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Schweißen Kinder zusammen oder eher das Gegenteil?

F
Hallo zusammen,

nachdem ich gestern ein langes Gespräch mit meiner Freundin hatte, wollte ich mal eure Meinung einholen.

Meine Eltern haben mich so erzogen, dass ein Beziehung wachsen muss, gemeinsame Ziele, Kinder, Eigentum etc. nun verfolge ich das seit Jahren bei meinen Freunden und sehe teilweise konträre Beispiele. Paare die teilweise seit 15 Jahren zusammen sind und mit Kindern noch mehr zusammengeschweißt sind, teilweise aber auch Paare die sich durch die Kinder mit der Zeit aus den Augen verloren haben und 6 nur noch an Ostern, Geburtstagen und Ostern stattfinden und das bei mid 30iger.

Zerbrochen ist noch keine Beziehung, aber irgendwie ist eine Ende bei manchen doch absehbar.

Was sind eure Erfahrungsberichte?

05.11.2019 09:38 • #1


HeartOfGold
Ich habe (noch) keine Kinder.

Eine Fruendin von mir sagte mal in einem Fall, wo ich unfreiwillig die Affäre eines werdenden Vaters wurde:

Ein Kind rettet keine Beziehung! Es stellt sie eher auf die Probe!
Und ich finde, das stimmt. Noch heute denke ich oft an diesen Satz.

Ich selbst komme langsam in das Alter, wo ich mir auch langsam wünsche eine Familie zu gründen. Doch momentan habe ich keinen Partner.

Ich könnte es aber nicht über's Herz bringen meinen Kinderwunsch (sollte er irgendwann weiter wachsen) über die Vorstellungen meines Partnes zu stellen und heimlich aufhören die Pille zu nehmen. Das könnte ich nicht. So etwas tut man auch nicht.

Ich denke, es gibt sowohl Paare, die durch Kinder weiter zusammenwachsen als auch Paare, deren Beziehung dadurch in die Brüche geht.
Aber eine Beziehung durch ein gemeinsames Kind zu retten, hat meiner Erfahrung nach noch nie geklappt.

05.11.2019 10:29 • #2


vilrum
Ich habe 3 Kinder und inzwischen kenne die Fallen.

Kinder können nicht die Grundlage einer Beziehung sein, sondern umgekehrt.

Ein (vor allem das erstes) Kind ist eine Riesenumstellung, ein neues Lebensabschnitt, eine völlig neue Welt. Es wird nicht nur ein Kind geboren, sondern auch eine Mutter und ein Vater, eine Familie. Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit kommen mit einer enormen körperlichen und hormonellen Umstellung der Frau, mit völlig neuen Tagesabläufen. In den ersten zwei Jahren schläft man nie acht Stunden in einem Stück, ganz neue Aufgaben, finanziellen, logistischen und organisatorischen Herausforderungen, Verantwortung, Sorgen aber auch Freuden. Neue Lebensinhalt.

Für die Paarbeziehung ist es ein großes Härtetest. Es wird nie wieder so werden, wie davor. Es wird anders, insbesondere am Anfang. Es schweißt definitiv nicht automatisch zusammen.

Die Grundlage einer s_xuellen Paarbeziehung meiner Meinung nach ist die gegenseitige s_xuelle Anziehung, alles andere leitet sich daraus herab. Diese Anziehung muss erhalten und jeden Tag neu erfunden werden. Es wird definitiv nicht leichter dadurch, dass man als Eltern kooperieren muss, als WG funktionieren muss, dass auch andere Rollen gleichzeitig bedient werden müssen oder erst erlernt und verteilt werden müssen. Selbst wenn alles einigermaßen stabil und gut läuft, der zuverlässige Mitbewohner, der verantwortungsvoller Partner als Mitelternteil wirkt nicht unbedingt s_xuell anziehend, bzw. nicht dadurch anziehend. Windeln wechseln ist notwendig aber macht keine Frau oder Mann an.

Kinder schweißen im Idealfall zusammen als Projektpartner, ja. Im Idealfall wächst die Liebe, das Vertrauen, das Wir-Gefühl. Aber nicht die Anziehung was aber dringend notwendig ist für eine gesunde Paarbeziehung.

05.11.2019 10:59 • x 3 #3




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