Schuldgefühle fressen mich auf

Zitat von Idiotin123:

Ja, sich selbst verzeihen ist wohl tatsächlich sehr wichtig. Aber es fällt mir so schwer. Ich fühle mich so schrecklich!
Ich liebe meinen Mann und dem AM ist nicht daran gelegen dass es raus kommt. Das hat er schon gesagt.
Für mich ist die Sache klar beendet. Das habe ich ihm mitgeteilt und zu verstehen gegeben.
Wegziehen ist leider keine Option… wir haben ja gerade erst unser Haus gebaut.

Es ist tatsächlich idiotisch, was Du da gemacht hast, vor allem angesichts der Umstände. 4 Jahre Ehe, jetzt drei Kinder und Hausbau, oh Mann. Und dann das mit diesem anderen.

Es ist nichts gewonnen, wenn Du Dich jetzt selbst zerfleischst und Dir ständig sagst, wie schlecht Du gehandelt hast. Es ist passiert und damit irreversibel.

Schließ dieses Kapitel mit diesem Typen ab, der ja selbst nicht ganz sauber ist. Steigt einer verheirateten Frau und Mutter hinterher, die sich einlullen lässt.
Du bist da leichtsinnigerweise reingeschlittert ohne viel nachzudenken weil der Typ momentane Bedürfnisse nach Nähe und Zuspruch und Zärtlichkeit erfüllt hat. Es war dumm, aber es ist nicht so, dass man sich das nicht selbst verzeihen könnte. Un dhinzu kommt der veränderte Hormonhaushalt. Dass Schwangere manchmal nicht ganz stabil sind, ist ja bekannt.

Mit Deiner permanenten Selbstgeißelung wertest Du Dich selbst noch mehr ab, so als ob Du Dein Glück nicht verdient hättest. Du trägst aber auch eine Menge Verantwortung. Ehe, drei Kinder, gemeinsames Haus und dafür braucht es keine Frau, die ihre eigenen Blessuren permanent pflegt und Wunden immer wieder neu aufreißt.

Der Fehltritt erfolgte aus einer Mangelsituation. Stress zu Hause und dann kam er, der Dir endlich das Gefühl gab, begehrenswert und liebenswert zu sein. Das ist keine Entschuldigung, aber dennoch tust Du Dir und den Deinen nichts Gutes mit einer ständigen Selbstanklage.

Jeder macht mal Fehler im Leben und sagt sich, hätte nicht passieren dürfen und dann schämt man sich dafür, dass man blind momentanen Gefühlen folgte.
Du solltest im Lauf der Zeit dahin kommen, es als Faux pas zu betrachten, der passierte, aber nicht weiter bedenkswert ist, sondern im Neben der Geschichte verschwinden darf..

Ob der nun Euer Nachbar wird oder nicht, ist unerheblich. Du musst Dich mit Nachbarn nicht verbrüdern, sondern kannst freundliche Distanz halten und ihn auf das reduzieren, was er ist. Dein Nachbar und obendrein ein Filou.Ein Gruß, ein paar nette, unverbindliche Worte am Gartenzaun und mehr braucht es nicht.

Ich hoffe Du schaffst das und fährst die Karre nicht in den Dreck. Denn der Scherbenhaufen wäre unübersehbar, wenn Du mit Deinem schlechten Gewissen und mit Deiner Selbstanklage die Ehe in den Sand setzen würdest. Du willst ja bei Deinem Mann bleiben. Also sei so gut und gehe auch endlich mal gut mit Dir um. Davon würde die gesamte Familie profitieren. Von einer Frau, die weiß wo ihr Platz ist, und die Verantwortung für die Famiilie übernimmt.

Kehr es um. Aus Fehlern kann man viel lernen und tatsächlich lernt der Mensch nur aus Fehlern. Aus Fehlern kanndaher auch etwas Gutes entstehen, etwas Positives aufgrund einer inneren Entscheidung für das was einem zugeteilt wurde. Also mach doch lieber was Gutes daraus und mache es künftig besser. Werde eine gute, nein, bessere Ehefrau und Mutter.

Und Deinem Mann erzählst Du davon lieber mal nichts. Es würde nichts bringen. Es ist Dein Fehler und den behältst Du schön für Dich. Zieh ihn da nicht mit rein, denn es war Deine Entscheidung, Dich mit dem Filou zu treffen und auch Deine Entscheidung es zu beenden. Ihr braucht Eure Kräfte für Eure 3 Kinder und was Du betreibst, ist Energieverschwendung. Damit hilfst Du weder Dir noch Deiner Familie. Nimm Deinen Mann mit dieser peinlichen Angeelgenheit nicht mit ins Boot. Es ist Dein Rucksack, den Du trägst, aber auch mal in die Ecke stellen darfst. Aber bürde dieses Wissen nicht Deinem Mann auf. Es bringt Dir keinerlei Entlastung, selbst wenn Du glaubst, es wäre so. Die Intention dahinter wäre aber Deine Entlastung, die wohl kaum eintreten wird, wenn Du den Rucksack an Deinen Mann weiter reichst, der dann schauen kann, was er damit anstellt.

