Schweigen in der Partnerschaft - was dagegen tun?

ich folge deinem thread mal. ich habe auch so ein exemplar zu hause. redet nicht und wenn man doch ein gespräch über probleme anfängt kommt gar kein gespräch zustande. bei meinem ist es so das er immer in selbstmitleid versinkt. er macht alles falsch, er hat es wieder verbockt, er hat die beziehung in den sand gesetzt (darum geht es in dem moment gar nicht) und da er ja eh alles falsch macht kann er ja gleich gehen.

am anfang hat mich das wirklich aufgerieben, da ich sowas gar nicht kannte. inzwischen bin ich soweit das ich mehr auf mich höre. was er sagt lasse ich nicht mehr so an mich heran bzw. nehme es mir nicht mehr so zu herzen. natürlich tut es trotzdem weh aber ich zucke dann mit den schultern und denke mir: das ist dein problem, nicht meins. ich habe dir hilfe angeboten, wenn du nicht willst, dein problem.

er merkt inzwischen das eine veränderung bei mir stattgefunden hat. manches läuft seitdem besser (kleine schritte) und ich versuche mich insoweit zu retten, dass ich sage: diese beziehung geht solange wie es sein soll, aber danach ist die welt auch nicht zu ende. es gibt genügend männer die mehr auf dem kasten haben.

es hat seinen sinn warum wir diese problematischen beziehungen im moment haben. wir sollten daran wachsen und unsere lehren daraus ziehen.

Beide empfindet ihr es als Angriff auf eure Persönlichkeit und reagiert entsprechend, mit Verletzungen, er schlägt um sich und du fühlst dich nicht verstanden. Mit eurer Streitkultur seid ihr in den Kinderschuhen stecken geblieben, hier gilt es für beide auszusteigen.
Möglichkeiten könnten sein :

Problem benennen : Mir fällt auf, dass wir wieder ....
Bitten damit aufzuhören : Ich möchte dich nicht angreifen, sondern ...
Zeit für die Besinnung geben : Ich gehe jetzt aus diesem Zimmer und lasse dir Zeit das erstmal sacken zu lassen, danach können wir das gemeinsam klären.

Also ihm erstmal Zeit geben runterzufahren um ihn dann auch erreichen zu können, ohne das er auf Abwehr geht.

ja @kat333 auch wenn es blöd klingt aber ich finde es auch beruhigend das es noch jemanden gibt der dieses problem hat.

mir ging es lange zeit ganz genauso wie du. ich war unruhig und habe auch zu ihm gesagt: ich möchte das wir das hinbekommen.
nach ein paar monaten habe ich dann auch mal heulend vor ihm gesessen und lautstark gesagt das ich doch nur eine ganz normale beziehung will ohne auf und ab und ständiges gefühlschaos.

bei mir ist es so: ich weiß das er mindestens zweimal fremd gegangen ist (keine affären, nur ONS) und das er mich einige male belogen hat wenn er mir gesagt hat er trifft sich mit einer freundin. er hat sich dann mit anderen frauen getroffen, die bestimmt nicht eine freundin von ihm waren durch dieses wissen und unsere streitereien ist immer ein kleines stück in mir abgestorben. muss ich ehrlich so sagen.

nach dem letzten grossen streit war es so das ich drei tage lang völlig am ende war. ich war nur am heulen und hatte absolute panik das er sich von mir trennen könnte (hat er am ende nicht gemacht). aber das war dann für mich ein schuss vor dem bug das ich sowas nicht weiter mit mir machen lasse. das jemand anderes der nur mit sich selbst probleme hat es schafft, mich so fertig zu machen. daraufhin habe ich mich emotional zurück gezogen. ich war freundlich zu ihm und nicht vorwurfsvoll aber alles mit distanz. das hat er glaube ich gemerkt und seitdem gibt es keine lügereien mehr. wenn er etwas macht was mir nicht gefällt, dann sage ich ihm das sofort aber ganz kühl und kurz und knapp.

Beispiel: gestern war er den ganzen nachmittag nicht da. ich konnte mir dann denken wo er ist (dort war er auch) aber ich hätte mich gefreut wenn er mir kurz geschrieben hätte wo er ist. (damit will ich ihn nicht kontrollieren!). als er abends kam habe ich ihn das kurz und knapp gesagt und damit war es gut. früher wäre dann wieder ein ewig langer streit entfacht.

ich muss mich auch jetzt manchmal zurücknehmen wenn ich wieder zu fordernd werde und zum beispiel frage: was ist los? ist alles ok? - ich merke dann wie ihn das nervt (und mich auch) und sage mir dann selbst: STOPP - das interessiert mich nicht, schaue auf dich selbst.

klingt komisch, ist aber so

ich gehe seit kurzem auch zur therapie und meine therapeutin meinte ich habe schon viele gute ansätze indem ich viel sport mache und mir eigene hobbys suche ohne ihn bzw. ohne auf ihn rücksicht zu nehmen. meine diagnose ist übrigens depression mit angstzuständen (verlustangst). vielleicht auch ähnlich bei dir?

