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Fernbeziehung und der Wunsch nach Familie / Zukunft?

Q
Hallo!
Ich wusste nicht wohin mit meinen Gedanken und dachte ich schreibe hier mit.
Aktuell fließen Tränen, leise und langsam. Schon öfter waren wir in so einem Prozess und mal unterbrach er das Ganze und mal ich. Wir machen das schon seit 2013, eine räumliche Distanz und unsere einzelnen Leben bekamen wir nicht zusammen. Mein Grund basierte auf meinem Familienleben mit meinen Kindern und seiner auf seinem Job in dem er sich sehr gut fühle.
Entfernung ca 500 km, die er meistens auf sich nahm. Die gemeinsamen Zeiten und auch die Videocalls und täglichen Telefonate waren gut. Irgendwann Anfang des Jahres sprach ich an, wie es weitergehen solle. Er meinte, mein Wunsch nach gemeinsame Zielsetzung oder Trennung könne er nix entgegensetzen, denn aus unseren jeweiligen bisherigen Gründen könne keiner von uns einfach raus. Trennen und loslassen würde er jetzt machen, da ich ständig darauf Hinweise, dass es besser für uns sei uns zu trennen. Bei einem hin und her Texten heute war erst alles ok, als es dann dazu kam, dass ich gefragt habe ob zwischenzeitlich (5 Wochen) sich was verändert habe, schrieb er von einer kollegin, die er fachlich interessant fände. Sie sei verheiratet und er würde es ebenso gut finden, wenn sie männlich wäre. Mein nachfragen nach Details hat ihn verärgert und er wollte nicht telefonieren. Gute Nacht hieß es. Er reagierte danach nicht mehr. Mich enttäuscht, dass er so mit mir umgeht und, dass ich so wenig von mir halte,?dass ich in dieser Situation bin.

Danke fürs lesen.

22.08.2024 00:00 • #1


Winza
Hallo Queen.
Willkommen hier.
Ihr seid seit 2013 zusammen mit dieser Entfernung?
Gab es mal Versuche, die Entfernung zwischen euch zu verringern?
Wie hat es sich all die Jahre für dich angefühlt?
Magst du etwas mehr über die Situation schreiben?

22.08.2024 00:07 • x 1 #2


A


Fernbeziehung und der Wunsch nach Familie / Zukunft?

x 3


VictoriaSiempre
Zitat von QueenA:
Mein Grund basierte auf meinem Familienleben mit meinen Kindern und seiner auf seinem Job in dem er sich sehr gut fühle.

Wenn das seit 11 Jahren so läuft - wie alt sind denn Deine Kinder? Wie wäre denn Deine Arbeitssituation in seiner Heimat?

Zitat von QueenA:
Irgendwann Anfang des Jahres sprach ich an, wie es weitergehen solle. Er meinte, mein Wunsch nach gemeinsame Zielsetzung oder Trennung könne er nix entgegensetzen, denn aus unseren jeweiligen bisherigen Gründen könne keiner von uns einfach raus.

Wie sähe denn Deine Zielsetzung aus? Du machst es Dir ein bißchen einfach, wenn er aktiv werden soll, Du aber keine eigenen Vorstellungen hast. Oder soll er seinen Job kündigen und zu Dir ziehen? Wär ja okay, wenn Du das deutlich so formulierst, sonst eben Trennung (das wäre die Konsequenz).

Zitat von QueenA:
da ich ständig darauf Hinweise, dass es besser für uns sei uns zu trennen.

Das würde mich an seiner Stelle auch maximal nerven. Trenn Dich halt, statt ständig damit zu drohen.

Zitat von QueenA:
schrieb er von einer kollegin, die er fachlich interessant fände. Sie sei verheiratet und er würde es ebenso gut finden, wenn sie männlich wäre. Mein nachfragen nach Details hat ihn verärgert und er wollte nicht telefonieren.

Was für Details wolltest Du denn wissen? Welche Hosenanzüge sie so trägt? 11 Jahre Fernbeziehung, warst Du sonst nie eifersüchtig?

Klar KANN es sein, dass er die verheiratete Kollegin nicht nur fachlich interessant findet. MUSS aber nicht. Du hast gefragt, was es bei ihm neues gibt, er erzählt von der neuen Kollegin - und bei Dir gehen gleich alle Lampen an?

Zitat von QueenA:
Mich enttäuscht, dass er so mit mir umgeht und, dass ich so wenig von mir halte,?dass ich in dieser Situation bin.

Euch trennen seit 11 Jahren 500 km, die meistens er zu Dir gefahren ist. Wär für mich schon ein Zeichen für Interesse (natürlich nicht, wenn das nur 2 x im Jahr vorgekommen ist ) - was bietest Du ihm denn?

