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Schwere Depressionen - Wer kennt es?

B
Hallo alle miteinander

Erst einmal vorweg, ich bin bereits eine Weile in Therapie, bin aber auf der Suche nach einer neuen Therapeutin. Meine ist zwar sehr nett, aber es gibt keine Fortschritte und nun hatte sie mir nahegelegt eine andere Form der Therapie auszuprobieren.
Mein Problem ist, dass es mir seit Wochen mit meiner Depression immer schlechter geht. Ich habe zeitgleich Liebeskummer und derjenige trifft sich mit einer Frau und es läuft scheinbar sehr gut. Das hat er mir dann auch noch unter die Nase gerieben obwohl ich dachte, dass wir gute Freunde waren (hatte mich in ihn verliebt, er nicht in mich). Habe dann den Kontakt abgebrochen weil mir das so weh getan hat.
Ansonsten habe ich nicht viele Freunde aber sehr gute, die will ich aber nicht jeden Tag damit belasten Ich weiß langsam nicht mehr was ich machen soll, trotz Tabletten wird es nicht besser. Noch dazu kommt, dass ich so einsam bin und viele um mich herum sind sehr glücklich verliebt, das tut gerade weh. Aber auch so sind die Depressionen nicht zu ertragen, ich komme mit meinem Unikram nicht mal ansatzweise hinterher, kann nicht aufstehen, es wird jeden Tag schlechter. Ich bin jetzt sogar auf der Warteliste für eine Klinik, das dauert aber. Zudem können viele Programmpunkte nicht gemacht werden, so lange die Corona situation so ist wie sie gerade ist. Das macht mir alles zu schaffen und ich würde mich gerne mit jemandem austauschen, dem es vielleicht ähnlich geht. Habe Depressionen seit ich 16 bin, habe Angst dass es nicht besser wird.

Liebe Grüße an alle die das lesen

23.04.2020 17:58 • x 2 #1


P
Hi Bluete! Ich bin auch depressiv, leide an einer mittelschweren Depression. Die letzten Jahre hatte ich zusätzlich Liebeskummer und das war wirklich die Hölle. Du solltest unbedingt einen neuen Therapeuten suchen und am besten in eine Klinik gehen. Da lernst du, dich selbst wieder zu strukturieren und das ist enorm wichtig. Zusätzlich solltest du mit deinem Psychiater sprechen. Vielleicht helfen dir andere Medikamente besser. Und dann möchte ich dir Hoffnung machen, Depression ist heilbar! Egal, wie schlimm es jetzt ist, es wird besser. Solltest du Suizid Gedanken haben, kannst du dich auch selbst einweisen. Bitte mach im Notfall davon Gebrauch! Du bist krank, nicht schwach! Bitte lass dir helfen!

Du hast einen wunderschönen Nick gewählt! Ich denke dahinter steckt ein wunderschöner Mensch. Alles Liebe Dir!

23.04.2020 19:36 • x 2 #2


A


Schwere Depressionen - Wer kennt es?

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B
Vielen Dank für deine lieben Worte momentan fällt es mir wirklich schwer auch nur aufzustehen. Leider wurde ich bisher im Leben meist abgelehnt. Starkes mobbing früher, in der Liebe oft nur einseitige Gefühle, das lässt mich noch mehr an meinem Äußeren zweifeln als sowieso schon.
Den nickname Mag ich aber selber sehr gerne
Liebe Grüße

23.04.2020 22:03 • #3


E
Zitat von Bluete:
in der Liebe oft nur einseitige Gefühle, das lässt mich noch mehr an meinem Äußeren zweifeln als sowieso schon.

Das hat mit dem Äußeren gar nix zu tun. Lass die Liebe mal bei Seite und kümmere Dich um Deine leidende Seele. Ich weiß wie schwer es im Moment ist, eine richtige Therapie zu finden. Und ich weiß auch, dass man unter Depression keine Geduld haben kann. Viele ambulante Therapeuten haben im Moment freie Kapazitäten, da einige Patienten wegen Corona keine Termine mehr wollen. Da sehe ich eher eine Chance als stationär - viele Kliniken haben im Moment Aufnahmestopp bzw. nur eingeschränkte Aufnahme. Ich weiß das so genau, da meine Tochter eigentlich im Moment in der Psychiatrie wäre und nicht hin kann. Sie leidet wie ein Hund und fühlt sich auch schrecklich hässlich - obwohl sie ein hübsches Mädchen ist. Das gehört einfach dazu. Und bitte nimm den Ratschlag an, im Notfall auch zu einer psychiatrischen Ambulanz zu gehen. Es ist eine schwere Zeit, für alle, aber besonders für Menschen mit psychischen Problemen. Fühl Dich einfach mal herzlich gedrückt!

