Fernbeziehung und der Wunsch nach Familie / Zukunft?

@ElGatoRojo mir liegt viel an ihm! Deshalb bin ich so zerrissen, ich denke immer er hat was besseres verdient. Ich kann dann nicht loslassen, wenn es darauf ankommt, weil er soviele Eigenschaften hat, die ich an ihm toll finde: Ruhe, Gelassenheit, Gewissenhaft und ich fühle mich in seiner Gegenwart sehr sicher (was ich sonst bei Männern nicht habe).
Na ja, es ist wie es ist!
Einiges kann ich nicht ändern, zb das ich Kinder habe und eine Verantwortung! Ich muss dazusagen, vielleicht hänge ich das zu hoch auf, er hatte tatsächlich nie ein Problem damit so scheint mir. Ich habe es als Hindernis hochgegangen um eine Barriere aufzubauen.
Er ist ein guter Mensch und liebevoll … und ehrlich. Ich und meine verfluchten Ängste stehen mir selbst im Weg.

Kommunikation: wir schreiben und ich habe ihm Einblick in mein Herz gegeben! Wenn es ihm was bedeutet, dann bekommen wir es hin. Wenn nicht, dann werde ich es akzeptieren, mit Anstand und würde (Herr steh mir bei).

Danke fuer den emotionalen Beistand und die hilfreichen - wirklich hilfreichen -Antworten.

Gute Nachtruhe!

Zitat von QueenA:

Einiges kann ich nicht ändern, zb das ich Kinder habe und eine Verantwortung! Ich muss dazusagen, vielleicht hänge ich das zu hoch auf,

17 und 15 heißt - über kurz oder lang werden sie unabhängig von dir agieren. Daher kannst du deine Lebensumstände auch jetzt so steuern, dass du da flexibler bist. Eine Aussicht, die er doch auch gedanklich sicherlich bereits erwogen hat. Und daher von dir ein Engagement erwarten kann.

@ElGatoRojo sicherlich ja! Absolut richtig Deine Aussage.
Was sich ein wenig hier reinmischte waren unsere unterschiedlichen Kulturen bzw Umgang mit außereheliche Partnerschaft in unseren Herkunftsfamilien. Seine ist meines Wissens nach relaxt, meine nicht.
Und trotzdem ist er das ganze mit mir angegangen, das ist ein weitere Grund, den ich schätze: er teilt diese Einstellung nicht und respektiert aber das meine Familie so lebt.
Ich liebe meine Familie, er weiß es und drängt mich zu Nix. In mir kam der Wunsch auf ihn meinen Geschwistern vorzustellen, da war ich nicht mehr sicher,wie ernst alles noch für ihn war und ich hab einen Rückzieher genascht. Meine mutter und meine Kinder kennen ihn, er ist symphatisch, freundlich und hilfsbereit. Sie mögen ihn, akzeptieren unseren Kontakt,

Ich hab einfach Angst! Echte Angst! Weil wenn so eine Beziehung wieder offiziell schief geht wie bereits meine Ehe, dann weiß ich auch nicht mehr weiter!

Zitat von QueenA:

in unseren Herkunftsfamilien. Seine ist meines Wissens nach relaxt, meine nicht.

Hmmm - du bist 47. Dann bist doch eher du die Generation,. die jetzt den Ton angibt. Egal, welche Unterschiede im kulturellen Background. Und wenn es für deine Mutter o.k. ist -- dann sollen die anderen sich anpassen ..........

Zitat von QueenA:

Weil wenn so eine Beziehung wieder offiziell schief geht wie bereits meine Ehe,

Zu viel Angst ist kein guter Ratgeber. Aber letztlich - das Ergebnis kennt man immer erst hinterher.

Zitat von ElGatoRojo:

Hmmm - du bist 47. Dann bist doch eher du die Generation,. die jetzt den Ton angibt. Egal, welche Unterschiede im kulturellen Background. Und wenn es ...

Kurz und knapp: ich möchte das es klappt, weil ich ihn aufrichtig schätze und emotional mich sehr verbunden fühle. Zusätzlich kommt hinzu, dass ich meine Energie an ihn abgegeben habe und niemand bin, die sagt, ach dann kommt einfach der nächste, wenn es sonst stimmt. Ich hoffe es sieht es auch so und wir bekommen es hin. Danke für die Rückmeldungen auf meine Texte.

Zitat von QueenA:

...dass ich meine Energie an ihn abgegeben habe

Darüber bin ich gestolpert. Kannst du genauer erklären was du damit meinst?