Fernbeziehungen muss man mögen und es gehört viel Vertrauen dazu. Wenn Du die perspektivisch nicht mehr führen möchtest, dann solltest Du Dir überlegen, was Du dafür bereit wärst, aufzugeben. Oder es eben sein lassen.

22.08.2024 00:44 • x 2 #3


Q
Guten Morgen!
Danke für den Austausch hier.
Als wir uns kennenlernten habe ich mich von dem Vater meiner Kinder getrennt und alles war nicht so leicht. Umzug zurück in meine Heimatstadt um den Kindern Struktur und Liebe meiner Familie zu bieten, wenn das Andere wegfällt.
Ihn habe ich über eine Bekannte kennengelernt und es war am Anfang nur freundliches einjähriges email Schreiben, da er Unterstützung bei IT Fragen anbot. Zu dem Zeitpunkt des kennen Lernens war er noch in einer Beziehung und ich ganz weit weg davon Interesse an solcher zu haben.
Erst hat er mir geholfen meine Bewerbung für eine neue Stelle zu optimieren, bei Rechtsfragen konnte er antworten. Zwischendrin kam es zum Ende seiner Beziehung.
Meine Scheidung war durch und mein Leben mit den Kindern neu aufgestellt in der neuen Phase ohne meinen Ex-Mann. Es gab einen Todesfall, mein Vater ist verstorben und er hat mit mir nachts darüber geredet als es mir schlecht ging. Er half mir emotional da durch. Er erzählte mir jeden Abend nach seiner Arbeit eine Geschichte. Das war für mich tatsächlich wie Therapie und nach dem Abschnitt mit meinem Ex so wohltuend, dass es einen verlässlichen und gradlinigen Menschen gab.
Ich hab dann noch ein Studium begonnen und er und ich haben regelmäßig telefoniert. Wir tauschten uns jeden Morgen und Abend telefonisch aus. Er machte den Vorschlag, dass ich ihn zu einer Feier seiner Mutter begleite und ich blockte ab mit der Begründung, es wäre unangenehm und wisse nicht was ich antworten solle in welcher Beziehung wir stuenden. Fakt war ich hatte Angst.
Er akzeptierte das und aufgrund meiner Vor Erfahrung hat er es hingenommen.
Ich machte auch immer eine Grenze mit meiner Situation: Alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, ich könne ihm das nicht zumuten und gleichzeitig war ich so ehrlich zu sagen, dass ich selbst das nicht hin kriege und Angst hätte was falsch zu machen. Die Jahre zogen ins Land, ich fuhr mal hin und er tatsächlich dann immer in meine Stadt. Auf körperlicher Ebene verstanden wir uns sehr gut, er konnte sich extrem öffnen und fallen lassen und umgekehrt gab es dieses vertrauen. Emotional ist er eher ruhiger und Gefühle zur Sprache bringen nicht sein Ding. Trotzdem täglich morgens und abends FaceTime und Zeit miteinander verbringen.
Wenn er sich vortastete und zb etwas vorschlug wie wandern oder Urlaub: machte ich zu. Wenn ich mal soweit war, war die Stimmung belastet durch alles was ich schon vorher blockte. Irgendwie drehten wir im Kreis und niemand kam raus sondern es lief so weiter.
meine Kids sind mittlerweile 17 und 15 und beschreiben ihn als jemand der vieles weiß (Allgemeinwissen) und irgendwie in einer anderen Sphäre ist (er kann emotional nicht so reagieren wie vielleicht jemand der emotional intelligent ist, ist sehr verkopft und prinzipientreu).Ich mag das gradlinige und ich bin vom Typ allerdings emotional und lache sehr gerne. Er ist eher sehr ruhig.
am Anfang dachte ich Gegensatz zieht an, mittlerweile denke ich: es war einfacher evtl die jeweils eigene bindungsschwierigkeit leichter mit jemand zu tragen, der blockiert ist zu einem gewissen Maß.na ja aktuell ist es, dass alles auf wahrhaftige Trennung hindeutet.
Ich möchte etwas von ihm was ich lange nicht bereit war zu geben und er mag nicht mehr denke ich. Ich bin unfair und trotzdem fuehle ich mich verletzt, so sieht es ungefähr aus. Wünsche ihm nur gutes und vielleicht waere vieles anders, wenn die Angst vor Verletzung nicht wäre. Ich fühle mich sehr traurig, denn es war schon eine langjährige sehr vertrauensvolle Verbindung da. Danke fürs lesen.