23.04.2020 22:17 • x 3 #4


B
Zitat von Emma75:
Das hat mit dem Äußeren gar nix zu tun. Lass die Liebe mal bei Seite und kümmere Dich um Deine leidende Seele. Ich weiß wie schwer es im Moment ist, eine richtige Therapie zu finden. Und ich weiß auch, dass man unter Depression keine Geduld haben kann. Viele ambulante Therapeuten haben im Moment freie Kapazitäten, da einige Patienten wegen Corona keine Termine mehr wollen. Da sehe ich eher eine Chance als stationär - viele Kliniken haben im Moment Aufnahmestopp bzw. nur eingeschränkte Aufnahme. Ich weiß das so genau, da meine Tochter eigentlich im Moment in der Psychiatrie wäre und nicht hin kann. Sie leidet wie ein Hund und fühlt sich auch schrecklich hässlich - obwohl sie ein hübsches Mädchen ist. Das gehört einfach dazu. Und bitte nimm den Ratschlag an, im Notfall auch zu einer psychiatrischen Ambulanz zu gehen. Es ist eine schwere Zeit, für alle, aber besonders für Menschen mit psychischen Problemen. Fühl Dich einfach mal herzlich gedrückt!


Vielen Dank für deine netten Worte! Es tut mir leid, dass deine Tochter gerade auch so leidet.
Ich weiß dass ich jetzt nicht auch noch an Zurückweisungen und so denken sollte. Gerade momentan kommt das aber alles hoch. Dass noch nie jemand in mich verliebt war, das Mobbing und die Ausgrenzung die ich erfahren habe. Es tut so weh für nichts gut genug zu sein. Noch dazu schäme ich mich für die Gedanken und das Gefühl zu sensibel zu sein. Ich denke auch sehr oft an Suizid, aber dann sehe ich meine Eltern und stelle mir vor, wie sie leiden würden. Natürlich will ich das nicht aber gerade geht es mir so unendlich schlecht. Aber ich könnte mir, zum Glück!, niemals was antun.
Danke für deine Worte. Ich suche auf jeden Fall weiter nach einem neuen Therapieplatz.

23.04.2020 23:55 • #5


anon1234
Hallo liebe Bluete,

fühl dich bitte erstmal ganz lieb gedrückt von mir!

Ich leide leider auch an Depressionen und bin sehr introvertiert. Seit ich 17 bin, bin ich in Therapie und habe schon einiges durch. Du schreibst du nimmst Tabletten, hast du da verschiedene ausprobiert? Ich musste zum Beispiel einige durchprobieren, bis ich endlich ein Präparat gefunden habe, dass mir wirklich hilft. Nehme es nun regelmäßig und es hilft mir wirklich extrem.

Sensibilität ist nichts, wofür man sich schämen braucht. Du bist du und genau das macht dich aus. Was ich aber aus deinem letzten Post höre, ist dass du ein recht geringes Selbstbewusstsein hast und dich selbst wahrscheinlich nicht wirklich liebst. Kann das sein?

Lass mich dir etwas über mich erzählen:
Ich wurde 10 Jahre lang bis auf's übelste in der Schule und dann auch im Job gemobbt, landete in der schweren Depression und Essstörung und hatte auch im Elternhause sehr große Probleme, Freunde hatte ich kaum welche. Ich fühlte mich genauso wie du, hatte auch keine Verehrer und kam mir selbst einfach wertlos vor. Was ich dann tat, änderte mein Leben gewaltig.

