Hallo alle Miteinander,
Vor ab: das ist mein erster Artikel in einem Forum bzw. Im Internet überhaupt.
Das Coronavirus hat mir den Gang zu meiner Psychologin und auch die Gespräche mit meinen Freunden erheblich eingeschränkt. Ich hoffe nun hier auf gute Tipps und jemanden der sich vielleicht in einer ähnlichen Situation befindet.
Seit 5 Tagen ist alles anders.
Mein Ex-Freund und ich haben entschieden unsere Beziehung zu beenden.
Innerhalb unserer 3 jährigen Beziehung haben wir uns mehrmals getrennt wegen Differenzen und Untreue auf beiden Seiten.
Ich höre nun schon die Gedanken von euch: was ist das für eine Beziehung? Es war wohl die richtige Entscheidung, das ihr euch getrennt habt.
Und wenn ihr so denkt habt ihr wahrscheinlich recht.
Wir sind immer wieder zusammen gekommen, da wir EXTREM starke Gefühle für einander hatten und wir einfach nicht loslassen konnten.
Wenn wir zusammen waren war es wie ein Feuerwerk und eine Dro. zusammen. Wir haben so viele wunderschöne Dinge miteinander erlebt und auf beiden Seiten auch viele erste Male.
Wenn wir getrennt waren riss es mir jedes Mal den Boden unter den Füßen weg.
Zuletzt trennten wir uns jetzt, da ich mich mit jemandem getroffen habe zu dem er mir den Kontakt verboten hatte. Unter Alk. widersetzte ich mich jedoch unser Abmachung und traf mich trotzdem mit einem Mann. Außer einem Treffen lief jedoch nichts. Da das Vertrauen jedoch immens geschädigt war durch vergangene Vertrauensbrüche unterstellte mir mein Ex, dass da mehr lief und überlegte sich mehr als 3 Wochen ob die Beziehung noch weiter gehen könne oder nicht
In diesen 3 Wochen verfiel ich in eine Depression, machte mir extreme Schuldgefühle und nahm das erste mal professionelle Hilfe in Anspruch.
Ich schilderte ihm wie es mir geht.
Und auch ich kam in diesen 3 Wochen zu der Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann, da ich mich in der Beziehung verloren habe. Mir fiel keine positive Eigenschaft mehr an mir ein und bei dem Gedanken, dass er mich wieder verlässt dachte ich das wäre das Ende. Ich hatte sogar (distanzierte) suizid Gedanken und fühlte mich extrem schuldig, dass ich nun die Beziehung wegen eines dummen Fehler erneut gegen die Wand gefahren habe.
Ich merkte, dass ich extrem emotional abhängig von ihm war.
Aktuelle Situation:
Vor 5 Tagen trafen wir uns dann für ein gemeinsames Gespräch. Ich wusste, dass es vorbei sein MUSS. Denn so ging es nicht weiter. Er dachte genau so.
Er gab mir die Schuld an allem und als ich erneut davon reden wollte wie schlecht es mir ginge und was ich für Schuldgefühle habe entgegnete er mir: du redest immer nur von deinen Gefühlen. Auch mir geht es extrem schlecht.
Vorgeschichte: er kommt nicht aus Deutschland sondern ist in den USA zuhause. Er war/ist erst seit 4 Jahren hier.
Er weinte (1. mal, dass ich ihn so gesehen habe, denn er ist sehr introvertiert wenn es um seine Gefühle geht) und sagte mir, dass er sofort wieder zurück will in seine Heimat. Er vermisst seine Familie und hat hier keine Freunde. Die Arbeit war für ihn immer nur Horror. Er hat Heimweh.
Mir zerbrach das Herz als ich ihn so sah. Denn er war die Liebe meines Lebens und sagte, dass ich der einzige Grund war für ihn länger als geplant in Deutschland zu bleiben. Jetzt will er nur noch weg.
Mir wurde in dem Moment klar, dass ich nicht nur abhängig von ihm war, sondern er auch von mir.
Mir fehlten die Worte, den ich wusste nie, dass er so fühlt. Er bat mich darum mich nicht mehr zu melden. Und ich willigte ein.
Ich wusste, dass wenn ich will dass er glücklich wird dass ich ihn gehen lassen muss.
Nun lebe ich irgendwie mit dem Gewissen (dramatisch ausgedrückt) sein Leben zerstört zu haben. Ich wollte immer nur, dass er glücklich ist aber ich habe genau das Gegenteil erreicht
Ich liebe ihn über alles. Ich vermisse ihn so sehr. Ich weiß, dass es das wichtigste nun ist keinen Kontakt mehr zu ihm herzustellen. Aber es tut so weh.
Am meisten belastet mich mein Schuldgefühl. Ich will ihm helfen ohne ihn zu kontaktieren.
Ich habe etwas Geld gespart und wollte es ihm anonym schicken damit er von dem Geld in die USA reisen kann, denn er ist momentan auch finanziell nicht so gut aufgestellt. Mir würde das Geld nicht fehlen.
Wenn er mich fragen würde von wem es sei würde ich lügen und ihm sagen, dass ich es nicht weiß.
Ich will nur, dass er wieder glücklich ist und nach Hause kann. Ich kann mir nur vorstellen was er gerade durchmacht.
Glaubt ihr das wäre eine blöde Idee? Würde er mir das vielleicht krumm nehmen?
Ich weiß es nicht.
Ich bin so verzweifelt.
Ich vermisse ihn und denke jeden Minute an ihn. Ich kann mich auf der Arbeit nicht konzentrieren und mache Fehler.
Das schlimmste ist für mich gerade aktuell allein zu sein und gerade in dieser Zeit der Quarantäne und Ausgangssperre durch das Virus leide ich noch mehr alleine zuhause.
Deswegen dieser Beitrag.
Tut mir leid, dass der Text so lang wurde. Es tat gut mal alles runterzuschreiben.
Ich freue mich auf Kommentare
21.03.2020 09:46 •
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