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Schutzschale oder so

S
Hi,
ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll. Hatte vor relativ langer Zeit eine sehr unglückliche Beziehung geführt. Dieser Mensch war der, für den ich alles getan habe. Ich war jung (bzw. jünger) und wusste es nicht besser. Habe alles mit mir machen lassen und mich, meine Bedürfnisse und alles dabei komplett abgelegt. Jetzt weiss ich wie dumm das war. Aber ich war so verliebt. Um euch einen Einblick zu verschaffen; Mein Ex war so ignorant, so egoistisch, so verlogen, so verletzend. Es hat wirklich arg verletzende Situationen gegeben. War oft total am Ende. Hab nie groß darüber geredet, hab es mir schön geredet oder es verdrängt. Es hat eine zeitlang zu kleineren, aber sehr unangenehmen Panikattacken geführt; hatte sowas nie vorher. Der Stress war zu viel. Wie dem auch sei. Mittlerweile stehe ich wieder auf eigenen Beinen, stehe gut im Leben, habe wundervolle Menschen kennengelernt , an Selbstbewusstsein dazu gewonnen. Ich bin glücklich. Da ist nur diese eine Sache die mir auffällt. Ich fühle mich seitdem so enorm beziehungs oder bindungsunfähig. Ich war immer ein Beziehungsmensch , aber jetzt kann ich das nicht mehr. Ich kriege es nicht mehr hin. Wenn ein Mann mit mir flirtet genieße ich das sehr. Aber sobald er ernstere Absichten hat , ist es so als würde mein Inneres weglaufen. So ne Eigenschaft die ich damals an anderen nicht mochte, oder nicht verstanden habe. Liegt es wohl daran dass einfach nur nicht der richtige dabei war? Irgendwas in mir sagt mir halt auch, dass ich alleine ganz gut dran bin im Moment und keinen Partner brauche. Nur manchmal sehnt man sich danach. Besonders schlimm ist es bei Tinder und Co. Selbst wenn mir da ein Mann gefällt , würde ich am liebsten weglaufen sobald er näheres Interesse zeigt. Ich spüre so dieses nicht festlegen wollen, obwohl ich gleichzeitig so gerne was wirklich festes mit jemanden hätte. Nur bei Tinder etc. fühle ich mich irgendwie ganz unangenehm unter Druck gesetzt. Bzw. noch mehr als im offline Beziehungssuche- Leben. Sollte ich mir einfach mehr Zeit geben um mich quasi selbst zu heilen ? Und darauf vertrauen dass der richtige kommt und ich es merken werde? Oder muss ich mir in den Hintern treten, was sich eigentlich falsch anfühlen würde. Aber diese Schutzschale oder was das ist muss ja weg. Oder fällt die von alleine ab ?:b

02.11.2020 22:30 • #1


S
Ich habe einfach auch ein stückweit den Glauben an die Liebe verloren seit der letzten Beziehung. Es ist einfach etwas in mir zerbrochen, was die Hinsicht betrifft..

02.11.2020 22:32 • #2


A


Schutzschale oder so

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Jane_1
Hallo, ich schreibe hier mal rein, damit dein Theman nach oben rutscht und vielleicht jemand etwas dazu schreibt.
Ich selber lese keine Fließtexte.

03.11.2020 21:09 • x 2 #3


S
Zitat von Jane_1:
Hallo, ich schreibe hier mal rein, damit dein Theman nach oben rutscht und vielleicht jemand etwas dazu schreibt.
Ich selber lese keine Fließtexte.


Ja war unklug.. Dankeschön trotzdem

03.11.2020 23:27 • x 1 #4


WW-Bärchen
Dein Geist und deine Hormone wollen aber dein Herz ist noch nicht bereit auf was neues

04.11.2020 00:49 • x 1 #5


S
Zitat von WW-Bärchen:
Dein Geist und deine Hormone wollen aber dein Herz ist noch nicht bereit auf was neues


Ja so fühlt sich das an.. Aber sollte man sich in den Hintern treten? Oder das so akzeptieren? Die Tatsache tut mir schon allein manchmal weh..