22.08.2024 08:49 • x 2 #4


FrauDrachin
Hey @QueenA ,

fühle dich...

ich bin auch mit einem sehr besonderen Menschen zusammen, ich vermute ihn im Spektrum. Gefühle? Was soll das bitte sein, und wenn es sowas gibt, was soll das bitte für eine Rolle spielen?
Wir sehen uns zwar deutlich öfter als ihr und wohnen deutlich näher als ihr, aber an Zusammenziehen oder sowas ist nicht zu denken, und es sind sehr klare Grenzen gesetzt, dass unsere Leben sehr getrennt bleiben werden. Auf der anderen Seite mag meiner Telefonieren nicht, also unter der Woche haben wir oft tagelang gar keinen Kontakt.

Die meiste Zeit ist das genau richtig für mich, aber gelegentlich wünsche ich mir doch mehr klassische Beziehung.

Ich schließe hier aus den oben genannten Gründen sehr stark von mir auf dich, also wenn ich komplett daneben liege, sieh es mir bitte nach. Nimm dir raus, was für dich passt.

Also, du wirst es vermutlich nicht gerne hören, ich ärger mich auch immer über mich selber, aber ich sehe hier mehrere problematische Denkmuster, und zwar bei dir.

1. Mache dir bitte klar, was du von einem besonderen Menschen und von einer Fernbeziehung überhaupt erwarten darfst. Überlege dir, ob ihr beide überhaupt glücklich wäret, wenn ihr näher wäret. Oder ob dein Leben besser wäre, wenn du ihn nicht an deiner Seite hättest.

2. Mache dir bitte klar, was deine Erwartungen an Beziehungen sind und warum die Erwartungen genau so sind.

3. Es ist schlecht, ihm den schwarzen Peter zuzuschieben (er muss eine Perspektive schaffen) bzw. ihn zu pathologisieren (zu ruhig, nicht emotional intelligent)

4. Es macht null Sinn, zu glauben, irgendein Mensch, und schon gar nicht ein besonderer Mensch in einer Fernbeziehung, wäre in der Lage, dein Leben glücklich zu machen. Du selber bist dafür zuständig, dein Leben bunt und schön zu machen. Hier schließe ich ganz stark von mir auf dich, aber: Wenn ich mit meinem Leben gerade nicht happy bin, dann ist es schon fast ein Reflex zu schauen, was er anders machen könnte/ müsste damit es mir besser geht.

zu 1. Ich denke, das ist sehr selbsterklärend. Fernbeziehung folgt einigen Besonderheiten, besondere Menschen haben ihre Besonderheiten. Und du hast ja schon selber sehr richtig analysiert, dass ihr euch beide vermutlich unbewusst aber absichtlich für genau so eine Beziehung entschieden habt. Besondere Menschen und Fernbeziehungen haben ja beileibe nicht nur Nachteile, sondern auch ganz entschieden Vorteile und Stärken, aber dazu mehr bei 3.
Und du beschreibst sehr schön, dass er auch auf die Entfernung ein sehr wichtiger Mensch für dich war, und sehr stark für dich da war, und ist. Du hast also wirklich auch etwas zu verlieren, wenn du hier aus den falschen Gründen die Sache beendest. Was uns zu zwei bringt.

zu 2. Wir haben in unserer Gesellschaft, Disney und Romantikkomödie sei dank, sehr genaue Skripte im Kopf, wie die romantische Liebe zu laufen hat, wie die romantische Liebe alle Hindernisse überwindet, wie die romantische Liebe das ist, was unserem Leben überhaupt erst Sinn und Glück verleiht. Ich empfehle dir das Buch: Das Ende des Romantikdiktats, das fasst es für mich sehr gut zusammen.
Konkret haben wir im Kopf, dass die romantische Liebe in ganz bestimmten Schritten und mit ganz bestimmten Merkmalen einhergehen muss, damit sie gilt, und damit wir das versprochene Glück finden.
Wir verlieben uns, daten, haben S., ziehen zusammen (bekommen Kinder und oder Hund), haben weiterhin S. und leben glücklich zusammen bis an unser Lebensende. Beziehungen, denen einige von diesen Merkmalen fehlen, nehmen wir gedanklich nicht für voll, jedenfalls gehen wir davon aus, dass sie das Versprechen von Glück nicht einlösen können.
Wenn wir also unglücklich sind und gleichzeitig in keiner Beziehung, oder in einer Beziehung, der einige der wichtigen Merkmale fehlen, dann liegt nichts näher, als sauer und traurig auf den Partner oder auf die Situation zu sein, die verhindern, dass wir glücklich sein können.
Für mich macht es aber viel mehr Sinn, unsere Skripte von der romantischen Liebe und unsere Erwartungen vom Glück, das aus den romantischen Beziehungen erwächst, zu hinterfragen. Was uns dann zu 4. bringt.

