Hallo.
Du hast mit deiner Mail alle Brücken abgerissen.
Ich lese nichts von der angeblichen Liebe.
Du hast mich also zu einer Beziehung gedrängt?
Dieser Satz fiel mir jetzt erst auf, und schmeißt ja nicht nur alles weg, sondern stellt alles in Frage.
War es wirklich jemals dein Ziel mit mir den Rest zu verbringen?
Hast du mich jemals so geliebt, wie du sagtest?
An und geglaubt? Den Willen gehabt es zu schaffen?
Es Ist hart, dass ich angeblich die Frau deines Lebens war und dann doch alles komplett in Frage gestellt wird. Denn genau das hast du mit deiner Mail.
Gefühlt habe ich seit November alleine gekämpft.
Und ich weiß nicht mal um was, denn da war mein Leben schon ein komplettes Chaos.
Es ist kein gehen in Liebe. Es ist kein gehen mit Respekt.
Es ist ein 7-Seitiges Essay darüber, wie unmöglich ich bin, mit tausenden Unterstellungen und auch das in Frage stellen der ganzen letzte 2 1/2 Jahre.
Ich werde auf gar keinen Fall auf diese ganzen Punkte eingehen.
Konnte es nicht einmal lesen. Selbst meine vertraute Person, die mir Filtern sollte, um was es geht, fing an zu weinen, weil sie das alles nicht ertragen hat.
Hör mir mal zu, und das schreibe ich keinesfalls als Rechtfertigung, aber ich muss bei der ganzen Geschichte meine Würde behalten.
Du machst Schluss, ich ziehe aus und bekomme eine Diagnose an den Kopf geschmettert.
Und du wirfst mir vor, ich hätte in den acht Wochen nichts unternommen?
Das findet im Übrigen nicht nur mein Umfeld, Frau M. und mein Therapeut ganz furchtbar, auch ich hätte dir mehr Empathie zugetraut.
Ich bin ausgezogen. Musste mich damit arrangieren. Habe gekämpft, wie noch nie in meinem Leben. Um uns, um mein Leben, um eine Lösung.
Klingt für dich lächerlich, aber Dinge wie Meditation, auf Schlaf, Ernährung und Bewegung zu achten ist das, was ich im ersten Schritt machen konnte. Was mir Ratgeber und auch mein Therapeut geraten haben. Ich bin auf 17 Wartelistenplätze und habe den Termin in der Ambulanz im UKE. Ich habe Freunde und Familie involviert, ja sogar mit meiner Chefin über einen etwaigen Klinikaufenthalt gesprochen.
Du verstehst nicht, dass diese Worte von Frau M. mich geschockt haben. Auch wenn sie mir auf einmal vieles erklärt haben, tat es unfassbar weh. So vieles in meinem Leben musste ich auf einmal komplett hinterfragen, bzw. hat das alles so viel Sinn ergeben.
Ich wusste nicht, warum ich in manchen Bereichen einfach nicht funktionieren kann.
Und dann konnte ich das nicht mal in meinem gewohnten Umfeld. (Du hast dich ja wiederholt nicht an Absprachen gehalten. Nicht einmal 5 Tage in meiner Wohnung alleine hast du mir gegeben, aber darum geht es nicht. Viel mehr um das Verständnis, wie verloren ich war, und wir ich versucht habe alle Bereiche hinzubekommen.)
Ach und nebenbei haben wir versucht wieder schöne Momente zu generieren.
Du wirst dir denken, dass ich hätte mit dir reden sollen. Ja, vielleicht. Aber ich musste selbst erst einmal atmen. Aber das siehst du nicht.
Ich habe dich nicht schlecht behandelt. Und ich hoffe du kannst das irgendwann sehen.
Warum auch immer hast du dir von Beginn an ein Konstrukt gebaut. Bist auch bei normalen Streits geflüchtet. Wenn ich mich erinnere waren es so an die 8 Mal, wo immer wieder alles in Frage gestellt wurde, aus unterschiedlichsten Gründen. Und nein, ich werde hier nicht jede einzelne Situation auseinander pflücken. Geht ja auch nicht um Schuld, sondern um Verantwortung. Aber es ist sehr leicht alles auf die mit der Diagnose zu schieben.
Und das bringt mich zum nächsten Punkt.
Du liebst mich - ok.
Du kannst diese Beziehung so nicht führen - ok.
Du schreibst einer Frau, die dir wichtig ist, die wahrscheinlich eine Traumafolgestörung hat, eine 7-seitige E-Mail? Ist die klar, was das angerichtet hat, oder hätte können?
Warum hast du mir das angetan? Damit es für dich leichter ist?
Ich habe dir versucht viel Liebe zu geben, weil sie da war. Weil sie echt war. Aber auch das war nicht richtig laut deiner Mail. Als krank hast du es beschrieben. Ich wäre abhängig und würde die Beziehung idealisieren.
Keineswegs stimmt eines von beidem. Aber ich hatte ständig das Gefühl nicht gut genug zu sein.