PS: noch etwas was mir sehr zu dieser distanz geholfen hat: ich habe mich bei den einschlägigen datingplattformen angemeldet. und wenn du dann merkst das es soviel männer gibt, die sich freuen mit dir zeit zu verbringen oder einfach schöne dinge schreiben dann geht es dir schon besser. am anfang hatte ich ein schlechtes gewissen meinem freund gegenüber aber inzwischen sehe ich es so das er es selbst dazu getrieben hat mit seinem verhalten.

so das war jetzt ganz schön viel. sorry

nein eine gesunde beziehung ist es auf jeden fall nicht. ich kann dir leider auch nicht sagen warum ich mich nicht daraus befreien kann. manchmal denke ich vielleicht fehlt noch der letzte fehltritt von ihm das ich ihn rausschmeissen kann. und später denke ich wieder das ich ihm das auch wieder verzeihen würde. kann dir wirklich nicht sagen warum

es hat mich auch schwer getroffen als ich das alles erfahren habe. aber irgendwie habe ich es geschafft das zu akzeptieren. dafür habe ich eben jetzt kein schlechtes gewissen wenn ich das gleiche mache ^^ und da bin ich ja absolut harmlos im gegensatz zu ihm

ja ich habe dann natürlich eine innere unruhe aber irgendwie fällt es mir inzwischen oft leichter das zu verdrängen. ich denke dann ist mir egal, ich mach mein ding. warum auch immer hilft mir das sehr mich emotional zu distanzieren. komischerweise

ich denke auch das es so sein soll das die beziehung der sichere hafen ist. aber anscheinend müssen wir erst lernen wie es ist wenn dies nicht der fall ist um es später wertzuschätzen wenn wir es doch gefunden haben.

und wenn du jetzt schon anzeichen einer leichten depression hast gehe schnell zum therapeuten. ich hab viel zu lang gewartet und es wurde immer schlimmer bis man sich selbst nicht mehr leiden kann. und das kuriose. wenn ich vorher hingehe denke ich: eigentlich brauche ich das doch gar nicht mehr, ich bin doch inzwischen emotional stabil und stark. und sobald wir darüber reden fliessen die bäche da sieht man mal wie man sich selbst etwas vormachen kann

Liebe Kat333, offenbar ist er kein Fremgehtyp, also hat er sich geistig von dir getrennt. Das mußt du einsehen auch wenn es sehr weh tut. Er blendet dich aus seinem Leben aus. Bei ihm ist ein Punkt erreicht, wo er sich nicht mehr für alles schuldig fühlen will und auch nicht rechtfertigen will. So sieht er das, unwichtig ob er recht hat oder nicht. Ich hatte eine ähnliche Beziehung. Da muß man etwas weibliche List verwenden und sehr starke Nerven haben. Ich habe es so gemacht: Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe und dass ich ohne ihn nicht leben will, dass er mir das wichtigste in meinem Leben ist. Zu dem Zeitpunkt war er das auch. Dann habe ich gesagt, dass ich möchte, dass wir unter ALLE unsere Mißverständnisse einen Schlußstrich ziehen und neu anfangen.

Auch wenn mich einiges unglaublich gewurmt hat, und ich dachte, dass dies wichtig wäre es zu klären, habe ich darauf verzichtet (vorerst), alles habe ich geschluckt, weil ich die Beziehung retten wollte.2-3 Sätze habe ich ihm sehr, sehr liebevoll gesagt und ihn in Ruhe gelassen, habe nichteinmal seine Antwort abgewartet, weil wir dann wieder im gleichen Schema wären. Dann habe ich mein Benehmen geändert. Ich war fröhlich, zärtlich und liebevoll zu ihm. Er war auch kein Fremdgeher, also gab es keine existenziell große Probleme. Seine Unachtsamkeit habe ich widerspruchslos geduldet. Er hat wie ein Kind gebockt und alles das getan von dem er wußte, dass es mich nervt. Ich habe mich umprogrammiert und habe jede seine Unachtsamkeit umgedreht und als seine gute Tat gelobt.

