Es ist so seltsam, wie oft ich dieses Buch schon gelesen habe, ich kenne jede einzelne Seite. Und jedesmal liest es sich anders, wie gute Bücher eben. Es sind dieselben Zimmer, Abgründe, Quellen, Spiegel, dieselben Ozeane und es ist dieselbe Stille. Ich kenne alles davon. Ich muss nur die einzelnen Wege ablaufen, die Angst vor dem Schmerz, solange, bis ich alle Kraft aufgebraucht habe und keine Luft mehr finde, bis ich mich ergebe und aufmache und weit, bis ich nur noch zusehen kann, wie frisches Blut auf eine alte Wunde fällt, sie verjüngt, verzweigt, schlagen lässt, bis der Schmerz in allen Gliedern und Poren ist. Bis es aus mir heraus tropft, bis es mich auflöst in sich, diffundiert. Ich verschwinde, zerfalle, Staub. Dann ein Windstoß, sich erheben, aufgehoben sein, sich wundern, die Daune wächst unter dem.. Schulterblatt..früher, vorher, gestern. Bis man sich wieder im Aggregat findet, so dass man durch die Straßen läuft, zwischen den anderen, ja, nein, zwei Brötchen bittesehr! Man fühlt im Rücken die guten Begleiter, seit Jahren durch die Untiefen meiner Versuchung. Dann tanzend ein Stückchen weiter, unbeschwert und ohne Angst und frei, bis jemand den Buchdeckel aufschlägt und sagt, auf seine ihm völlig eigene Weise: willkommen daheim!
05.09.2023 13:55 •
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