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Schritt zurück statt nach vorn? Irgendwie Gefühlschaos

J
Hallo ihr lieben.
Irgendwie hänge ich im Moment ziemlich in der Luft. Zumindest was meine Gefühlswelt angeht. Eigentlich ging es mir schon ziemlich gut. Bis vor einer Woche.

Aber erst mal kurz meine Geschichte.
Ich habe meinen ex vor 7 jahren kennen gelernt. Vor 5 jahren haben wir geheiratet und unsere 1. Tochter kam zur Welt. Bis zu diesem punkt war alles gut. Die große kam im Dezember 2011 zur welt. Im februar 2014 unsere mittlere und im Januar diesen Jahres unser sohn. Die ganze zeit war alles gut. Zumindest meinte ich das.
Im juni die Trennung. Da hat er mir gesagt das er seit 4 jahren zweifelt. Er hat mir an den kopf geknallt ich hätte ihn nur benutzt. Ihm fehlt Spontanität und überhaupt muss er ja um alles betteln.
Ich muss sagen in gewisser weise mag er Recht haben. Mit jedem Kind mehr , kam er immer kürzer. Und je mehr Kinder, desto weniger hat er sich mit ihnen befasst. Er wurde immer gereitzter und aggressiv den Kindern und mir gegenüber. Man konnte ihm nichts mehr Recht machen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Eigentlich bin ich froh , dass er gegangen ist. Ich selber hätte diesen Schritt nie getan. Obwohl auch ich oft gezweifelt habe. Aber für mich hatten halt ehe und Familie eine Bedeutung. Mittlerweile ist es so , er sieht seine Kinder 1mal im Monat für 3-4 Stunden. Ansonsten ist der Kontakt null.

Also so gesehen alles gut. Problem ist zur Zeit einfach folgendes. Mich erschlägt die Einsamkeit. Die Abende allein , wenn die Kinder im Bett sind. Es fehlt einfach soviel. Zärtlichkeit, Nähe und auch S. Das kuriose für mich ist ja , dass mir das in meiner ehe nicht gefehlt hat. Zärtlichkeit gab es bei ihm nie. S.nur so und wie er es wollte. Nähe hatten wir wohl nie so wirklich.
Im Moment weiss ich nicht weiter mit diesen ganzen ambivalenten Gefühlen. Es fehlt was. Andererseits die Angst, dass next auch so ne Pappnase ist wie ex. Es ist auch viel zu früh darüber nachzudenken. Aber die Angst vor der Zukunft ist riesig groß. Wie geht ihr mit sowas um?

09.10.2016 09:36 • #1


Urmel_
Zitat:
Ich muss sagen in gewisser weise mag er Recht haben. Mit jedem Kind mehr , kam er immer kürzer.

Ich verstehe Deine Herangehensweise nicht so ganz. Du erkennst, dass Dein Ex sich vernachlässigt gefühlt hat und als Folge dessen seine Unzufriedenheit in die Beziehung getragen hat, weil er sich nicht ernst genommen gefühlt hat.

Zitat:
Andererseits die Angst, dass next auch so ne Pappnase ist wie ex.

Anschließend wertest Du den Ex aber sehr negativ. So wie ich das oben lese, hat er sich doch so verhalten, weil er sich als Mann nicht mehr ernst genommen gefühlt hat, was Du ja auch bestätigst.

Wäre es da keine Option, Dein Verhalten zu ändern und dem Ex zu sagen, dass Du verstehen kannst, warum er nicht mehr konnte/wollte?

09.10.2016 11:48 • x 1 #2


A


Schritt zurück statt nach vorn? Irgendwie Gefühlschaos

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J
Ich versteh ihn ja voll und ganz. Problem ist ja dass er erst geredet hat als für ihn alles abgeschlossen war. Wenn ich ihn vorher gefragt habe ob was los ist , hat er immer behauptet es ist nix. Wir hatten in dem sinne keine Probleme die man nicht hätte lösen können. Es ist richtig das er zu kurz kam. Aber mal ehrlich um mehr zeit für ihn zu haben , hätte er mir auch mal mit den kindern helfen müssen. Seine Aussage dazu war , die kinder sind nicht seine Aufgabe.
Ich kann an dem Geschehen nix mehr ändern. Das ist durch. Ich muss in die Zukunft schauen. Nur sieht die einfach im Moment sehr schwarz aus in meinen Augen.

09.10.2016 12:11 • #3


Urmel_
Zitat:
Aber mal ehrlich um mehr zeit für ihn zu haben , hätte er mir auch mal mit den kindern helfen müssen.


