Schuldgefühle und Schlechtes Gewissen nach Trennung

Die lange Beziehungszeit hallt nach. Das ist völlig normal. Strafe dich nicht, weil es ihr jetzt schlecht gehen könnte/wird.
Du hast eine richtige Entscheidung getroffen. Für dich selbst und auch für sie. Sie selbst hatte ja auch ein einsehen in eurem Gespräch.
Euch verbindet eine lange Zeit, in der ihr euch um den anderen gesorgt habt. Empathische Menschen können oftmals nicht einfach einen Schalter umlegen und es ihnen am Orsch vorbei gehen lassen. So etwas braucht halt Zeit. Zeit, die du nicht mit lesen ihres Status verbringen solltest. Das ist nur Salz in der Wunde. Meide so etwas. Möglichkeiten gibt es ja, ohne sie gleich aus deinem Handy zu bannen.
Halte durch und hab Geduld.

@Ampelmännchen ja im Gespräch hatte sie das. Aber jetzt versucht sie mir zu sagen ich solle im langen Urlaub doch noch mal gründlich darüber nachdenken und so.

Na mal sehen, ich werde ihn genießen und wenn ich darüber nachdenke, dann ist’s eben so.

Das war fast zu erwarten. Sie ist mit ihrem Kopf jetzt allein und das Vermissen setzt ein. Da werden Lösungsvorschläge aufgrund der Hoffnung schnell gefunden.
Versuche es nicht allzu sehr an dich heranzulassen und genieße deinen Urlaub.

@Ampelmännchen ja..es ist schwer ich war heute mit einer Freundin shoppen und immer mal kam der Gedanke, dass ich das nicht dürfte oder es mir schlecht(er) gehen müsste.

Da wir seit der letzten Nachricht - die mit dem wie soll sie abschließen wenn wir schreiben und sie mich ja an dich da braucht und will - eben nicht mehr schreiben, sorge ich mich noch mehr.

Ich weiß, dass sie Montag nicht in der Schule war und wüsste gerne, dass sie weiter macht und sowas. Aber fragen kann und darf ich nicht.
Gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter mache.

Ich wünsche mir einfach sehr, dass sowas wie Freundschaft möglich ist und sie ihr Leben lebt und ihre Wünsche erfüllt. Aber auch dafür brauchen wir jetzt Abstand.

Ich musste mir das einfach von der Seele schreiben. Danke!

Immer raus mit deinen Gedanken. Das ist besser so
Ist normal, dass sich manches in der Anfangszeit jetzt für dich irgendwie falsch anfühlt. 11 Jahre!
Stelle dir mal vor, du hättest elf Jahre in der Wüste gelebt! Wie lange braucht’s wohl bis man sich an das kühle Klima in Schweden gewöhnt?

Deinen Wunsch nach Freundschaft kenne ich. Wer weiß was wird. Kommt auch immer drauf an, wie lange sie braucht bis sie drüber hinweg ist und vor allem, was sie sich für Gedanken macht um drüber hinwegzukommen. Wutphasen sind so selten ja nicht.
Und wer weiß…irgendwann mag dir eine Freundschaft mit ihr auch egal sein weil dann einfach zu viel Zeit vergangen ist. Das ist so selten auch nicht.
Mach dein Ding und versuche weiter bei dir zu bleiben

@TrennenderSep

Zitat von TrennenderSep:

es ist schwer ich war heute mit einer Freundin shoppen und immer mal kam der Gedanke,
dass ich das nicht dürfte oder es mir schlecht(er) gehen müsste.

Du erlaubst dir nicht, dass es dir gut gehen darf und bestrafst dich selber, bekommst Schuldgefühle.
Was tust du dagegen ? Ein gesunder Anteil von dir meldet sich-der lehren kann mit Krisen besser umzugehen-und du würgst diesen Anteil, der dich heilen könnte, ab.

Zitat von TrennenderSep:

Da wir seit der letzten Nachricht - die mit dem wie soll sie abschließen wenn wir schreiben und sie mich ja an dich da braucht und will - eben nicht mehr schreiben, sorge ich mich noch mehr.
- - - Ich weiß, dass sie Montag nicht in der Schule war und wüsste gerne, dass sie weiter macht und sowas. Aber fragen kann und darf ich nicht.
Gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen wenn ich weiter mache.

Du machst dir selbst das Leben schwer und bist nicht für die Welt verantwortlich, sie ist alt genug um für sich selbst zu sorgen, du bestätigst ihr das auch noch mit deinem -sorry- gluckenhaften Verhalten.

Zitat von TrennenderSep:

Ich wünsche mir einfach sehr, dass sowas wie Freundschaft möglich ist
und sie ihr Leben lebt und ihre Wünsche erfüllt. Aber auch dafür brauchen wir jetzt Abstand.

Vielleicht ist später Freundschaft möglich, jetzt ist für euch beide erstmal Abstand zueinander wichtig, damit die Verarbeitung beginnen kann.

