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Schuldgefühle nach Trennung

Feuerfee
Jetzt muss ich mir doch nochmal etwas von der Seele schreiben.

Ja, ich bin diejenige die dich getrennt hat!
Ich müsste doch jetzt eigentlich glücklich sein. wieder frei und unabhängig zu sein.
Eigentlich bin ich das auch. Ich genieße die Zeit nur mit mir. Bin jetzt sehr gerne zuhause und fühle mich dort wieder richtig wohl.

Trotzdem plagen mich diese Schuldgefühle, das er jetzt alleine ist und mich vermisst. Mich, die Frau seines Lebens.
Ich habe die Kinder und den Hund hier. Bin also nicht wirklich alleine.

Gibt es ein Thema darüber, dass auch der Verlassende leidet?
Nur eben anders?

Ich bin für mich so glücklich wie es jetzt ist. Komme aber nur schwer damit zurecht, was ich ihm damit angetan habe.
Ich mag ihn ja trotzdem noch. Nur halt keine Liebe mehr für eine Beziehung.

Irgendwas muss ja bei mir schief gelaufen sein, das ich mir so sehr Gedanken darüber mache wie es ihm geht und das mir das Leid tut.

Jahrelang habe ich mich ja auch für ihn verantwortlich gefühlt. Wahrscheinlich liegt es auch noch mit daran?!

Trotzdem schreiben gefühlt meist nur die Verlassenen ihr Leid.

Bin ich die einzige, die sich getrennt hat und der das nicht am A*** vorbei geht, obwohl es die richtige Entscheidung war?

26.12.2024 23:46 • x 4 #1


T
Liebe @Feuerfee ich habe dir ja schon in deinem anderen Thema geschrieben... dass du dich immer so verantwortlich gefühlt und so viel für ihn getan hast, war wahrscheinlich der Tod eurer Beziehung (partnerschaftliche Gefühle/Verliebtheit) und ist jetzt ein unerschöpflicher Hort an Schuldgefühlen!

Ganz sicher ist das ein Problem, das bei dir liegt und wofür dein NM, der die Trennung ja viel besser akzeptiert als erwartet, soweit nichts kann.
Es mag natürlich sein, dass er in dir etwas angetriggert hat und offensichtlich hat er es auch so zugelassen, dass du dich immer um ihn gekümmert hast... aber er bedrängt dich ja jetzt nicht. Fordert nichts ein.

Wie war es denn bei deinen eigenen Eltern? War da einer extrem für den Anderen verantwortlich?
Oder wurdest du für das Wohl deiner Eltern verantwortlich gemacht..?
Da liegt oftmals viel begraben...

26.12.2024 23:59 • #2


A


Schuldgefühle nach Trennung

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Feuerfee
Ich dachte ja auch, daß er die Trennung besser akzeptiert als gedacht.
Wir sind normal miteinander umgegangen ohne über die Trennung o.ä. zu sprechen.
Doch jetzt an Weihnachten hat er doch deutlich gemacht, wie sehr er darunter leidet und es nicht erträgt.
Das lässt mich natürlich nicht kalt.

27.12.2024 00:11 • #3


T
@Feuerfee na ja, aber sagen muss er es doch dürfen.
Selbstverständlich musst du es dir nicht anhören - dazu kann dich keiner zwingen.
Aber er hat es doch, soweit ich verstanden habe, respektvoll-bedauernd geäußert, nicht fordernd-übergriffig..?
(Respektvoll und ohne Übergriffigkeit könnte ich das jemandem verzeihen von dem ich mich getrennt habe...)

Aber wenn es dir so schlecht damit geht, auch wenn er sich objektiv gesehen soweit anständig verhält, wäre es vermutlich doch besser, den Kontakt erstmal zu meiden.

Wobei das schon auch hart für eure Kinder etc. ist...
Wie kommt es, dass du dich wegen deines Exmannes schlechter fühlst als wegen der Kinder?
Im Endeffekt ist es ja für sie eigentlich irgendwo schlimmer/belastender... (?) dein Exmann oder Nochmann ist immerhin erwachsen...