zu 3. wie hier schon in mehreren Beiträgen geschrieben wurde, ist es nicht fair, von ihm zu verlangen, eine Perspektive für euch zu schaffen. Deine Kinder sind so groß, dass zumindest auch du sehr regelmäßig den Weg zu ihm auf dich nehmen könntest. Ich meine 500km ist schon wirklich eine Hausnummer, aber Freitag nach der Arbeit in den Nachtzug? Deine Kinder werden in absehbarer Zeit auf eigenen Beinen stehen, dann könnt ihr doch die Karten neu mischen.
Wobei ich wirklich sehe, dass eure Beziehung eben als Fernbeziehung gewachsen ist, es hat sich schon oft gezeigt, dass es gar nicht so einfach ist, diese Beziehung dann mit mehr Nähe fortzufühern, also auch dieser Schritt will gut überlegt sein.
Auch das pathologisieren deines Partners finde ich problematisch... Mein Partner z.B. hat eine enorme emotionale Intelligenz, die aber komplett auf Rationalität beruht. Ist mir oft lieber als die emotional gegründete emotionale Intelligenz, wenn das irgendwie Sinn ergibt. Genau diese Menschen haben in meinen Augen auch enorme Stärken. In meinem Fall, dass ich ganz entspannt diejenige sein kann, die regelmäßig Drama reinbringt, weil er das gar nicht so richtig an sich ranlässt, und von seiner Seite aus keines reinbringt. (Klingt jetzt auch doof, ich hoffe, es kommt ungefähr rüber, was ich meine)

und schließlich 4. Hier schließe ich wieder komplett von mir auf dich, kann sein, dass ich auch ganz auf dem Holzweg bin. Viel von dem Drama, das ich in die Beziehung einbringe lang daran, dass ich einfach in den letzten Jahren eine hochfunktionale Depression habe/ hatte, und damit meine Erschöpfung, meine Überforderung mit allem, meine soziale Einsamkeit usw. in die Beziehung geworfen habe, und gehofft habe, er könnte das irgendwie für mich lösen. Wie gesagt: Das ist das Versprechen, das mit romantischen Beziehungen einhergeht: Wenn sich die zwei gefunden haben, dann wird alles gut. Immer wenn ich schlechte Phasen habe (PMS, Krankheit, kleinere und größere Krisen), dann werden die Beziehungsprobleme drängender, dann kommt der Impuls, Schluss zu machen, weil er nicht für mich da ist. Wenn ich mit meinem eigenen Leben halbwegs klar komme, sind die Beziehungsprobleme nicht halb so drängend. Im Nachhinein kann ich dann auch immer anerkennen, dass er sehr wohl für mich da und erreichbar ist.

Au Backe, ist wieder mal ein Roman geworde, ich hoffe, du kannst irgendwas damit anfangen.

Die Frage ist ja jetzt, was du damit machst.
Unabhängig von ihm das bestmögliche, sozial erfüllteste Leben möglich zu leben, wäre ein erster Schritt. Egal, was du ansonsten machst. Vielleicht unterstelle ich dir was, aber wenn du dich um unterstützung an einen losen Bekannten 500km weiter und an ein Internetforum wendest, könnte ich mir vorstellen, dass da einiges im Argen ist? Wie bei mir übrigens auch.

Trennung macht dann Sinn, wenn die Beziehung dir unterm Strich mehr Kostet, als sie dir gibt. Ist das der Fall? Ich werde den Eindruck nicht los, dass er ein sehr wichtiger, vielleicht unverzichtbarer, Mensch für ich ist. In grundlegend ändern wirst du allerdings nicht können. Und, auf einer anderen Ebene, auch nicht wollen.

Ein anderer Grund wäre: Wenn du dir wirklich klar geworden bist, was du warum von Beziehungen willst, und du zu dem Ergebnis kommst, du willst genau eine Liebe nach dem Skript, dann macht es keinen Sinn, dich mit einer so anderen Liebe zu blockieren.
Ich führe mit meinem besonderen Partner aus genau dem Grund eine offene Beziehung, weil ich mir schon noch mal das eine oder andere Merkmal aus dem Skript in meinem Leben wünsche, aber eben trotzdem meinen besonderen Menschen liebe, und ihn auch nicht verlassen will, wenn ich mich in andere Skriptmerkmale auf zwei Beinen verliebe.