Ich entschied für mich selbst, dass ich mehr im Leben verdient habe und dass es Zeit ist, aus all diesen Mustern auszubrechen. Ich packte kurzerhand meine Sachen und zog in eine andere Stadt. Auf dem Weg dahin sagt ich zu mir selbst, dass ich die Opferrolle nicht mehr tragen möchte und das es jetzt Zeit ist, einen neuen und besseren Lebensabschnitt zu beginnen. Wie eine Art Mantra hielt ich mir das vor Augen und weigerte mich, etwas anderes zu akzeptieren. Was soll ich sagen.. seit ich hier lebe, habe ich einen tollen Freundeskreis, wurde nie wieder gemobbt/ausgegrenzt und was Liebschaften angeht, komme ich kaum hinterher.

Was ich dir in diesem Post sagen will?
1. Wenn die aktuellen Tabletten nicht helfen, schau ob du andere austesten kannst. Menschen reagieren unterschiedlich auf Medikation.
2. Ein weiterer Schritt wäre, aus der Opferrolle rauszukommen. Nur du selbst kannst die Dinge, die dir angetan wurden, loslassen. Nur du selbst kannst dich aus der Opferrolle rauskämpfen und Platz machen für ein besseres Leben. Du hast besseres verdient, als dich selbst über all diese negativen Dinge zu definieren und du hast, wie auch alle anderen in diesem Forum, ein Recht darauf, glücklich zu sein.

Wäre ein Neuanfang in einer anderen Stadt und raus aus dem aktuellen Umfeld vielleicht was für dich? Ich kann dir das nur nahelegen, da dir das die Möglichkeit gibt, aus den aktuellen Mustern rauszubrechen, neue Leute/einen neuen Job zu haben und für dein neues Umfeld ein komplett neues Bild von dir selbst zu erschaffen, dass dir ein anderes und höchstwahrscheinlich besseres Leben ermöglicht...all das negative kannst dann in deinem alten Lebensabschnitt zurücklassen und damit Platz für positive Emotionen und ein erfülltes Leben machen.

Veränderung ist immer mit dem verlassen der Komfortzone verknüpft und macht einem gerade am Anfang sehr viel Angst. Wenn man dann aber merkt, was man alles überwunden hat, steigen Selbstliebe und -bewusstein enorm und wirken sich auch positiv auf den emotionalen Zustand aus.

Ich hoffe das konnte dir ein wenig weiterhelfen, nochmal ganz viel Liebe und Umarmungen an dich, du bist nicht allein!

24.04.2020 08:39 • x 2 #6


P
Hallo nochmal, Bluete,

Dein Thread berührt mich sehr und daher möchte ich mich hier nochmal äußern. Wie ich s.o. schon schrieb bin ich auch depressiv und war es meiner heutigen Meinung nach schon immer. Heute bin ich 54 und befinde mich nun endlich in Behandlung. Früher war der Umgang mit dieser Krankheit leider noch sehr stigmatisiert und so habe ich mehr als die Hälfte meines Lebens so vor mich hingewurschtelt ohne zu wissen, was mir zu schaffen macht. Heute geht es mir wieder relativ gut aber immernoch kommen dunkle Tage und Nächte. Ich weiß aber inzwischen, dass diese auch wieder vergehen.

In meiner Kindheit und Jugend war das Hauptsymptom, dass ich mich häufig verstoßen, gehänselt und wenig geliebt fühlte. Teilweise ist dieses Gefühl bis heute geblieben. Wie du habe ich mein Aussehen dafür verantwortlich gemacht. Ich fühlte mich dick, hässlich und irgendwie anders als meine Altersgenossinnen. Aus heutiger Sicht war das blanker Unsinn. Ich war als Jugendliche normalgewichtig und sogar schlank. Wenn ich mich heute auf Fotos sehe, sehe ich eine hübsche aber leider total eingeschüchterte junge Frau. Meine damalige psychische Situation führte dazu, dass ich keine Lust daran hatte, mich auszuprobieren um meinen Typ zu finden und positiv heraus zu stellen. Ich hatte keinen Spaß an Mode, ging zum gleichen Frisör wie meine Mutter und hasste meine Haare. Meine Zahnfehlstellung ließ ich erst behandeln, als ich meinen Mann kennen gelernt hatte, ich in einer Ausbildung war und Geld verdiente. Meine Eltern sahen wohl die Notwendigkeit dafür nicht und beförderten sogar noch meine negativen Glaubenssätze, indem sie mich hänselten und abwerteten. Meine Unsportlichkeit war ständiger Anlass für Hohn und Spott seitens meines Vaters. Lehrer zwangen mich zum Weitsprung und Hundertmeterlauf und reagierten wenig sensibel wenn ich wiedermal schlechtere Ergebnisse als meine Schulkameraden erzielte.

