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Schuldgefühle, aufrichtige Entschuldigung sinnvoll?

S
Zitat von Fluxi:
Ok, hast ja auch den Status der Erleuchteten

Ich bin da schon längst, daher versteht ihr mich auch noch nicht

Ok, wenn du meinst, dann lasse ich dir mal den Glauben...

01.09.2024 00:08 • #151


Rhodin
Zitat von Fluxi:
Also vorab halte ich mal fest, dass wir 20 Jahre zusammen waren und dann läuft nicht immer alles wie gewünscht, wie im Leben generell und das waren keine üblen 20 Jahre! Weißt du, wann es tatsächlich richtig bergab ging? Als ich den neuen Job begonnen habe. Knapp 3 Monate vor der Trennung. Ich aufgrund der ...

Sei mir nicht böse, aber das alles klingt nach wie vor nach sehr viel Verletztheit. Das ist kein Vorwurf und nach so einer langen Beziehung auch absolut nachvollziehbar.. hier kommen aber auch ne Menge Schuldzuweisungen und mein Eindruck ist, dass du die Trennung noch lange nicht überwunden hast.

Ich würde mir wirklich überlegen, ob der Zeitpunkt einer Entschuldigung wirklich der richtige ist und ob es dir wirklich um sie geht oder nur um dein Gewissen. Das sie dir leid tut kommt in der Tat etwas herablassend rüber.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, dass du richtig handelst und dass du für dich auch zur Ruhe findest.

01.09.2024 10:54 • x 2 #152


A


Schuldgefühle, aufrichtige Entschuldigung sinnvoll?

x 3


P
Mir kam noch der Gedanke beim lesen der letzten Beiträge: glaubst du evtl. von ihr eine Entschuldigung hören zu müssen und versuchst diese durch deine Entschuldigung zu initiieren?

01.09.2024 15:04 • x 2 #153


Fluxi
Danke für deinen Betrag @Rhodin. Ja, es geht auch um mein Gewissen, das ist mir bewusst. Meine Aufgabe wäre es gewesen sie aufzubauen, ihr mehr emotionale Sicherheit zu geben, keine leichte Erkenntnis. Es was ein schwanken nach der Trennung: Einsicht vs. Enttäuschung. Daher kamen auch Aussagen zustande, die nicht ok waren. Wahrscheinlich wird sie sich gedacht haben, was meint er denn jetzt wirklich? Ja und die Entschuldigung ist das Resultat eines langen Weges und ein ehrliches Resultat. Warum? Weil es leichter wäre die Tatsache mit dem anderen Typen in den Vordergrund zu rücken, dann geht es nicht so tief und ein Schutz ist nicht immer schlecht.

@procurator
Nein, ich habe meine Erkenntnisse gewonnen und brauche keine Entschuldigung mehr von ihr, das würde ich ihr auch so sagen. Also das ich keine Antwort verlange und brauche. Ich habe mir längere Zeit nach der Trennung gewünscht, dass sie mal irgendwie Stellung bezieht. Das Bedürfnis habe ich allerdings schon lange nicht mehr.

Nach der Trennung waren es umgekehrte Rollen. Ich habe mehr investiert und sie fühlte sich auf dem Podest. Resultat: sie hat es nicht für notwendig gehalten einzulenken, sich für etwas zu entschuldigen, etwas zu kommentieren. Eine Abhängigkeit ist einfach sehr unattraktiv und nicht begehrenswert. Evtl. hat sie es dadurch mal verstanden, wer weiß es. Im Prinzip hat sie die fehlende Notwendigkeit zu handeln selbst erlebt und ihr Verhalten war dann auch nicht besser als meines in der Beziehung vorab. Die typische kitschige Hollywood Liebe ist eine Illusion, auch in einer Beziehung wird verhandelt, es geht darum sich selbst gut zu verkaufen, um Kompetenz, Vertrauen… Wie in jedem Bereich des Lebens. Deshalb stelle ich die Entschuldigung ja auch so oft in Frage. Und das obwohl ich weiß, dass sie weitergegangen ist.