Zum Beispiel: Er ist fast jeden Tag nach der Arbeit nach Hause gekommen, wir haben zusammen gegessen und dann ist er mit seinen Kumpels noch auf ein B. gegangen, was sich den ganzen Abend hingezogen hat und ist nur nach Hause zum Schlafen gekommen. Als er nach der Arbeit zu Essen gekommen ist, habe ich ihm gesagt, dass es gut ist, wenn er heute mit seinen Kumpels weg geht, da ich z.B. im Wohnzimmer etwas umstellen will. Kein Mann mag es, wenn die Frau im Wohnzimmer aufräumt, wenn er zuhause ist. Da ich den ganzen Tag arbeite, blieb mir nur diese Zeit für die Hausarbeit. Natürlich konnte ich nicht alles an einem Abend erledigen, also hat das ein paar Abende gedauert. Er hat nichts gesagt, aber als er nach Hause gekommen war, habe ich ihn geküßt und gesagt, dass ich heute viel gemacht habe und morgen geht es dann weiter. Er hat ein gut gemurmelt. Als ich mit dem Wohnzimmer fertig war, bin ich mit ihm abends zusammen weg gegangen bis zum Haustor. Dann habe ich mich verabschiedet und zu meinem Abendkurs gegangen. Ich habe ihn natürlich informiert wo ich hingehe und was ich lernen möchte und habe mich sehr darauf gefreut. Immer noch war ich sehr zärtlich zu ihm und immer fröhlich, egal wie er sich benommn hat. So ging es zwei Monate lang.

Als ich den Kurs abschließen sollte, war er eines Abends gekommen um mich abzuholen. Die Kumpels waren ihm auf einmal nicht mehr so wichtig. Er wollte Abends nicht mehr mit denen ausgehen, weil er eingesehen hat, dass ich auch ohne ihn sehr gut zurecht gekommen bin und er mich trotzdem nicht verloren hat. Ich habe ihn aber gedrängt sich ein oder zwei mal in der Woche mit den Kumpels zu treffen, damit er nicht wie Pantofelheld vor ihnen steht. Da war er wie ein Kind froh und so haben wir ein Kompromiß geschlossen. Ohne viele Worte, was auch ihm gepasst hat. Nur eine Voraussetzung muß da sein, dass er die Liebe hat. Ohne geht so etwas nicht. So hatte er den Eindruck, dass er entschieden hat, wieviel er mit den Kumpels zusammen sein will. Das ist die List, die unsere Großmütter angewendet haben, nämlich nicht zu versuchen den Mann zu ändern, sondern ihm das gefühl geben, dass er sich aus eigenem Antrieb geändert hat. Die endlosen Gespräche und Erklärungen töten die Liebe und Interesse des Mannes. Das ist aber nur meine Erfahrung, muß nicht auf jede Bezieung passen, das muß jede Frau für sich entscheiden, was sie tun will und ob sie kämpfen will. Ich wünsche dir Kraft und Erfolg bei deinem Versuch die Ehe zu retten. Etwas mußt du tun bevor es zu spät ist.Die eigenen Bedürfnisse mußt du einie Zeitlang zurückstellen.

Tolle antwort @Schüchtern genauso sehe ich das auch. ist natürlich keine garantie das es klappt aber man tut sich auch selbst etwas gutes und wartet nicht auf den anderen

Zitat von kat333:

ich würde mir halt aber auch mal wünschen, dass er von sich aus was erzählt, oder mich mal was fragt, um Hilfe
bittet oder so.....ich hab halt so immer das Gefühl, es geht mich nicht wirklich etwas an....

okay, er fühlt sich von dir enttäuscht, sagt aber nicht warum, auch sonst spricht er wenig? Möchte er denn überhaupt mit dir zusammen sein, frag ihn mal, eine Beziehung zu pflegen bedeutet schon auch miteinander reden, oder macht er das telepathisch ^^..... er verursacht bei dir schlechte Gefühle- dabei sollte eine Beziehung einem doch gute Gefühle vermitteln, oder?

Was dein Freund macht finde ich manipulativ, er sorgt mit seiner Art bei dir für schlechte Gefühle, und das, obwohl du für ihn da sein willst. So ein Konstrukt solltest du nicht mitmachen, das ist ungesund und sorgt für die genannten Depressionen. Dir wird ja die Möglichkeit genommen, etwas zu ändern und du wirst permanent ausgebremst, weil er sich weigert.

Selbst wenn man streitet hat man in einer funktionierenden Beziehung immer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein, selten zweifelt man bezüglich der Zusammengehörigkeit.... Wenn es dazu kommt, ist mit der Beziehung grundsätzlich etwas nicht in Ordnung.

Ich verstehe nicht, warum Leute eine Beziehung eingehen, zusammenziehen und dann glauben, *magic* die Beziehung läuft dann schon von selbst, ist ein sehr seltsamer Freund, den du hast, *kopfschüttel*.