Na gut, jetzt habe ich deiner Uneindeutigkeit noch ein paar Uneindeutigkeiten hinzugefügt... Bin gespannt, was du dazu sagst.

22.08.2024 11:37 • x 3 #5


Q
@FrauDrachin tatsächlich laufen mir gerade ein paar Tränchen über die Wangen mitten in der Buchhandlung.
Du triffst es so ziemlich auf den Punkt!
Genauso ist es.
Er ist mir sehr wichtig, immer schon gewesen und trotzdem stoße ich und strample ich herum.
Das hat sicherlich Gründe:
-Verletzungen, wenn nicht sogar Trauma aus meiner Beziehung davor
-mein Aspekt eine sehr gute Mutter sein zu wollen und das damit verbinde mir auch keinen Mann erlaube bis meine Kinder groß sind, denn es könnte schief gehen usw.
-Verletzungen, kleine und große, die ich ihm und mir zugefügt habe, denn exakt, die Energie bringe ich rein, die Power, die Dramen (damit meine ich meine romantischen Vorstellungen in einer Enttäuschung zu erleben, weil er das alles gar nicht mag)
-keine öffentliche Fernbeziehung, ich rede darüber sehr wenig, denn die Geschichte davor hat alle mitgenommen (Familie, Freunde), dass ich niemanden mehr mit meinen Sachen / Scheitern behelligen mag
-ich schreibe hier um es mir von der Seele zu reden, denn mein Herz tut echt weh, wollte schon vorher die Seelsorge anrufen, hab aber nicht direkt die Nummer gefunden (und ich bin vom Fach, aber mir selbst kann ich nicht helfen)
-ich möchte ihn nicht verlieren, aber ihm auch nicht hinterherlaufen, was ich heute morgen schon mit einer Nachricht gemacht habe „Ich habe gestern versucht rauszufinden, wo du stehst um einzuschätzen wir wir noch stehen. Da Du dann verärgert warst und ich darüber enttäuscht und über den Mangel an Versuch deinerseits, dass wir es hinbekommen, hatte ich nicht gedacht. Am Ende egal, denn du bist am loslassen und gut ist. Ich werde es dir nachtun. Ich wollte es nur nicht, wenn noch die Möglichkeit bestanden hätte zwischen uns zusammen zu sein.“
Tja, und dann zwei Stunden später um 8:49 h hau ich noch einen Raus: „lebst Du noch“

Er hat bisher nicht geantwortet. Er kann mega stur sein, er kann richtig bocken, wenn er das Gefühl hat zu unrecht von mir angegangen worden zu sein. Na ja! So ist es halt. Ich muss auch mit den Konsequenzen jeglicher Entscheidungen leben. Ich lecke gerade meine Wunden vermute ich.

Herzlichen Dank fürs lesen, fürs Antworten und es erleichtert ein wenig den Schmerz! Ich werde ihn immer gern haben, lieben trau ich mich gerade nicht zu schreiben (dann würde ich weinen), denn er war für mich menschlich da als ich mich sehr alleine gefühlt habe.
Das ist es auch, weshalb ich nicht so gut los lassen kann - da spielen Loyalität, treue, Beständigkeit eine rolle.

Ich bemühe mich mein soziales Leben so bunt wie möglich zu machen, es ist bunt tatsächlich, aber mit ihm gab es halt jemanden in meinem leben, wo ich das Gefühl hatte er hat Verständnis für meine Seele, meine tiefste Seele! Obwohl ich immer sage wir sind so unterschiedlich.

Danke nochmal.
Herzlichen Gruß

22.08.2024 12:02 • x 3 #6


FrauDrachin
Zitat von QueenA:
-Verletzungen, wenn nicht sogar Trauma aus meiner Beziehung davor

Jup, kann er nix dafür. Und nix dagegen. Feel you.

Möchte ich gar nicht sooo viel dazu sagen. Welche Unterstützung bräuchtest du? Ich würde da ganz genau hinschauen, und dann erst auf alles andere.

Zitat von QueenA:
-mein Aspekt eine sehr gute Mutter sein zu wollen und das damit verbinde mir auch keinen Mann erlaube bis meine Kinder groß sind, denn es könnte schief gehen usw.

