Ein hoffentlich letztes Hallo an dich,
die ersten Monate unserer Beziehung waren die für mich glücklichsten meines Lebens. Eine Frau so voller Energie, Temperament, Intelligenz, Witz, Charme, unkompliziert, berauschend, elegant und gleichzeitig verrucht. Ich war verzaubert. 2 Jahre später liegt nicht nur mein Bild von dir in Trümmern, auch mich hast du bis ins Mark getroffen.
Ich habe sehr lange die Ursache für all unsere großen und kleinen Probleme nur bei mir gesucht. Hatte panische Verlustangst nach deinen ersten Tests wie weit du mit mir gehen kannst. Deine Fähigkeit andere Menschen messerscharf zu analysieren hat natürlich auch meine Baustellen offengelegt. Ich habe keinen guten Selbstwert, ich bin mir selbst nicht genug. Ich bin vermeidend, ich scheue Konflikte und stehe zu häufig nicht für mich selbst und meine Wünsche ein. Ich dachte diese Erkenntnisse teilst du mir mit um mir zu helfen. Damit ich wachse und zu einer besseren Version meiner Selbst werden kann. Wie naiv ich war.
Vielleicht gab es eine Zeit in der du mich wirklich mochtest. Du dich wohl gefühlt hast, mich gerne an deiner Seite hattest. Leider war diese Phase nüchtern betrachtet eine sehr kurze. Die folgenden fast 2 Jahre bestanden zum Großteil nur noch aus Abwertung, Demütigung, Verschweigen, Schuldumkehr, Bestrafung durch Schweigen, Betrug und dem Ausnutzen all der Dinge die ich zu bieten habe. Vor allem emotional. Es hat viel zu lange gedauert, bis ich erkannt habe, daß für unsere Probleme 2 Menschen verantwortlich sind.
Wie oft dachte ich in den vergangenen Monaten schon, daß ich all das nicht mehr aushalte. Mein Bauchgefühl schreit mich seit über einem Jahr an und sagt mir, daß hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Ich habe es schlichtweg ignoriert. Mir noch mehr Mühe gegeben, bin noch vorsichtiger geworden und habe mich idiotischerweise noch verletzbarer gemacht. Ich wollte dir unbedingt zeigen, daß an all deinen Vorwürfen nichts dran ist. Aber es war niemals genug. Egal was ich getan habe, immer gab es einen Grund etwas schlecht zu machen. Nie war es perfekt. Innerlich habe ich mich wohl schon bereits vor Monaten emotional distanziert. Mein Kopf wusste instinktiv was das Herz bis heute nicht wahr haben möchte.
Die Maske hast du dir dann, nur wenige Tage nach diesem unwürdigen Aus, selbst vom Gesicht gerissen. Ich kann bis heute nicht fassen, daß alles hier ein einziges Schauspiel gewesen ist.
Ein Teil von mir liegt nun in Schutt und Asche. Unfassbar, daß es dich nicht kümmert. Kommentarlos gelöscht und blockiert, als hätte es mich nie gegeben. Nicht einmal ein einziges Gespräch war noch drin. Stattdessen ein vollkommen haltloser Vorwurf per Nachricht… und ich stolpere nur wenige Tage später durch einen absoluten Zufall über dein wahres Ich. Der faule Zahn wurde mir endgültig gezogen.
Ja, es tut unfassbar weh… in mir drin hockt der verletzte Junge, der das alles noch immer nicht glauben kann und dich zurück möchte. Aber ich habe dieses Mal alle Brücken hinter mir abgerissen. Dafür gesorgt, daß es auch für mich kein Zurück mehr geben kann. Es tut mir leid um uns und vor allem um dich. Jeder Mensch ist das Produkt seiner Erfahrungen und deine waren zweifellos nicht schön. Aber während ich für mich selbst hoffe, aus diesem Horrortrip irgendwann gestärkt hervor zu gehen, wirst du selbst einfach so weiter machen. Bis wieder einer der Zusammenbrüche kommt, einer der Momente in denen du weißt, daß nicht immer die anderen Schuld sein können. Aber ich werde nicht mehr da sein um dich aufzufangen.
Trotz all dessen was du mir angetan hast, wünsche ich dir nur das Beste. Ein Teil von dir wird mir vermutlich für immer fehlen. Es bleibt ein Loch im Herzen und Narben auf der Seele. Ich wünsche mir, daß du eines Tages erkennst was du wirklich brauchst. Ich wünsche dir, daß du glücklich wirst und lieben kannst.