Hallo,
Ich bin gut zu Hause angekommen. Zwischendurch fühle ich einfach gar nichts, was sich einerseits gut anfühlt, andererseits habe ich aber auch Angst, dass irgendwann der große Knall kommt. Dann gibt es Momente, wo mein Herz rast und ich kurz vor einer Panikattacke stehe. Bei meiner Mutter ist das bisher einmal vorgekommen, sie hat es aber nicht mitbekommen. Sie ist selbst von der Situation sehr überrumpelt, kannte die ganze Vorgeschichte nicht und mag ihn zudem sehr gerne. Sie versucht stark zu sein, redet mit mir aber man merkt ihr den Schock an.
Sie hat ihn gestern Abend, nachdem er einige Sachen gepackt hat und weggefahren ist auch noch angerufen. Er war wohl sehr erleichtert, dass sie nun über alles Bescheid weiß und er Verantwortung abgeben kann. Am Ende des Gespräches hat er zu ihr gesagt Wir finden eine Lösung, die für alle gut ist. Ich würde es mir so sehr wünschen aber aktuell scheint es keine Lösung zu geben, die gut/erträglich für alle ist. Er hat meiner Mama dann heute geschrieben und vorgeschlagen, dass meine Mama zu Besuch kommt und den Hund mitbringt. Sie solle aber nicht sagen, dass er es vorgeschlagen hat. Die beiden haben dann noch kurz geschrieben und im ersten Moment habe ich mich total überrumpelt gefühlt. Warum schreibt er ihr und mir nicht mehr? Sie hat mir aber alle Nachrichten (ca.acht) von heute gezeigt und eigentlich ist es ja nur nett von ihm und auch von ihr. Ich habe ihn übrigens nicht mehr gesehen zu Hause, bin vorher gefahren.
Es gab nur den SMS Kontakt heute morgen zwischen uns. Morgen werde ich ihm schreiben und ihn bitten, den Kater erneut zu füttern. Er geht ja weiterhin arbeiten und ist somit in Wohnortnähe. Außerdem mag er den Kater sehr gerne, ich denke nicht, dass das ein Problem ist. Zumal er wahrscheinlich froh ist, dass ich hier unter Kontrolle bin und keine Dummheiten mache.
Ich gehe immer wieder unser Gespräch von gestern Abend durch. Alles fing damit an, dass ich ihn damit konfrontiert habe, dass ich Angst habe, dass es eine andere geben könnte. Er hat immer diplomatisch geantwortet, bei sowas ist er sehr geschickt. Meine Gedanken kreisen hierum.
Er möchte nicht in der Wohnung schlafen, auch wenn ich aktuell weg bin. Ich dachte eigentlich er ist froh, wenn er mal in Ruhe seine Sachen packen kann usw. und nicht ständig auf der Flucht ist.
Die letzliche Verabschiedung war so emotional, ich könnte direkt heulen, wenn ich daran denke.
@Ferrerro:
Zitat:Über eine neue Wohnung und und und kannst du noch gar nicht nachdenken - das geht nicht - man ist unter schock und kann froh sein wenn man nicht vergisst zu atmen
Das Atmen nicht vergessen. Das trifft es sehr gut, besser hätte ich es nicht beschreiben können!
@LuiseR: Der Kater gehört mir, obwohl ich eine Katzenallergie habe. Ist eine seltsame Geschichte, wie wir zueinander gefunden haben. Die Kurzfassung: Der Ex-Freund wollte unbedingt ein Haustier, ich habe es monatelang ausreden können. Dann stand ein erneuter Tierheimbesuch an und da saß er. Straßen/Waldkater, mind.10 Jahre alt, muss Freigang haben, wurde von den anderen Katzen gemobbt, den nimmt eh' keiner mehr. Da konnte ich nicht mehr nein sagen. Er war dann erstmal ein paar Wochen in der Wohnung, um sich an uns zu gewöhnen und hat sich natürlich nur versteckt. Mein Ex-Freund meinte dann nach einer Weile er findet das doch blöd, der würde sich ja nur verstecken er hätte keine Lust mehr. Unfassbar! Wir haben uns dann einige Wochen später getrennt und er meinte er könne und wolle sich nicht mehr kümmern. Ich habe dann fieberhaft eine Wohnung gesucht, die Freigängerfreundlich ist was einem Sechser im Lotto gleicht. Habe dann eine gefunden und den armen Kater abgeholt. Er war natürlich völlig verwirrt aber es war das erste Mal, dass ich ihn einfangen konnte und somit mitnehmen konnte.
Er ist dann bei mir etwas zutraulicher geworden aber was mein aktueller Freund geschafft hat ist unfassbar. Der Kater lässt sich streicheln, holt sich Schmuseeinheiten ab und legt sich sogar zu uns auf das Sofa. Unvorstellbar vor fünf Jahren. Er ist weiterhin kein Schmusekater und wird es auch nie werden, man kann ihn z.B. überhaupt nicht hochnehmen und Tierarztbesuche sind nur zu zweit durchführbar. Er hängt sehr an dem Kater und weiß auch, dass es schwierig wird eine Wohnung zu finden, wo der Kater auch gut leben kann. Der Kater ist in unsere aktuelle Wohnung verliebt, er kann überall rausschauen, beobachten und fühlt sich nicht eingesperrt, obwohl er dies teilweise ist. Auch daher würde ich nur sehr ungerne umziehen aber die Miete und Wohnungsgröße ist utopisch für eine Person. Auf Grund des Schnittes der Wohnung kann ich auch keinen Mitbewohner einziehen lassen... Oh man, nun ist doch etwas länger geworden als gedacht. Sorry für den Katzen Exkurs.