Es ist nicht abscheulich, was Du gemacht hast. Es ist menschlich und passiert täglich tausendfach. Wenn man es hinterher bedauert und sich dafür schämt, ist es Strafe genug. Es muss auch mal ein Ende haben mit dem Selbstboykott.

@Idiotin123

Willkommen, trotz des unschönen Anlasses, hier bei uns.

Als erstes, Dein Name schreit ja schon, wo das Problem sitzt
Ich würde Dir wirklich v.a. wünschen, dass es Dir gelingt, mit wohlwollenderen Augen auf Dich und Deine Situation zu schauen.

Du warst in einer hormonellen Ausnahmesituation ( und bevor jetzt wieder alle belehren, dass eine Affäre mehr als Hormone ist - ich meine die Schwangerschaft) , anscheinend gibt es ein paar Themen zwischen Dir und Deinem Mann, und Du hast falsche Entscheidungen getroffen. Nicht zu ändern.

ABER Du hast es auch geschafft, Stop zu sagen, NICHT noch einen Schritt weiter zu gehen, und und und.
Und damit hast Du schon viel viel mehr gekonnt als viele andere! Und dazu kannst Du Dir gratulieren.

Dass Du für den AM nichts mehr empfindest ist doch super, dass Du klar in deiner Entscheidung bist auch.
Gute Voraussetzungen nach vorn zu blicken statt zurück.

Ich würde nur tatsächlich das Hormonthema abklären lassen, nur dass das Affärenthema nicht was anderes überdeckt oder eigentlich darstellt. Wenn es die Hormone nicht sind, dann würde ich Dir allerdings tatsächlich wünschen, dass Du jemand findest, der Dich in RL berät, bevor Du Dich immer tiefer reindrehst.

Wie Du in Bezug auf Deinen EM weitermachst, kann ich nichts zu raten.

Ich kann lediglich sagen, dass ich Deinen Nachbarn ziemlich creepy finde und die Situation sehr unkalkulierbar und dass mir das Risiko zu groß wäre.
Das liegt auch daran, dass ich bis jetzt, an Stelle Deines EMs, das bisherige wohl gut verzeihen könnte, aber nicht, jahrelang neben jemand zu wohnen, mit ihm zu grillen und ein was auch immer zu trinken und dann irgendwann davon zu erfahren und vielleicht noch davon, wie ihr euch abgestimmt habt, mich doof zu halten.

Und wie mehrfach angesprochen, Dein EM zumindest wissen sollte, was Dir in Eurer Ehe fehlt, natürlich OHNE ihm damit Schuld an deiner Affäre zu geben. Nur er sollte fairerweise die Chance bekommen Euer Ehe anders mitzugestalten.

V.a. würde ich nicht zu viel Zeit verlieren, mir Hilfe zu suchen. Das sind grad so kostbare Wochen als Familie, die eh so schnell vergehen. Da ist es schade um jeden Tag!

Daher - noch Glückwunsch zum Baby und alles Gute Euch.!

@Idiotin123

Zitat von Idiotin123:

sondern im Sinne von „wie komme ich aus der Situation raus ohne verletzend zu sein

Ich glaube, das ist so ein typisches Frauen-Ding: wir versuchen, die Dinge nett und nicht verletzend zu verpacken und was wir sagen, kommt dann nicht klar genug rüber.

Du bist wirklich in einer vertrackten Situation. Ich habe mal ein paar Zitate von Dir herausgenommen:

Zitat von Idiotin123:

Seit ungefähr 5 Jahren hat er mir immer wieder mal geschrieben. Aber auch immer unter dem Einfluss von Alk..

Zitat von Idiotin123:

Dass wir Nachbarn werden steht schon länger fest, war aber auch tatsächlich ein großer Wunsch von ihm

Zitat von Idiotin123:

Er hat schon quasi nach X gebettelt.

Zitat von Idiotin123:

Auf die Frage, ob es ihm nicht schlecht ginge seiner Frau und meinem Mann gegenüber kam nur „ich hab mehr Angst dich endgültig zu verlieren.“ …

Ich finde, das hat schon fast Stalking-Qualitäten. Ich hoffe sehr, dass es Dir gelingt, ihn Dir vom Hals zu halten, zumal, wenn ihr demnächst Nachbarn sein werdet. Wirklich raten kann man da nicht. Ich würde vermutlich auch erst mal versuchen, einen kühlen Kopf zu bekommen. Und wenn Du Dich entscheidest, Deinem Mann nichts zu sagen, dann solltest Du das spätestens machen, wenn der Typ wieder anfängt Dich zu kontaktieren.

Und lass diesen Chat hier nicht geöffnet....