Zitat von QueenA:

Ich hab einfach Angst! Echte Angst! Weil wenn so eine Beziehung wieder offiziell schief geht wie bereits meine Ehe, dann weiß ich auch nicht mehr weiter!

Und das klingt sehr, sehr dramatisch.
Vielleicht möchtest du doch nochmal das mit der Kultur etwas konkretisieren, bzw. etwas erzählen, mit welchem Beziehungs- bzw. Frauenbild du aufgewachsen bist?

Ich habe das auch nicht böse gemeint.

Ich möchte dir mal etwas dazu aus meinem Leben schildern.

Mein Partner hat ein Kind und ist beruflich gebunden. Ein Umzug wäre für ihn daher nicht möglich gewesen. Als wir uns kennengelernt haben, haben wir knapp 500 km auseinander gewohnt, es fing also auch mit einer Fernbeziehung an. Ich damals 36 habe zwei Straßen entfernt von meiner Schwester und meinen Eltern in einer sehr schönen Wohnung gewohnt, ich hatte also meine Arbeit, meine Familie, meine Freunde, sprich mein gesamtes Leben dort.

Wenn man einen Partner mit Kind kennenlernt besteht von Anfang an das Ungleichgewicht dass ein Partner zu 100 % emotionale Exklusivität bieten kann während bei dem anderen die Prioritäten natürlich zuerst beim Kind liegen und dann bei dem Partner. Damit muss der Kinderlose Partner erstmal zurecht kommen. Das fällt natürlich umso leichter, je mehr der kinderlose Partner das Gefühl erhält auch wichtig zu sein.
Ich glaube dass dein Partner trotz deines emotionalen auf und abs sich nie daran gestört hat, dass du bereits Kinder hast und deine Prioritäten zuerst bei deinen Kindern liegen und das ist super viel wert und spricht absolut für ihn.

Zu der räumlichen Distanz. In meinem Fall war klar, dass mein Partner nicht wegziehen kann während es bei mir möglich aber sehr umständlich ist und ich mein Leben dafür praktisch einmal auf den Kopf stellen muss und auf vieles was ich mir aufgebaut habe verzichte. Ich sag es dir ganz ehrlich, wenn mein Freund mir nicht permanent gesagt hätte, dass es sein großer Wunsch ist mit mir zusammen zu leben und das seinem Leben nochmal die Krone aufsetzen und sein Glück vollständig machen würde, gepaart von „ich weiß, dass ich das eigentlich nicht von dir verlangen kann alles aufzugeben und wäre auch zu Kompromissen bereit damit du abgesichert bist “, hätte ich nie in Betracht gezogen mich auf diesen Umzug einzulassen.
Ich brauchte dieses „ich will“ von ihm verbunden mit „ich glaube fest daran, dass das gut geht“. Natürlich kann sowas auch schief gehen aber wenn jemand wirklich möchte und dem schon positiv gegenübersteht ist das halt was ganz anderes als „ja wäre ja ganz schön, vielleicht klappt es ja mit uns beiden, dass werden wir ja dann sehen wenn wir das ausprobieren“ etc.

Wäre in den Worten meines Partners auch nur ein Funken an Zweifeln mitgeschwungen, wäre ein Umzug für mich niemals in Betracht gekommen obwohl ich mich nicht trennen wollte. Für mich wäre es dann auch bei der Fernbeziehung geblieben.

Da ihr das schon 11 Jahre so macht und sich dein Partner einfach mit dem Arrangement abgefunden hat und zwischenzeitlich seinen Alltag verfestigt hat, finde ich solltest du das Alter deiner Kinder jetzt als Aufhänger benutzen um erneut über eure gemeinsame Zukunft zu sprechen. Dabei muss ja keine Lösung für in 2 Monaten gefunden werden (da wäre er nach der langen Zeit auch sicher überrumpelt und skeptisch bezüglich deines Sinneswandels) aber vielleicht könnt ihr euch auf eine Lösung für in ein oder zwei Jahren einigen und gemeinsam darauf hinarbeiten?

Wenn du Angst vor der Liebe hast und dich nicht darauf einlässt, kannst du zwar nicht verletzt werden, allerdings kannst du auch nie wieder richtig geliebt werden. Was ist für dich schlimmer? Verletzt du werden oder nie wieder geliebt zu werden? Das musst du für dich klären und wenn du dich für die Liebe entscheidest dich auch wieder öffnen.