Feel you.
Ist der Grund, warum eine offene Beziehung seit Jahren nur für ihn offen ist.
Aber:
1. Deine Kinder SIND groß.
2. Das mit dem schief gehen würde ich auseinanderdividieren:
Das ist schlecht für die Kinder, wenn sie entweder eine große Bindung zum neuen Partner aufgebaut haben, bevor es zu sowas kommt würde ich auch zweimal hinschauen und ist für mich einer der Gründe, warum ich aktuell gar nicht mit einem neuen Mann zusammenziehen wollte; oder wenn sie merken dass die Mutter leidet, was sie jetzt auch so irgendwie mitbekommen dürften, außer dass sie es jetzt überhaupt nicht einordnen können, was wiederum eher schlecht ist.
3. Das wichtigste für die Kinder ist eine stabile, glückliche Mutter. Wenn dich eine gute Beziehung glücklich macht, wird das gut für die Kinder sein.
4. Kinder sind so viel stärker als mal denkt. Wenn man nicht von ihnen verlangt, Erwachsenenangelegenheiten mitzutragen, kommen sie schon klar. Meine Kinder kommen auch mit den Patchwork und offene Beziehungskram von mir und Exmann hervorragend klar.
5. Kinder lernen am Beispiel. Wie willst du ihnen vermitteln, ihr eigenes Glück zu verfolgen, wenn du selber alles vermeintlich für sie hinten anstellst? Möchtest du, dass irgendwann ausgesprochen oder unsausgesprochen, die Wehmut im Raum steht, dass du wegen ihnen dein Glück nicht verfolgt hast? Wie würden sie sich da fühlen?

Zitat von QueenA:
-Verletzungen, kleine und große, die ich ihm und mir zugefügt habe, denn exakt, die Energie bringe ich rein, die Power, die Dramen (damit meine ich meine romantischen Vorstellungen in einer Enttäuschung zu erleben, weil er das alles gar nicht mag)

Wenn ich von meinem Exemplar auf deines schließen sollte, weiß er durchaus, dass er anders tickt, und weiß es durchaus zu schätzen, wenn du seine Besonderheit mitträgst.
Ich denke, das beste, was du für euch beide tun könntest wäre, seine Besonderheiten zu umarmen und zu lieben und als Stärken und Geschek zu sehen.

Zitat von QueenA:
-keine öffentliche Fernbeziehung, ich rede darüber sehr wenig, denn die Geschichte davor hat alle mitgenommen (Familie, Freunde), dass ich niemanden mehr mit meinen Sachen / Scheitern behelligen mag

Jetzt wirds wirklich interessant.
Du leidest Mangel, weil der einzige Mensch, der dich zutiefst kennt, 500km weg ist.
Aber die Leute, die in deiner Nähe sind, die vermutlich sehr gerne für dich da wären und Nähe mit dir haben würden, die hältst du dir auf Armeslänge weg. Das ist ein bisschen unlogisch, findest du nicht?
Was bräuchtest du, dass du dich den Leuten öffnen könntest?
Was bräuchten die Leute, damit sie nicht überfordert sind, wenn du dich ihnen öffnest?
Wieder: vordergründig möchtest du Freunde und Familie schützen. Aber wie glaubst du, wie es ihnen geht, wenn sie erfahren/erstpüren, dass es dir soooo schlecht ging, und du ihnen nicht zugetraut hast, für dich da zu sein?

Überhaupt... Scheitern...
Einer meiner Lieblingssprüche: Warum ist eine Beziehung gescheitert, bloß weil beide lebendig aus der Sache herauskommen? Warum ist eine Beziehung, die über ein jarhzeht ging und sehr wichtig für dich (und vermutlich ihn war) gescheitert? Warum gescheitert?

Zitat von QueenA:
-ich schreibe hier um es mir von der Seele zu reden, denn mein Herz tut echt weh, wollte schon vorher die Seelsorge anrufen, hab aber nicht direkt die Nummer gefunden (und ich bin vom Fach, aber mir selbst kann ich nicht helfen)

Hier geht es nicht immer supersensibel zu, aber jemand zum Quatschen ist fast immer da.
Versuch mal, dich deinen Freunden und deiner Familie zumindest ein stückweit zu öffnen. Muss ja nicht gleich von Null auf Hundert sein.

Zitat von QueenA:
-ich möchte ihn nicht verlieren, aber ihm auch nicht hinterherlaufen, was ich heute morgen schon mit einer Nachricht gemacht habe „Ich habe gestern versucht rauszufinden, wo du stehst um einzuschätzen wir wir noch stehen. Da Du dann verärgert warst und ich darüber enttäuscht und über den Mangel an Versuch deinerseits, dass wir es hinbekommen, hatte ich nicht gedacht. Am Ende egal, denn du bist am loslassen und gut ist. Ich werde es dir nachtun. Ich wollte es nur nicht, wenn noch die Möglichkeit bestanden hätte zwischen uns zusammen zu sein.“
Tja, und dann zwei Stunden später um 8:49 h hau ich noch einen Raus: „lebst Du noch“

Bitte, nehme hier den Druck raus.
Ich schließe wieder von uns auf euch: Er ist zuverlässig für dich da. Er denkt gar nicht dran, die Beziehung zu beenden. Er gibt dir alles, was er dir geben kann. Und das ist sehr, sehr viel und sehr, sehr wertvoll. Er hat Grenzen. Dass du mehr brauchst, dafür kann er nichts. Für deinen Mangel kann er nichts.