27.12.2024 00:14 • #4


T
Ich meine, bitte bedenke auch, dass eure Trennung doch noch ganz frisch ist!
Ihr wart lange zusammen.
Darüber kommt doch keiner in wenigen Tagen oder innerhalb von 2-3 Wochen hinweg.
Es ist ja klar, dass er noch eine ganze Weile leiden wird, wenn er dich noch geliebt hat und die Trennung nicht wollte.

Dafür dass du dachtest, er wird sonstwas treiben wenn du ihn verlässt, benimmt er sich doch brav, anständig und mustergültig.

27.12.2024 00:17 • x 1 #5


Feuerfee
Wahrscheinlich weil meine Kinder sehr gut mit der Situation zurecht kommen.
Sie haben ja auch mitgekriegt das keine richtige Harmonie und Familienleben hier herrscht als er noch hier war.
Toll war das für die beiden ja auch nicht.

27.12.2024 00:19 • x 1 #6


T
@Feuerfee ok, das ist nachvollziehbar.
Aber dein Nochmann ist ja kein Kind - und du bist nicht seine Mama.
Du bist nicht für ihn verantwortlich wie für deine beiden Kids.
Wenn du ihn als Menschen nicht komplett hängen lassen möchtest - das ist sehr anständig und ehrt dich... gibt auch Ex-Paare, die das so hinbekommen, und das ist auf Dauer schöner für alle.

Wenn du jetzt im Moment Abstand brauchst, wirst du diesen halten müssen.
Es sieht ja nicht so aus als würde dein Ex dir diesbezüglich von seiner Seite aus Steine in den Weg legen, auch wenn er dich vermisst.

Aber an deine Schuldgefühle musst vor Allem du selbst ran.
Woher kommen sie?
Aus dem Elternhaus?
Irgendwoher müssen sie kommen.
Wenn du selbst durch Nachdenken nicht darauf kommst könnte es hilfreich sein, einen Therapeuten hinzuzuziehen.
Du musst dich doch selbst nicht so belasten und herunterziehen. Das kostet dich auf Dauer schließlich wahnsinnig viel Kraft.

27.12.2024 00:26 • #7


Lilit
@Feuerfee ich kenne das sehr gut, was du empfindest und das ist mir auch schon öfter passiert. Ich musste feststellen, dass dieses Verhalten mit meiner Kindheit zusammenhängt, wo ich auch immer versucht habe Harmonie herzustellen. Meine eigenen Bedürfnissen waren da meist zweitrangig. Daher fühle ich schuldig, wenn ich mich an die erste Stelle setzte.
Wirklich schlimm wurde es dann aber, wenn der andere plötzlich einen neue Liebe hat... Das fühlt sich an, als hätte der andere die offene Rechnung nicht beglichen. Meine Seele ist leider sehr nachtragend...

06.01.2025 00:04 • x 1 #8


T
Liebe @Feuerfee, wie geht es dir, wie geht es euch..? Seid ihr gut ins neue Jahr gekommen?

06.01.2025 12:21 • #9


K
Klar kann man sich auch als Trennendepartei schlecht fühlen.
Die Gefühle basieren dann auf anderen Ursachen aber sind deshalb nicht falsch.

Das er dir zeigt wie schlecht es geht halte ich persönlich für falsch aber das steht auf einem anderen Blatt.

Letztendlich fühlst du, was du fühlst. Daran ist erstmal nichts richtig oder falsch. Nimm deine Gefühle an und
finde für dich eine Lösung.

06.01.2025 12:52 • #10


aequum
@Feuerfee ich finde es ganz normal, dass er Dir leid tut. Warum immer wieder vermutet wird, dass Dein Empfinden seinen Ursprung in der Kindheit haben muss, erschließt sich mor nicht. Für mich ist es ganz normal dass man sich als der Verursacher seiner Situation nach so vielen Jahren des Zusammenlebens schlecht fühlt. Zumindest wenn man ein empathischer Mensch ist.

Er sitzt nun unfreiwillig ganz alleine in seiner Wohnung und natürlich leidet er. Das ist doch wohl für jeden nachvollziehbar. Er wird auch seine Zeit brauchen, die Trennung und seine derzeitige Situation zu verarbeiten und zu akzetieren.

Noch länger wird er brauchen, sich ein neues soziales Umfeld unabhängig von Dir und den Kindern aufzubauen.

Also ja, wie so vieles im Leben wird es die Zeit richten müssen. Er ist erwachsen und er muss da ggf. mit der Hilfe einer Therapie durch.