Jeder von euch hat jetzt die Chance sich das Leben zu erschaffen womit er sich wohlfühlen kann.

Zitat von TrennenderSep:

Ich wünsche mir einfach sehr, dass sowas wie Freundschaft möglich ist und sie ihr Leben lebt und ihre Wünsche erfüllt.

Klar, aber wenn sie Dir noch etwas bedeutet: Lass sie jetzt in Ruhe diesen Weg gehen, mit Menschen die ihr helfen und sie wird wachsen und eine neuen Beziehung finden.

Du willst nicht mehr, dann lass sie auch endlich los und verarbeitete Deine Teile auch für Dich selbst.

Hallo,

Kleines Update! Es wird glaube ich etwas besser. Kontaktsperre bisher okay, mal kurz wegen wichtigen dingen geschrieben, aber nicht viel.

Ansonsten geht sie wohl zur Schule und kümmert sich etwas, lässt sich also nicht total fallen. Zumindest gefühlt und das hilft mir mit meinem Gewissen.

Danke für die Ratschläge. Auch der vorrübergende Kontaktabbruch scheint wohl das richtige zu sein.

Mal sehen wie es weiter geht, aber danke

@TrennenderSep
du kannst damit rechnen, dass du immer mal wieder Kopfkino bekommst und es zwischendurch auch besser wird. Alte Muster ändern sich nicht so schnell, dir immer wieder bewusst machen, dass du für dich selbst verantwortlich bist, für deine Gedanken und Verhalten. Sie ist erwachsen und kann sich Hilfe woanders holen sofern sie wirklich welche benötigt.

Dein schlechtes Gewissen ist nicht angemessen und gleichzeitig für sie ein Armutszeugnis weil du es ihr in ihrem Altern nicht zutraust ihr Leben eigenständig zu organsieren.

Du warst schon länger unglücklich in eurer Beziehung und deshalb war es richtig dich zu trennen.

Sei gut zu dir und schaue nach vorn !

Mal wieder einen Guten Morgen an alle,

Ich muss meine Gedanken mal wieder los werden um den Tag besser in den Griff zu bekommen. Irgendwie ist der sonst gefühlt gelaufen…das fühlt sich ein wenig wie „ausnutzen“ eurer Zeit an und egoistisch.

Jedenfalls hätte ich eigentlich Urlaub aber mit der Erkrankung meines Vaters mussten wir alles am Tag der Reise abblasen und ins Krankenhaus. Da meine Ex und ich meinten ich halte sie etwas am laufen (und ich solle in der Zeit noch mal nachdenken - das war etwas ärgerlich dieser Satz) haben wir dann immer mal etwas geschrieben. Aber nie Hilfe angeboten etc wie es noch noch einigen Wochen gewesen wäre.

Neulich hatten wir auch geschrieben und ich hatte das Gefühl sie macht ihr Ding! Lernt, schreibt die Exen mit und geht in die Schule etc. Eigentlich besser als ich es mir erhofft hatte, glaube ich. Am Wochenende macht sie was mit Familie, Freuden etc. Also klingt für mich erst mal gut und als hätte ich sie da unterschätzt.

Gestern war dann wieder sehr abweisend, was klar okay und vielleicht auch gut ist, aber eben trifft.
Dadurch vermisse ich heute gefühlt die Gewohnheiten mehr. Außerdem ist es der erste Urlaubstag an dem nichts ansteht und ich eher alleine bin. Fühlt sich komisch an und die Gedanken, dass auch sie jeden Tag alleine da Sitzt und vielleicht traurig ist sind dann da. Außerdem frage ich mich wer aufpasst wenn sie krank ist und sich kümmert und sowas, weil es jetzt ja Sau kalt geworden ist. Und dann tut es mir leid, dass ich ihr mich genommen habe (das klingt ja wahnsinnig blöd..), aber ich war eben immer da, konnte immer helfen. Manchmal frage ich mich aber ob ich das zu wenig getan habe irgendwann.

Danke für die Möglichkeit das mal einfach runter zu schreiben. Tut immer gut. Danke

@TrennenderSep

Zitat von TrennenderSep:

ich hatte das Gefühl sie macht ihr Ding! Lernt, schreibt die Exen mit und geht in die Schule etc. . . . Am Wochenende macht sie was mit Familie, Freuden etc.
Also klingt für mich erst mal gut und als hätte ich sie da unterschätzt.

Genau so sehe ich das auch, sie ist erwachsen und kann schon allein laufen, ohne das du sie ständig an die Hand nehmen musst.

Zitat von TrennenderSep:

Außerdem frage ich mich wer aufpasst wenn sie krank ist und sich kümmert und sowas,
weil es jetzt ja Sau kalt geworden ist.

Ach die Arme , glaubst du, dass sie frieren muss und ohne dich umkommt ?
Mein Eindruck ist, dass du eigenes auf sie projizierst. Du bist es der mit sich selbst nicht klarkommt und es nicht schafft gut für sich selbst zu sorgen und sich gut um sich selbst zu kümmern.