Ich lass dir mal eine ganz, ganz dicke, lange, freundschaftliche Umarmung da.

22.08.2024 14:12 • x 1 #7


DieSeherin
irgendwie traue ich mich immer kaum noch etwas zu schreiben, wenn @FrauDrachin quasi alles, was mir durch den kopf geht, schon in worte gefasst hat

aber zuerst einmal eine dicke umarmung von mir - du klingst so durcheinander und traurig und verwirrt und tapfer

was mir beim lesen deiner beiträge ständig durch den kopf gegangen ist, ist die frage: ja, aber was will sie denn nun? welche art von beziehung würde sie denn überhaupt zulassen?

und das wäre eben auch meine frage an dich: welche optionen siehst du denn überhaupt für euch? eure art der fernbeziehung klingt nämlich irgendwie ganz schön und näher, als viele nahbeziehungen.

22.08.2024 14:39 • x 2 #8


Q
@DieSeherin
Gute Frage und eine, welche ich mir selbst stellte, heraus kam:
Ich möchte meine Liebe geben und liebe bekommen (nicht nur an meine Kinder und Familie)
Ich möchte, dass man zueinander steht, keine Geheimnisse
Akzeptanz und Vertrauen

Er war zuletzt bei uns zuhause und hat für uns einiges im Haushalt gemacht, er war so zugewandt und zugänglich, warm. Es hat sich gut angefühlt und trotzdem habe ich immer Angst, dass es nicht reicht, ich nicht reiche oder Zuviel bin.
Na ja

Heute ist ein denkbar schlechter Tag: Migräne und Übelkeit, hab mich ins Bett gelegt und ihm geschrieben, dass ich mit Migräne nachhause kam.
Am Ende kann ich für mich folgendes festhalten:
Tatsächlich möchte ich diese Trennung nicht, aber weil ich Menschen verlasse bevor sie mich verlassen, bin ich soweit gegangen und ständig seit 2014 immer wieder vom loslassen und trennen geschrieben und geredet, dass er es nun tatsächlich tut. Recht hat er ja.

Ich versuche echt klar zu kommen, aber jetzt gerade oder heute insgesamt fiel es mir schwer. Schwer zu akzeptieren, dass ich selbst ambivalent in meinen Aussagen war / bin ihm ggü. Es gab Zeiten, da sehe ich was nicht stimmt und den Fokus auf den Mangel. Und dann Tage, wo der Fokus darauf lag was schôn war.
Es tut nur weh, dass irgendwann nach einer Trennung der Moment sein wird, dass er mir egal sein muss um klar zu kommen. Ich habe das Gefühl undankbar zu sein dem guten ggǔ. was wir erlebten. Abstrakt, aber so ist es gerade als Gefühl.
Ich hoffe es wird egal wie wieder gut!

22.08.2024 19:42 • #9


Q
Zitat von FrauDrachin:
Jup, kann er nix dafür. Und nix dagegen. Feel you. Möchte ich gar nicht sooo viel dazu sagen. Welche Unterstützung bräuchtest du? Ich würde da ...

Für mich zur Zeit eine heftige Phase! Ich habe immer das Gefühl ihn nimmt das nicht so mit. Auf meine Frage, ob ihn das Zusammensein fehle antwortete er mit: doch schon, aber ich habe so oft vom loslassen geredet und gesagt weshalb, dass er es täte. Er habe mir auch nichts entgegenzusetzen

danke fürs lesen und einfühlsame antworten. Ich habe mir heute deinen buch Tipp geholt und eines mit dem Titel “wieso verlieben wir uns immer in den falschen”. vielleicht bringt es Erkenntnisse und Support.

