Zeitempfinden ist schon kurios, nicht wahr? Manchmal fühlen sich Minuten wie Stunden an, manchmal Stunden wie Sekunden. Der letzte Monat hat sich quälend lang angefühlt, auch wenn es viele schöne Momente gab, ich mehr Sport gemacht habe, ja sogar mal neue Gerichte ausprobierte - fancy Reiskocher sei dank.
Hätte mich jemand Ende November gefragt wie die Beziehung mit dir läuft, ich hätte selbstbewusst gesagt: Es läuft echt super. Dann kam der Tag, an dem wir uns nach dem Urlaub getroffen haben.
Es hat mir sehr weh getan, dass du unser Wiedersehen so mies empfunden hast. Ich hatte mich sehr auf dich gefreut. Du hattest deinen Kopf auf meiner Brust, ich hab dich gekrault, so wie schon vor vielen Monaten. Du hast nach meiner Hand gegriffen und ich habe sie fest gedrückt und dabei gelächelt. Um uns herum deine beiden Katzen, wir vier beisammen. Hättest du dich in dem Moment umgedreht und in mein Gesicht geblickt, du hättest den fröhlichsten Menschen der Welt gesehen. Erst im Nachhinein wurde mir klar, dass der Abend auch für mich eigentlich nicht so schön hätte sein dürfen. Als du dich weggedreht hast, als ich dich küssen wollte. Als du mich (bzw. meine Handlung) als dumm bezeichnet hast. Dass ich für dich einkaufen war... Ein danke gab es nie. All das waren im Nachhinein kleine Schläge und ich war geblendet von der Liebe. Auch die nächsten Tage sollten Schläge für mich bereit halten...
Ich bin immer davon ausgegangen, dass unsere Beziehung so gut funktioniert, weil wir offen und ehrlich miteinander reden können. Ich war überzeugt, dass wir alle Herausforderungen meistern werden, die das Leben für uns bereit hält. Dass wir uns gegenseitig unterstützen und lieben. Weil wir ein gutes Team sind. Dass wir einen gemeinsamen Weg gehen werden. Wenige Tage später kam die Nachricht, du wolltest eine Wohnung für dich. Dass du froh bist, nicht schwanger zu sein. Auch wenn das mit der Schwangerschaft keine Eile hatte, war das ein derber Schlag. Am gleichen Tag wolltest du mich auch nicht mehr sehen - du wärst müde. Am nächsten Tag hast du nicht einmal gefragt wie mein Tag oder die Feier war. Stattdessen warst du froh, alleine zu sein, ohne mich. Pamm. Am nächsten Tag kam die Nachricht, du wolltest absagen, es mir erklären. Ich gebe zu, so ganz habe ich dich nicht aussprechen lassen und das war ein Fehler, die Emotionen haben mich übermannt. Du bräuchtest Zeit. Wolltest nicht an schöne und lustige Momente erinnert werden. Was wäre, wenn du nun 2 Jahre Zeit bräuchtest, um deine Gefühle zu sortieren?
Ich habe an uns geglaubt.. Die Tage danach waren echt hart. Und auch jetzt, wenn ich das alles Revue passieren lasse, fühlt es sich nicht schön an. Weil ich dich geliebt habe. Und dass ich Menschen liebe, passiert nicht so häufig, aber wenn, dann richtig. Dass ich mit jemandem so vibe wie mit dir, kommt nicht häufig vor. Für mich ist sowas immer etwas besonderes. Umso heftiger ist der Schmerz, wenn dieser von einem geliebten Menschen verursacht wird.
Du hattest dich zwischenzeitlich gemeldet, weil du dir ein Auto gekauft hast. Mein Autoherz hat das natürlich gefreut. Ob das nur der Eisbrecher war oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich schrieb dir nochmal, dass ich dich gerne bei mir hätte.. und du hast mich ausgeknockt. Pamm! Dass du es genießt, alleine einzuschlafen und aufzuwachen, nicht von mir berührt zu werden... Solche Nachrichten tun weh, das hat etwas zerbrochen. Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich dich nochmal berühre. Oder bei dir schlafen möchte. Dich an meiner Seite haben will.
Fast einen Monat kam von dir kein Lebenszeichen mehr. Erst auf meine Nachricht hin kam eine Rückmeldung, du würdest es auch so sehen, dass wir nochmal reden sollten. Wann hättest du dich von selbst gemeldet, um das anzusprechen? Beim Gespräch hast du mir gezeigt, was ich noch für dich bedeute. Absolut nichts.
6 Monate, in denen wir uns näher kamen, in denen wir so viel gelacht haben, so viel Spaß hatten und so viel erlebt haben... Es brauchte nur eine sehr kurze Zeit und es war vorbei... Das tat weh.
Trotzdem kann uns manche Dinge keiner nehmen: Ich danke dir für die schöne Zeit. Dafür, dass du mir ein anderes glücklich sein gezeigt hast. Ich war glücklich ohne dich, ja. Aber mit dir war es einfach ein anderes glücklich sein. Dafür, dass ich ein Land bereisen konnte, was ich vielleicht ohne dich nie gesehen hätte. Für all die schönen, witzigen, intimen Momente, die uns näher gebracht haben. Für deine Funfacts, die ich immer gerne gehört habe. Für deine Offenheit, Ehrlichkeit und Zärtlichkeit. Wie wir die Sterne angesehen haben (und ich mehr Sternschnuppen als du gesehen habe). Wie du mich angesehen hast. Wie du mich geküsst hast. Wie wir uns geliebt haben.
Ich wünsche dir, dass du glücklich bist. Alleine oder in einer Beziehung. Ich wünsche mir, dass du in deiner nächsten Beziehung eine Beziehung haben kannst, die auf Dauer ist. Die Gleichberechtigt, auf Augenhöhe und von Liebe geprägt ist. Ich wünsche mir(falls du es zwischenzeitlich noch nicht gemacht haben solltest), dass du das Grab von deinem Großvater besuchst. Alles Gute.
In diesen Worten spricht mein Herz.
Wir waren wie Zucker und Salz, aber gemeinsam waren wir eins. Doch irgendwann schlug dein Herz schneller als meins. Sie schlugen nicht mehr wie eins. Nun gehen wir auf anderen Wegen und leuchten heller allein. Vielleicht ... muss es so sein.
30.01.2024 12:46 •
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