Ob er es schaffen wird, kann niemand wissen, denn es sind nicht wenige, die nach einer solchen Lebensumstellung schwer depressiv werden.

06.01.2025 15:07 • #11


Feuerfee
Hej.
Ich wollte mich mal wieder melden.
Mir geht es soweit wirklich gut. Das Verantwortungsgefühl gegenüber meinem Ex ist so gut wie nicht mehr vorhanden.
Meine Priorität liegt jetzt mehr bei den Kindern und natürlich bei mir.

Ich von meiner Seite her kann ganz normal nett mit ihm umgehen und sehe ihn als Freund.
Er hingegen kommt weiterhin nicht klar. Er vermisst mich/uns....
Tut aber auch nicht ansatzweise was dagegen das es besser wird. Ablenkung mit Freunden o.ä.
Ab und zu schickt er mir Texte meist poetischer Art, wo ich immer denke; das hat er doch nie im Leben selbst geschrieben......
Mich nervt das etwas, da ich darauf nichts antworten kann und will.

Am Freitag hat er Post vom Finanzamt bekommen, da ich dort das dauerhafte getrennt leben bekannt gegeben habe. Da ich die steuerklasse 2 beantragt habe, ist das unerlässlich.
Da wurde es ihm wohl nochmal richtig bewusst.

Ich hoffe einfach so sehr, daß er darüber hinweg kommt.
Aber er sagt; er hat sich damals geschworen, dass ich seine letzte Frau bin......

Ich kann ihm meinen Standpunkt einfach nicht verständlich erklären.
Das es über die Jahre beziehungstechnisch einfach nicht mehr klappte. Menschlich ich ihn aber immer noch mag.

Sowas kommt dann von ihm:
Man sagt, man vergisst Menschen, die man länger nicht sieht.
Ich sage, man vergisst niemanden, den man im Herzen trägt.

Meine Antwort:
Ich kann dich doch gar nicht vergessen!
Wir haben ein Kind zusammen.

Ein echter Mann steht zu seinen Gefühlen und kämpft um die Frau, die ihm wichtig ist, egal wie schwierig die ganze Situation ist .️

Da war ich dann raus....

Heute 14:49 • #12


P
Genau das ist der Grund warum man eine Trennung durchziehen muss und warum dieses Freunde bleiben immer dumm ist, wenn die Beziehung einseitig aufgekündigt wurde.

Dass ihr Kinder zusammen habt macht es eh schon schwieriger, weil kein Kontakt nie möglich sein wird.

Eigentlich ist es seine Aufgabe, aber das bekommt er wohl nicht hin...
Vielleicht wäre es gut ihm das einmal so klar zu sagen und dann auch konsequent zu sein. Also klar zu machen, dass du Kontakt NUR DANN willst, wenn es im Organisation wegen Kind geht. Ansonsten NICHTS.

Derjenige der sich trennt leidet auch, wenn auch auf eine andere Art. Absurder Weise wäre es viel schlimmer für dich, wenn er anders reagieren würde. Stell dir mal vor er hätte die Trennung weggelächelt und wäre nun mit der 10 Jahre jüngeren Arbeitskolleginnen zusammen und glücklich. Dann würde hier ganz anderes stehen.

Dennoch ist es nicht deine Aufgabe sein Leben zu leben. Er ist ein erwachsener Mann, der mit dem Schmerz klarkommen muss. Und du bist der letzte Mensch der dabei behilflich sein kann.

Oft wünschen sich diejenigen die verlassen diesen Status der Freundschaft, weil es ja fast immer so ist wie von dir beschrieben. Ihr versteht euch ja sicherlich gut. Du magst ihn als Mensch, aber nicht als Mann an deiner Seite.
...nur muss dir klar werden, dass das utopisch ist und nicht geht. Dass ist die bittere Pille die du schlucken musst bei dieser Trennung. Es wird diese Freundschaft die du willst nicht geben, weil er gerade auf einen ganz anderen Planeten noch unterwegs ist als du. So sind Trennungen leider nunmal, aber je eher du das aktzeptierst, desto besser für euch beide.