04.11.2020 01:29 • #6


Mad-Eye
Zitat von Schutzherz:
Dieser Mensch war der, für den ich alles getan habe. Ich war jung (bzw. jünger) und wusste es nicht besser. Habe alles mit mir machen lassen und mich, meine Bedürfnisse und alles dabei komplett abgelegt. Jetzt weiss ich wie dumm das war. Aber ich war so verliebt. Um euch einen Einblick zu verschaffen; Mein Ex war so ignorant, so egoistisch, so verlogen, so verletzend. Es hat wirklich arg verletzende Situationen gegeben. War oft total am Ende. Hab nie groß darüber geredet, hab es mir schön geredet oder es verdrängt. Es hat eine zeitlang zu kleineren, aber sehr unangenehmen Panikattacken geführt; hatte sowas nie vorher. Der Stress war zu viel. Wie dem auch sei.


Meinen Liebe, das klingt hammerhart!

bzw. jünger / wusste es nicht besser / Habe alles mit mir machen lassen / meine Bedürfnisse und alles dabei komplett abgelegt,

und dann frühstückst du das alles ab mit einem Wie dem auch sei. ?
Zitat:
Ich war immer ein Beziehungsmensch , aber jetzt kann ich das nicht mehr. Ich kriege es nicht mehr hin. Wenn ein Mann mit mir flirtet genieße ich das sehr. Aber sobald er ernstere Absichten hat , ist es so als würde mein Inneres weglaufen.


Ich weiß nicht, was du unter bzw. jünger meinst, aber mein Tipp, hol dir eine Psychotherapie. Du sehnst dich danach und lehnst es aufgrund deiner inneren Einstellung ab.
Meiner Vermutung nach ist in dir viel kaputt gegangen. Das musst du erst einmal aufarbeiten um dich selbst zu finden und um dich selbst zu verstehen.
Erst wenn du wieder in dir selbst stehst, dich magst und eben auch annimmst, kannst du wieder annehmen.

Bitte gehe vorsichtig mit dir um

04.11.2020 04:39 • x 2 #7


WW-Bärchen
Zitat von Schutzherz:
Aber sollte man sich in den Hintern treten? Oder das so akzeptieren?

Je Älter man ist und je länger die Beziehung war, desto intensiver der Trennungsschmerz und die Verletzungen
In jungen Jahren ist aber der Urinstinkt nach Geborgenheit und Zuneigung recht groß was die Trauerzeit verkürzt

04.11.2020 07:04 • #8


S
Zitat von Mad-Eye:

Meinen Liebe, das klingt hammerhart!

bzw. jünger / wusste es nicht besser / Habe alles mit mir machen lassen / meine Bedürfnisse und alles dabei komplett abgelegt,

und dann frühstückst du das alles ab mit einem Wie dem auch sei. ?


Ich weiß nicht, was du unter bzw. jünger meinst, aber mein Tipp, hol dir eine Psychotherapie. Du sehnst dich danach und lehnst es aufgrund deiner inneren Einstellung ab.
Meiner Vermutung nach ist in dir viel kaputt gegangen. Das musst du erst einmal aufarbeiten um dich selbst zu finden und um dich selbst zu verstehen.
Erst wenn du wieder in dir selbst stehst, dich magst und eben auch annimmst, kannst du wieder annehmen.

Bitte gehe vorsichtig mit dir um


Vielen Dank für die Antwort.
Für mich wurde es irgendwann zur Normalität. Und später ist mir klar geworden dass das alles andere als normal war. Auch durch tolle Menschen die ich kennen gelernt habe. Ich dachte immer alles verarbeitet zu haben, aber merke nun dass es scheinbar nicht so ist. Ich muss dieses Misstrauen was Beziehungen betrifft etc wegbekommen..

04.11.2020 15:11 • #9


Mad-Eye
Zitat von Schutzherz:
Ich dachte immer alles verarbeitet zu haben, aber merke nun dass es scheinbar nicht so ist.

Das ist ein leider häufig getätigter Trugschluss.