Heute kenne ich die meisten Gründe für mein damaliges Martyrium. Erstens war ich als Baby lebensgefährlich erkrankt und musste lange strenge Bettruhe erdulden. Daher waren meine motorischen Fähigkeiten stark unterentwickelt. Aufgrund der Überängstlichkeit meiner Mutter in späteren Jahren holte ich dieses Defizit nie wieder auf. Dafür war ich seht intelligent, sprachlich gut entwickelt und flüchtete mich in die Welt der Bücher. Ich war schulisch erfolgreich, was wiederum den Neid meines Vaters entfachte. Meine Eltern waren beide Kriegskinder und brachten ihrerseits viele Defizite mit, die sie nie aufgearbeitet hatten. Ihre Erziehung war also so mittelprächtig und für mich eine Katastrophe. Ich war verwundbar, was man auch vulnerabel nennt und blieb es bis weit in die Erwachsenenjahre hinein. Beruflich blieb ich einigermaßen erfolglos und fühlte mich immer elender, was dann letztlich zur Katastrophe führte. Darüber will ich an dieser Stelle nicht viel berichten. Es war eine massive Ehe- und Lebenskrise, die ich nun endlich dank Therapie und Medikamenteinnahme überwunden habe. Von einigen kleineren Aussetzern einmal abgesehen.

Was ich nun damit sagen will ist, wenn du dich hässlich und nicht liebenswert fühlst, heißt das nicht, dass du es auch bist. Das Problem ist wahrscheinlich nur, dass du dich selbst ablehnst und das hat verheerenden Folgen. Wahrscheinlich hast du wenig Freude daran, dich zu schminken oder modisch zu kleiden. Vielleicht bist du wie ich unsportlich und isst zuviel. Vielleicht gehst du auch nicht raus, um soziale Kontakte zu finden und zu pflegen. Nun wenn das so ist, kannst du natürlich auch keine Verehrer und erst recht keinen Partner finden. Aus dieser Endlosschleife zu finden, wird dir allein nicht oder nur sehr schwer gelingen. Du benötigst unbedingt professionelle Hilfe. Aber nicht nur das, du brauchst auch die Hilfe von dir selbst. Fang an dich zu lieben oder wenigstens zu mögen! Suche dir ein Mantra, dass du dir jeden Morgen und bei jeder Gelegenheit selbst sagst: Ich bin es wert, glücklich zu sein! oder Ich bin gut und goldrichtig, so wie ich bin. Ich weiß nicht wieviel Unterstützung du in deinem Elternhaus findest, wenn es dort keine Hilfe gibt, macht das die Sache natürlich nicht leichter. Aber dann suche dir bitte Vertrauenspersonen außerhalb deiner Familie. Lehrer, eine Nachbarin, eine gute Freundin oder vielleicht deren Eltern können dir die Unterstützung geben, die du so dringend brauchst. Eines ist jedenfalls klar, du kannst und du wirst diese Depression überstehen und wieder glücklich werden. Du fühlst dich vielleicht im Moment sehr hilflos aber du bist es nicht! Es liegt letztlich in Deiner Hand!

Alles Liebe!

24.04.2020 13:09 • x 3 #7


B
@anon1234
Vielen Dank auch dir für deine lieben Worte! Über einen Ortswechsel habe ich schon oft nachgedacht. Aber ich studiere hier und habe ein paar sehr gute Freunde, die ich sehr vermissen würde. Gleichzeitig habe ich ein paar schreckliche Erinnerungen an diesen Ort. Nach dem Studium werde ich auf jeden Fall noch mal überlegen, ob ich wegziehe.

Bei den Tabletten hast du recht, es sind erst die zweiten, die ich probiert habe! In den besonders schlimmen Phasen bekomme ich es nur kaum hin aufzustehen und zu duschen, da ist es der Horror Termine auszumachen und zu telefonieren. Auch wenn es natürlich sein muss.
Vielen Dank auf jeden Fall für deine Ratschläge!