Zitat von Idiotin123:

Ja, ich hätte gehen können und gezwungen wurde ich zu nichts. Ich war irgendwann einfach weich in der Birne. Wusste weder vor noch zurück. ...

Also lieber jemand Fremdes nicht verletzten anstatt sich selbst oder den eigenen Mann.
Auch interessant. Aber hast ja zwischenzeitlich selbst geschrieben, dass du das Nein sagen lernen aufgegeben hast. Immer schade zu lesen, wenn sich jemand ein Stückweit selbst aufgibt und nicht zu sich selbst steht
Grad wenn man liest, dass noch Kinder im Spiel sind, wo ich mich dann frage, wollt ihr das so euren Kinder beibringen?

Ich vermute aber auch mit deinem Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen wird es nicht so weit sein. Anders kann ich mir deine Schuldgefühle, deinen Nickname etc nicht erklären.
Ansonsten würdest du vielleicht auch das Schuldgefühl in dir tragen, aber damit bisschen klarer kommen und nicht nur soviel rumjammern.

Zitat von Idiotin123:

Ich habe es ihm schon oft gesagt, dass ich mir das anders wünsche. Aber wahrscheinlich war ich nie deutlich genug oder hab ihm klar gemacht, wie wichtig das wirklich für mich ist, damit unsere Ehe bestand hat.

Es ist tatsächlich so, dass man seine Anliegen sehr deutlich und unmissverständlich zum Ausdruck bringen.

Gerade wir Männer können nicht wirklich etwas mit höflich und zurückhaltend umschriebenen Aussagen etwas anfangen.

Klartext, kurz und bündig und nur die Fakten... das verstehen wir.

Ach, und nochmals nachfragen ob er es verstanden hat.

Zitat von Idiotin123:

Er kommt im Gegensatz zu mir bestens mit der Situation zurecht. Naja bzw. mit dem Betrug an sich. Seine einzige Sorge ist, dass ich etwas sagen ...

Der hat aber dann noch nicht damit abgeschlossen. Eigentlich geht es gar nicht, wie er sich verhält. Er akzeptiert deine Entscheidung in keinster Weise.

Sei vorsichtig bei diesem Typen. Das hört sich alles sehr komisch an. In deiner Situation bin ich echt hin- und hergerissen. Jetzt wo ich das gelesen habe, würde ich es meinem Mann wirklich beichten. Wie andere auch schon geschrieben haben, hätte ich Angst vor Erpressung seinerseits und dem würde ich entgegenwirken.

Zitat von Idiotin123:

Auf die Frage, ob es ihm nicht schlecht ginge seiner Frau und meinem Mann gegenüber kam nur „ich hab mehr Angst dich endgültig zu verlieren.“ …

Also dass hört sich für mich absolut ungesund an! Mich beschleicht das Gefühl,...dass dein AM ,..wieder und wieder versucht,..dich anzugraben. Ich würde Dir am liebsten zurufen Mädel dreh dich um und renn,..renn!
Aber jetzt zieht ihr (DU/EM) auch noch in die gleiche Gegend(wenn ich es richtig gelesen habe) von AM,....oh oh ,..nicht gut , gar nicht gut! Ich denke es wäre dass Beste es deinen EM zu beichten,...damit er sieht was er für einen guten Freund hat.
Klar musst Du dann aber auch Deine Fehler deinen EM gestehen,..solltest aber deine Bedürfnisse ihm dann klar/einfach/direkt vermitteltn. Darin sehe ich die einzige Chance,...bevor Du noch ein Magengeschwür bekommst!

Zitat von Idiotin123:

Ich habe es ihm schon oft gesagt, dass ich mir das anders wünsche. Aber wahrscheinlich war ich nie deutlich genug oder hab ihm klar gemacht, wie ...

Ich an deiner Stelle würde mir sofort professionelle Hilfe suchen. Vielleicht kannst du deinem Mann mit Hilfe eines Paartherapeuten das Geschehene beichten. In diesem Rahmen kann dein Mann dann nicht kopflos reagieren. In der Therapie könnt ihr aufarbeiten, was euch fehlt und wie ihr auch zukünftig mit den Nachbarn umgehen werdet.

Zitat von Idiotin123:

Naja, ich würde sagen da ist Luft nach oben. Er arbeitet viel, viele Hobbys und am Wochenende dominieren Freunde und Fußball. Es bleibt wenig Zeit für die Familie. Er ist viel müde und dann am Wochenende - sofern er Zeit hat - dann auch antriebslos irgendwas zu unternehmen. Ich würde sagen, wir waren seit 6 ...

Hobbys und viel Freunde.

Also er zeigt ja HIER das er Unternehmungen machen kann, und auch will mit anderen !

Da ist ja seltsamerweise nicht zu müde und erschöpft dazu.

Wenn er mal etwas weniger Hobbys, Fußball , Freunde an erste Stelle stellen würde , dann hätte er auch noch Kraft für seine geliebte Familie.

Er sieht das alles als selbstverständlich an hat man den Eindruck.