22.08.2024 19:47 • #10


Q
Eine Ergänzende Sache zu meinem Kuddelmuddel: gesehen haben wir uns zuletzt im März!
Danach war viel Arbeit, Krankheit und Urlaub jeder von uns für sich

Aus alldem ergab sich dann mein Gefühl von Trennungswunsch.
Auch weil ich um mich herum
Menschen sehe, die anders als wir mit Entfernung umgehen
Dann ist es so, dass ich versuche mich mental zu lösen und über Anmeldung einer dating ab nachdachte und nachdenke … klappte noch nicht also das umsetzen
Ein männlicher bekannter findet mich nett, aber auch hier schaffe ich es nicht weiter als das belanglose freundliche ab und an Gespräch (hier spielt definitiv noch dieses ich kann nicht so offen wie bei xy sein, das schaffe ich so nicht mehr)
Verkorkst fühle ich mich und deshalb laufe ich jemand hinterher von dem ich annahm er kam mit mir irgendwie klar ‍️

22.08.2024 19:58 • #11


Q
Er schrieb gerade, dass er Feierabend gemacht habe, dass er heute früh angefangen hätte und er wünsche mir gute Besserung (mit zwei Smileys die Herzchen in die Luft küssen). Er fahre jetzt los. Hab geantwortet, komm gut an.
(Mein Herz freut sich gerade)

22.08.2024 20:19 • #12


L
Ich bin irritiert.

Dein Partner arrangiert sich seit 11 Jahre mit dir in einer Beziehung, in der du emotional nicht mal verfügbar bist, er besucht dich trotzdem regelmäßig und du wirfst ihm vor emotional nicht so sehr an der Beziehung zu hängen wie du?

Ich würde mir an deiner Stelle mal überlegen, ob du ihn nicht all die Jahre eigentlich nur blockiert hast. Du sagst selbst, dass du aufgrund von Verletzungen die Fernbeziehung versucht hast, nicht so öffentlich zu machen. Er hat ja nie eine Chance mit dir zusammen zu leben, eine Familie zu haben etc. und kein Mensch zieht mal einfach 500 km weit weg, für eine Person, die vorrangig nur für ihre Kinder da ist und nicht mal explizit formulieren kann, was sie eigentlich möchte und von der Beziehung erwartet.

Es mag sein, dass dein Partner Spezial ist, vielleicht nicht so Gefühlvoll / emotional etc, aber desto wichtiger ist doch, dass du bezüglich deiner Bedürfnisse ganz klare Ansagen machst damit er damit überhaupt was anfangen kann. Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden, wenn du da aber so rumeierst und im Mantra wiederholst, dass die Trennung das Beste wäre, ja was soll er denn dazu sagen, nachdem er 11 Jahre zu dir gefahren ist um sich dann solche Sprüche drücken zu lassen?

Hast du ihm denn in der Anfangszeit mal klipp und klar gesagt dass es dein großer Wunsch wäre dass er irgendwann zu dir zieht? Dass du mit ihm zusammenleben möchtest? Das dir ein gemeinsamer Alltag mit ihm wichtig wäre?

Hast du ihn mal gefragt, ob er es sich vorstellen könnte noch 3 Jahre eine Fernbeziehung zu führen und du dann gerne zu ihm ziehen würdest um endlich gemeinsam den weiteren Weg zu beschreiten und gefragt was er davon halten würde?
Hast du mal irgendwas konkretes gesagt?

Wenn du selbst gar nicht weißt was du von diesem Mann eigentlich möchtest, lass ihn los.

22.08.2024 20:44 • x 2 #13


Q
@Larissa789 Danke fuer deine klaren Worte! Absolut zurecht bin ich ebenso mit mir ins Gericht gegangen.
Was möchte ist ja das wovon ich denke, dass er es nicht geben kann. Ich möchte, dass er auch sagt, dass er die Situation doof findet, dass tut er aber nicht von sich aus sondern nur wenn ich nachfrage.
Ich bin selbst so verunsichert von allem, dass ich dann um mich schlage und ihn wegstoße.

Ich habe ihn sehr lieb und gleichzeitig ist es das wovor ich Angst habe: verletzt zu werden!

Wer weiß, ob es für uns weitergehen kann oder nicht.
Ich werde an mir arbeiten so oder so.

22.08.2024 20:57 • #14


ElGatoRojo
Zitat von QueenA:
Trennen und loslassen würde er jetzt machen, da ich ständig darauf Hinweise, dass es besser für uns sei uns zu trennen.

Zitat von QueenA:
Mich enttäuscht, dass er so mit mir umgeht

Zitat von QueenA:
immer wieder vom loslassen und trennen geschrieben und geredet, dass er es nun tatsächlich tut. Recht hat er ja.

Das hat etwas von einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung. Die Drohung mit Trennung ist eine gefährliche Waffe - zu oft wird sie ernst genommen, wenn man nicht damit rechnet. Wenn dir was an ihm liegt, würde ich diese Gewohnheit aufgeben.

Wie ist denn der aktuelle Stand eurer Kommunikation?

22.08.2024 22:43 • x 1 #15


A


x 4




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