels in der Brandung verloren hat.
Aber es wird besser werden, vielleicht nicht schnell, aber es wird, auch wenn Du es Dir jetzt nicht vorstellen kannst.
Bist Du nicht auch irgendwie wütend auf ihn? Dass er Dich zunächst in dem Glauben lässt, Du seist schuld, weil er erschöpft ist? Weil er einen gewissen Druck ausübt, sofort die Kündigung zu unterschreiben?

Liebe Belladonna, ich wünscht, ich könnte das dunkle Loch wegzaubern!
Liebe Grüße!

13.05.2015 22:21 • #269


B
Hach @LuiseR, auf dich ist Verlass!

Mit gehemmt meinte ich, dass es mir noch schwerer fällt als früher, offen auf Menschen zuzugehen und am sozialen Leben teilzunehmen. Meine Mutter sagt ja häufig, ich solle in einen Verein, Kurse besuchen usw.aber das schaffe ich momentan nicht. Vor der Trennung war es schon ein Erfolg, wenn ich es schaffe, jeden Tag eine Kleinigkeit zu tun, die gut für mich. Das musste ich immer in eine Art Tagebuch eintragen. Viele der guten Dinge hatten mit ihm zu tun. Ein neues Rezept mit ihm testen, uns gegenseitig etwas vorlesen... Momentan gibt es keinen Lichtblick für mich.

Von der Vermieterin habe ich ich leider nicht gehört. Die Kündigung habe ich mitgenommen, weil ich ihm nicht noch erklären wollte, dass ich evtl.länger dort bleiben möchte. Ich glaube, er hätte mich nicht ernst genommen, weil die Wohnung so teuer ist.

Ich finde nicht, dass ich mich wacker geschlagen habe. Ich habe geheult, gebettelt und ihn anschließend am Telefon angebrüllt und gesagt, dass er mich zerstört.

Die ersten Unterlagen für die Kur habe ich eingereicht. Heute morgen habe ich mit meinem Kundenberater der Krankenkasse gesprochen. Er hat die Unterlagen erhalten, macht einen Antrag fertig, den ich und die Ärztin ausfüllen muss. Meine Therapeutin hat eine Stellungnahme verfasst, die habe ich heute mitgenommen. Ich glaube, sie hat alles wichtige aufgeschrieben (langfristig droht Arbeitsunfähigkeit, schnellstmögliche Aufnahme einer stationören Reha usw.) Das Schreiben werde ich mit den Antrag bei der Krankenkasse einreichen.

Ich glaube ihm, dass er sich nicht wegen ihr trennt. Er hat ja schon im November gesagt, dass er kurz vor dem Aufgeben ist. Ich glaube aber, dass sie seine Entscheidung beeinflusst hat und er sich gerade gut fühlt,weil es so unkompliziert ist. Aber sicher bin ich mir nicht.
Ich bin zwischendurch auch wütend, aber die Enttäuschung ist viel schlimmer. Weißt du, ich bin bei ihm über meine Schatten gesprungen. Ich habe ihm schnell vertraut, obwohl ich von Verlustängsten und mangelendem Vertrauen geprägt bin. Ich habe zum ersten Mal einen Mann gefragt, ob er mit mir zusammenziehen will. Ich habe mich so viel getraut und immer gedacht, wenn es mit ihm nicht klappt, dann mit niemanden. Und das denke ich heute mehr denn je. Wenn ein so toller, geduldiger, empathischer Mann, der Betrug und Lügen abgrundtief verachtet mich nicht lieben kann, dann kann es keiner. Und ich möchte ja auch keinen anderen.

13.05.2015 22:39 • #270


A


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