Dieses Problem habe ich schon öfter mit meinen Freunden besprochen. Also Männer, bei denen Beziehungen mit Kindern gescheitert sind. Und von allen Männern kam ausnahmslos:

Wenn sie in einem von zehn Fällen mal gesagt hätte Schatz, ich glaube, da habe ich einen Fehler gemacht. Das war jetzt nicht nett von mir. und anschließend sich an den Mann gekuschelt hätte, ihm das Gefühl gegeben hätte, dass sie weiß, was er da für sie wegsteckt und es auch honoriert...die wären die glücklichsten Männer auf der Welt gewesen.

09.10.2016 12:23 • x 1 #4


J
Also meinst du das mein werter ex recht hat mit seinem Verhalten? Bei ihm war nix mit kuscheln. Kuscheln ging bei ihm nicht. Kuscheln war für ihn gleich mit dann will ich auch s. Und da war es ihm auch egal wo sich die kinder gerade befinden. Und weisst du 3 so kleine kinder sind wirklich anstrengend. Und warum hat er nicht geredet? Jetzt bin ich an allem schuld? Hättest du lust dich an jemanden zu kuscheln der dich übern tag nur dumm angemacht hat? Ich bin gerade echt ein bisschen fassungslos

09.10.2016 12:32 • #5


C
Schuld... wie ich dieses Wort hasse! Aber wenn schon Schuld, dann haben BEIDE SCHULD.

Vielleicht hätte man vieles mit einer offenen Kommunikation abwenden können? Wenn du doch merkst, was läuft nicht rund, und dir bewusst ist, dass er zu kurz kommt, warum gibst du dich dann mit der Antwort, es sei nix, zufrieden? Für mich wäre das eher ein ich will nicht drüber reden, das ich zu einem muss aber sein machen würde.

09.10.2016 12:38 • #6


Urmel_
Ich kann nicht beurteilen, wer Fehler gemacht hat. Meine Vermutung wäre, dass ihr beide zu gleichen Teilen an den Abläufen beteiligt wart und daher auch beide Verantwortung dafür tragt.

Von außen betrachtet und auch in ANbetracht Deines letzen Posts scheint es so, dass ihr in den euch zugewiesenen Rollen festgefahren seid.

Die Frage, die ich mir an Deiner Stelle stellen würde ist, warum setze ich bei ich soll zärtlich sein, wenn er den ganzen Tag ätzend war? an? Warum springe ich instant zu einer Situation, in der beide Menschen verletzt sind und will von hier aus Lösungen finden?

Was wäre, wenn ich bei Als ich ihn kennen gelernt habe, hatten wir viel Spaß und es war ne coole Zeit! ansetze? Und dann überlege, welche Anteile ich dazu beigetragen habe, dass es zu er war den ganzen Tag so ätzend! kommen konnte.

Willst Du Dein Ego befriedigen und für die Verletzung Recht bekommen oder willst Du wirklich Verantwortung übernehmen und überlegen, wie Du es zukünftig besser machen kannst.

Der eine Weg klammert sich an negative Energie, der andere an positive Energie.

09.10.2016 12:44 • x 1 #7


J
Wenn ich ihn gefragt habe was ist kam wie gesagt die Antwort es ist nix oder wahlweise er ist in Gedanken bei der Arbeit usw. Wenn ich weiter gefragt habe wurde er aggressiv und hat ganz zugemacht. Wenn ich ihn gefragt habe bist du glücklich? Ja natürlich ist er das. Er würde mich ja auch nie verlassen. Er hat mir jeden Tag gesagt ich liebe dich. Bis zum tag der Trennung. Vielleicht war ich einfach zu naiv. Ich habe ihm geglaubt. Der drops ist gelutscht. Er wird nicht zurück kommen. Er ist froh das er die Verantwortung los ist.
Ich muss jetzt irgendwie sehen das ich wieder klar komm.
@ urmel
Ich weiss schon worauf du hinaus willst. Nur wird es für ihn und mich keine Lösung mehr geben. Er will ja nicht. Und ich auch nicht mehr. Gefühle kommen nicht wieder wenn sie einmal weg sind. Aber sicher habe ich meine lehre gezogen für den Fall, dass sich nochmal ein männliches wesen in meine nähe wagt. Wenn ich ehrlich bin hatte ich von Anfang mit ihm Bauchschmerzen. Liegt aber in meiner Person begründet.

09.10.2016 12:52 • #8


Urmel_
Und um auf Deine Frage zu antworten: Vertrau in Dich selbst.

Du traust Dir selbst nicht, weil um DIch herum die Wellen hoch schlagen. Weil Dich noch Dinge begleiten, die Dich Energie kosten. Weil Du noch Wunden in Dir trägst, die Zeit benötigen.

Wie willst Du mit dieser Anspannung offen in die Welt gehen? Dir fehlt es an Urvertrauen.

Und dieses Urvertrauen hat nichts mit der Einsamkeit an langen Winterabenden zu tun. Es kommt und bleibt in Dir selbst. Ganz ohne Partner.