01.09.2024 16:22 • #154


Aua-Liese
@Fluxi
Guten Morgen ️etwas verspätet lese ich hier Dein Thema... Ich als diejenige, die vor drei Wochen aus dem Nichts verlassen wurde für eine Kollegin, stehe mit so vielen Fragezeichen da und verstehe die Welt kaum noch. Für mich wären eine Entschuldigung und Erklärung sehr hilfreich, um vielleicht das eine oder andere im Nachgang verstehen zu können.
Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung, falls nicht schon getroffen, und überhaupt alles Gute

15.09.2024 09:12 • #155


Fluxi
@Aua-Liese
Du wirst das mit der Zeit verstehen, auch wenn er sich nicht mehr dazu äußern sollte. Das benötigt allerdings ggf. viel Zeit. Auf der anderen Seite ist es zunächst auch ziemlich simpel, die Neue löst mehr Anziehung aus. Du möchtest eine Entschuldigung und Erklärung, weil du auf der anderen Seite stehst und den Haufen voller Fragezeichen abarbeiten möchtest. Das kenne ich gut. Er befindet sich aber in einer ganz anderen Welt momentan.

Ich habe mich noch nicht entschuldigt. Ich glaube, es ist auch ein Trugschluss zu glauben, dass sie sich so intensiv damit beschäftigt hat wie ich. Und eines wurde mir nach der Trennung ziemlich deutlich vor Augen geführt: Die eigene Wahrnehmung kann ziemlich verzerrt sein und sehr täuschen. Sich das selbst vor Augen zu halten, benötigt ziemlich viel Selbstreflexion und vor allem ist das dann ein schmerzvoller Weg. Diesen Weg wird sie sehr wahrscheinlich so nicht gegangen sein: Next… Für mich war das ein sehr befreiender Weg. Es ist leichter sich selbst als Opfer zu sehen, das gilt für uns beide. Ich kann sie nicht verändern, ich werde in ihrem Kopf überwiegend der Schuldige sein. Ja und es ist auch richtig, dass ich weniger investiert habe und in meiner Blase gelebt habe. Das muss sehr schwer für sie gewesen sein und das zog das Bedürfnis nach sich, mich dafür zu entschuldigen. Auf der anderen Seite bin ich auch davon überzeugt, dass wir das anziehen woran wir glauben. Ihre Denkweise war sehr auf Probleme ausgerichtet, sie suchte im Außen das Glück und nicht in sich selbst. Ich wurde hier öfters kritisiert, weil ich mich auch auf sie bezogen habe. Für mich sind das allerdings wichtige Erkenntnisse gewesen.
Das war auch alles eine selbsterfüllende Prophezeiung. In ihrem Kopf war wahrscheinlich, “ich werde vernachlässigt, mir fehlt…, ich möchte geliebt werden…“: Ich, ich, ich… In meinem Kopf war: “ich muss raus aus der beruflichen Situation, ich muss auf mich achten, ich darf nicht scheitern…“: Ich, ich, ich… Was ist besser?

Das Ziel in einer Partnerschaft sollte es sein, die andere Person aufzubauen, zu kommunizieren, sich zu öffnen und ggf. auch mal Grenzen zu setzen. Das brauche ich in einer Beziehung. Tatsächlich ist es so, dass wir uns BEIDE nicht mehr aufgebaut haben. Jeder an sich selbst gedacht hat. Ihr Verhalten hört sich so “unschuldig“ an, sie wollte “ja nur geliebt werden“. Der Egoismus der mir vorgeworfen wurde, ist eine Projektion. Ein Schutz der ihr eine Rechtfertigung gibt. Es war leider nicht so, dass sie in meiner schweren Zeit aufrichtiges Interesse für mich aufgebracht hat. Nicht weil sie ein schlechter und egoistischer Mensch ist, sondern weil sie in ihrer eigenen Gedankenwelt gefangen war. Mit ihren eigenen Bedürfnissen beschäftigt war. Ja ich habe dennoch die Entschuldigung nicht ganz zur Seite gelegt, es ist aber ein Drahtseilakt bzgl. der Formulierung. Das was ich hier schreibe, würde ich ihr so sicherlich nicht mehr sagen. Das liegt nicht in meiner Verantwortung, evtl. würde ich aber auch mit der Entschuldigung zu viel Verantwortung auf mich laden. Keine einfache Sache

15.09.2024 12:32 • x 1 #156


Aua-Liese
@Fluxi
Ich glaube alles funktioniert nur, wenn man gemeinsam in die gleiche Richtung schaut und geht.
Und da liegt wohl der harte Kern...
Wie auch immer du dich entscheidest, wünsche ich Dir das Beste