Ich habe auch lange Zeit gedacht, das ich jetzt sozusagen im Leben stehe und es hat nicht funktioniert. Dann bekam ich vor rund 11 Jahren eine sehr überraschende Diagnose. Damit hätte ich nie gerechnet und ich hatte auch überhaupt keine Ahnung, das es so etwas gibt. Daraufhin stand mein ganzes bisheriges Leben unter einem völlig anderem Licht. Ich hatte ganz andere Grundlagen auf einmal um mit mir zu arbeiten.

Vor jetzt rund sechs Wochen hatte ich Probleme mit einem Weibchen. Deren Verhalten war an einigen Punkten mir absolut unverständlich und ich habe mich im I-Net auf die Suche gemacht, was das denn sein könnte. Über Umwege bin ich dann über den Begriff Narzissmus gestolpert den ich vorher nicht kannte. (und dann weiterführend die Sachen mit dem Inneren Kind und Co-Narzissmus usw.)
Inzwischen vermute ich stark, das die Kleine einen Rückfall hat und ihr Momentan schlicht nicht zu helfen ist. Tut mir sehr Leid für sie, von meiner Position darf ich aber nichts machen. Vielleicht meldet sie sich noch einmal, vielleicht nicht.

Für mich habe ich jedoch ein paar Kapitel aus meinem Leben endlich aufdröseln können, die bisher immer blöd in meiner Erinnerung hingen. Meine erste große Liebe war/ist durch und durch eine Narzi. und ich hab mich über 10 Jahre wie doof ausnutzen lassen. Auch mein eigentlich (dachte ich zumindest) bester Freund in dieser Stadt hat ganz klar diverse Tendenzen in der Richtung an den Tag gelegt. Ihn musste ich leider knicken, weil ich es nicht mehr ausgehalten hab. (er hat sich vor 15 Jahren umgebracht)

Sobald es bisschen weniger Corona-Panik gibt, geh ich mal los und suche mir nen Psychotherapeuten. Das kann ich dir auch nur wärmstens empfehlen.

04.11.2020 17:16 • #10


S
Zitat von Mad-Eye:
Das ist ein leider häufig getätigter Trugschluss.

Ich habe auch lange Zeit gedacht, das ich jetzt sozusagen im Leben stehe und es hat nicht funktioniert. Dann bekam ich vor rund 11 Jahren eine sehr überraschende Diagnose. Damit hätte ich nie gerechnet und ich hatte auch überhaupt keine Ahnung, das es so etwas gibt. Daraufhin stand mein ganzes bisheriges Leben unter einem völlig anderem Licht. Ich hatte ganz andere Grundlagen auf einmal um mit mir zu arbeiten.

Vor jetzt rund sechs Wochen hatte ich Probleme mit einem Weibchen. Deren Verhalten war an einigen Punkten mir absolut unverständlich und ich habe mich im I-Net auf die Suche gemacht, was das denn sein könnte. Über Umwege bin ich dann über den Begriff Narzissmus gestolpert den ich vorher nicht kannte. (und dann weiterführend die Sachen mit dem Inneren Kind und Co-Narzissmus usw.)
Inzwischen vermute ich stark, das die Kleine einen Rückfall hat und ihr Momentan schlicht nicht zu helfen ist. Tut mir sehr Leid für sie, von meiner Position darf ich aber nichts machen. Vielleicht meldet sie sich noch einmal, vielleicht nicht.

Für mich habe ich jedoch ein paar Kapitel aus meinem Leben endlich aufdröseln können, die bisher immer blöd in meiner Erinnerung hingen. Meine erste große Liebe war/ist durch und durch eine Narzi. und ich hab mich über 10 Jahre wie doof ausnutzen lassen. Auch mein eigentlich (dachte ich zumindest) bester Freund in dieser Stadt hat ganz klar diverse Tendenzen in der Richtung an den Tag gelegt. Ihn musste ich leider knicken, weil ich es nicht mehr ausgehalten hab. (er hat sich vor 15 Jahren umgebracht)

Sobald es bisschen weniger Corona-Panik gibt, geh ich mal los und suche mir nen Psychotherapeuten. Das kann ich dir auch nur wärmstens empfehlen.