Du benötigst im ersten Schritt keinen Partner um glücklich zu sein. Der erste Schritt (und die Grundlage für alles) besteht in einer Aussöhnung mit Dir selbst.

09.10.2016 12:59 • #9


J
Und wie stellt man das bitte an? Ich bin im Moment einfach so furchtbar durcheinander. Es schwinden die Kräfte. Meine kinder brauchen mich.
Na ja wie du ja sagst. Man braucht keinen Partner.
Ach sorry aber ich komm echt grade nicht klar.

09.10.2016 13:08 • #10


Urmel_
Ich hatte auch mal so eine Phase im Leben und ehrlich gesagt muss man immer aufpassen, dass man sich selbst nicht aus dem Blick verliert.

Keine AHnung, ob wir an der gleichen ABzweigung standen, aber bei mir war es beispielsweise, dass ich mir selber eingestanden habe, dass ich ein Mensch bin und Fehler mache. Also da schämt man sich schon arg vor sich selber, wenn man dann mal die miesen Aktionen der Vergangenheit überdenkt, aber ohne die Verantwortung dafür zu übernehmen, bin ich nicht weiter gekommen.

Der Trick ist, dass in dem Moment, wo man die Verantwortung für sich selber übernimmt, man sich zukünftig nicht rausreden kann, wenn man einen Fehler erneut macht. Man lernt also aus den Fehlern. Macht man es nicht, dann hat man ein Problem.

Folgendes Problem: Ich mache einen Fehler, bin mies, tue jemandem weh und rede mir ein, dass ich völlig akzeptabel gehandelt habe. Machen viele Menschen so. Doof nur, dass das Bauchgefühl die Sache ganz anders sieht. Und um da nicht hinhören zu müssen, knebelt man das Bauchgefühl und ersetzt diesen Part durch das Ego im Kopf. Aber, das Bauchgefühl bleibt und im Magen sammeln sich dann alle schlimmen Dinge und man ist unglücklich und denkt, man wüsste nicht, woher es kommt. Aber da belügt man sich selber, denn man weiß, dass man das Bauchgefühl eingesperrt hat. Und nun traut man sich nicht, die Tür auf zu machen, weil sich da im Laufe der Zeit viele miese Dinge gesammelt haben. Und deswegen macht man so weiter wie bisher.

Aber, so kann man nicht glücklich leben. Man muss das Ego in die Schranken weisen, das Bauchgefühl befreien, sich mit dem Bauchgefühl versöhnen und zukünftig zusammen mit dem Bauchgefühl dafür sorgen, dass man als Einheit Dinge besser gestaltet.

Aus Fehlern lernt.

09.10.2016 13:16 • #11


J
Mein Problem ist eher dass ich nicht glauben kann , dass es jemand wirklich gut mit mir meint. Unterschwellig ist immer der Gedanke da der verarscht mich nur. Mein ex war meine erste Beziehung. Vorher war immer so das es einseitig war. Oder halt nur ausleben der Triebe.
Aber ich versteh was du sagen willst.

09.10.2016 13:30 • #12


Urmel_
Aber sind wir da nicht wieder bei dem Ansatz, dass Du Dir selbst nicht vertraust und daher dieses Vertrauen in anderen Menschen nicht siehst?

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass wenn Du versuchst, dieses Vertrauen, was Du selbst nicht in Dir trägst, durch andere Menschen zu emulieren, Du Emotionen mit in eine Partnerschaft bringst, die destruktiv sind.

Nicht, weil Du ein schlechter Mensch bist, sondern weil Dein Lösungsansatz in sich fehlerhaft ist.

Du musst erst die Sache mit Dir selbst regeln, sonst wird Dir immer alles um die Ohren fliegen. Hab ich selbst am eigenen Leib erfahren.

09.10.2016 13:36 • #13


J
Und wie kommt man an diesen Punkt? Sich selbst annehmen und vertrauen? Da ist einfach diese riesen Summe schlechter Erfahrungen.

09.10.2016 13:42 • #14


Urmel_
Zitat:
Da ist einfach diese riesen Summe schlechter Erfahrungen.


Also der wichtigste Schritt ist überhaupt erst zu erkennen, dass man diese Erfahrungen in sich trägt und nicht sicher ist, wie man die in den Griff bekommt.

Ich kann nur jedem empfehlen, sich da einen Coach zu suchen. Nicht, weil man nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, sondern weil man im Ansatz immer mit sich selbst ins Gericht gehen muss - da fehlt einfach eine nicht emotional kompromitierte Konstante (Coach).

Und Du hast schlicht keine Alternative, um glücklich (mit Dir selbst) zu sein. Vertrau mir, am Anfang tut es weh, doch am Ende ist Dein Leben so viel schöner, farbenreicher, die Ängste schrumpfen wieder auf Normalmaß.

09.10.2016 13:49 • #15


A


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