Bedenke, egal was für Altlasten du aus der vorherigen Beziehung mit dir schleppst, dein Partner tut das auch und du hast ihn jetzt bereits auch 11 Jahre auf Distanz gehalten und ihn damit vielleicht auch verletzt und vor den Kopf gestoßen. Er muss sich jetzt erstmal daran gewöhnen dass du alles gern ganz anders hättest… und da hilft nur Kommunikation. Rede ganz viel mit ihm was seine und deine Bedürfnisse, Ängste und Zukunftspläne sind und lass dabei andere Leute außen vor. Es interessiert null, was er da für Kontakt zu wem auch immer hat. Leg den Fokus der Gespräche nur auf euch zwei und darauf ob ihr eine gemeinsame Perspektive für die Zukunft habt oder nicht.

Ich habe mal eine zeitlang über bindungsvermeider bindungsängstler Literatur gelesen.

Du schreibst was von schlimmer vorbeziehung , bis hin zum eventuellen Trauma.

Was auffällt 11 Jahr Fernbeziehung, 500 km.

Fernbeziehungen werden oft von bindungsängstler bindungsvermeider gewählt , da sie immer sagen können sie würden ja wollen aber die Entfernung.

11 Jahre 500 km ,… 1000 km hin und zurück.

Wer sagt überhaupt das ein Zusammenleben 24/7/365 funktionieren würde ? Habt ihr mal 6 Monate zusammen gelebt jeden Tag und den Alltagsstress gehabt ?

Deine Ängste sind da, ob sogar Trauma , möglich. Bist du die Sache in den vergangenen Jahren angegangen oder hast du es laufen lassen und die Wunde niemals richtig angegangen ?


18 Monate hatte ich ein Fernbeziehung, 178 km , 60 Minuten mit der Bahn, zum Wochenende.

Vieles fehlt da zur normalen Beziehung. Das spontane oft.

Du hast Recht. Ich bin dafür, dass der Partner der TE jetzt erstmal seine Homeoffice Tage bei der TE verbringt .

Hallo an alle
1. Ich nehme hier niemanden seine Antworten böse, ich habe ja darum gebeten und tatsächlich hilft es mir klarer zu werden
2. Ich habe meine Ängste immer auch ihn klar ggü. mitgeteilt und war und bin froh, dass es ihn nicht abgeschreckt hat
3. Mit abgegebene Energie meine ich: 100% ihm meine Zeit gewidmet die neben meinen Kindern möglich war, liebe und alles was ich da rein packte war was ich zu dem Zeitpunkt zu geben hatte
4. Ich habe den Wunsch meine Liebe ihm zu geben und meinen Fokus auf unsere Beziehung (mein Leben ist schön und eingerichtet mit den Kids, beruflich ist auch alles gut)

Zur Frage Kulturen: meine Eltern waren bis zum Tod meines Vaters Jahrzehnte verheiratet, Liebesheirat
Meine Mutter ist eine starke Frau und mein Vater hat immer gesagt, dass ohne sie Nix läuft, viel Humor und es war meistens eine schöne Atmosphäre, ihre Konflikte haben sie im Schlafzimmer ausgetragen und uns damit nicht behelligt. Hab als ich ganz jung war mal Streit in der Küche, aber das haben sie schnell gelassen. Mein Frauenbild ist: machen und keine Schwächen zeigen, wenn ich mal down bin versuche ich meine Dinge schnell zu lösen. Es fällt mir auch schwer andere um Hilfe zu bitten. Ich lerne es mit der Zeit!
Hilfe zu meinen Ängsten hole ich mir über Fachliteratur, Studium erfolgt, war auch mal bei einem Psychologen zum Thema burnout und war immer dankbar eine Verständnisvolle Familie zu haben und eben IHN.

Er ist mir sehr wichtig und gleichzeitig war das meine Angst! Ich möchte es gerne hinbekommen. Mein Leid war zuletzt so hoch, dass ich online nach einer Möglichkeit gesucht habe Support zu erhalten …
Am Ende hilft mir immer ehrlich mit ihm über alles zu reden und auch gestern den Mut aufgebracht zu haben ihn zu sagen, dass er mir wichtig ist und ich ihn sehr liebe!
Das tue ich nämlich. Ich wollte es mir nur nicht eingestehen.

Danke Euch! Für den Austausch und Eure Antworten.
Allen einen angenehmen Abend!

Zitat von Larissa789:

Ich habe das auch nicht böse gemeint. Ich möchte dir mal etwas dazu aus meinem Leben schildern. Mein Partner hat ein Kind und ist beruflich ...

Das mit der möglichen Perspektive werde ich ansprechen, wenn wir uns demnächst sehen. Denke es ist besser als am Telefon. Er hat gesagt, dass er kommt sobald ich es möchte. Ich möchte auch so schnell wie möglich er und ich es beruflich einrichten.
LG