@Papillon7
Vielen Dank für deine nochmals lieben Worte! Ich finde es schön, wenn ich mich hier im thread austauschen kann und Unterstützung bekomme, das gibt mir etwas Kraft, auch wenn ich momentan wirklich am Tiefpunkt bin. Es tut mir leid, dass du (darf ich du sagen?) erst so spät Hilfe bekommen hast, aber ich finde es schön, dass du jetzt Unterstützung bekommst!
Ich glaube auch, dass ich eigentlich nicht hässlich bin. Meine Freundinnen machen Mut öfters mal Komplimente und auf Fotos sehe ich ganz hpnsch aus, aber wenn ich in den Spiegel gucke, sehe ich eine unattraktive Frau, die mit fast 23 noch nicht mal richtig wie eine Frau aussieht :/ Und dadurch dass meine Gefühle für Männer nie erwidert werden, denke ich immer, dass sie sich für wen anders entscheiden weil ich durch die Depression schwierig bin und noch dazu nicht attraktiv und deswegen niemand einen Grund hat bei mir zu bleiben Ich will unbedingt aus diesen Mustern raus und hoffe ich schaffe es mit einer neuen Therapeutin. Ich komme auch immer erst nach langer Zeit über einen Mann hinweg und erst, wenn ich neu verliebt bin. Auch wenn ich dann nie Chancen habe, Hauptsache verliebt (habe sogar bei meiner Therapeutin mal das Thema Liebessucht angesprochen, sie meinte das wäre es nicht). Ich hasse es, dass das so ungesund bei mir ist. Lange verliebt und erst drüber hinweg wenn es wen neues gibt. Das zieht mich noch mehr runter als eh schon und ich hoffe so sehr, dass ich auch das in einer neuen Therapie in den Griff bekommen kann. Ich wäre so so gerne gesund und glücklich zumindest mal für eine Weile lang

24.04.2020 16:54 • #8


B
Vielleicht hat ja jemand noch Tipps für mich

25.04.2020 10:19 • #9


F
Zitat von Bluete:
Vielleicht hat ja jemand noch Tipps für mich


Ich könnte hier einiges schreiben. Jedoch fällt es mir phasenweise schwer, einen längeren Text zu verfassen. So wie jetzt.
Ich leide ebenfalls mal mehr mal weniger unter Depressionen bzw depressiven Episoden.

Daher finde ich es bewundernswert, dass du die Kraft hier hier gefunden hast und auch hier ausführlich schreibst.

25.04.2020 10:25 • #10


B
Zitat von FeelingBlue:

Ich könnte hier einiges schreiben. Jedoch fällt es mir phasenweise schwer, einen längeren Text zu verfassen. So wie jetzt.
Ich leide ebenfalls mal mehr mal weniger unter Depressionen bzw depressiven Episoden.

Daher finde ich es bewundernswert, dass du die Kraft hier hier gefunden hast und auch hier ausführlich schreibst.


Danke für die Antwort. eigentlich schreibe ich nicht so oft in Foren, aber ich war so verzweifelt. Geht es dir momentan schlecht und wenn ja, wie gehst du damit um?

25.04.2020 10:40 • #11


A
Zitat von Bluete:
Vielleicht hat ja jemand noch Tipps für mich

Hallo @bluete. Ich finde es gut, dass du hier im Forum schreibst und nach Tipps fragst. *thumb up*
Deine Depression wird irgendwann vergehen, auch wenn es dir heute sehr schwer fällt dir das vorzustellen.

Also, erst ein paar Fragen an dich.

1) Du warst 16 Jahre alt als deine Depression angefangen hat. Was ist um die Zeit in deinem Leben passiert? Warst du, z.B. stark krank und musstest starke Medikamente, Antibiotika, etc. einnehmen? Gab es einen starken psychologischen Stress?

2) Hattest du Symptome von einer Depression in den Jahren davor, also bevor du 16 wurdest?

3) Würdest du sagen, deine Familie ist eine dysfunktionale Familie? Zeichen von einer dysfuntionalen Familie: es herrschen Konflikte, Streite, Missbrauch, Vernachlässigung, Depressionen, Alk., Dro., oder andere Süchte --https://en.wikipedia.org/wiki/Dysfunctional_family

25.04.2020 10:50 • #12


F
Zitat von Bluete:

Danke für die Antwort. eigentlich schreibe ich nicht so oft in Foren, aber ich war so verzweifelt. Geht es dir momentan schlecht und wenn ja, wie gehst du damit um?