15.09.2024 19:11 • #157


Fluxi
Hallo zusammen,

ich brauchte einige Tage Abstand um das alles mal sacken zu lassen. Ich mache das mit der Entschuldigung, es geht nicht anders. Ich habe einen “kleinen Rückfall“, also es ging mir schon mal deutlich besser. Das “Problem“ ist, dass mir - umso mehr Zeit vergeht - immer mehr bewusst wird, wie sehr ich an mir arbeiten muss und dass ich manch eine Verhaltensweise nie wieder in meinem Leben sehen möchte. Es ist das Mindeste, dass ich dazu stehe, auch vor ihr. Das ist für mich keine Kleinigkeit mehr.

Was ich aber bis heute nicht verstehe:

Sie muss mich damals “eigentlich“ sehr geliebt haben. Zumindest wenn ich mir ihr Verhalten vor Augen halte: Anpassung ihres Tagesrhythmus an meinen, sie wollte viel Zeit mit mir verbringen, sie wollte, dass ich es schön habe… Auf der anderen Seite und das verstehe ich bis heute nicht, sieht Leidenschaft für mich auch anders aus. Ich meine damit, dass sie mal abends im Bett in meinen Arm wollte. Es kam auf der Couch mal vor, aber es war nicht mehr so häufig wie vor dem Zusammenziehen. Auch die S. Leidenschaft, dieses Begehren war nach dem Zusammenziehen recht rudimentär. Wahrscheinlich habe ich es davor nur nicht so bemerkt, da wir uns überwiegend am Wochenende gesehen haben. Aber auch da war es schon mal in meinem Kopf. Versteht ihr was ich meine? Ok, wir waren schon sehr, sehr lange zusammen, aber ist das normal? Verhält sich eine Frau, die einen Mann liebt - Verhaltensweisen zeigt, wie Angst verlassen zu werden, sich teils abhängig zeigt etc. - in dieser Hinsicht dann zumindest nicht über einen gewissen Zeitraum anders? Sie würde doch erst recht versuchen den Mann über die körperliche Schiene zu binden und darüber Nähe herzustellen bzw. die Liebe zu erhalten, die sie sich wünscht oder braucht. Es ist sicherlich nicht so, dass sie in dem Punkt schüchtern oder gehemmt ist. Denn genau das oben beschriebene hat sie viele Jahre so gelebt, also sie hat sich darüber ihre Liebe u. a. geholt. Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

29.09.2024 19:43 • #158


S
Zitat von Fluxi:
Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

Welche Meinungen willst du denn jetzt hören?
Es hat sich scheinbar nichts verändert.
Du hast dich für eine Entschuldigung entschieden. Ok.
Hast du es in Angriff genommen, bereits umgesetzt?
Wenn ja, wie?
Wenn nein, warum nicht?

Zitat von Fluxi:
Das “Problem“ ist, dass mir - umso mehr Zeit vergeht - immer mehr bewusst wird, wie sehr ich an mir arbeiten muss und dass ich manch eine Verhaltensweise nie wieder in meinem Leben sehen möchte.

Es dreht sich im Kreis.
Hast du denn aktiv Schritte unternommen, um an dir zu arbeiten?
Wenn ja, welche?
Wenn nein, warum nicht?

Oder fehlt dir wohlmöglich einfach der Austausch hier im Forum?

29.09.2024 20:02 • #159


Fluxi
Zitat von Sternenblitz:
Welche Meinungen willst du denn jetzt hören?

