Hi E,
egal was ich nun seit unserer Trennung versucht habe (keins davon fiel mir aufgrund eigener Verletzungen leicht):
dir durch den Brief liebevoll zu sagen, was ich denke; dir zu sagen wie sehr mich die Funkstille belastet und dass ich damit nicht umgehen kann; zuzugeben, wie sehr ich dich liebe, es hat nichts zwischen uns geändert.
Ich habe dir Zeit gegeben, habe deine Grenzen gewahrt (dich weder zuhause aufgesucht noch mit einer anderen Nummer angerufen, was andere, die mit der Situation nicht klar kommen, vielleicht getan hätten) und versucht dein Verhalten zu verstehen. Für Miss Ungeduld alles andere als leicht. Aber auch das hat nichts geändert.
Deine Firewall war runter gelassen und ich kam da nicht durch.
Was auch immer der Grund ist, dass du nicht mit mir sprechen kannst und mich komplett ignorierst- vielleicht möchtest du dich nicht mit lästigem Gefühlsschrott auseinander setzen, vielleicht gibt es bereits eine Next, vielleicht bin ich dir ja wirklich nichts mehr wert, vielleicht bist du zu feige mir das zu sagen, vielleicht ist der Spiegel, den ich dir ungefragt vorhalte zu heftig - ich kann damit nicht umgehen. Das hab ich dir bereits Mitte Juni gesagt. Es tut mir einfach nur unendlich weh.
Diese Nachricht schreibe ich dir, weil ich so nicht mehr weiter machen kann. Nach meinem tilidin Entzug und unserer Trennung möchte ich eigentlich gerne nach Vorne schauen.
Das geht aber nicht, wenn ich mir 24/7 die gleichen Fragen stelle, die ich mir selbst nicht beantworten kann. Und du meine Bitte nach einem Gespräch ohne Erklärung verweigerst, mir nicht sagst, was für dich einem Gespräch im Weg steht sondern einfach abtauchst. Wie so oft hätte es mir echt geholfen, wenn du mir mitteilst, was in dir vorgeht. Vielleicht bist du überfordert, verletzt, versuchst nur dich zu schützen oder weißt nicht was du willst-auch das wäre eine Erklärung gewesen. Ignoranz hingegen macht etwas mit dem Gegenüber und ist selten ein wertschätzender Umgang.
Ich bin sehr verzweifelt. Es fühlt sich so an als ob ich in dem Schmerz untergehe, den du mit deinem ghosting produzierst.
In meiner Welt reden erwachsene Menschen miteinander. Nehmen ein Telefon in die Hand oder sitzen sich gegenüber. Auch wenn sie beide Angst davor haben.
Und sei es nur um sich „auf Wiedersehen, wir verzeihen uns, dass wir es nicht besser hin bekommen haben“ zu sagen.
Ich fühle mich nicht so als wären wir nur 13 Monate zusammen gewesen. Dafür waren wir uns einfach zu nah. Wir haben uns gegenseitig gewaschen (?!) uns immer wieder aufeinander zu bewegt, von gemeinsamer Zukunft gesprochen, vom Ankommen geträumt und nun steht hier nur noch ein Wasserkocher von dir…
Ja-meine Aktion bei der Trennung war absolut nicht in Ordnung und auch viele von dir (für die du dich im Gegenzug nicht entschuldigt hast) waren es nicht.
Menschen machen Fehler. Verletzte Menschen machen noch mehr Fehler. Und wenn echtes Bedauern dieser da ist und die Zuneigung füreinander groß genug ist, kommen sie darüber hinweg und verzeihen sich. Wenn nicht, dann gehen sie in meiner Welt wenigstens nicht im Streit oder im ghosting auseinander da das noch mehr weh tut. Und den Schmerz durch all die ungelösten Fragen unnötig in die Länge zieht.
Bin am xx.xx. um 19:00 Uhr am Kiosk an der Wittelsbacher Brücke und warte auf dich. Ich bitte dich inständig um dieses Gespräch, dass das Leben danach (auf welche Weise auch immer) weiter gehen kann.
B
19.07.2023 12:04 •
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