Vielen Dank für deine Antwort und den Einblick in deine Situation.
Es ist schwierig manchmal..
Habe auch immer fast alles mit mir selbst ausgemacht. Das war ein großer Fehler, denn manchmal sollte man einfach mit Menschen über Dinge reden. Ich weiss auch nicht weiter. Das fühlt sich so schlecht an wenn man drüber nachdenkt.

04.11.2020 17:54 • #11


Mad-Eye
Zitat von Schutzherz:
Nur bei Tinder etc. fühle ich mich irgendwie ganz unangenehm unter Druck gesetzt. Bzw. noch mehr als im offline Beziehungssuche- Leben. Sollte ich mir einfach mehr Zeit geben um mich quasi selbst zu heilen ? Und darauf vertrauen dass der richtige kommt und ich es merken werde? Oder muss ich mir in den Hintern treten, was sich eigentlich falsch anfühlen würde. Aber diese Schutzschale oder was das ist muss ja weg. Oder fällt die von alleine ab ?:b

Wenn du schon merkst, das Tinder dir zur Zeit nicht gut tut, dann lasse es erst einmal.

In den Hintern treten für Studium, Beruf oder wo immer sonst du gerade bist, ist sinnvoll. Was Beziehungen angeht, eher nicht. Dir da erst einmal eine Pause gönnen. Zu dir selbst finden, ..
Zitat:
denn manchmal sollte man einfach mit Menschen über Dinge reden. Ich weiss auch nicht weiter. Das fühlt sich so schlecht an wenn man drüber nachdenkt.

Du bist doch schon Mal hier, schreib doch einfach weiter.

Und ja, es fühlt sich schlecht an. Das ist so. Auch ich hätte das gerne anders. Ich weiß aber auch, das darüber schreiben, hilft. Nennt sich verbalisieren. Es ist so eine Art Mini-Therapie die du mit dir selber machen kannst.
Ob du das hier machst oder für dich alleine, sei ganz dir überlassen. Ich mache beides.

04.11.2020 18:08 • #12


S
Zitat von Mad-Eye:
Wenn du schon merkst, das Tinder dir zur Zeit nicht gut tut, dann lasse es erst einmal.

In den Hintern treten für Studium, Beruf oder wo immer sonst du gerade bist, ist sinnvoll. Was Beziehungen angeht, eher nicht. Dir da erst einmal eine Pause gönnen. Zu dir selbst finden, ..

Du bist doch schon Mal hier, schreib doch einfach weiter.

Und ja, es fühlt sich schlecht an. Das ist so. Auch ich hätte das gerne anders. Ich weiß aber auch, das darüber schreiben, hilft. Nennt sich verbalisieren. Es ist so eine Art Mini-Therapie die du mit dir selber machen kannst.
Ob du das hier machst oder für dich alleine, sei ganz dir überlassen. Ich mache beides.



Danke , danke, danke.
Ich hab wunderbare Freunde, aber bei solchen Themen denke ich immer die wenigsten würden es verstehen.
Ich hoffe nur dass eine Pause hilft und das Problem irgendwann vergeht.
Das schmerzvolle ist sich irgendwo schon nach Nähe etc zu sehnen und es gleichzeitig nicht zulassen zu können.
Gerade in dem Alter.. wo alle mit ihren Partnern durchstarten. Das ärgert mich gleichzeitig. Stehe mir selbst im Weg.

04.11.2020 18:29 • #13


Mad-Eye
Ich bin gerade über dieses Thema gestolpert:
kummer-tagebuch-wie-geht-es-mir-t60873.html

Wäre so etwas vielleicht auch für dich?

04.11.2020 19:23 • #14


S
Zitat von Mad-Eye:
Ich bin gerade über dieses Thema gestolpert:
kummer-tagebuch-wie-geht-es-mir-t60873.html

Wäre so etwas vielleicht auch für dich?


Sowas mache ich bereits. Mit positiven und negativen Dingen. Man sieht immer wieder was man alles geschafft hat und wie toll auch alles sein kann.
Trotzdem sitzt der Schmerz so tief. Und das spüre ich echt erst nach einem Jahr. Komisch oder

04.11.2020 19:32 • x 1 #15


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