Eine Einschätzung. Weißt du, ich kann das nicht greifen. Evtl. muss ich auch nicht alles greifen können. Aber es dient meiner Verarbeitung. Ich habe manchmal in meinem Kopf ”irgendwas stimmt da nicht, ist das normal?“. Beispiel Vorwurf Narzisst, es ist eine Sache das aus einer Verletzung heraus zu sagen oder weil sie sich vernachlässigt fühlte. Wenn es aber darüber hinaus geht, also im Anschluss noch ein Buch über Narzissten gekauft wird, um das zu prüfen, ob ich einer sein könnte? Dann ist das eine andere Sache. Wir waren zwei Jahrzehnte ein Paar und dann kennst du den anderen doch, oder nicht? Und ja, ich habe sie eine Zeit lang vernachlässigt. Aber es gab auch genug Zeiten, da war es nicht so und ich habe ihr gerne eine Freude bereitet. Ich bin kein leichter Mensch, aber ich habe unter der Schicht ein großes Herz. Nur als Zusammenhang, wer ich bin… Deshalb ist die Entschuldigung für mich auch wichtig, weil ich das nicht nur so schreibe, es tut mir wirklich leid. Unabhängig von dem Narzissten, anderen Verhaltensweisen. Ich werde mich in der Entschuldigung nicht einen Fitzel auf sie beziehen.
Zitat von Sternenblitz:
Hast du es in Angriff genommen, bereits umgesetzt?
Wenn ja, wie?
Wenn nein, warum nicht?

Ich habe Eckpunkte in meinem Kopf, aber ich werde die Entschuldigung aus einem Gefühl heraus sprechen. Ich muss da nicht der starke Fluxi sein, der ich lange Zeit vermeintlich war. Werde da jetzt auch nicht vor ihr herumheulen, es wird aber eine sehr ehrliche Nachricht. Ohne gewollte Antwort von ihr, dann werde ich ihr alles Gute für die Zukunft wünschen und mich auch nicht mehr melden. Ich kann das einordnen, so ist das nicht. Es wird ihr alles nicht leicht gefallen sein, aber sie ist weitergezogen.
Zitat von Sternenblitz:
Es dreht sich im Kreis.
Hast du denn aktiv Schritte unternommen, um an dir zu arbeiten?
Wenn ja, welche?
Wenn nein, warum nicht?

Die ganze Trennung besteht aus Schritten. Mal zwei vor und dann wieder einen zurück, das mag sein. Ich hätte damals nach dem Jobverlust auch ganz tief abrutschen können. Bin aber wieder aufgestanden, habe einen wirklich guten und herausfordernden Job bekommen, der mich wachsen lässt. Seit kurzem auch mit der ersten Personalverantwortung. Habe zu einigen alten Freunden wieder Kontakt aufgenommen, mache viel Sport, meditiere, habe mir eine tolle Wohnung schön hergerichtet. Grundsätzlich bin ich ein sehr disziplinierter Mensch, aber ich nehme vieles für selbstverständlich. Ich vergesse das schnell wieder und muss aufpassen, dass ich dann nicht anfange zu zweifeln. Obwohl es dafür objektiv eigentlich keinen Grund gibt.

29.09.2024 21:15 • #160


DieSeherin
du willst wissen, warum deine freundin dich nicht (mehr) so stark begehrt hat? warum ihr seltener S. hattet?

30.09.2024 10:31 • #161


Fluxi
Ist letztendlich ja nur eine Vermutung, habe meine Gedanken dazu ja oben beschrieben.

30.09.2024 15:49 • #162


E-Claire
Zitat von Fluxi:
Sie würde doch erst recht versuchen den Mann über die körperliche Schiene zu binden und darüber Nähe herzustellen bzw. die Liebe zu erhalten, die sie sich wünscht oder braucht.

Wenn der Zusammenhang so einfach wäre, gäbe es keine Paare, die gestern noch miteinander geschlafen haben und bei denen sich heute einer trennt.

Ansonsten bist Du nach wie vor sehr damit beschäftigt, ja, aber-Argumentationen zu bauen. Manche der Dinge, die Du hier schreibst, klingen ein wenig gönnerhaft und mir scheint, daß Du noch sehr im Verteilen von Schuld festhängst, teilweise lässt sich das nachvollziehen, teilweise aber auch nicht.

30.09.2024 16:02 • #163


DieSeherin
Zitat von Fluxi:
habe meine Gedanken dazu ja oben beschrieben


naja... das waren ein paar vermutungen, die aber (für mein gefühl) außer acht lassen, dass es mehr für unbefangenen S. und das gefühl S. teilen zu wollen, mehr braucht, als sich gern genug mögen!

30.09.2024 16:23 • #164


Fluxi
@E-Claire
Mag so wirken, das verstehe ich. Ist aber wirklich nicht so. Das Prinzip ist denke ich ziemlich einfach: weibliche Hypergamie und für mein Verhalten das dazu beigetragen hat kann ich nur die Verantwortung übernehmen.

30.09.2024 16:39 • #165


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