Hilf dir selber, dann wirkst du authentisch wenn du versuchst anderen zu helfen.

Frage dich mal, wer bist du ohne dieses übertriebene Helfersyndrom ?

@Charla ich würde nicht sagen, dass ich nicht klar komme. Aber dann kommen Tage wie heute und da verstehe ich mich selbst nicht so ganz. Ich hatte seitdem aber auch viel zu wenig Zeit für mich alleine.

Mit dem übertriebenen Helfersyndrom hast du vermutlich recht. Trotzdem war mein helfen immer authentisch und ernst gemeint.

Und mir ist klar, dass sie nicht erfrieren wird oder sonst was. Aber heute zB denke ich eben viel an die Kleinigkeiten die gemeinsam gemacht wurden und ob es für sie hoffentlich nicht jedes Mal total sch. ist wenn diese nicht mehr da sind.
Vermutlich weil es an Tagen wie heute für mich eben nicht ganz einfach ist zu merken, dass sowas eben fehlt.

Danke jedenfalls für deine Meinung. Regt zum nachdenken an.

@TrennenderSep
Das du noch traurig bist und sie vermisst, dich allein fühlst ist ja ok, gehört mit zur Verarbeitung bis du es akzeptieren kannst, dass die Paarebene vorbei ist.

Zitat von TrennenderSep:

Mit dem übertriebenen Helfersyndrom hast du vermutlich recht. Trotzdem war mein helfen immer authentisch und ernst gemeint.

Das will ich dir auch nicht absprechen, dass Helfen wollen zu dir gehört, was aber gar nicht geht ist, dass du dich selbst dabei vergisst, Altruismus darf nicht zu selbstschädigen Verhaltensweisen führen, die auch noch von Sorgen begleitet werden und ursprünglich mal aus Angst entstanden sind.

Ändere Gewohnheiten und Rituale, die dich an sie erinnern und lenke sie in andere Bahnen, und wenn es 5 nur Minuten täglich sind, die dir Wohlgefühl und Entspannung geben könnten.

Bleibe bei dir und gefährde dich nicht selber in dem du Kontakt aufnimmst und damit immer wieder die Verlustwunde aufreisst, die Depressionen verstärkt auslösen kann.

Alles nicht so einfach aber durchaus umlernbar.

Drücke dir die Daumen und wünsche dir viel

@Charla Danke! Ich versuche schon viel zu tun was mir Spaß macht oder sich gut anfühlt. Leider ist das nicht ganz einfach mit meinem Vater.

Nach 11 Jahren gibt es dann auch einfach so viele kleine Dinge. Das hätte ich mir nicht gedacht, dass ich das so merke.
Ein dummes Beispiel zB: Bald geht „The Taste“ wieder los im TV und wir hatten das immer gemeinsam geschaut und darüber geredet.

Das ist klar nichts großes aber dennoch..da muss ich viel lernen.
Und das dümmste ist, dass ich eben immer denke „ihr geht’s genauso, oder schlechter“

Das kann ich nicht wissen und eigentlich sollte es mich nicht so mitnehmen, aber teils komme ich davon nicht weg.
Und um sicher zu gehen dass es okay ist bei ihr und auch der Gewohnheit willen schreibt man dann manchmal. Aber es wird besser und weniger. Ich hoffe diesesmal ziehe ich es durch.

Danke und schönen Abend

@TrennenderSep

Zitat von TrennenderSep:

Leider ist das nicht ganz einfach mit meinem Vater.

Das ist verständlich, dass es dich sehr mitnimmt und auch Kraft kostet und es verstärkt deinen Schmerz und deine Sorgen.

Zitat von TrennenderSep:

Nach 11 Jahren gibt es dann auch einfach so viele kleine Dinge. Das hätte ich mir nicht gedacht, dass ich das so merke.
Ein dummes Beispiel zB: Bald geht „The Taste“ wieder los im TV und wir hatten das immer gemeinsam geschaut und darüber geredet.

Die dadurch entstandene Verbundenheit darf auch betrauert werden, alles im grünen Bereich, vieles muss bedauert und betrauert werden, egal ob man gemeinsam in der Sonne gesessen, ein Lied gehört, ein Geruch, ein Ritual u.v.m. fehlt plötzlich, ist anders geworden, all das gehört zum akzeptieren lernen dazu.

Zitat von TrennenderSep:

Und das dümmste ist, dass ich eben immer denke „ihr geht’s genauso, oder schlechter“

Angst, dass etwas passieren kann, was nicht deinem Kontrollbedürnis entspricht ?
Du bist für deinen Schmerz verantwortlich, sie für ihren und sie kann überall Hilfe bekommen
wenn sie welche braucht und es will.

Habe Geduld mit dir, sei so gut du kannst bei dir selbst, denn wenn du ständig bei anderen bist, hast du dich selbst verlassen, bist nicht für dich selbst da.

Erholsamen Abend wünsche ich dir!