Ich kann deine Verzweiflung voll verstehen. Bei mir ist das kein Dauerzustand, sonder tatsächlich Phasenweise.

Zunächst habe ich schon früher angefangen, Leute die mir nicht gut tun, auszusortieren und stehe heute ohne wirkliche Freunde da. Ein Problem mit alleine sein hatte ich allerdings noch nie, da ich früh mich um mich selbst kümmern musste.

Ja, momentan habe ich wieder diese Phase. Entweder sie kommt einfach so, oder es gibt dazu einen Auslöser.
Diesmal gab es einen Auslöser. Auch bin ich dabei eine Trennung zu verarbeiten. Das kommt zusätzlich hinzu.
Es ist wie ein roter Faden der sich durch das Leben zieht.

Den ultimativen du bist schuld Stempel verpasste mir mein Vater vor ca. 16 Jahren. Bis heute habe ich das nicht verstanden und verarbeitet.

Meine Depressionen rühren daher, dass mich Menschen immer wieder benutzen, belügen, verlassen, beschimpfen...
Ich sei zu gutmütig sagte man mir. Nein das bin ich nicht. Diese Leute wissen Loyalität und Aufrichtigkeit nicht zu schätzen.

Edit: Hinzu kommt eine Fehlfunktion der Schilddrüse, welche auch depressive Episoden verursacht. Diese fühlen sich aber anders an.


Menschen die nahe stehen. Die eigene Familie, vermeintliche Freunde.
Zuhören und für mich da sein will so gut wie niemand. Ich schreie manchmal nach Hilfe und bin gezwungen das meiste mit mir auszumachen, obwohl ich das nicht möchte. Beim Therapeuten war ich auch schon und hatte dort so schlechte Erfahrungen gemacht, dass ich Angst habe, wieder diese Erfahrung zu machen.

Als alleinerziehende Mutter hat man es nochmal extra schwer. Rede viel mit meinen Kinder, damit sie das Verständnis bekommen, dass ich nicht immer kann und mir auch mal Zeit für mich nehmen muss. Das klappt ganz gut.

Wie gehe ich damit um:
Nicht viel anders als auch sonst.
Mache was mir Spaß macht, zeichne, höre Musik, zocke, kümmere mich um unsere Katze die mir viel gibt, versuche meinen Job gut zu machen,...
Ich versuche inneren Frieden mit Dingen zu schließen und schätze die Kleinigkeiten.

Und ganz wichtig: ich weine wenn mir danach ist und unterdrücke nicht meine Gefühle.

Hinzu kommt dass ich 50% Introvertiert und 50% extrovertiert bin. Damit nerve ich mich selber. Ich kann mich super und am liebsten alleine beschäftigen, von jetzt auf gleich habe ich dann Lust auf ein Konzert. Dort treffe ich öfter Bekannte. Diese Kontakte reichen mir momentan aus.

Mehr schaffe ich momentan nicht
Bin schon fast wieder am Heulen.

Ich habe jedoch eins aus meiner Erfahrung gelernt: Ich sehe nicht weg wenn jemand Hilfe benötigt. Zumindest die nahestehenden Menschen die einen Platz in meinem Herzen haben, denn ich weiß wie sch. weh es tut, wenn niemand da ist.

Vielleicht hat dir das irgendwie geholfen.

Meine message an dich:
Man fühlt sich als ob man der einzige Mensch ist, dem es so geht. Nein, du bist nicht alleine damit.
Sofern möglich, lass Hilfe zu oder wichtiger: Frag danach. Die Leute können nicht in den Kopf hinein schauen.

Du kannst zur Überbrückung bis du einen Therapeuten hast, die Lebensberatung bei der Caritas oder Diakonie kostenlos in Anspruch nehmen.

25.04.2020 11:05 • #13


B
Zitat von Alex2020:
Hallo @bluete. Ich finde es gut, dass du hier im Forum schreibst und nach Tipps fragst. *thumb up*
Deine Depression wird irgendwann vergehen, auch wenn es dir heute sehr schwer fällt dir das vorzustellen.

Also, erst ein paar Fragen an dich.