@Schüchtern

Das ist es. Treffend. Und das ist nichtmal manipuliert.
Aber hier zeigt sich doch deutlich, dass auch der Mann wieder die Griffigkeit und das Gefühl
für Situationen bekommen hat, ohne die ganze Vorkauerei.
Nenn es List, nenn es irgendwas...es ist doch keine verlorene Zeit für dich gewesen,
als du Dinge geregelt hast. Du bist in deinen Kurs gegangen..und er kam von sich aus.
Und natürlich ist Liebe die Basis, aber das von dir jetzt gebrachte Beispiel,
ist die gute Art der...Anziehung und Entscheidung.

Aber auch hier wolltest du, als Frau, dass es funktioniert.
Man erreicht nicht mit ewigen Erwartungen irgendwas.
Man kann mehr steuern, auch mit eigenem Verhalten, als man denkt.
Und das Ergebnis ist hinten heraus kein schlechteres, nur weil jemand aufgrund von eigenem Verhalten,
selbst drauf kam, etwas zu ändern.
Im Gegenteil. Es ist konstruktiver Natur und bringt sehr weit. Weil beide dabei ein gutes Gefühl haben.

PS: Es ist nicht durchhaltbar, dass zwei in einer langen Beziehung sich gegenseitig alle Erwartungen erfüllen.
Irgendwann bleibt irgendwas bei irgendwem immer auf der Strecke.
Umso wichtiger ist es, das Ganze konstruktiv anzugehen...und sich auf dieser Locken und Zurückziehen Basis,
zu verstehen. Zu erkennen, wie brauch es das Gegenüber, das andere Geschlecht.
Und wie man Dinge auch erreicht, ohne den anderen in Grund und Boden zu diskutieren.
Selbstständigkeit und selbstständiges Handeln ist immer ein attraktives Merkmal,
auch wenn zwei in einer Partnerschaft leben.

Liebe @kat333 du kannst dich ja gern bei mir reinlesen. ich habe lange gebraucht das ich auf diesem weg bin (seit September letzten Jahres). und ich gebe zu wenn er jetzt mal wieder lieb zu mir ist muss ich aufpassen das ich nicht wieder zuviel reininterpretiere sondern es locker sehe (Genauso wenn er sachen sagt die schlechte gefühle bei mir auslösen obwohl er es gar nicht so meint). das ist halt das problem mit der verlustangst. man will alles überanalysieren und braucht immer sicherheit zu 1000 %. ist wirklich zu vergleichen mit jemamden der waschzwänge oder zählzwänge hat. man braucht immer diese absolute sicherheit. und ich bin jetzt dabei das endlich abzulegen. es fällt schwer und wie gesagt manchmal falle ich immer noch zurück aber nicht mehr so oft und vor allem nicht mehr so heftig wie früher.

treffe mich heute mit einem anderen mann (nur zum kaffee trinken, absolut harmlos) und freue mich irgendwie darauf. mal jemanden zu treffen der sich freut auf mich und in meiner gesellschaft zu sein. tut gut fürs selbstbewusstsein und man lernt neue leute kennen. die vielleicht mal zu freunden werden können das ist wohl gemeint mit unabhängig vom partner sein

Ich weiß das ich das nicht dauerhaft leben will aber im moment komme ich damit ganz gut zurecht. ich schaue auf mich, halte ihn auf distanz aber bleibe freundlich. dadurch kann ich eine bessere emotionale loslösung erreichen.

ich denke oft darüber nach wann der richtige zeitpunkt wäre diesen cut zu machen und wahrscheinlich gibt es ihn überhaupt nicht. und ich kann auch nicht sagen warum ich es noch nicht gemacht habe. wahrscheinlich hänge ich noch zu fest. aber es hilft mir auch das locker zu sehen und mir zu sagen: es geht so lange wie es geht und danach geht die welt auch nicht unter. es wird männer geben die sich freuen meine gesellschaft zu haben.

ich denke ich bin ein typ mensch der sich aus solchen situtationen nur ganz langsam im eigenen tempo lösen kann. ich kann das nicht heute auf morgen beenden, dann würde ich total drunter leiden und mir gedanken machen warum wieso weshalb. mit diesem abschied auf raten kanne ich das besser für mich verpacken. klingt alles recht bescheuert, ich weiß

dein weg den du jetzt gehst ist gut denke ich mit kühl sein meine ich auch nicht abweisend zu sein. sondern einfach es laufen zu lassen ohne gleich das ende der welt oder die liebe des lebens zu sehen. dann strahlt man auch eine gewisse unabhängigkeit aus und das merkt der andere

PS: was ich hier mal gelesen habe und was ich echt gut fand: nicht wir sollten traurig sein das wir am leben des anderen nicht mehr teilnehmen können und aus seinem leben geworfen wurden (bei einer trennung), sondern wir sollten mitleid mit dem anderen haben das er nicht mehr an unsrem tollen leben teilhaben kann.

das habe ich nie so gesehen und seitdem ich das für mich begriffen habe geht es mir wirklich besser