Du schriebst, es war nicht auf Augenhöhe. Natürlich war es das nicht. Du hast von Beginn an häufig 'Schluss' gemacht. Das erste Mal übrigens, als wir 4 Wochen (!) zusammen waren.
Immer wieder Rückzug. Immer wieder war ich Schuld an allem. Das du vllt. ein Problem hast, und sei es nur Grenzsetzung, Reflektion oder Ähnliches, das kam gar nicht in Frage.
Frag mal Frau M., die ist da eher meiner Meinung. 'Du bist ein zu schwacher Mann für mich und kannst nicht reflektieren. Läufst weg.'
Und nein, bevor du auch hier wütend wirst: Ich habe mich grenzüberschreitend verhalten, ja. Und das rede ich hier in keinsterweise ab und übernehme die komplette Verantwortung.
Aber das Pferd ist eh tot, solange ich alleine meinen Anteil sehe und bearbeite. Das haben mir so viele Instanzen gesagt.
Und auch bei diesen Worten wirst du wütend werden, und es ist mir egal.
Du hast mir mit deiner Mail so viel Leid angetan, dass ich mit meinem Schmerz nicht weiß wohin. Diese ganzen miesen Anschuldigungen und Behauptungen.
Diese ganzen Dinge, die okay waren und für die ich Verständnis bekommen habe, die es aber am Ende doch nicht sind.
Weißt du? Vielleicht kam meine Unsicherheit auch ein Stück daher.
Ich hätte dir nicht vertrauen dürfen. Nicht, hätte ich gewusst, dass es alles gegen mich verwendet werden wird. Und wie du ja bereits zugegeben hast, stand ich die ganze Zeit unter deiner Beobachtung.
Lange Rede, kurzer Sinn:
Mir ist wichtig, dass du verstehst, dass ich es bereue dir vertraut zu haben.
Ich bereue die Beziehung nicht, aber wie du schreibst, kann ich es aktuell nicht im Guten in Erinnerung behalten. Warum auch. Du hast ja alles zunichte gemacht.
Jedes Mal, wenn ich mich liebevoll erinnern möchte, ist es wie ein Schlag in den Magen.
Ich Idiot schreibe dir 2 Wochen vor der Trennung diesen ernst gemeinten Brief und schäme mich dafür, mich so getäuscht zu haben.
Aber immerhin weiß ich jetzt, was du von mir denkst.
Das diese ganzen Beschreibungen und auch liebevollen Worte und Momente, sind nichts wert, wenn sie denn überhaupt echt waren.
2 1/2 Jahre knapp, und eine Diagnose später, bin ich, die Frau die du so sehr geliebt hast, nicht mehr wert, als eine Trennung per Mail.
Eigentlich reicht der letzte Satz völlig aus. Ich war nicht mehr wert, als eine Mail.
Das sagt doch alles.
Ich traue mich nicht mal in meine Wohnung. Bei dem Gedanken daran wird mir schlecht. Und ich traue mich nicht, mit dir alleine zu sprechen, weil ich Angst habe, dass du mich wieder fertig machst.
Ich habe dich wirklich geliebt, und werde es irgendwie bestimmt immer tun. Mich wohl gefühlt mit dir. Fühlte mich angekommen. Ich hatte im Januar/Februar wirklich das Gefühl, dass ich alles schaffen kann, und sich jetzt alles zum Guten wenden wird. Jetzt wo es raus ist. Jetzt, wo ich mich kümmern kann und mir geholfen werden kann. Und ich war so glücklich, dass du an meiner Seite bist. Dein Wort, auch in Krankheit dazu bleiben, augenscheinlich gehalten hast. Du warst mein Zuhause. So schicksalhaft, wie und das Leben zusammen gebracht hat, so viele Dinge, die gestimmt und gepasst habe, und so viele Liebe wie da zwischen uns war.
Und ja, es bricht mir auch das Herz, dass ich nicht früher wusste, was mit mir nicht stimmt. Aber es gibt einfach keinen Grund, mich so mit den ganzen negativen Details zu fluten.
Du gibst mir die Schuld für alles. Und das ist so nicht richtig. Oder sagen wir eher: Du hast diese Mail geschrieben um es dir selbst zu erklären? Um dich besser zu fühlen?
Wenn nur ein Funken Liebe dagewesen wäre, hättest du mich in Frieden gehen lassen und nicht noch nachgetreten.
Vier Tage hast du daran geschrieben? Vier Tage bist du schlafen gegangen mit dem Gedanken, es sei eine gute Idee das zu tun? 6 Stunden vor meiner Abreise nach FFM? 48 Stunden vor Umzug, bei dem du mir helfen wolltest? Und nur wenige Tage, nach dem wir uns auf Ruhe geeinigt haben, damit wir dann sprechen. Face to face.
Es zerreisst mich, dass ich nicht weiß, wie du mich in Erinnerung behältst.
Das was bleibt sind die ganzen Worte, die so unfassbar weh tun, dass sogar jetzt noch, einen Monat später, alles weh tut und mir die Tränen in die Augen treibt. Du A.. Das habe ich nicht verdient. Auch der nette Umgang gerade passt null!