1) Du warst 16 Jahre alt als deine Depression angefangen hat. Was ist um die Zeit in deinem Leben passiert? Warst du, z.B. stark krank und musstest starke Medikamente, Antibiotika, etc. einnehmen? Gab es einen starken psychologischen Stress?

2) Hattest du Symptome von einer Depression in den Jahren davor, also bevor du 16 wurdest?

3) Würdest du sagen, deine Familie ist eine dysfunktionale Familie? Zeichen von einer dysfuntionalen Familie: es herrschen Konflikte, Streite, Missbrauch, Vernachlässigung, Depressionen, Alk., Dro., oder andere Süchte --https://en.wikipedia.org/wiki/Dysfunctional_family



Lieben Dank für deinen Beitrag, habe ihn eben ganz überlesen, sorry!
Ja, mir fällt es tatsächlich schwer mir vorzustellen, dass es jemals besser wird. Versuche mal auf deine Fragen zu antworten.

1.) nein, zu der Zeit lief es sogar eigentlich ganz gut. Kein Mobbing mehr, gute Leistungen in der Schule, Freunde an meiner Seite.. damals habe ich auch noch nicht gemerkt, wie viel schief läuft in meiner Familie. Also eigentlich war mein leben zu der Zeit schön :/

2.) Ich habe mich im Alter von 11/12 Jahren sehr krass selbst verletzt. Ich wurde zu der Zeit in der Schule gemobbt, ich erinnere mich aber tatsächlich überhaupt nicht mehr daran wieso, in welcher Situation ich mich verletzt habe :0 das macht mir auch etwas Angst.

3.)Ja, definitiv. Meine Oma ist depressiv, mein Opa tablettenabhängig und mehrere Onkel sind Alk.. Meine Eltern führen zwar keine glückliche Ehe und sind, wie such viele Ihrer Freunde, eher aus Gewohnheit zusammen geblieben aber sie sind nicht krank. Meine Mutter ist manchmal etwas empathielos aber im Großen und Ganzen verstehe ich mich mit beiden super und bin behütet aufgewachsen. Ich war sehr fröhlich bis dann das Mobbing kam. Psychische Erkrankungen ziehen sich aber eben trotzdem durch die Familie wie ein roter Faden.

25.04.2020 16:12 • #14


A
Zitat von Bluete:


Lieben Dank für deinen Beitrag, habe ihn eben ganz überlesen, sorry!
Ja, mir fällt es tatsächlich schwer mir vorzustellen, dass es jemals besser wird. Versuche mal auf deine Fragen zu antworten.

1.) nein, zu der Zeit lief es sogar eigentlich ganz gut. Kein Mobbing mehr, gute Leistungen in der Schule, Freunde an meiner Seite.. damals habe ich auch noch nicht gemerkt, wie viel schief läuft in meiner Familie. Also eigentlich war mein leben zu der Zeit schön :/

2.) Ich habe mich im Alter von 11/12 Jahren sehr krass selbst verletzt. Ich wurde zu der Zeit in der Schule gemobbt, ich erinnere mich aber tatsächlich überhaupt nicht mehr daran wieso, in welcher Situation ich mich verletzt habe :0 das macht mir auch etwas Angst.

3.)Ja, definitiv. Meine Oma ist depressiv, mein Opa tablettenabhängig und mehrere Onkel sind Alk.. Meine Eltern führen zwar keine glückliche Ehe und sind, wie such viele Ihrer Freunde, eher aus Gewohnheit zusammen geblieben aber sie sind nicht krank. Meine Mutter ist manchmal etwas empathielos aber im Großen und Ganzen verstehe ich mich mit beiden super und bin behütet aufgewachsen. Ich war sehr fröhlich bis dann das Mobbing kam. Psychische Erkrankungen ziehen sich aber eben trotzdem durch die Familie wie ein roter Faden.


Danke für die Antworten. Noch eine follow-up Frage: warum wurdest du gemobbt? Womit wurdest du gemobbt? Was unterscheidet dich von denjenigen, von denen du gemobbt wurdest? Heute wirst du nicht mehr gemobbt, richtig?

Ich finde Mobbing schrecklich, und finde es schlecht, dass manche Eltern ihren Kindern nicht beibringen, dass es asozial und einfach sch... ist. Manche Kinder/Menschen haben leider weniger emotionale Intelligenz als die anderen.

25.04.2020 17:03 • x 1 #15


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