Heute 15:01 • x 1 #13


Feuerfee
Ja, das stimmt wohl.
Das ist halt meine Wunschvorstellung und ich muss akzeptieren, dass er weit weg davon ist.
Wobei ich mich immer frage, warum!?
Wir haben jahrelang wie Bruder und Schwester gelebt, getrennt geschlafen etc. Der S. war einseitig und ich habe irgendwann angefangen mein Ding zu machen.
Er kann mir doch nicht erzählen, das er mich da sooo doll geliebt hat? Was genau hat er da geliebt? Ihm haben doch auch ganz viele Dinge gefehlt. In den Arm genommen werden, Zuneigung usw

Die Frau von der Diakonie hat ihn damals genau das gefragt; Herr D. WAS genau lieben Sie an Ihrer Frau bzw was macht sie so liebenswert?
Seine Antwort war nur; ja, gucken Sie sie sich doch mal an!

Das war rein auf mein Äußerliches bezogen.
Ich kann von mir behaupten relativ attraktiv zu sein. Das weiß ich auch. Bzw merkt man das ja irgendwie. Zusätzlich bin ich mit sehr guten Genen ausgestattet, so das ich tatsächlich eher wie mitte 30 als auf 46 Jahre geschätzt werde.
Das war eigentlich auch immer seine größte Angst, das ich ihn durch einen jüngeren ersetze.

Vor 36 Minuten • #14


P
Zitat von Feuerfee:
Wobei ich mich immer frage, warum!?
Wir haben jahrelang wie Bruder und Schwester gelebt, getrennt geschlafen etc. Der S. war einseitig und ich habe irgendwann angefangen mein Ding zu machen.
Er kann mir doch nicht erzählen, das er mich da sooo doll geliebt hat? Was genau hat er da geliebt? Ihm haben doch auch ganz viele Dinge gefehlt. In den Arm genommen werden, Zuneigung usw


Ja, das ist die Ironie des Schmerzes.
Er ist ja nicht logisch.
Wenn er mal zur Ruhe kommt, dann wird er das hoffentlich auch so erkennen. Aber da ist er noch meilenweit entfernt.

Du hast ja geschrieben, dass du das Gefühl hattest dich verantwortlich für ihn zu fühlen. Drehe das mal um was das also quasi für ihn in seiner Welt bedeutet hat. Es spricht für eine Art Abhängigkeit - und diese ist nun weggebrochen.

Auch darfst du nicht den Fehler machen zu denken, dass ihr auf den gleichen Stand seid. Du hast dir die Trennung nicht leicht gemacht, aber vermutlich Wochen, wenn nicht Monate darüber nachgedacht.
Er hat das nicht getan und vieles sprich dafür, dass es ihn zumindest überrascht hat.
Ich nutze dafür gerne das Bild vom Marathon. Wenn eine Trennung ein Marathonlauf ist, dann ist er gegen seinen Willen auf einmal bei Kilometer 1, während du durch deinen Vorsprung schon bei Kilometer 30 bist. Das heißt du bist noch nicht am Ziel, hast dennoch Bindungsgefühle usw.
Aber für ihn ist das eine ganz andere Hausnummer, wie du ja auch an seinen schwülstigen Texten siehst.

Als Getrennter ist man sehr lange gar nicht in der Lage rational zu denken. Schau dich nur hier im Forum um wieviele Menschen in hochtoxischen Beziehungen waren und dennoch leiden aufgrund der Trennung.

Trennungsschmerz wird auch oft mit einem Dro. verglichen. Das Gehirn verliert etwas gravierendes, etwas was halt gibt..vor allem bei so Konstrukten wie bei euch.
Genau deshalb ist es ja auch so wichtig den Kontakt zur Dro. (hier quasi also die Ex, also du) komplett einzustellen.
Ihr macht aber das Gegenteil indem ihr weiterhin Kontakt habt auf diese Art.
Im Grunde ist er wie ein Alk. der alle drei Tage sich sagt, dass er aufhört zu trinken und darauf in die Bar geht, nur dass der Dro. selber bestimmen kann wann er was bekommt, hier ist er (nochmals und noch mehr) abhängig von dir. Darum auch seine skurrilen Aussagen.

Will sagen: mit Rationalität hat das alles nicht zu tun bzw. er ist noch weit davon entfernt, dass so sehen zu können.

Vor 5 Minuten • x 1 #15


A


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