Ich habe 3 Kinder und inzwischen kenne die Fallen.
Kinder können nicht die Grundlage einer Beziehung sein, sondern umgekehrt.
Ein (vor allem das erstes) Kind ist eine Riesenumstellung, ein neues Lebensabschnitt, eine völlig neue Welt. Es wird nicht nur ein Kind geboren, sondern auch eine Mutter und ein Vater, eine Familie. Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit kommen mit einer enormen körperlichen und hormonellen Umstellung der Frau, mit völlig neuen Tagesabläufen. In den ersten zwei Jahren schläft man nie acht Stunden in einem Stück, ganz neue Aufgaben, finanziellen, logistischen und organisatorischen Herausforderungen, Verantwortung, Sorgen aber auch Freuden. Neue Lebensinhalt.
Für die Paarbeziehung ist es ein großes Härtetest. Es wird nie wieder so werden, wie davor. Es wird anders, insbesondere am Anfang. Es schweißt definitiv nicht automatisch zusammen.
Die Grundlage einer s_xuellen Paarbeziehung meiner Meinung nach ist die gegenseitige s_xuelle Anziehung, alles andere leitet sich daraus herab. Diese Anziehung muss erhalten und jeden Tag neu erfunden werden. Es wird definitiv nicht leichter dadurch, dass man als Eltern kooperieren muss, als WG funktionieren muss, dass auch andere Rollen gleichzeitig bedient werden müssen oder erst erlernt und verteilt werden müssen. Selbst wenn alles einigermaßen stabil und gut läuft, der zuverlässige Mitbewohner, der verantwortungsvoller Partner als Mitelternteil wirkt nicht unbedingt s_xuell anziehend, bzw. nicht dadurch anziehend. Windeln wechseln ist notwendig aber macht keine Frau oder Mann an.
Kinder schweißen im Idealfall zusammen als Projektpartner, ja. Im Idealfall wächst die Liebe, das Vertrauen, das Wir-Gefühl. Aber nicht die Anziehung was aber dringend notwendig ist für eine gesunde Paarbeziehung.
05.11.2019 10:59 •
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